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Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung

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<strong>Der</strong><br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

<strong>ist</strong> eröffnet!<br />

EINE<br />

SONDERBEILAGE<br />

DER<br />

21. September 2012


SEITE2<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>:DieVisionwird<br />

zumhandfestenStückZukunft<br />

VON GERD ABELDT<br />

<strong>Der</strong> heutigen Tag geht in<br />

die Geschichtsbücher<br />

ein. <strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong> wird<br />

in Betrieb genommen. Ein<br />

Containerhafen der Superklasse.<br />

Ein Jahrhundertbauwerk<br />

für Wilhelmshaven und<br />

die Region, ein neues Tor zur<br />

Welt für ganz Deutschland.<br />

Millionen Kubikmeter Sand,<br />

zigtausend Tonnen Stahl,<br />

mächtige Saugbagger, gewaltige<br />

Rammen – vor dem Voslapper<br />

Groden ein Stück Neuland<br />

entstanden, an dem die<br />

Hoffnungen vieler Menschen<br />

hängen. Die Hoffnung auf<br />

einen wirtschaftlichen Aufschwung,<br />

von dem nach dem<br />

Niedergang der AEG Olympia-Werke<br />

Anfang der 1990er<br />

Jahre im Großraum Wilhelmshaven<br />

kaum noch jemand<br />

zu träumen gewagt<br />

hatte.<br />

Die „<strong>Wilhelmshavener</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>“ hat den Prozess<br />

von der Idee über Planung<br />

und Bau bis zur Inbetriebnahme<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s so<br />

intensiv begleitet wie kein anderes<br />

Medium. Wir haben<br />

durch unsere Fotografen den<br />

Bürgern den Blick auf die<br />

Baustelle gewährt, durch<br />

unsere Kommentare den Sorgen<br />

und Ängsten von Lesern<br />

eine Stimme gegeben und als<br />

Plattform für kritische Diskussionen<br />

das Projekt insgesamt<br />

mit voran getrieben.<br />

Die heutige Sonderbeilage<br />

zur Inbetriebnahme des Hafens<br />

<strong>ist</strong> nicht das Ende dieser<br />

Form der Berichterstattung,<br />

sie <strong>ist</strong> die Bestandsaufnahme<br />

einer Zwischenstation auf<br />

dem Weg zu einer grundlegenden<br />

wirtschaftlichen Neuausrichtung<br />

von Stadt und<br />

Region.<br />

Gerd Abeldt, Chefredakteur<br />

der „<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Wilhelmshaven blickt seewärts“<br />

hat der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Wirtschaftsförderer<br />

Arthur Grundewald<br />

schon Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts postuliert. Er<br />

hatte dabei das tiefe Fahrwasser<br />

der Jade vor Augen, an der<br />

sich dann die Nord-West Oelleitung<br />

(NWO), einige Chemiebetriebe<br />

und ein Kraftwerk<br />

ansiedelten. Doch Wilhelmshaven<br />

blieb lange weit<br />

davon entfernt, eine echte<br />

Hafenstadt zu sein. Daran änderten<br />

auch die zahlreichen<br />

schwimmenden Einheiten<br />

der Marine nichts, die in<br />

ihrem Stützpunkt an der<br />

Nordsee zu Hause sind.<br />

Für die Trendwende bedurfte<br />

es weitsichtiger<br />

Menschen, guter Ideen, politischer<br />

Geschlossenheit und<br />

mutiger unternehmerischer<br />

Entscheidungen. Nur so<br />

konnte aus einer Hafen-Vision<br />

ein handfestes Stück Zukunft<br />

werden.<br />

Mit der Inbetriebnahme<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

schickt sich Wilhelmshaven<br />

an, in die maritime Champions<br />

League aufzusteigen –<br />

um ein Bild aus dem Fußball<br />

zu verwenden. <strong>Der</strong> einzige<br />

deutsche Tiefwasserhafen<br />

verändert die log<strong>ist</strong>ische Situation<br />

im nordwestlichen<br />

Europa und gibt Impulse bis<br />

weit ins Hinterland.<br />

Reedereien und Spediteure<br />

erhalten zusätzliche Möglichkeiten,<br />

ihre Warenströme zu<br />

steuern. Sei es für den deutschen<br />

Im- und Export oder<br />

bei den so genannten Feeder-<br />

Verkehren in Richtung Baltikum.<br />

Dabei wird Fracht von<br />

riesigen Containerfrachtern<br />

auf ostseegängige Schiffe umgeladen.<br />

Wilhelmshavens<br />

geografische Lage <strong>ist</strong> dafür<br />

ideal.<br />

Den etablierten Containerhäfen<br />

Hamburg und<br />

Bremerhaven <strong>ist</strong> ein Partner –<br />

und ein Wettbewerber – entstanden,<br />

der zur Kenntnis genommen<br />

wird, der zur Kenntnis<br />

genommen werden muss.<br />

Allzu deutlich sind die natürlichen<br />

Vorteile des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

– tiefes Fahrwasser,<br />

kurze Revierfahrt, optimale<br />

nautische Verhältnisse. Auf<br />

Sicht werden immer mehr<br />

global ausgerichtete Akteure<br />

diese Vorzüge erkennen. <strong>Der</strong><br />

<strong>JadeWeserPort</strong> wird ein Erfolgsmodell<br />

– nein, er <strong>ist</strong><br />

schon heute ein Erfolgsmodell.<br />

Allein am Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) sind bereits 400<br />

Menschen beschäftigt, darunter<br />

viele ehemals Arbeitslose.<br />

Am Nordfrost Seehafen-<br />

Terminal entstehen Hunderte<br />

neue Jobs, weitere in einem<br />

Lebensmittelwerk im JadeWeserPark<br />

in Roffhausen. Behörden<br />

wie der Zoll, die Wasserschutzpolizei<br />

und das Veterinäramt<br />

erhöhen ihre Personalstärke.<br />

Firmen in der ganzen<br />

Region haben bereits direkt<br />

oder indirekt vom Bau<br />

profitiert oder rechnen sich<br />

gute Chancen aus, mit dem<br />

Hafen Geschäfte zu machen.<br />

Die Palette reicht von Bauund<br />

Fuhrunternehmen<br />

über Dienstle<strong>ist</strong>er auf dem<br />

Wasser und zu Lande bis hin<br />

zur Hotelbranche. Das „Columbia“-Hotel<br />

etwa wäre<br />

wohl nie nach Wilhelmshaven<br />

gekommen, gäbe es nicht den<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>. Nicht zuletzt<br />

gehört die Stadt selbst zu den<br />

Gewinnern: Grundsteuern,<br />

Gewerbesteuern, Einkommensteuern<br />

– der Kämmerer<br />

darf sich freuen.<br />

Alles nur Gewinner? Die Jade-<br />

Bay-Region bald ein Land, in<br />

dem Milch und Honig fließen?<br />

Die Wirtschaftsförderer werden<br />

arbeitslos? <strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong><br />

wird es schon richten?<br />

Übermut <strong>ist</strong> gefährlich.<br />

Noch einmal ein Seitenblick<br />

auf den Fußballplatz:<br />

Wer den Aufstieg in eine neue<br />

Spielklasse mit der Erwartung<br />

verbindet, das Team<br />

müsse hier sofort die Me<strong>ist</strong>erschaft<br />

erringen, kann enttäuscht<br />

werden. <strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong><br />

muss noch wachsen,<br />

und er wird wachsen. Niedersachsen<br />

und Bremen haben<br />

mit Hilfe der JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

ein wunderbares<br />

Stadion gebaut, in<br />

dem sich Spieler, Zuschauer<br />

und Geschäftspartner wohl<br />

fühlen können. Das Management<br />

liegt beim Hafenbetreiber<br />

Eurogate in guten Händen.<br />

Die ersten Stars, die<br />

Wertschöpfung in die Region<br />

spülen, sind verpflichtet: Die<br />

Reederei Maersk etwa und<br />

der Nordfrost Seehafen-Terminal,<br />

der für Umschlag sorgen<br />

wird. Weitere wichtige<br />

Spieler werden hinzukommen.<br />

Aber all das <strong>ist</strong> kein Selbstläufer.<br />

Dauerhafter Erfolg<br />

setzt harte Arbeit voraus –<br />

und etwas Glück. <strong>Der</strong> Jade-<br />

WeserPort schafft die Basis<br />

für Erfolg, erarbeiten müssen<br />

ihn Eurogate, JWP Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone GmbH, die regionalen<br />

