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Zehn Jahre „Lindenhof“ - Diakoniewerk im nördlichen Mecklenburg

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Wissenswertes<br />

Verzicht auf<br />

lieb gewonnene<br />

Gewohnheiten<br />

Als Passionszeit wird <strong>im</strong> Christentum<br />

die Zeitspanne zwischen<br />

Aschermittwoch und<br />

Ostern bezeichnet. Mit Bezeichnungen<br />

wie Fastenzeit oder Leidenzeit<br />

Jesu wird die Passionszeit auch umschrieben.<br />

In diesen 40 Tagen vor<br />

Ostern erinnern wir uns an die letzten<br />

Wochen <strong>im</strong> Leben Jesu, bis er am<br />

Kreuz auf Golgatha starb. Diese 6 1 /2<br />

Wochen vor Ostern werden von vielen<br />

Christen als Fastenzeit genutzt,<br />

Überflüssiges und Ablenkendes wird<br />

weggelassen, um sich ganz auf das<br />

Leiden und die Auferstehung Jesu zu<br />

konzentrieren.<br />

Wer jetzt nachgerechnet hat,<br />

dem ist aufgefallen, dass es mehr als<br />

40 Tage von Aschermittwoch bis<br />

Ostern sind. Die Erklärung ist ganz<br />

einfach: Die Sonntage sind keine Fastentage<br />

und werden somit nicht mitgezählt.<br />

Bekannt ist sicherlich auch,<br />

dass Ostern auf den ersten Sonntag<br />

nach dem Frühlingsvollmond fällt und<br />

somit <strong>im</strong>mer zwischen dem 22. März<br />

und 25. April liegt.<br />

Die Zahl 40 kommt in der Bibel<br />

mehrfach vor und ist ein wichtiger<br />

Zeitraum:<br />

■ 40 <strong>Jahre</strong> wanderten die Israeliten<br />

durch die Wüste Ex 24,18<br />

■ 40 Tage begegnete Moses Gott<br />

auf dem Sinai Ex 24,18<br />

■ 40 Tage wandelte Elija zum Berg<br />

Horeb 1. Kön 19,8<br />

■ 40 Tage fastete Jesus in der<br />

Wüste Mat 4,2<br />

■ 40 Tage nach Ostern feiert die Kirche<br />

Christi H<strong>im</strong>melfahrt Apg 1,3<br />

Bereits <strong>im</strong> 4. Jahrhundert legte das<br />

Konzil von Nicäa die Dauer der Passionszeit<br />

fest.<br />

Im Mittelalter waren die Fastenregeln<br />

sehr streng: Man durfte nichts<br />

essen außer drei Bissen Brot und drei<br />

Schluck Bier oder Wasser. Erst 1486<br />

erlaubte Papst Innozenz VIII auch<br />

Milchprodukte.<br />

In der katholischen Kirche sind<br />

heute nur noch der Aschermittwoch<br />

und Karfreitag strenge Fastentage, an<br />

denen nur eine fleischlose Mahlzeit<br />

erlaubt ist. Diese Tradition der fleischlosen<br />

Mahlzeiten am Karfreitag ist<br />

auch heute noch bei vielen protestantischen<br />

Christen verbreitet.<br />

Martin Luther sprach sich gegen<br />

eine Fastenzeit aus, da er auch <strong>im</strong><br />

Fasten die Gefahr sah, mit seinem<br />

Handeln Gott zu gefallen. Der Protestantismus<br />

stellte vielmehr die Erinnerung<br />

an die Leiden Christi ins Zentrum<br />

der Passionszeit.<br />

Seit rund 25 <strong>Jahre</strong>n verbinden<br />

Protestanten diese geistliche Praxis<br />

auch wieder mit einer körperlichen:<br />

dem Verzicht auf lieb gewonnene Gewohnheiten<br />

wie gut essen, rauchen,<br />

Alkohol trinken oder fernsehen. Kennzeichen<br />

für diese Entwicklung ist die<br />

Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ der<br />

Evangelischen Kirchen. ■<br />

8 querbeet 1 /2006

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