Walburga-Krankenhaus Qualitätsbericht 2007 - Misericordia GmbH ...
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56 | ST. WALBURGA-KRANKENHAUS QUALITÄTSBERICHT QUALITÄTSBERICHT ST. WALBURGA-KRANKENHAUS | 57<br />
Teil D: D-4 Instrumente des<br />
Qualitätsmanagements<br />
um das Qualitätsmanagement-System kontinuierlich<br />
zu bewerten, Verbesserungsmaßnahmen<br />
zu erörtern und die Umsetzung<br />
laufender Qualitätsmanagement-Projekte zu<br />
verfolgen.<br />
Fehlermanagement<br />
Ein wichtiger Prozess im kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess ist das Fehlermanagement.<br />
Wo immer Menschen zusammenkommen<br />
und kooperieren, kristallisiert sich<br />
ein bestimmter Umgang mit Fehlern heraus.<br />
Folglich etabliert sich in jedem sozialen<br />
System – so auch im <strong>Krankenhaus</strong> – eine<br />
bestimmte Fehlerkultur, also eine bestimmte<br />
Art und Weise Fehler zu erkennen, zu<br />
betrachten, zu bewerten und zu beheben.<br />
Folglich charakterisiert sich der Begriff Fehlermanagement<br />
im Qualitätsmanagement.<br />
Hier geht es um die gezielte Steuerung von<br />
Aktivitäten im Umgang mit Fehlern.<br />
Bei festgestellten fehlerhaften Dienstleistungen,<br />
Produkten oder entstandenen kritischen<br />
Situationen wird darauf geachtet,<br />
dass diese identifiziert, kommuniziert, entsprechend<br />
gekennzeichnet und ausgeschlossen<br />
werden. Gegebenenfalls wird<br />
daraufhin eine Projektgruppe unter Einbindung<br />
der betroffenen Mitarbeiter ins Leben<br />
gerufen, mit dem Ziel, eine Problemlösung<br />
zu erarbeiten.<br />
Zieleworkshop/<br />
Diskussion:<br />
Priorisierung und<br />
Entscheidung<br />
Formulierung/Verabschiedung<br />
eines neuen Zielekataloges<br />
und Indikatoren<br />
Übertragung<br />
und Umsetzung<br />
Ideenfindung<br />
Vorstellung der Hausziele<br />
Prüfung und Verabschiedung<br />
Verfahren der Zielentwicklung<br />
Das Verhalten, die Zuständigkeiten und Abläufe<br />
beim Auftreten von Fehlern sind in<br />
speziell entwickelten Verfahren geregelt.<br />
Der Geltungsbereich erstreckt sich über alle<br />
Abteilungen und alle Mitarbeiter des <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Risikomanagement<br />
Im Rahmen der betrieblichen Analyse haben<br />
wir gemeinsam mit dem Versicherungsmakler<br />
eine Risikomanagementanalyse durchgeführt.<br />
Das Risikomanagement ist der<br />
planvolle Umgang mit Risiken. Hierzu zählen<br />
die Identifikation der Risiken sowie die<br />
Bewertung und Messung der Risiken und<br />
dessen Dokumentation und Steuerung.<br />
Erfassung und Auswertung<br />
für Zieleworkshop<br />
Anregungen durch<br />
alle Mitarbeiter<br />
Umsetzung, Messung,<br />
Bewertung<br />
Realisierung<br />
Ideenfindung<br />
Konzernebene<br />
Verankerung der Ziele in<br />
Zielvereinbarungen mit den<br />
Mitarbeitern<br />
<strong>Krankenhaus</strong>ebene<br />
Realisierung<br />
Anhand spezieller fachbezogener Audits hat<br />
der Versicherungsmakler gemeinsam mit<br />
den Mitarbeitern eine punktuelle Analyse<br />
zur Ermittlung von wichtigen juristischen<br />
Risikofaktoren erarbeitet, die geeignet sein<br />
könnten, Haftpflichtansprüche gegen den<br />
<strong>Krankenhaus</strong>träger oder dessen Mitarbeiter<br />
auszulösen oder die Durchsetzung von Haftpflichtansprüchen<br />
zu begünstigen. Im<br />
Rahmen des durchgeführten Audits sollte<br />
analysiert werden, inwieweit wichtigen Anforderungen<br />
der heutigen Rechtsprechung<br />
in den untersuchten Themenbereichen<br />
(etwa Patientenaufklärung und Dokumentation)<br />
entsprochen wird.<br />
Diese Analyse sowie der gesamte Risikomanagementprozess<br />
werden vonseiten<br />
des Versicherungsmaklers als Teil eines<br />
kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />
im <strong>Krankenhaus</strong> verstanden, der die bereits<br />
vorhandenen Qualitätsmanagementmaßnahmen<br />
wirkungsvoll ergänzt.<br />
Als Ergebnis hat sich Folgendes herauskristallisiert:<br />
• Die Einführung eines Systems zur Überwachung<br />
der Aktualität von verwendeten<br />
Aufklärungsbögen der medizinischen<br />
Fachverlage.<br />
• Die Optimierung der Patientenaufklärung<br />
und der Dokumentation bei medikamentöser<br />
Therapie.<br />
Es hat sich auch herausgestellt, dass wir mit<br />
vielen Prozessen auf dem richtigen Weg sind:<br />
• Der erstellte Dokumentationsleitfaden<br />
entspricht den geforderten Angaben.<br />
• Der Umgang mit Dekubitusrisiken ist gut<br />
entwickelt und umgesetzt. Die vorhandenen<br />
Verfahrensanweisungen tragen<br />
dazu bei, ein mögliches Haftungsrisiko<br />
weitestgehend zu reduzieren.<br />
• Der Umgang mit Patienteneigentum wird<br />
sehr positiv bewertet. Bei der Erstellung<br />