Wirtschaftsförderer, Länder<br />

und Kommunen und die<br />

Unternehmer, die auf den<br />

Hafen setzen, Geschäftsideen<br />

entwickeln und investieren.<br />

Sie alle hängen dabei ab von<br />

der Weltkonjunktur, von der<br />

Entwicklung des internationalen<br />

Warenaustausches, von<br />

der Globalisierung. Entschieden<br />

wird dadurch auch die<br />

Frage, ob am Ende 2000, 3000<br />

oder noch mehr neue<br />

Arbeitsplätze durch den Jade-<br />

WeserPort entstanden sein<br />

werden.<br />

Die heutige offizielle Inbetriebnahme<br />

des Hafens<br />

<strong>ist</strong> kein Endpunkt, sondern<br />

ein Zwischenschritt – möglicherweise<br />

ein so wichtiger<br />

Schritt, das künftige H<strong>ist</strong>oriker<br />

über ihn einmal schreiben<br />

werden, dass am 21. September<br />

2012 der Aufschwung<br />

einer ganzen Region begann.<br />

Eine Vision? Ja. Aber warum<br />

soll nicht auch sie Wirklichkeit<br />

werden?<br />

Container als Zeichen der<br />

Globalisierung: Ab sofort <strong>ist</strong><br />

Wilhelmshaven mit dem <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Teil des weltumspannenden<br />

log<strong>ist</strong>ischen<br />

Netzwerks.<br />

FOTO: DPA<br />

Grußwort des Niedersächsischen<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsidenten David McAll<strong>ist</strong>er 3<br />

Grußwort des Präsidenten des Senats der<br />

Freien Hansestadt Bremen Jens Böhrnsen 4<br />

Grußwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Eurogate Emanuel Schiffer 6<br />

Grußwort des Niedersächsischen Min<strong>ist</strong>ers für<br />

Wirtschaft und Verkehr Jörg Bode 6<br />

Grußwort des Landrates des Landkreises<br />

Friesland Sven Ambrosy 7<br />

Grußwort des <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Oberbürgerme<strong>ist</strong>ers Andreas Wagner 8<br />

Deutschlands tideunabhängiger Containerhafen 9<br />

Eine Vision entwickelte sich zur Wirklichkeit 11<br />

Wilhelmshaven entwickelt neue Perspektiven 15<br />

Vom Tappe-Plan zum <strong>JadeWeserPort</strong> 17<br />

Klippen von Rohrdommeln bis zur „Flaminia“ 19<br />

Große Herausforderungen sehr gut geme<strong>ist</strong>ert 25<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>: Die Chronik seit 2001 27<br />

Techniker vom Hafenbau herausgefordert 33<br />

Die Schlosssprengungen 39<br />

<strong>Der</strong> Jahrhundertbau: Sie waren dabei 40/41<br />

Bunte: Millioneninvestitionen in neue Maschinen 42<br />

Voss: Know-how auch für komplexe Bauvorhaben 44<br />

Möbius: Seit über 60 Jahren Experten im Wasserbau 45<br />

Auf die Schiene gesetzt 46<br />

Fahrdienstleiter regeln den Bahnverkehr 47<br />

Den Hafen im Fokus 48<br />

Eurogate überzeugte mit Betreiberkonzept 49<br />

Andersen: „Wir können hier wirklich etwas bewegen“ 53<br />

Grafik: <strong>Der</strong> Eurogate-Containerterminal 56/57<br />

Riesige Brücken mit 5-Cent-Stück getestet 58<br />

Straddle-Carrier fahren macht richtig Spaß 59<br />

<strong>Der</strong> Gate-Supervisor mag die Aufbauarbeit 60<br />

Wenn es los geht, <strong>ist</strong> man eins mit dem Gerät 60<br />

Als Gate-Manager die Transportlog<strong>ist</strong>ik im Blick 61<br />

Trainingsplan nach Maß für jeden Neuen 62<br />

Von der Schiffsbrücke ins Terminalhaus 63<br />

Maßgeschneiderte Trainings im maritimen Umfeld 64<br />

Gutes Personal braucht Lieferzeit 65<br />

Neuer Hafen mit log<strong>ist</strong>ischen Vorteilen 67<br />

Nordfrost Seehafen-Terminal in einmaliger Lage 69<br />

Grafik: Blick auf den <strong>JadeWeserPort</strong> 72/73<br />

Bei Zollabfertigung geht Sicherheit vor 74<br />

Festmacher und Schlepper 75<br />

BLG Log<strong>ist</strong>ics und die Containergeschichte 76<br />

Turnschuhe auf langer Seefahrt bis zum Ziel 78<br />

Maritim-soziale Botschafter Wilhelmshavens 80


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen<br />

– Wilhelmshaven.<br />

Aus Blickrichtung Süden<br />

erkennt man an der<br />

Küste den <strong>JadeWeserPort</strong><br />

(oben rechts, hier noch eine<br />

Sandfläche). Er verfügt über<br />

ein weiteres Alleinstellungsmerkmal:<br />

die Log<strong>ist</strong>ikzone.<br />

Direkt neben dem Hafengelände<br />

befindet sich eine in<br />

Nordeuropa einzigartig große<br />

und zusammenhängende<br />

Fläche. Vor allem hafennahe<br />

Dienstle<strong>ist</strong>er und Log<strong>ist</strong>ikunternehmen<br />

und ebenso<br />

Industriebetriebe finden auf<br />

insgesamt 160 Hektar und<br />

weiteren Flächen in der<br />

Stadt und Region optimale<br />

Standortbedingungen vor.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE3<br />

Motorfüreine<br />

positive<br />

Entwicklung<br />

Über viele Jahre hinweg<br />

konnten die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

beobachten, wie an der<br />

Jade das größte Infrastrukturprojekt<br />

in Norddeutschland<br />

Gestalt annimmt.<br />

Mit dem <strong>JadeWeserPort</strong><br />

öffnet sich an der Küste ein<br />

weiteres „Tor zur Welt“. <strong>Der</strong><br />

<strong>JadeWeserPort</strong> ergänzt das<br />

Angebot der Containerhäfen<br />

in Hamburg und Bremerhaven<br />

in sinnvoller Weise um<br />

die Möglichkeit, auch in<br />

Deutschland Containerschiffe<br />

der nächsten Generation, also<br />

Schiffe mit einem Tiefgang<br />

von bis zu 16,5 Metern, tideunabhängig<br />

abfertigen zu<br />

können.<br />

Lediglich 23 Seemeilen Revierfahrt,<br />

dazu die derzeit<br />

größten Containerbrücken<br />

der Welt mit einer Ausladung<br />

von jeweils 69 Metern – das<br />

sind Merkmale, die den neuen<br />

Hafen für die Handelsschifffahrt<br />

attraktiv machen.<br />

Dazu trägt auch die gute Verkehrsanbindung<br />

mit Containerschiff,<br />

Bahn und Lkw bei.<br />

<strong>Der</strong> neue Hafen<br />

verfügt aber noch<br />

über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal:<br />

die Log<strong>ist</strong>ikzone.<br />

Direkt neben dem<br />

Hafengelände befindet<br />

sich eine in Nordeuropa<br />

einzigartig<br />

große<br />

und zusammen- hängende<br />

Fläche.<br />

David McAll<strong>ist</strong>er<br />

Und nun <strong>ist</strong> es so weit: <strong>Der</strong><br />

<strong>JadeWeserPort</strong> geht in Betrieb.<br />

Die größten Containerschiffe<br />

der Welt können in<br />

Wilhelmshaven festmachen<br />

und Güter aus aller Welt nach<br />

Deutschland und Europa<br />

bringen sowie bei uns hergestellte<br />

Produkte nach Asien<br />

und zu anderen Kontinenten<br />

transportieren.<br />

FOTO: LAND NIEDERSACHSEN<br />

Vor allem hafennahe<br />

Dienstle<strong>ist</strong>er und<br />

Log<strong>ist</strong>ikunternehmen<br />

und ebenso Industriebetriebe<br />

finden auf<br />

insgesamt 160 Hektar<br />

optimale Standortbedingungen<br />

vor.<br />

Die Niedersächsische<br />

Landesregierung<br />

erhofft sich von diesem<br />

Hafen einen<br />

Wachstumsschub für<br />

die Wirtschaft. <strong>Der</strong><br />

<strong>JadeWeserPort</strong> <strong>ist</strong> Motor für<br />

eine positive ökonomische<br />

Entwicklung in Wilhelmshaven<br />

und Umgebung.<br />

Insgesamt sollen im neuen<br />

Hafen einmal 2000 Arbeitsplätze<br />

entstehen – ein Gewinn<br />

für die ganze Region.<br />

David McAll<strong>ist</strong>er<br />

Niedersächsischer<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident


SEITE4<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Bremens Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Jens Böhrnsen (rechts)<br />

besucht im Juli 2008<br />

die Baustelle des<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>s. Zusammen<br />

mit Wilhelmshavens<br />

damaligem Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Eberhard Menzel<br />

