Manipulation - Didier

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Der Schüler N hat geschrieben: „Alle Neger sind hinterlistig, feig und faul…“ Wie wird der Lehrer Ihrer Meinung nach reagieren? Er findet den Satz dumm und streicht ihn rot durch. Er ist empört und würde am liebsten das Heft zerreißen. Er ist mit dem Satz im Grunde einverstanden. Ja ............ ............ ............ Nein ............ ............ ............ Er wagt es nicht, diesen Satz zu korrigieren. ............ ............ 2 Wie hätten Sie als Lehrer auf diesen Satz reagiert? EPISODE 2 5 1 Lesen Sie den Text - Zu dumm! Also, das streiche ich durch! - Und ich will schon mit roter Tinte an den Rand schreiben: „Sinnlose Verallgemeinerung!“- da stocke ich. Aufgepaßt, habe ich denn diesen Satz über Neger in letzter Zeit nicht schon mal gehört? Wo denn nur? Richtig: er tönte aus dem Lautsprecher im Restaurant und verdarb mir fast den Appetit. Ich lasse den Satz also stehen, denn was einer im Radio redet, darf kein Lehrer im Schulheft streichen. Und während ich weiterlese, höre ich immer das Radio: es lispelt, es heult, es bellt, es girrt, es droht 1 - und die Zeitungen drucken es nach, und die Kindlein, sie schreiben es ab. 1. la radio : elle murmure, elle hurle, elle aboie, elle roucoule, elle menace a) Vergleichen Sie Ihre Hypothese mit dem Originaltext. b) Aus welchem Grund verzichtet der Lehrer darauf, die Stelle zu streichen? c) Zu welcher Zeit spielt Ihrer Meinung nach diese Geschichte? Begründen Sie Ihre Antwort. r Heute r Im Dritten Reich r In der Weimarer Republik 2 Das Radio: Information oder Propaganda? Welche Ausdrücke veranschaulichen diese Rolle des Radios? 3 Wie würden Sie die Haltung des Lehrers charakterisieren? ● Er steht dem Regime kritisch gegenüber. ● Er ist ein überzeugter Anhänger des Regimes. ● Er nimmt nicht wirklich eindeutig Stellung. EPISODE 3 5 1 Lesen Sie weiter. Von 10-11 hatte ich Geographie. In dieser Stunde mußte ich die gestern korrigierte Schulaufgabe betreffs der kolonialen Frage drannehmen. Wie bereits erwähnt, gegen den Inhalt der Aufsätze vorschriftsgemäß nichts einzuwenden. Ich sprach also, während ich nun die Hefte an die Schüler verteilte, lediglich über Sprachgefühl, Orthographie und Formalitäten. So sagte ich dem einen B, er möge nicht mehr über den linken Rand hinausschreiben, dem R, die Absätze müssen größer sein, dem Z, man schreibt Kolonien mit e und nicht Kolonihn mit h. Nur als ich dem N sein Heft zurückgab, konnte ich mich nicht zurückhalten: „Du schreibst“, sagte ich, „daß wir Weißen kulturell und zivilisatorisch über den Negern stehen, und das dürfte auch stimmen. Aber du darfst doch nicht schreiben, daß es auf die Neger nicht ankommt, ob sie nämlich leben könnten oder nicht. Auch die Neger sind doch Menschen“. 80 EINHEIT 3
10 Er sah mich einen Augenblick starr an, und dann glitt ein unangenehmer Zug über sein Gesicht. Oder hatte ich mich getäuscht? Er nahm sein Heft mit der guten Note, verbeugte sich korrekt und nahm wieder Platz in seiner Bank. Bald sollte ich es erfahren, daß ich mich nicht getäuscht hatte. Ergänzen Sie folgenden Text. Am Tag danach gab der Lehrer die …....... zurück. Da der Inhalt der Aufsätze der …....... entsprach, wagte der Lehrer es nicht, die Arbeiten zu …........ . Deshalb korrigierte er .…...... die Rechtschreibung und den Stil. Er konnte aber nicht umhin, eine Bemerkung über …....... von N zu machen. N behauptete nämlich, dass das Leben der Schwarzen keinen .....….. hat. Gegen …....... wendete sich der Lehrer. 2 Wie reagiert der Schüler auf die Bemerkung des Lehrers? ● Er schweigt, aber zeigt, dass er es nicht dabei bewenden lassen wird. ● Er bestreitet die Behauptung des Lehrers. ● Er nimmt die Bemerkung zur Kenntnis, ohne zu reagieren. 3 „Bald sollte ich es erfahren, daß ich mich nicht getäuscht hatte.“ Schreiben Sie die Fortsetzung der Geschichte. 5 EPISODE 4 Als ich zur nächsten Stunde die Klasse, in der ich mir erlaubte, etwas über die Neger zu sagen, betrete, fühle ich sogleich, daß etwas nicht in Ordnung ist. Haben die Herren meinen Stuhl mit Tinte beschmiert? Nein. Warum schauen sie mich nur so schadenfroh an? Da hebt einer die Hand. Was gibt’s? Er kommt zu mir, verbeugt sich leicht, überreicht mir einen Brief und setzt sich wieder. Was soll das? Ich erbreche den Brief, überfliege ihn, möchte hochfahren, beherrsche mich jedoch und tue, als würd’ ich ihn genau lesen. Ja, alle haben ihn unterschrieben, alle fünfundzwanzig, der W ist noch immer krank. 1 Der Lehrer betritt das Klassenzimmer mit einem unguten Gefühl… Wieso? Hat er Gründe dafür? 2 Waren seine Befürchtungen berechtigt? 3 Was steht Ihrer Meinung nach in dem Brief? Schreiben Sie ihn! EPISODE 5 1 Hören Sie sich nun den nächsten Auszug aus der Geschichte an. a) Fassen Sie das Ganze zusammen. b) Was haben die Schüler eigentlich vor? 2 Wie sollte der Lehrer Ihrer Meinung nach darauf reagieren? Was kann er tun? 3 Lesen Sie den Text. „Wir wünschen nicht mehr“, steht in dem Brief „von Ihnen unterrichtet zu werden, denn nach dem Vorgefallenen haben wir Endesunterzeichneten 1 kein Vertrauen mehr zu Ihnen und bitten um eine andere Lehrkraft“. 1. die Endesunterzeichneten: les signataires EINHEIT 3 81
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