Dokumentation 2008 - Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
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<strong>Dokumentation</strong> <strong>2008</strong> Tätigkeitsberichte im Jahrbuch der MPG (<strong>2008</strong>)<br />
Martin, Raquel | Nanostrukturierte Oberächen <strong>für</strong> biomedizinische Anwendungen Tätigkeitsbericht <strong>2008</strong><br />
Das Team um Dr. Martin entwickelt einen neuartigen CTC-Erkennungstest, der über eine höhere<br />
Spezität und Sensibilität als die existierenden Methoden verfügt. Dieser Krebstest wird technisch<br />
dem vorher beschriebenen Pränataltest ähnlich sein. Er beinhaltet die Einführung eines Biosensors in<br />
die Vene eines Patienten, der die CTCs im peripheren Blut herausscht. Die Oberäche des Sensors<br />
enthält ebenfalls ein reguläres Nanomuster von Goldpartikeln. Hier sind sie mit einem Antikörper<br />
ummantelt, der sich spezisch an Proteine auf der Oberäche der CTCs binden kann. So können die<br />
CTCs auf dem Biosensor haften. Nach dem Entfernen aus der Vene wird der Biosensor zur Analyse in<br />
ein Labor gebracht, wo die einzelnen CTCs identiziert und charakterisiert werden.<br />
3.) Eine Ummantelung <strong>für</strong> synthetische Gefäßtransplantate<br />
Körpereigene Gefäße bleiben der Standard <strong>für</strong> Transplantationen an den Herzkranzgefäßen. Jedoch<br />
haben etwa ein Drittel der Patienten keine passenden Venen <strong>für</strong> Transplantationen infolge von bereits<br />
existierenden Gefäßerkrankungen, Entfernung von Krampfadern oder früheren Venenprozeduren.<br />
Wenn passende körpereigene (autogenetische) Gefäße fehlen, greifen Chirurgen zu prothetischen<br />
Kunststoff-Materialien wie expandiertes Polytetrauoroethylen (ePTFE), Polyurethan (PU) oder Polyethylen-Terephthalate<br />
(Darcon). Diese synthetischen Röhren ersetzen oder überbrücken Teile eines<br />
Blutgefäßes – hauptsächlich Arterien – und funktionieren ähnlich wie natürliche Blutgefäße. Jedoch<br />
sind diese künstlichen Implantate anfällig <strong>für</strong> Thrombosen oder Blutgerinnsel, Verschlüsse und Infektionen,<br />
bedingt durch Protein- und Zellabsorptionen und Bildung von Gerinnseln. Als Folge müssen<br />
einige dieser künstlichen Gefäße bereits einige Monate nach der Implantation ersetzt werden. Das Problem<br />
besteht vor allem <strong>für</strong> kleine Gefäße mit einem Durchmesser von weniger als sechs Millimetern.<br />
Ein Hauptgrund <strong>für</strong> das schlechte Ergebnis der künstlichen Gefäße mit geringem Durchmesser ist das<br />
fehlende Wachstum von Gewebezellen auf der Oberäche der Gefäße. Es ist bekannt, dass ein mit<br />
Gewebe bedecktes Inneres der Gefäßröhren eine Schlüsselrolle dabei spielt, den Verschluss zu verhindern.<br />
Folglich haben bereits verschiedene Firmen und Forschungseinrichtungen daran gearbeitet,<br />
synthetische Gefäße mit veränderten Oberächen dahin gehend zu entwickeln, diese Bedeckung mit<br />
Gewebezellen zu fördern. Bis jetzt gab es jedoch keine zufriedenstellenden Ansätze.<br />
Das Team um Dr. Martin entwickelt Ummantelungen <strong>für</strong> ePTFE- und PU-Gefäße, die das Ergebnis der<br />
Transplantation verbessern. Diese umgebende Schicht ähnelt einer regulären Ordnung von Goldnanopartikeln,<br />
die die konkave Oberäche von synthetischen Transplantaten überzieht. Die Goldpartikel<br />
können mit einem aktiven Biomolekül oder Wirkstoff funktionalisiert werden. Dies kann das gewollte<br />
Zellverhalten, wie Anhaftung und die Vermehrung der Gewebezellen, auslösen.<br />
Perspektiven<br />
Das Start-up-Unternehmen soll während der zweiten Hälfte des Jahres 2009 gegründet werden. Dr.<br />
Martin bewirbt sich derzeit um eine zweite Finanzierungsphase durch das GO-Bio-Programm. Diese<br />
Anschlussnanzierung wäre das notwendige nanzielle Polster <strong>für</strong> die Neugründung. Parallel versucht<br />
Raquel Martin, private Investoren <strong>für</strong> ihr Projekt zu gewinnen.<br />
Drittmittelnanzierung<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
© <strong>2008</strong> <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft www.mpg.de<br />
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