(links) ließ er sich auch das<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Infocenter<br />

zeigen. Zuvor hatte sich<br />

Böhrnsen ins Goldene Buch<br />

der Stadt eingetragen.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

DieErfolgsstory<br />

wirdfortgeschrieben<br />

<strong>Der</strong> Norden wächst zusammen.<br />

An der Deutschen<br />

Bucht entsteht eine gemeinsame<br />

Hafenregion. Sie lässt<br />

sich nicht von einer Landesgrenze<br />

aufhalten und<br />

überwindet antiquiertes<br />

Konkurrenzdenken.<br />

Denn wir<br />

müssen uns an der<br />

Küste auf das Wesentliche<br />

konzentrieren<br />

– auf den internationalen<br />

Wettbewerb,<br />

insbesondere<br />

mit den Großhäfen<br />

an Maas und Schelde.<br />

<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong><br />

<strong>ist</strong> Sinnbild einer sich<br />

verändernden nationalen<br />

Hafenlandschaft.<br />

Alle reden von<br />

Hafenkooperation –<br />

hier findet sie in großem<br />

Stil statt. Bremen<br />

und Niedersachsen<br />

schaffen in<br />

Wilhelmshaven beste<br />

nautische Bedingungen<br />

für Großcontainerschiffe<br />

und bauen<br />

die maritime Infrastruktur<br />

abgestimmt<br />

aus.<br />

Die Investition wird wirtschaftliches<br />

Wachstum generieren,<br />

viele Arbeitsplätze<br />

schaffen und sie dauerhaft sichern.<br />

Vor Ort an der Jade.<br />

Aber auch im Land Bremen,<br />

wo erfahrene Log<strong>ist</strong>ikunternehmen<br />

den Umgang mit<br />

dem Container über Jahrzehnte<br />

perfektioniert haben.<br />

Diese Dienstle<strong>ist</strong>er dürfen<br />

sich auf neues Geschäft freuen.<br />

Um den Welthafen Bremerhaven,<br />

der es 2011 auf<br />

Bürgerme<strong>ist</strong>er Jens Böhrnsen, Präsident des<br />

Senats der Freien Hansestadt Bremen.<br />

knapp 6 Millionen Boxen<br />

(TEU) gebracht hat und seinen<br />

Umschlag – ohne grundlegende<br />

Änderungen der Terminal-Log<strong>ist</strong>ik<br />

– auf mindestens<br />

9 Millionen TEU ausdehnen<br />

kann, muss man sich<br />

nach der Inbetriebnahme der<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> Anlage keine<br />

Sorgen machen.<br />

FOTO: HANSESTADT BREMEN<br />

Die Freie Hansestadt Bremen<br />

hat an der Wesermündung<br />

vorausschauend Milliarden<br />

investiert. An der längsten<br />

Containerkaje des Kontinents<br />

arbeiten hochproduktive<br />

Umschlagunternehmen.<br />

Auch die beiden weltgrößten<br />

Reedereien wissen die Stärken<br />

des viertgrößten europäischen<br />

Containerhafens zu<br />

schätzen. Sie sind an der Weser<br />

Joint-Ventures mit dem<br />

Terminalbetreiber Eurogate<br />

eingegangen.<br />

Damit haben sie<br />

sich langfr<strong>ist</strong>ig an<br />

den Standort gebunden.<br />

Aktuelle<br />

Umschlagzahlen sehen<br />

Bremerhaven<br />

an der Spitze des<br />

europäischen Containerwachstums.<br />

Ich weise auf diese<br />

Entwicklung hin,<br />

weil mir der Hinweis<br />

wichtig <strong>ist</strong>,<br />

dass die Erfolgsstory<br />

des Containers in<br />

Wilhelmshaven und<br />

in Bremerhaven<br />

fortgeschrieben<br />

werden wird. Die<br />

beiden Nachbarhäfen<br />

dürften uns<br />

trotz möglicher<br />

Rückschläge in der<br />

Weltwirtschaft noch<br />

viel Freude bereiten.<br />

Deshalb <strong>ist</strong> die<br />

Inbetriebnahme des<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>s ein guter Tag<br />

für die Küste. <strong>Der</strong> neue Containerhafen<br />

wird den Arbeitsmarkt<br />

stärken, die Wirtschaftskraft<br />

beleben und das<br />

Steueraufkommen erhöhen.<br />

Jens Böhrnsen<br />

Präsident des Senats<br />

Freie Hansestadt Bremen


SEITE6<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

JetztstarteteineneuePhase<br />

Eurogate hat sich seit über<br />

zehn Jahren für einen Containerhafen<br />

in Wilhelmshaven<br />

eingesetzt und gekämpft.<br />

Jetzt <strong>ist</strong> der Tag, auf<br />

den alle gewartet haben, gekommen:<br />

Am 21. September<br />

2012 legt das erste Containerschiff,<br />

die „Maersk Laguna“,<br />

am Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven im<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> an. Streng genommen<br />

