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sen). Unter der kundigen Leitung von Günter<br />
Schuff packten wir alle kräftig an, bis die Salier<br />
schwamm. Zur Belohnung gab es anschließend<br />
aus den Händen von Günters Gattin Dorle ein<br />
zünftiges Sektfrühstück mit Laugenbrezeln und<br />
Butter, dazu die guten Wünsche zum Abschied<br />
auf die bevorstehende Reise, auch von unseren<br />
Landdienstleistenden, die mit den beiden Autos<br />
und dem Reisegepäck über Land starteten.<br />
An Bord im ruhigen Altwasser hatten wir erst<br />
einmal allen Raum und alle Zeit, uns mit unserer<br />
Galeere vertraut zu machen. Rollsitze auf<br />
zwei durchlaufenden Schienen über die ganze<br />
Länge des Bootes, fest montierte Stemmbretter,<br />
Dollen, die vom Abdrehen der Riemen abrieten,<br />
viel Platz für das kleine Equipment und die unerlässliche<br />
Flüstertüte für den Steuermann und<br />
Kommandogeber. Es klappte nahezu alles vom<br />
Steg weg richtig gut. Bei Stromkilometer 406<br />
bogen wir in den eigentlichen Rhein ein und<br />
spürten erstmals die Strömung, die nun für die<br />
nächsten fünf Tage und 300 Kilometer mitbestimmend<br />
sein würde.<br />
Zur Mittagspause erwarteten uns die Landdienste<br />
des Tages in Mannheim am Steg und<br />
umsorgten uns mit einer kräftigen Brotzeit.<br />
Wurst, Käse, Obst und Kuchen für die Süßen<br />
unter uns setzten Maßstäbe. Die Landdienste<br />
der folgenden Mittage hielten es ebenso: In<br />
Mainz (bei Stromkilometer 497), unter der Loreley<br />
(555), am Deich von Neuwied (608) und<br />
in Porz (677).<br />
Der erste blasenträchtige Rudertag endete in<br />
Gernsheim (460). Im benachbarten Biebesheim<br />
hielt das Hotel Legend Betten zum Ausstrecken<br />
und eine feine türkische Küche für uns bereit.<br />
Am zweiten Rudertag wurde es auf den letzten<br />
zwanzig Kilometern bis Winkel (520) noch stürmisch.<br />
Der Rhein hat hier seine Fließrichtung<br />
nach Südwesten gewendet, und ein kräftiger<br />
Südwest blies uns entgegen. In Verbindung mit<br />
der regen Großschifffahrt brachte das erheblichen<br />
Wellengang. Das Kirchboot und diese<br />
Mannschaft schafften das und waren danach<br />
auch geschafft – und befriedigt. In der Wirtschaft<br />
zu Winkel gab es zur Belohnung endlich<br />
den ersehnten Rheingauer.<br />
Unserem Hotel direkt gegenüber, gleich neben<br />
der Kirche in der Mauer, erinnert ein Grabmal<br />
an die romantische Dichterin Karoline von<br />
Günderode. Als 25-jährige hatte diese 1806<br />
während eines Besuchs bei ihrer Freundin Bettina<br />
Brentano ihr Leben durch Selbstmord am<br />
Rheinufer beendet. Wenige Gedichte sind überliefert.<br />
Bettina, nachmals von Arnim, setzte ihr<br />
ein literarisches Denkmal, und neuerlich, 1979,<br />
würdigte die DDR-Dichterin Christa Wolf sie<br />
mit einer Erzählung: „Kein Ort. Nirgends“. Den<br />
Weg zur Günderode fanden immerhin drei von<br />
uns, Barbara, Klaus und Walter.<br />
Hier muss ein Satz über das Verhältnis der Ruderer<br />
zu den Bedeutsamkeiten rechts und links<br />
an den Ufern der Strecke gesagt werden. Der<br />
Ruderer nimmt bekanntlich nur das wahr, was<br />
er dann schon hinter sich gelassen hat. Das liegt<br />
einfach an der Sitzposition.<br />
Von Winkel bis Lahnstein am nächsten Freitag,<br />
dem 12. August, mussten wir das gefährlichste<br />
Stromstück bewältigen. Nicht nur im Lied von<br />
Heinrich Heine sondern noch im letzten Frühjahr<br />
mit einem gekenterten und gesunkenen<br />
Chemietanker pflegt der Rhein hier wirklich seine<br />
Opfer zu fordern. Über die dabei beteiligten<br />
singenden und kämmenden Blondinen hat sich<br />
Breitensport<br />
Erich Kästner offenbar zu früh amüsiert. Wir<br />
jedenfalls hatten doppeltes Glück. Aus Eltville<br />
kam Klaus Schwarz, ein vielerfahrener Rheinruderer,<br />
stieg als Lotse zu uns ein und übernahm<br />
das Steuer. Und außerdem benannte er uns alle<br />
Ruinen rechts und links auf den Bergen mit<br />
ihren Namen und mit der Flüstertüte. Ihm gebührt<br />
unser doppelter Dank. Wir konnten gesund<br />
abends in der Lahnmündung festmachen<br />
(Kilometer 587).<br />
Bad Ems besuchten wir nur zum Abendessen<br />
und zur Nacht, und dabei wäre auch dieser Ort<br />
einer näheren Betrachtung wert gewesen: Emser<br />
Depesche eben, kurz!<br />
Die Stromstrecken am Samstag, dem 13. August,<br />
bis Bad Honnef und am Sonntag, dem 14., bis<br />
zu unserem Reiseziel Leverkusen, packten wir<br />
auf unsere und sie uns auf ihre Weise. Koblenz<br />
mit Schloss, Bundesgartenschau und Moselmündung<br />
machte den Anfang. Erpel, das Städt-<br />
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