Zehn Jahre „Lindenhof“ - Diakoniewerk im nördlichen Mecklenburg
Zehn Jahre „Lindenhof“ - Diakoniewerk im nördlichen Mecklenburg
Zehn Jahre „Lindenhof“ - Diakoniewerk im nördlichen Mecklenburg
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Thema <strong>„Lindenhof“</strong><br />
Leben, wo andere<br />
Urlaub machen<br />
Ein Gottesdienst der etwas anderen<br />
Art läutete <strong>im</strong> Dezember<br />
das zehnjährige Bestehen<br />
vom Kühlungsborner <strong>„Lindenhof“</strong>,<br />
einer Wohnstätte für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung, ein. Pastor<br />
Matthias Burkhardt sah in seiner<br />
Kirche Gisela Lange und Dieter Billan,<br />
die in einer modernen Version<br />
der Weihnachtsgeschichte Maria<br />
und Josef verkörperten. Nachdem<br />
sie auf der A20 mit ihrem Auto eine<br />
Panne hatten, suchten sie ein Quartier<br />
für die Nacht. „Obwohl die Geschichte<br />
mehr als 2000 <strong>Jahre</strong> alt ist,<br />
gehört sie noch längst nicht der Vergangenheit<br />
an“, betonte der Pastor<br />
nach der Aufführung in seiner Predigt.<br />
Denn auch heutzutage gebe es<br />
<strong>Zehn</strong> <strong>Jahre</strong> „Lindenhof “<br />
in Kühlungsborn<br />
Lindenhof-Leiter Mathias Thoms freut sich über die vielen Gäste auf der<br />
Jubiläumsfeier. klein oben: Dieter Billan und Gisela Lange spielen in einer<br />
lustigen Theaterversion Maria und Josef.<br />
<strong>im</strong>mer noch Leute, die auf Hilfe angewiesen<br />
sind, und Menschen, die<br />
anderen helfen, wenn sie in Not<br />
sind. Beides trifft auf den <strong>„Lindenhof“</strong><br />
zu, in dem anschließend die<br />
Festveranstaltung stattfand.<br />
Es war Anfang der 90er-<strong>Jahre</strong>,<br />
als einige engagierte Frauen und<br />
Männer die Idee hatten, Menschen<br />
mit geistiger Behinderung zu helfen,<br />
ihnen ein eigenes Zuhause zu geben.<br />
„Damals verfolgten wir drei<br />
Ziele“, berichtete Fred Mente. Wie<br />
der Geschäftsführer des <strong>Diakoniewerk</strong>es<br />
<strong>im</strong> <strong>nördlichen</strong> <strong>Mecklenburg</strong><br />
gGmbH, in dessen Trägerschaft sich<br />
die Wohnstätte befindet, ergänzte,<br />
wollte man zum einen Orte fördern,<br />
die eine kirchlich-diakonische Tradition<br />
hatten. Außerdem sollten Orte,<br />
wo andere Urlaub machen, als He<strong>im</strong>at<br />
für behinderte Menschen etabliert<br />
werden. „Und wir verfolgten<br />
das Konzept: So viel Selbstständigkeit<br />
wie möglich, so viel Hilfe wie<br />
nötig.“<br />
Mit diesen drei Aufgaben ging es<br />
ans Werk. Doch die Bauphase gestaltete<br />
sich äußerst schwierig. Firmen<br />
meldeten Insolvenz an, Abwasserleitungen<br />
waren mit Beton gefüllt, das<br />
Telefonnetz funktionierte nicht. Aber<br />
man hatte das Versprechen gegeben:<br />
Weihnachten 1995 hier zu feiern.<br />
6 querbeet 1 /2006