54 Prozent Marktführer. In<br />

der gesamten Northrange<br />

kommen wir immerhin auf<br />

einen Marktanteil von 20<br />

Prozent. Wenn ein Unternehmen<br />

den neuen Containerhafen<br />

etablieren kann,<br />

dann <strong>ist</strong> es Eurogate. Das<br />

haben wir mehrfach mit<br />

unseren anderen „green<br />

field“-Projekten in Europa<br />

unter Beweis gestellt.<br />

<strong>ist</strong> es nicht das ers-<br />

te Containerschiff, welches<br />

an der Kaje festmacht. Für<br />

den notwendigen Testbetrieb<br />

haben bereits mehrere<br />

kleinere Schiffe den Terminal<br />

besucht. Auf die Proben<br />

folgt die Generalprobe.<br />

Dann die Premiere.<br />

Emanuel Schiffer FOTO: PRIVAT<br />

Unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter freuen sich<br />

darauf, dass es jetzt endlich<br />

losgeht. Ein Großteil von ihnen<br />

hat in zweijährigen Umschulungen<br />

lange auf diesen<br />

Moment hingearbeitet. Bereits<br />

in der Umschulungsphase<br />

haben sie ihr großes<br />

Le<strong>ist</strong>ungsvermögen unter<br />

Beweis gestellt. Ihren Anstrengungen<br />

und Willen<br />

zum Erfolg zollen wir großen<br />

Respekt. 400 neue Mitarbeiter<br />

werden von der ersten<br />

Stunde an dabei sein.<br />

Zum Zeitpunkt des Erreichens<br />

der vollen Umschlagskapazität<br />

sollen es allein<br />

beim Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

1000 an der Zahl sein.<br />

Dabei war der Verlauf des<br />

gesamten Projektes bekanntermaßen<br />

nicht reibungslos.<br />

Eurogate war und <strong>ist</strong> es<br />

wichtig, dass alle Probleme,<br />

Fragen und Unsicherheiten<br />

im Vorfeld geklärt werden –<br />

sobald sie auftreten. Wir haben<br />

eine Betreiberkonzession<br />

für 40 Jahre erhalten.<br />

Unser Ziel <strong>ist</strong>, einen Containerterminal<br />

zu betreiben,<br />

der über Generationen Bestand<br />

hat. Unser Ziel <strong>ist</strong>, den<br />

Containerhafen so zu entwickeln,<br />

dass er ein gleichwertiges<br />

Mitglied der Seehäfen<br />

der Northrange wird. Das<br />

liegt in unser eigenem Interesse,<br />

aber auch im Interesse<br />

der Region, die hohe Erwartungen<br />

mit dem sogenannten<br />

Jahrhundert-Projekt verbindet.<br />

Die Gesamtinvestitionen<br />

von Eurogate in diesem<br />

Projekt betragen 350<br />

Millionen Euro. Das <strong>ist</strong> für<br />

ein mittelständisches Unternehmen,<br />

wie wir es sind,<br />

keine Kleinigkeit. Unsere Investitionen<br />

werden nicht<br />

aus einer Laune heraus getätigt,<br />

sondern sind wohlüberlegt.<br />

Allen Skeptikern sei gesagt:<br />

Wir hätten hier nicht<br />

investiert, wenn wir nicht an<br />

das Projekt glauben würden.<br />

Wir sind Kaufleute, keine<br />

Abenteurer. Das macht Eurogate<br />

zu einem zuverlässigen<br />

Partner in der Region.<br />

Wir wollen in Wilhelmshaven<br />

etwas Bleibendes schaffen,<br />

etwas, von dem auch<br />

die nachfolgenden Generationen<br />

noch profitieren können.<br />

Wir bauen unsere Häfen<br />

nicht nur für uns, sondern<br />

vor allem auch für<br />

unsere Nachkommen.<br />

Eurogate hat all seine Erfahrungen<br />

aus dem europaweiten<br />

Netzwerk in das Projekt<br />

eingebracht. Das gilt für<br />

die technische Kompetenz<br />

in Operations genauso wie<br />

für die über Jahrzehnte gewachsenen<br />

Kundenbeziehungen<br />

zu den Top-Reedereien<br />

der Welt. Wir sind<br />

Europas führender, reedereiunabhängiger<br />

Containerterminalbetreiber.<br />

Zu unserem<br />

Netzwerk gehören elf Standorte<br />

von der Nordsee bis<br />

zum Mittelmeer, vom Atlantik<br />

bis zur Ostsee. In<br />

Deutschland sind wir mit<br />

einem Anteil von ungefähr<br />

Im ersten halben Betriebsjahr<br />

werden wir den<br />

Containerterminal mit zwei<br />

Liniendiensten der Reederei<br />

Maersk Line „hochfahren“.<br />

Das braucht Zeit. Die Reederei<br />

muss erst ihre Ladung für<br />

den Standort organisieren.<br />

Auch das braucht Zeit. <strong>Der</strong><br />

Eurogate Container Terminal<br />

Wilhelmshaven wird daher<br />

zu Beginn voraussichtlich<br />

einen höheren Transshipment-Anteil<br />

haben. <strong>Der</strong><br />

junge Hafen und die Region<br />

müssen sich in Bezug auf<br />

die lokalen Ladungsanteile<br />

erst noch entwickeln. Das <strong>ist</strong><br />

ein wichtiger Aspekt für den<br />

langfr<strong>ist</strong>igen Erfolg des Containerhafens.<br />

Erst die lokalen<br />

Ladungsanteile bringen<br />

dem Hafenstandort die Sicherheit<br />

auf Wirtschaftserfolg,<br />

den sich alle wünschen.<br />

<strong>Der</strong> Containerterminal<br />

kann wertvolle Impulse<br />

für das Wirtschaftswachstum<br />

der Region geben, für<br />

das Wirtschaftswachstum<br />

selbst kann er jedoch nicht<br />

verantwortlich sein.<br />

Containerhafen und<br />

Wirtschaftsregion sind<br />

wechselseitig voneinander<br />

abhängig. Einerseits sorgt<br />

der Containerhafen für das<br />

Vorhandensein der notwendigen<br />

Log<strong>ist</strong>ikinfrastruktur,<br />

die ein entscheidendes Kriterium<br />

für die Ansiedelung<br />

neuer Industrien <strong>ist</strong>. Vor diesem<br />

Hintergrund <strong>ist</strong> die Anbindung<br />

an das Bahn-Netz<br />

von Bedeutung.<br />

Natürlich kommt nur Ladung<br />

in den Hafen, wenn<br />

die Möglichkeit besteht, diese<br />

problemlos weiter zu<br />

transportieren. Andererseits<br />

profitiert die regionale Industrie<br />

ebenfalls vom Ausbau<br />

des Schienennetzes,<br />

denn ein gut ausgebautes<br />

Netz erhöht die Attraktivität<br />

des Standortes für zukünftige<br />

Standortentscheidungen.<br />

So steht unser Terminalbahnhof<br />

auch Verladern zur<br />

Verfügung, die nicht Kunde<br />

am Seeterminal sind. <strong>Der</strong><br />

zweigleisige Ausbau des<br />

Bahnstreckennetzes wird<br />

Ende dieses Jahres fertiggestellt.<br />

Die Elektrifizierung<br />

der Strecke wird jedoch<br />

noch einige Jahre in Anspruch<br />

nehmen. Das <strong>ist</strong> zu<br />

lange, und der Hafenentwicklung<br />

nicht gerade förderlich.<br />

Andererseits sorgt die regionale<br />

Wirtschaft für das<br />

Ladungsaufkommen, das<br />

dem Containerhafen Wachstum<br />

und neue Kunden (Reedereien,<br />

Speditionen oder<br />

Log<strong>ist</strong>ik-Dienstle<strong>ist</strong>er) beschert,<br />

und gleichzeitig die<br />

Kundenbindung an den<br />

Standort sichert. Aus diesem<br />

Grund <strong>ist</strong> es wichtig, die negativen<br />

Diskussionen rund<br />

um den Hafen schnellstmöglich<br />

auszuräumen, damit<br />

das Vertrauen in den<br />

Standort für neue Ansiedelungen<br />

generiert werden<br />

kann.<br />

Am heutigen 21. September<br />

2012 <strong>ist</strong> jetzt also Premiere.<br />

Eurogate hat in Wilhelmshaven<br />

von Anbeginn<br />

hervorragende Voraussetzungen<br />

eine hochproduktive<br />

Abfertigung von Containerschiffen<br />

geschaffen. Hierin,<br />

sowie in den hervorragenden<br />

nautischen Zufahrtsbedingungen,<br />

liegen<br />

die Wettbewerbsvorteile dieses<br />

neuen Containerhafens.<br />

Das Projekt, welches uns seit<br />

über zehn Jahren beschäftigte,<br />

endet jedoch nicht hier.<br />

Am 21. September 2012 startet<br />

das Projekt in eine neue<br />

Phase. Jetzt geht es erst richtig<br />

los. Nach der Premiere<br />

folgen viele weitere Vorstellungen.<br />

Emanuel Schiffer<br />

Vorsitzender Eurogate<br />

Gruppengeschäftsführung<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

stößtneue<br />

Toreauf<br />

Große Infrastrukturprojekte<br />

werden nicht ohne Grund als<br />

Jahrhundertprojekt bezeichnet:<br />

Sie erfordern einen langen<br />

Planungsvorlauf, benötigen<br />

viel Zeit für die Realisierung<br />

und oft braucht es auch<br />

einige Zeit, bis alles rund läuft<br />

und reibungslos in Betrieb <strong>ist</strong>.<br />

Ganz sicher aber gilt, dass<br />

diese Projekte<br />

sich über Jahrzehnte<br />

bewähren<br />

müssen<br />

und Zeit brauchen,<br />

bis sie<br />

ihre ganze<br />

positive Wirkung<br />

entfalten<br />

können. Und<br />

da in diesen<br />

Zeiträumen<br />

viele Stimmungen<br />

den<br />

Markt, die<br />

Politik und die<br />

Medien prägen,<br />

verlangen<br />

solche Projekte<br />

nicht nur<br />

von den Regierungsverantwortlichen,<br />

Jörg Bode<br />

sondern von allen Beteiligten<br />

gute Nerven und ein gewisses<br />

Durchhaltevermögen.<br />

Im Falle des <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Wilhelmshaven war und <strong>ist</strong><br />

dies nicht anders, und doch<br />

stehe ich als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Wilhelmshaven gerne und<br />

voller Überzeugung in der<br />

Verantwortung und bin stolz<br />

auf das, was wir hier mit allen<br />

Beteiligten zusammen in<br />

einem Gemeinschaftsprojekt<br />

der Länder Bremen und Niedersachsen<br />

erreicht haben.<br />

<strong>Der</strong> offiziellen Einweihung<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong> Wilhelmshaven<br />

am heutigen 21. September<br />

sehe ich mit großer<br />

Freude entgegen. Und ich tue<br />

dies auch mit einer begründeten<br />

Zuversicht dahingehend,<br />

dass wir mit dem Jade-<br />

WeserPort Wilhelmshaven<br />

den richtigen Hafen zur richtigen<br />

Zeit an den Start bringen,<br />

zumal die große Hafenerweiterung<br />

Maasvlakte 2 in<br />

Rotterdam erst 2013 an den<br />

Start gehen wird.<br />

Angesichts der weiter<br />

wachsenden Umschlagszahlen<br />

der deutschen Seehäfen,<br />

des wachsenden<br />

Welthandels<br />

und der<br />

zunehmenden<br />

Globalisierung<br />

des Handels<br />

und der Wirtschaft<br />

<strong>ist</strong> der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

Wilhelmshaven<br />

die richtige<br />

Antwort, um<br />

als Exportnation<br />

den künftigen<br />

Herausforderungen<br />

zu<br />

begegnen.<br />

Niedersachsen<br />

wird hierüber<br />

einen<br />

FOTO: MW wichtigen Platz<br />

im internationalen<br />

Gefüge des Welthandels<br />

einnehmen und für die<br />

Log<strong>ist</strong>ik des Landes neue Tore<br />

aufstoßen.<br />

<strong>Der</strong> Hafen wird sich entwickeln<br />

– und mit ihm das Hinterland.<br />

Darauf freue ich<br />

mich und wünsche nicht nur<br />

allen Lesern der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> eine interessante<br />

Lektüre, sondern möchte<br />

sie auch einladen: Überzeugen<br />

Sie sich vor Ort von<br />

den Standortvorteilen des <strong>JadeWeserPort</strong>!<br />

Jörg Bode<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Realisierungsgesellschaft<br />

Eine Region blickt seewärts ...<br />

Gratulation zur<br />

Hafeneröffnung<br />

<strong>Der</strong> Lotse mit dem richtigen Kurs<br />

Allgemeiner Wirtschaftsverband Wilhelmshaven-Friesland e.V<br />

Ronald Brandes<br />

Vizepräsident<br />

Martin Steinbrecher<br />

Präsident<br />

Lutz Bauerme<strong>ist</strong>er<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Tom Nietiedt<br />

