Rundbrief 2. Halbjahr - Hospizkreis Minden e.V.

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12 In die Zukunft schauen hospizkreis minden rundbrief 02|2012 »Für ein lebenswertes Leben – bis zuletzt...« Dagmar Löffler (PAN-Koordinatorin) und Helmut Dörmann (Hospiz- koordinator) im Rückblick auf die »Zukunftswerkstatt« ©Foto: Jonas Glaubitz-fotolia.com
D Titelthema I »Ich habe vieles vom heutigen Tag erwartet. Was mich wirklich erstaunt hat, war, dass so viele Menschen an den gleichen Strängen entlanggedacht haben. Ich fühlte mich mit meinen spinnerten Ideen nicht allein.« as meldete ein Teilnehmer zum Abschluss der Zukunftswerkstatt herzlich erfreut zurück. Ein intensiver und kreativer Tag ging damit zu Ende, zu dem wir Sie im letzten Rundbrief eingeladen haben. Sich in der Zukunftswerkstatt einzumischen und mitzuwerkeln, um die Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen auch zukünftig sicherzustellen, wenn immer mehr alte Menschen hilfebedürftig und am Lebensende nicht allein gelassen werden sollen, stand im Fokus der Veranstaltung. 35 Teilnehmer/innen meldeten sich aus dem Kreis Minden-Lübbecke für die Zukunftswerkstatt an. Viele unter ihnen engagieren sich bereits in der hospizlichen Begleitung. Teilgenommen haben auch einige, die diese Veranstaltung nutzten, um sich diesem Lebensthema neu zuzuwenden. Die Zukunftswerkstatt fand am 2. Juni 2012 von 9:30 bis 16:00 Uhr in dem Begegnungszentrum E-werk, Hermannstr. 21a in Minden statt. Vorbereitet und moderiert wurde die Zukunftswerkstatt von Helmut Dörmann, Koordinator Hospizkreis Minden e. V. und Dagmar Löffler, PAN Koordination und Inhaberin von Entwicklungsberatung DIKE Entwicklung Sozialer Systeme. Ankommen mit gemeinsam erlebten Klängen Ein Stehcafé ermöglichte allen ein ruhiges Ankommen. Eröffnet wurde die Zukunftswerkstatt mit einem Klangschalenkonzert von Frau Hermsmeier und Frau Seele von Sehlig. Die kleine und feine Darbietung verhalf allen Anwesenden zur inneren Zentrierung. Anschließend waren alle Teilnehmer/ innen geladen, die Augen zu schließen und sich von beiden Klangschalentherapeutinnen in einen gemeinsamen Ton einhüllen zu lassen. Anhand eines anschaulich bebilderten Zeitstrahls zeigte Helmut Dörmann die nun fast 20-jährige Geschichte des Hospizkreises Minden auf. Nach einer kurzen Pause ging es dann für alle los und die Teilnehmer/innen waren als Zukunftswerker/innen gefragt. In drei Durchgängen wurde an sieben Werkstatttischen die Gegenwart betrachtet, in die Zukunft geblickt und Ideen für einen gut behüteten Lebensabschied entwickelt. Bis auf den Gastgeber des Tisches durften alle Zukunftswerker/innen nach jeder Runde die Plätze tauschen, um mit möglichst vielen die Gedanken auszutauschen. titelthema Die erste Werkstattrunde erhellte die jetzige Situation unter der Fragestellung »Wie erleben wir die Kultur ‚Leben bis zuletzt‘ im Mindener Land«? Die Zukunftswerker/innen nehmen eine Verschiebung der Werte und Normen im Familienleben wahr. Klassische Familienstrukturen brechen auf und lösen bei den betroffenen Menschen Angst vor dem Alleingelassenwerden aus. Auch Angst vor Unterversorgung besteht, insbesondere in Notsituationen und in den Nächten. Gleichzeitig sind die Betroffenen häufig in Sorge um ihre Angehörigen, die mit der Begleitung überfordert sein könnten. Ein hohes Bedürfnis nach sozialer und finanzieller Sicherheit wird empfunden. Altenheime werden als unterfinanzierter Ersatz für die Palliativversorgung erlebt. Und zwischen den Ärzten wird Konkurrenzdenken wahrgenommen. Die Teilnehmenden beschreiben ein hohes Bedürfnis der Betroffenen nach Gemeinschaft und Zuwendung aus dem Familien-, Freundes- oder Nachbarschaftskreis. Trotz vieler Informationen über die Medien, wie Zeitungen und Radio, wird ein hohes Verlangen nach Information und Aufklärung über die Möglichkeiten, Hilfestellungen und Angebote der Palliativversorgung erkennbar. Gerade die Öffentlichkeitsarbeit des PAN wird als hilfreich erlebt, die Bürger/innen des Mühlenkreises zu informieren. Tragende Kräfte und Angebote werden bereits im Angebot der ambulanten Hospiz- und Pflegedienste gesehen sowie in der Nachbarschaftshilfe und Angeboten der Kirche. 13 Foto: Hospizkreis Minden e. V. 13 hospizkreis minden rundbrief 02|2012
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