Inhalt – Michaeli 2010 - Freundeskreis Camphill eV
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Liebe Freunde<br />
Unsere diesjährige Pfingsttagung, wie immer<br />
bestens organisiert von Hannelore Fischer,<br />
wird alle Teilnehmer immer noch intensiv<br />
beschäftigen.<br />
Das lag an dem schweren Thema, nämlich:<br />
„Wie gehen wir um mit Menschen mit hohem<br />
Hilfebedarf?“<br />
Die Schulgemeinschaften am Bodensee hatten<br />
im Seminargebäude in Frickingen ein<br />
Potpourri der verschiedensten Vorstellungen<br />
dargeboten, in denen Menschen mit hohem<br />
Hilfebedarf wie selbstverständlich in eine pädagogische<br />
Situation integriert waren und wir<br />
auf diese Weise Einblicke in den Alltag dieser<br />
Menschen werfen konnten. Viele Zuschauer<br />
waren sehr angerührt von der Intensität der<br />
Darstellungen. Umso ernüchternder war der<br />
Einwurf eines Schulleiters zum Schluss, dass<br />
in der Regel nach Ende der Schulzeit mit<br />
dem Wechsel in eine Erwachseneneinrichtung<br />
dieses Maß an Förderung, an Inklusion,<br />
nicht mehr stattfindet. Leider gehen viele<br />
meist mühsam und liebevoll erlernte Schritte<br />
wieder im Erwachsenenalter verloren. Die<br />
Gründe sind struktureller Natur, ohne dies<br />
jetzt hier weiter zu vertiefen, was aber bleibt,<br />
ist eine tiefe Resignation angesichts dieser<br />
Umstände.<br />
Wenn Sie, liebe Leserin oder Leser ein<br />
schwieriges Kind haben oder betreuen, dann<br />
wissen Sie, wovon ich schreibe. Ich kenne so<br />
viele Menschen mit einem Schicksal, dass<br />
2<br />
gespickt ist mit Odysseen von einer zur<br />
nächsten Einrichtung, gewürzt mit psychiatrischen<br />
Verwirrungen. Oft sind Eltern allein in<br />
ihrer Not. Umso bemerkenswerter aber folgerichtig<br />
ist deshalb der Umstand zu bewerten,<br />
dass am Ende der Pfingsttagung sich rund 12<br />
Eltern spontan solidarisiert haben und nachdenken,<br />
eine eigene Einrichtung für die Betreuung<br />
erwachsener Menschen mit hohem<br />
Hilfebedarf zu gründen.<br />
Wer sich von Ihnen liebe Leserin und Leser<br />
angesprochen fühlt und sich dieser Aktion<br />
anschließen möchte, möge sich bitte an Hannelore<br />
Fischer, an mich oder an unsere Geschäftsstelle<br />
in Berlin wenden. Ich kann<br />
Ihnen jedenfalls versichern: Wir nehmen Ihr<br />
Anliegen Ernst und werden unser Möglichstes<br />
tun, um Ihnen zu helfen.<br />
Dieses Jahr hat vom 11. bis 13. Juni in den<br />
Werkstätten Gottessegen in Dortmund die<br />
gemeinsame Jahrestagung der BundesElternVereinigung<br />
mit dem Verband für anthroposophische<br />
Heilpädagogik, Sozialtherapie<br />
und soziale Arbeit e.V. stattgefunden. Dieses<br />
Treffen stand unter dem programmatischen<br />
Titel: Autonomie, Barrierefreiheit und Inklusion<br />
im Alltag verwirklichen. Neben Regularien<br />
wurden viele Arbeitsgruppen zum Thema<br />
abgehalten.<br />
Gerhard Geis und ich waren verantwortlich<br />
für die Arbeitsgruppe mit dem Thema: Wie<br />
sollen Maßnahmen nach Artikel 12 der Konvention<br />
(UN-Konvention über die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen) gestaltet sein,<br />
die Menschen mit Behinderungen gegebenenfalls<br />
zur Unterstützung bei der Ausübung