Vizepräsident


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE7<br />

ZügigerAusbauderVerkehrsinfrastrukturnötig<br />

Endlich! Auf diesen Tag haben<br />

wir lange gewartet und<br />

setzen große Hoffnungen in<br />

ihn:<br />

Weil der <strong>JadeWeserPort</strong><br />

unserer Region Rückenwind<br />

auf unserem Weg nach vorne<br />

geben wird. Weil jetzt jeder<br />

sehen kann, dass wir nicht<br />

das Ende aller Straßen sind –<br />

sondern deren Anfang! Und<br />

weil dieser Hafen Chancen<br />

für uns alle bedeutet. Viele<br />

einzelne Erfolge sind schon<br />

sichtbar und weitere werden<br />

folgen.<br />

Das bedeutet aber nicht,<br />

dass wir feiern und uns zurücklehnen<br />

können.<br />

sisch, Spanisch, Niederländisch.<br />

Und das gilt nicht nur für<br />

Unternehmer, die direkt am<br />

und mit dem Schiff arbeiten<br />

– der Hafen wird uns mehr<br />

und mehr Kontakte in alle<br />

Welt bringen, auch für den<br />

Mittelstand. Das können und<br />

müssen wir als Landkreise,<br />

Städte und Gemeinden nach<br />

Kräften unterstützen.<br />

Und wir müssen selbstbewusst<br />

sein, einfordern, was<br />

uns zusteht. Nur, wenn wir<br />

als Wirtschaftsregion Gesicht<br />

Seefender liegen im August 2010 zur Montage an der Hauptkaje<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s bereit.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

und Flagge zeigen, werden<br />

wir auch gesehen. Dazu gehört,<br />

mit Nachdruck für<br />

einen zügigeren Ausbau der<br />

Verkehrsinfrastruktur einzustehen.<br />

Zu diesem Selbstbewusstsein<br />

gehört auch, an Übermorgen<br />

zu denken. Nicht stehen<br />

zu bleiben, sondern zu<br />

sehen, was man noch erreichen<br />

kann. Sich durch<br />

Gegenwind nicht entmutigen<br />

zu lassen und für seine Chancen<br />

durch eine gute Regional-<br />

und Strukturpolitik<br />

selbst zu sorgen.<br />

Ja, der erste Bauabschnitt<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s <strong>ist</strong> da,<br />

und das <strong>ist</strong> hervorragend.<br />

Aber der erste Tag nach dem<br />

Feiern sollte auch der erste<br />

Tag auf dem schnellen Weg<br />

zum zweiten Bauabschnitt<br />

sein!<br />

Sven Ambrosy<br />

Landrat<br />

Landkreis Friesland<br />

Wir haben ein Tor aufgestoßen.<br />

Das verpflichtet! Wir<br />

werden mit Hilfe des Hafens<br />

und unserer Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

JadeBay internationaler.<br />

Schon jetzt tauchen<br />

wir dank eines einzigartigen<br />

Angebots und cleveren<br />

Marketings weltweit auf<br />

den ge<strong>ist</strong>igen Landkarten von<br />

Reedern und Log<strong>ist</strong>ikern anderer<br />

Länder und Kontinente<br />

auf, die bisher nicht einmal<br />

wussten, dass es uns gibt.<br />

Das <strong>ist</strong> gut so! Aber mit dem<br />

Hafen stehen wir auch vor<br />

Sven Ambrosy<br />

FOTO: LK FRIESLAND<br />

einem gewaltigen neuen Austausch<br />

von Waren, Wissen<br />

und Dienstle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Dafür sind wir zwar mit<br />

einer unserer Kernkompetenzen<br />

gut vorbereitet: Gäste<br />

willkommen zu heißen, so<br />

dass sie sich wohlfühlen und<br />

gern wiederkommen!<br />

Das <strong>ist</strong> aber nicht alles.<br />

Wir müssen unseren Teil dafür<br />

tun, den Erfolg in unserer<br />

Region zu schaffen und zu<br />

halten. Dieser Hafen <strong>ist</strong> unser<br />

Hafen. Er geht uns alle an.<br />

Was an der Kaje passiert, <strong>ist</strong><br />

nicht nur für Wilhelmshaven<br />

wichtig, sondern auch für<br />

Wittmund, Friesland, die Wesermarsch<br />

und darüber hinaus.<br />

In diesem Bewusstsein<br />

müssen wir die Zusammenarbeit,<br />

die wir vor allem mit<br />

der JadeBay sowie dem Jade-<br />

WeserPark und vielen anderen<br />

Projekten begonnen haben,<br />

fortsetzen – und noch<br />

eine Schippe drauflegen.<br />

Ein Beispiel: Wir müssen<br />

unseren Teil dazu tun, die<br />

Chancen zu nutzen, die der<br />

Hafen unserer Region bietet.<br />

Ein Mosaikstein unter vielen<br />

wird sein, Unternehmen Angebote<br />

für neue Sprachkompetenz<br />

zu machen! Wer in<br />

der internationalen maritimen<br />

Wirtschaft Erfolg haben<br />

will, muss nicht nur Englisch<br />

und Französisch im Blick haben,<br />

sondern auch Chine-


SEITE8<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>wecktWachstums­Potenziale<br />

Es gibt Tage, an denen sich<br />

derart Großes ereignet, dass<br />

sie in das Geschichtsbuch<br />

unserer Stadt eingehen – ein<br />

solches h<strong>ist</strong>orisches Datum<br />

<strong>ist</strong> auch der 21. September<br />

2012.<br />

Am heutigen Tage wird der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> mit dem Container<br />

Terminal Wilhelmshavens<br />

(CTW) feierlich eröffnet!<br />

Die Ankunft der Containerbrücken<br />

5 bis 8 verzögerte<br />

sich im Mai 2012 um einen<br />

Tag. Offenbar das Ergebnis<br />

von Missverständnissen<br />

zwischen JWP-R und<br />

Eurogate.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Dem Bau des Hafens <strong>ist</strong><br />