der Verfahrensanweisung wurde besondere<br />
Sorgfalt angewendet. Im Vergleich<br />
zu anderen Kliniken ist auch hier die Umsetzung<br />
überdurchschnittlich gut.<br />
Beschwerdemanagement<br />
Wir sehen das Beschwerdemanagement als<br />
wertvolle Möglichkeit, Verbesserungspotenziale<br />
aus der Sicht der Kunden/Patienten zu<br />
erfahren. Das Beschwerdemanagement ist<br />
wiederum durch Verfahrensanweisungen geregelt.<br />
Ziel ist es, eine adäquate Rückmeldung<br />
der Kunden zu gewährleisten. Die Anregungen<br />
der Patienten werden als Chance<br />
zur steten Verbesserung betrachtet. Alle Mitarbeiter<br />
sind verpflichtet, die Beschwerden<br />
anzunehmen und bei nicht sofortiger Abarbeitung<br />
an die zentrale Beschwerdeannahmestelle<br />
weiterzuleiten. Von hier wird dann<br />
die Koordination übernommen. Bei<br />
schwerwiegenden Beschwerden wird der<br />
Lenkungsausschuss, bestehend aus der<br />
Betriebsleitung und der Qualitätsmanagementleitung,<br />
informiert.<br />
Damit auch weiterhin Transparenz für alle<br />
Mitarbeiter gegeben ist, werden alle Mitarbeiter<br />
halbjährlich in Mitarbeiterinformationsveranstaltungen<br />
über den Stand des Beschwerdemanagements<br />
und dessen Auswertung<br />
informiert.<br />
Hygienemanagement<br />
Wir haben im St. <strong>Walburga</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ein<br />
Hygienehandbuch erstellt. Darin geregelt<br />
sind die Personalhygiene, <strong>Krankenhaus</strong>hygiene<br />
bei Pflege, Diagnostik und Therapie,<br />
Aufbereitungs- und Isolierungsmaßnahmen,<br />
Prävention nosokomialer Infektionen, Verund<br />
Entsorgung und Hygienekontrollen.<br />
Die Personalhygiene regelt das Personalverhalten,<br />
die Kleidung und die Handhygiene.<br />
Die <strong>Krankenhaus</strong>hygiene bei Pflege, Diagnostik<br />
und Therapie ist diagnosebezogen<br />
über Checklisten beschrieben und macht<br />
Vorgaben zur Meldepflicht, zum Erreger,<br />
zur Personalhygiene, zu Desinfektions- und<br />
Entsorgungsmaßnahmen sowie zur Schlussdesinfektion.<br />
Weitere Checklisten beschreiben<br />
das Verhalten bei durchgeführten Isolierungsmaßnahmen.<br />
Die Aufbereitungsmaßnahmen umfassen<br />
Regelungen zur Desinfektion, Gerätehygiene<br />
und Sterilisation. Die Prävention nosokomialer<br />
Infektionen macht Vorgaben zur Prävention<br />
beatmungsassoziierter Pneumonien, zur<br />
Prävention katheterassoziierter Harnwegsinfektionen<br />
und zur Prävention postoperativer<br />
Wundinfektionen. Die Ver- und Entsorgung<br />
regelt den Umgang mit Wäsche sowie<br />
mit Verbrauchsgütern und Abfall. Der Punkt<br />
„Hygienekontrollen“ im Hygienehandbuch<br />
gibt eine Übersicht der durchzuführenden<br />
Untersuchungen und der Gerätebücher.<br />
Befragungen<br />
Wir führen im St. <strong>Walburga</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
kontinuierliche Befragungen der Patienten,<br />
Einweiser und Mitarbeiter durch.<br />
Kontinuierliche Patientenbefragung<br />
Die Mitarbeiter des St. <strong>Walburga</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
stützen sich bei der Überprüfung<br />
der Kundenzufriedenheit auf eine kontinuierliche<br />
Patientenbefragung, und zum<br />
anderen findet in allen Krankenhäusern<br />
der Trägergesellschaft im Jahr <strong>2007</strong> alle<br />
zwei Jahre eine trägerweite Patientenbefragung<br />
statt. Die Ergebnisse der Befragungen<br />
werden untereinander vergleichend<br />
zusammengestellt. Aus diesen Analysen<br />
werden dann wiederum Ziele entwickelt.<br />
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen<br />
Im Jahr 2005 hat eine Mitarbeiterbefragung<br />
stattgefunden. Ziele dieser Befragung waren:<br />
• Diagnose von Stärken und Schwächen der<br />
Organisation,<br />
• Einbindung der Mitarbeiter in Diagnose<br />
und Entwicklung von Verbesserungen,<br />
• Förderung der Teamentwicklung und des<br />
Dialoges zwischen den Mitarbeitern und<br />
• Motivation der Mitarbeiter durch Einbindung<br />
in Diagnose und Maßnahmenentwicklung<br />
für die Umsetzung.<br />
Vier Bereiche der Befragung<br />
• Mein Arbeitsbereich,<br />
• Kollegenbeziehung im eigenen Arbeitsbereich,<br />
• Vorgesetztenverhalten sowie<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsbereichen<br />
schnitten insgesamt positiv ab.<br />
Aufgrund der Befragungsergebnisse haben<br />
wir die Prozesse in der internen Kommunikation<br />
verbessert, die berufliche Entwicklung<br />
durch Fortbildungen gefördert und die<br />
betrieblichen Abläufe transparenter gestaltet.<br />
Die nächste Mitarbeiterbefragung ist<br />
für das Jahr 2008 geplant und wird anschließend<br />
alle zwei Jahre in einem festen<br />
Turnus wiederholt.