eine ähnliche Bedeutung beizumessen<br />

wie seinerzeit der<br />

Gründung der Stadt vor 143<br />

Jahren. Verdankte Wilhelmshaven<br />

damals sein Werden<br />

der militärisch-strategisch<br />

günstigen Lage am tiefen<br />

Fahrwasser, so liegen die Zukunftschancen<br />

für unsere<br />

Stadt auf dem wachsenden<br />

Handel über die Meere.<br />

Wenn heute zur Eröffnung<br />

ein Containerschiff an der<br />

Kaikante festmacht und seine<br />

Ladung löscht, dann sind<br />

knapp 20 Jahre von der Idee<br />

bis zur Fertigstellung vergangen.<br />

Eine lange, fast unendliche<br />

Geschichte liegt hinter allen<br />

Beteiligten.<br />

Seit Anfang der 1990er-<br />

Jahre setzte sich die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

mit<br />

Nachdruck dafür ein, den Bau<br />

eines großdimensionierten<br />

Mehrzweckhafens für Container-<br />

und Massengutumschlag<br />

zu verwirklichen. Aus der anfangs<br />

vielfach belächelten Vision<br />

<strong>ist</strong> mittlerweile Realität<br />

geworden.<br />

Jeweils 80 000 Kubikmeter<br />

Beton und Tonnen Stahl sowie<br />

rund eine Million Steine<br />

sind in den vergangenen vier<br />

Jahren verbaut, nahezu 46<br />

Millionen Kubikmeter Sand<br />

aufgespült und so insgesamt<br />

360 Hektar Hafenfläche gewonnen<br />

worden.<br />

Man muss kein Visionär<br />

sein, um zu begreifen, welche<br />

Bedeutung der Containerhafen<br />

für alle Beteiligten hat.<br />

Das mit Abstand größte und<br />

beispiellose Infrastrukturprojekt<br />

der vergangenen 50 Jahre,<br />

das die Länder Niedersachsen<br />

und Bremen gemeinsam auf<br />

den Weg gebracht haben, eröffnet<br />

der gesamten deutschen<br />

Seehafenwirtschaft<br />

neue Perspektiven.<br />

Mit dem neuen Container-<br />

Tiefwasserhafen wird<br />

Deutschlands Hafenzukunft<br />

auf lange Zeit unabhängig<br />

von jeder Schiffsgrößenentwicklung<br />

gesichert. Gleichzeitig<br />

erfährt die Region durch<br />

den <strong>JadeWeserPort</strong> wesentliche<br />

Wirtschaftsimpulse und<br />

profitiert künftig als internationale<br />

Drehscheibe und Umschlagsplatz<br />

für Waren und<br />

Güter aller Art.<br />

Schon vor seiner Inbetriebnahme<br />

wirkt der neue <strong>JadeWeserPort</strong><br />

wie ein Katalysator,<br />

der Wachstumspotenziale<br />

weckt und zur Entfaltung<br />

bringt. Erste Ansiedlungserfolge<br />

sprechen ebenso dafür<br />

wie personelle und räumliche<br />

Erweiterungen bei<br />

hier ansässigen Firmen<br />

und Betrieben.<br />

Mit dem Unternehmen<br />

Eurogate<br />

wird künftig die führende<br />

Container-Terminal-<br />

Log<strong>ist</strong>ikgruppe Europas den<br />

Hafen betreiben, die über<br />

weltweite Geschäftsbeziehungen<br />

und insbesondere über<br />

Erfahrungen im Umschlag<br />

mit Containern verfügt.<br />

Mit einer endgültigen Kajen-Länge<br />

von 1725 Meter,<br />

einer Terminaltiefe von 650<br />

Meter sowie im Endausbau 16<br />

Containerbrücken <strong>ist</strong> die Umschlagskapazität<br />

auf 2,7 Millionen<br />

TEU pro Jahr ausgelegt.<br />

Das CTW im JadeWeser-<br />

Port bildet das Fundament<br />

für nachhaltige Wertschöpfung<br />

und eine prosperierende<br />

wirtschaftliche Zukunft unserer<br />

Stadt.<br />

Dafür bietet das direkt an<br />

das Terminal angrenzende<br />

Güterverkehrszentrum mit<br />

einer Ansiedlungsfläche von<br />

160 Hektar beste Voraussetzungen.<br />

Diese Potenziale gilt es in<br />

den kommenden Jahren für<br />

Wilhelmshaven als Wirtschaftsstandort<br />

wie auch für<br />

das regionale Umland optimal<br />

zu nutzen und weiter<br />

auszubauen. Mit dieser Vorgabe<br />

richtet sich der Blick in<br />

die Zukunft, in der auch weiterhin<br />

an einer Verbesserung<br />

Andreas Wagner<br />

FOTO: STADT WILHELMSHAVEN<br />

des Hafenstandortes Wilhelmshaven<br />

zu arbeiten sein<br />

wird, um dessen Bandbreite<br />

und Le<strong>ist</strong>ungsvermögen mit<br />

dem <strong>JadeWeserPort</strong> als größtem<br />

norddeutschen Infrastrukturvorhaben<br />

umfassend<br />

auszuschöpfen.<br />

In diesem Sinne hoffe ich,<br />

dass sich die Erwartungen,<br />

die an den <strong>JadeWeserPort</strong> mit<br />

seinen vielfältigen Aufgaben<br />

geknüpft sind, erfüllen mögen.<br />

Mein Dank gilt allen an der<br />

Planung, der Konzeption und<br />

am Bau Beteiligten für ihren<br />

Einsatz bei der Realisierung.<br />

<strong>Der</strong> CTW im <strong>JadeWeserPort</strong><br />

und mit ihm unsere Stadt<br />

werden von diesem bedeutungsvollen<br />

Tag an als Log<strong>ist</strong>ik-<br />

und Energiedrehscheibe<br />

fungieren, Wilhelmshaven<br />

wird künftig zum Inbegriff<br />

eines modernen und sicheren<br />

Umschlagstandortes für Waren<br />

und Güter aller Art avancieren.<br />

Andreas Wagner<br />

Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Stadt Wilhelmshaven<br />

<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong> <strong>ist</strong> eröffnet –<br />

Sonderbeilage der „<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“.<br />

Redaktion: Michael Halama, Hartmut Siefken.<br />

Anzeigen: Thomas Schipper.<br />

Verlag und Druck: Brune-Mettcker-<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven.<br />

Die <strong>Zeitung</strong> <strong>ist</strong> in all ihren Teilen urheberrechtlich<br />

geschützt. Ohne vorherige Genehmigung durch den<br />

Verlag dürfen diese <strong>Zeitung</strong> oder alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen weder<br />

vervielfältigt noch verbreitet werden. Dies gilt<br />

ebenso für die Aufnahme in elektronische Datenbanksysteme<br />

und die Vervielfältigung auf CD-ROM.<br />

Telefon: ( 0 44 21) 488-0,<br />

Telefax allgemein: (0 44 21) 488 259,<br />

Telefax Redaktion: (0 44 21) 488 430,<br />

Telefax Anzeigen: (0 44 21) 488 258.<br />

E-Mail: redaktion@WZonline.de,<br />

anzeigen@WZonline.de, Internet: www.WZonline.de


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Deutschlands<br />

tideunabhängiger<br />

Containerhafen<br />

Rund eine Milliarde Euro<br />

haben die öffentliche<br />

Hand und private<br />

Firmen insgesamt<br />

investiert. Jetzt startet<br />

Wilhelmshavens neue<br />

Hafen-Zukunft.<br />

WILHELMSHAVEN – Auf 1000<br />

Meter Kajenlänge mit dahinter<br />

liegendem Gelände startet<br />

heute der <strong>JadeWeserPort</strong> offiziell<br />

seinen Betrieb. <strong>Der</strong> Eurogate<br />

Container Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) wird ab<br />

sofort seine Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

im Vergleich mit anderen<br />

Terminals unter Beweis stellen<br />

müssen.<br />

Rund 400 Mitarbeiter stehen<br />

mit acht der weltgrößten<br />

Containerbrücken, 36 Straddle<br />

Carriern und drei Portalkranen<br />

nach dem Probebetrieb<br />

der vergangenen Wochen<br />

bereit, um die Herausforderung<br />

anzunehmen. Die<br />

ersten Container im „normalen“<br />

Umschlagsbetrieb brachte<br />

zum Wochenanfang die<br />

„Anna Schulte“.<br />

Zur Eröffnung macht die<br />

„Maersk Laguna“ an der Kaje<br />

des CTW fest. Maersk, die<br />

größte Containerreederei der<br />

Welt, will den Tiefwasserhafen<br />

an der Jade künftig mit<br />

zwei Liniendiensten anlaufen,<br />

die zudem auch weiterhin<br />

in Bremerhaven festmachen<br />

werden: Dem Mittelamerikadienst<br />

„CRX“ und<br />

dem Asiendienst „AE 1“.<br />

Dabei hatten das Land<br />

Niedersachsen, die Freie<br />

Hansestadt Bremen (und zunächst<br />

noch Hamburg) im<br />

März 2001 mit Blick auf die<br />

Entwicklungen der Containerschiffsgrößen<br />

und wirtschaftliche<br />

Wachstumsprognosen<br />

beschlossen, in Wilhelmshaven<br />

den JadeWeser-<br />

Port als Deutschlands Tiefwasserhafen<br />

für zukünftige<br />

Großcontainerschiffe zu errichten.<br />

Damit sollte das Le<strong>ist</strong>ungsangebot<br />

der deutschen<br />

Seehafenwirtschaft zielgerichtet<br />

ergänzt werden.<br />

Nach einer intensiven Planungsphase<br />

wurde der Antrag<br />

auf Planfeststellung nach<br />

dem Bundeswasserstraßengesetz<br />

im Oktober 2003 eingereicht.<br />

Das entsprechende<br />

Baurecht wurde am 20. März<br />

2007 erteilt. <strong>Der</strong> Antrag nach<br />

dem Bundesberggesetz erfolgte<br />

im März 2004, der Planfeststellungsbeschluss<br />

am 5.<br />

Oktober 2006.<br />

Das Investitionsvolumen<br />

für die erforderliche Infrastruktur<br />

beträgt rund 650 Millionen<br />

Euro. Für die Errichtung<br />

der Suprastruktur – beispielsweise<br />

Containerbrücken<br />

und Van Carrier, die Flächenbefestigung,<br />

Immobilien und<br />

die Informationstechnik – investiert<br />

die Eurogate-Gruppe<br />

rund 350 Millionen Euro.<br />

<strong>Der</strong> herausragende Standortvorteil<br />

dieses Tiefwasserhafens<br />

besteht darin, dass er<br />

tideunabhängig auch von zukünftigen<br />

Großcontainerschiffen<br />

mit Tiefgängen bis zu<br />

16,5 Meter und Schiffslängen<br />

bis zu 430 Meter voll beladen<br />

angelaufen werden kann. Dazu<br />

kommt die kurze Revierfahrt<br />

von nur 23 Seemeilen.<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE9<br />

Bei der offiziellen Inbetriebnahme<br />

der neuen Richtfeuerlinie<br />

Jappensand durch<br />

das Wasser- und Schifffahrtsamt<br />

Wilhelmshaven<br />

sprühte die „Mellum“ vor<br />

den Containerbrücken aus<br />

allen Monitoren. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

In beiden Diensten fahren<br />

ausschließlich Schiffe mit<br />

einer Kapazität von bis zu<br />

8500 Standardcontainern. Die<br />

Containerschiffsriesen lassen<br />

also auf sich warten.<br />

An der 1725 Meter langen<br />

Stromkaje sollen ab Sommer<br />

2013 mit 16 Containerbrücken<br />

und 68 Van-Carriern<br />

zeitgleich vier Großcontainerschiffe<br />

und Feederschiffe abgefertigt<br />

werden können; die<br />

Terminalfläche wird dann<br />

rund 130 Hektar betragen<br />

und auf der landseitigen Umschlagsanlage<br />

für den kombinierten<br />

Verkehr über fünf<br />

Portalkrane verfügen.<br />

Fortsetzung auf Seite 10<br />

Claus Wülfers hat den Jade-<br />

WeserPort maßgeblich vorangetrieben.<br />

Als erster Geschäftsführer<br />

der JWP-Entwicklungsgesellschaft<br />

(2001-<br />

2003) trieb der Bremen in<br />

seiner Amtszeit das Projekt<br />

an der Jade mit viel Herzblut<br />

voran. Bei seinem Ausscheiden<br />

aus dem Amt dankte er<br />

ganz besonders seinem Prokur<strong>ist</strong>en<br />

Berend Snippe,<br />

dem Vorstand der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-<br />

Vereinigung und dem Wirtschaftsförderer<br />

der Stadt,<br />

Wolfgang Frank,für deren<br />

Unterstützung. FOTO: WZ-BILDDIENST


SEITE10<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Während des Besuchs der<br />

Medienvertreter der<br />

Landespressekonferenz<br />

aus Hannover wird einer der<br />

Taucher für die Sanierung<br />

der Spundwand vorbereitet.<br />

Über 80 Taucher und<br />

zahlreiche andere<br />

Fachleute waren acht<br />

Wochen lang im Einsatz,<br />

dann war die Betonwand<br />

vor der rissigen Spundwand<br />

fertig – und die<br />

Schlosssprengungen<br />

abgedichtet.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

TransitverkehreindenOsten<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

An den CTW schließt sich<br />

ein rund 160 Hektar großes<br />

hafennahes Log<strong>ist</strong>ik-, Industrie-<br />

und Gewerbegebiet mit<br />

einem Güterverkehrszentrum<br />

für die Ansiedlung von Unternehmen<br />

an.<br />

Durch den engen räumlichen<br />

Verbund zwischen Terminal<br />

und Güterverkehrszentrum<br />

am Tiefwasserhafen<br />

entsteht ein maritimes Log<strong>ist</strong>ik-Cluster<br />

von europäischer<br />

Bedeutung, das über le<strong>ist</strong>ungsfähige<br />

Anschlüsse an<br />

die Verkehrsträger Bahn und<br />

Lkw verfügt. So endet die<br />

Bundesautobahn A 29 unmittelbar<br />

vor dem Güterverkehrszentrum.<br />

Ende Juli 2012 hatte Eurogate<br />

seine Tore zum „Tag der<br />

offenen Baustelle“ geöffnet:<br />

Über 50 000 Besucher haben<br />

sich persönlich ein Bild machen<br />

wollen vom neuen Containerterminal.<br />

Neben den<br />

gewaltigen Umschlagsgeräten<br />

überzeugten vor allem die<br />

Eurogate-Mitarbeiter mit<br />

ihrem schwungvollen Engagement.<br />

<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong>, mit<br />

dessen Bau im Frühjahr 2008<br />

von der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> begonnen<br />

wurde, <strong>ist</strong> der östlichste Tiefwasserhafen<br />

der Nordrange<br />

der europäischen Seehäfen.<br />

Vom Eurogate Container Terminal<br />

Wilhelmshaven aus soll<br />

ein wesentlicher Teil der Verkehre<br />

als Hub für Überseeund<br />

Seetransitverkehre nach<br />

Skandinavien, Finnland, ins<br />

Baltikum und nach Russland<br />

abgewickelt werden. Außerdem<br />

empfiehlt sich der neue<br />

Hafen wegen seiner Nähe<br />

und günstigen Verkehrsanbindung<br />

zum Ruhrgebiet als<br />

echte Alternative zu den ARA-<br />

Häfen (Antwerpen, Rotterdam,<br />

Amsterdam).<br />

Die Jahresumschlagskapazität<br />

soll bei Vollauslastung<br />

2,7 Millionen TEU (20-Fuß-<br />

Standardcontainer) pro Jahr<br />

betragen. Angesichts modernster<br />

Umschlaganlagen<br />

und optimierter Prozesse<br />

könnte diese Zahl in der Zukunft<br />

durchaus größer ausfallen.<br />

Niedersachsens Finanzmin<strong>ist</strong>er Hartmut Möllring (l.) im Gespräch mit Axel Kluth (Geschäftsführer<br />

JWP-R) und Marcel Egger (Geschäftsführer Eurogate CTW).<br />

WZ-FOTO: LÜBBE


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE11<br />

EineVisionentwickeltesichzurWirklichkeit<br />

Aus einer Vision wurde<br />

Wirklichkeit. Die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

trieb<br />

die Hafenbaupläne zielstrebig<br />

und unermüdlich<br />

voran.<br />

WILHELMSHAVEN – Dass der<br />

Container-Tiefwasserhafen<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> heute als Symbol<br />

für Wilhelmshavens maritime<br />

Zukunft offiziell seinen<br />

Betrieb aufnimmt, wird wohl<br />

besonders die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

e.V. (WHV) mit Stolz<br />

und Freude erfüllen.<br />

Die engagierten Männer<br />

der WHV haben maßgeblich<br />

dazu beigetragen, dass Wilhelmshaven<br />

heute nicht nur<br />

die Heimat von Deutschlands<br />

größtem Marinestützpunkt<br />

<strong>ist</strong>, sondern jetzt auch Standort<br />

des einzigen tidenunabhängigen<br />

Container-Tiefwasserhafens.<br />

Zum 25-jährigen Bestehen<br />

der WHV hieß es über den <strong>JadeWeserPort</strong>:<br />

„Ein modernes<br />

Wirtschaftsmärchen, dessen<br />

Realisierung wir der Hartnäckigkeit<br />

einer Handvoll tatkräftiger<br />

Männer zu verdanken<br />

haben.“<br />

Die WHV prognostizierte<br />

schon vor 18 Jahren, dass die<br />

Jadestadt ohne den Bau dieses<br />

Containerhafens keine<br />

Zukunfts-, zumindest aber<br />

nur eingeschränkte Wachstumschancen<br />

habe. Aus dieser<br />

Erkenntnis und überaus<br />

wichtigen Faktoren wie dem<br />

tiefen Fahrwasser der Jade<br />

und der kurzen Revierfahrt <strong>ist</strong><br />

die visionäre Initiative der<br />

WHV geboren worden.<br />

„Ein Unterfangen so überflüssig<br />

wie ein Kropf“, tönte<br />

es den <strong>Wilhelmshavener</strong>n seinerzeit<br />

von Antwerpen bis<br />

Hamburg entgegen. Doch die<br />

WHV ließ sich nicht beirren.<br />

Schließlich hatte man sich<br />

1985 doch vor allem zu dem<br />

Zweck gegründet, die maritime<br />

Wirtschaft vor Ort zu stärken.<br />

Eines der zu lösenden<br />

Probleme waren beispielsweise<br />

die ständig steigenden<br />

Baggerkosten zur Unterhaltung<br />

des Jade-Fahrwassers.<br />

Kreativität war daher gefragt.<br />

Warum also nicht das Baggergut<br />

in dem Bereich zwischen<br />

Im August 2008 startete die Arbeitsgemeinschaft <strong>JadeWeserPort</strong> mit den Rammarbeiten. Damals gingen alle noch von einer Teilinbetriebnahme des Hafens<br />

im Jahr 2011 aus – siehe Informationsschild vor dem Voslapper Deich.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Niedersachsenbrücke und<br />

den Brücken der Raffinerie im<br />

Flachwasserbereich lagern<br />

und so langfr<strong>ist</strong>ig ein neues<br />

Hafengelände schaffen?<br />

Schnell entwickelte die<br />

Idee eine gewisse Eigendynamik.<br />

Auf den so gewonnenen<br />

Aufspülflächen einen weiteren<br />

Umschlagplatz zu schaffen,<br />

war ursprünglich gar<br />

nicht geplant gewesen und<br />

erschien anfangs auch gar<br />

nicht als zukunftsträchtig.<br />

Doch schon Anfang der<br />

1990er-Jahre zeichnete sich<br />

ab, dass der Containerverkehr<br />

weltweit wachsen würde.<br />

Weshalb sollte Wilhelmshaven<br />

also nicht mit seinen<br />

Wettbewerbsvorteilen wie gewaltige<br />

als Industriegebiet<br />

ausgewiesene Flächen sowie<br />

einer unbelasteten Verkehrsanbindung<br />

werben? Das fragten<br />

sich auch die kreativen<br />

Köpfe und Vordenker der<br />

WHV. Als Arbeitsbegriff für<br />

ein solches Terminal wählte<br />

der WHV-Vorstand „Jade-<br />

Port“.<br />

Eine erste Studie zum Jade-Port,<br />

als „Vision“ bezeichnet,<br />

wurde öffentlich vorgestellt<br />

und als Entwurf für die<br />

maritime Zukunft an wichtige<br />

Personen in Wirtschaft und<br />

Politik, so auch an die Vorstände<br />

großer Hafenumschlagsunternehmen<br />

verteilt.<br />

Die Vision zeigte das Potenzial<br />

Wilhelmshavens für Warenströme<br />

im internationalen<br />

Seeverkehr bis zum Jahre<br />

2010 auf. Mögliche Containermengen<br />

für einen solchen<br />

Zukunftshafen an der Jade<br />

mussten erkundet werden.<br />

Fortsetzung auf Seite 12<br />

Durch riesige Rohre spülte man den Sand auf die neuen Flächen für den <strong>JadeWeserPort</strong>.<br />

Bis zu vier Schneidkopfsaug- und ein Hopperbagger holten den Sand vom Grund der Jade.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


SEITE12<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Am 12. August hatten<br />

erstmals zwei<br />

Containerschiffe am<br />

Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

festgemacht. Hier die<br />

„Conti Singa“, rechts<br />

<strong>ist</strong> gerade noch der<br />

Bug der „Northern<br />

Vitality“ zu erkennen.<br />

Die liegt derzeit nach<br />

dem Probebetrieb im<br />

Nordhafen – weiterer<br />

Verbleib derzeit<br />

ungewiss.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

AmAnfanggaltes,kräftig<br />

dieWerbetrommelzurühren<br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

„Wir wussten von Anfang<br />

an, dass unser Faustpfand das<br />

tiefe Fahrwasser der Jade und<br />

die unkomplizierten nautischen<br />

Vorbedingungen sind“,<br />

erinnert sich Präsident John<br />

H. Niemann, Teil der Ideenschmiede<br />

des Projektes Jade-<br />

WeserPort (JWP).<br />

Wie immer, wenn Experten<br />

unter sich sind, gab es heiße<br />

Diskussionen. In diesem Fall<br />

über Schiffsgrößen und die<br />

Zukunft der Schifffahrt im<br />

Allgemeinen. Bald rührten die<br />

WHVler weltweit kräftig die<br />

Werbetrommel. In Quingdao,<br />

Shanghai, Singapur und<br />

Hongkong lernten sie dabei<br />

vor allem eines: „<strong>Der</strong> Containerumschlag<br />

wird der Renner<br />

der Zukunft. Dabei wird der<br />

Güteraustausch zwischen<br />

Asien und Europa eine immense<br />

Dimension erreichen.“<br />

Nun galt es, die Möglichkeiten<br />

für den künftigen Containerumschlag<br />

in Wilhelmshaven<br />

auszuloten. Neben<br />

Fantasie waren in diesem Planungsstadium<br />

bereits handfeste<br />

Fakten gefragt. 1997 gab<br />

die Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

deshalb eine Analyse<br />

der Umschlagpotenziale für<br />

den Container- und Mehrzweckhafen<br />

beim Institut für<br />

Seeverkehrswirtschaft und<br />

Log<strong>ist</strong>ik Bremen und der Ingenieurgesellschaft<br />

mbH für<br />

Bauplanungen Oldenburg in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Ocean Shipping Consultants<br />

(OSC) aus London in Auftrag.<br />

Die Kosten: 350 000 Mark –<br />

und zwar ohne Berücksichtigung<br />

eigener Vorle<strong>ist</strong>ungen.<br />

„Das Aufbringen dieser Summe<br />

erforderte seinerzeit sehr<br />

viel kreatives Handeln“, heißt<br />

es aus WHV-Vorstandskreisen.<br />

Doch der Einsatz hat sich<br />

gelohnt. Das Ergebnis fiel<br />

durchweg positiv aus. Das Interesse<br />

der 15 befragten<br />

Großreedereien war groß. Die<br />

skandinavischen, baltischen<br />

und osteuropäischen Märkte<br />

wurden als expansiv eingeschätzt<br />

und wären theoretisch<br />

über einen Transshipment-Hub<br />

Wilhelmshaven zu<br />

bedienen.<br />

John H. Niemann, Präsident<br />

der <strong>Wilhelmshavener</strong> Hafen-<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

(WHV).<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Die Gesprächspartner erkannten<br />

die Vorteile des Jade-<br />

Ports: Tiefes Fahrwasser, gute<br />

seewärtige Erreichbarkeit und<br />

eine ausbaufähige Schienenund<br />

Straßeninfrastruktur im<br />

Hinterland.<br />

Pluspunkte, die für sich<br />

selbst sprachen. Kurzum, ein<br />

Ort wie geschaffen, um dem<br />

niederländischen Rotterdam<br />

bei der Abfertigung von Containerriesen<br />

mit einer Kapazität<br />

von über 10 000 TEU<br />

(Twenty-foot Equivalent Unit,<br />

zu deutsch Standardcontainer)<br />

Paroli zu bieten.<br />

Hauptaugenmerk legte der<br />

Verein auf eine offensive Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Vermehrt<br />

nahm man Wilhelmshaven<br />

auch als möglicherweise interessant<br />

werdenden Hafenumschlagsplatz<br />

für den begehrten<br />

Containerverkehr zur<br />

Kenntnis.<br />

Beflügelt durch den Erfolg<br />

in Wirtschaftskreisen suchten<br />

die Mitglieder den Kontakt<br />

zur Bundes- und Landespolitik.<br />

Hier reagierte man anfangs<br />

skeptisch. Erst als der<br />

damalige Landtagsabgeordnete<br />

Wilfried Adam im Februar<br />

1998 ein Gespräch mit Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Gerhard<br />

Schröder arrangierte, kam Bewegung<br />

in die Sache.<br />

Allerdings anders als erwartet.<br />

Schröder reagierte auf<br />

die Ergebnisse skeptisch, ließ<br />

aber immerhin ein „Interessant,<br />

interessant, macht weiter<br />

so“ folgen. Nicht mehr,<br />

nicht weniger. Zum Lesen gab<br />

er die Unterlagen jedoch dem<br />

Leiter der Staatskanzlei,<br />

Frank Walter Steinmeier.<br />

Ein Glücksfall. „Er erkannte<br />

die großen Möglichkeiten<br />

und hat im Nachhinein all<br />

unsere Aktivitäten gefördert<br />

und unterstützt“, lobt der<br />

heutige WHV-Vizepräsident<br />

Hans-Peter Kramer, der seinerzeit<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Vorstandskollegen Günter<br />

Reiche nach Hannover<br />

fuhr.<br />

Fortsetzung auf Seite 13


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Studiebewiesdie<br />

Machbarkeit<br />

Fortsetzung von Seite 12<br />

Trotz positiver Potenzialanalyse<br />

standen die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Visionäre vor<br />

der schwierigen Aufgabe, die<br />

Realisierbarkeit ihres Projektes<br />

zu beweisen: „Bei der damals<br />

gezeigten Zurückhaltung<br />

der Politik mussten wir<br />

belegen, dass unser <strong>JadeWeserPort</strong><br />

technisch und wirtschaftlich<br />

machbar <strong>ist</strong>. Aber<br />

wir mussten auch zeigen,<br />

dass aus den umweltrechtlichen<br />

Gesetzen und Verordnungen<br />

keine unüberwindlichen<br />

Schranken<br />

entstehen<br />

und nicht zuletzt,<br />

dass ein<br />

solcher Hafen<br />

der Zukunft<br />

weitgehend mit<br />

den Instrumenten<br />

des Kapitalmarktes zu finanzieren<br />

und in privater Regie<br />

zu betreiben <strong>ist</strong>.“<br />

<strong>Der</strong> WHV-Vorstand beschloss<br />

daraufhin, die zum<br />

Verein gehörenden Hafendienste<br />

Wilhelmshaven<br />

GmbH (HDW) zu beauftragen,<br />

eine Machbarkeitsstudie<br />

anfertigen zu lassen.<br />

Schon damals haben viele<br />

Mitglieder, u. a. die BLG und<br />

Eurogate, maßgeblich dazu<br />

beigetragen, die Machbarkeitsstudie<br />

finanziell und materiell<br />

zu unterstützen und<br />

gemeinsam voranzutreiben.<br />

Doch all das war nebensächlich,<br />

als das Ergebnis feststand:<br />

„Das Projekt <strong>ist</strong> aus<br />

heutiger Sicht machbar.“ Wie<br />

ein perfekt getrimmtes Schiff<br />

nahm der <strong>JadeWeserPort</strong> von<br />

diesem Zeitpunkt an immer<br />

mehr Fahrt auf.<br />

Im Februar 2000 stellte<br />

WHV-Präsident John H. Niemann<br />

das Konzept während<br />

einer Veranstaltung des Deutschen<br />

Verkehrsforums in<br />

Hannover vor. Ein voller Erfolg.<br />

Zumal sich auch der Eurogate-Vorstandsvorsitzende<br />

Emanuel Schiffer voll hinter<br />

das Konzept stellte und zusammen<br />

mit der HDW eine<br />

Absichtserklärung<br />

über den gemeinsamen<br />

Bau und<br />

Betrieb des JWP<br />

abgab.<br />

Diesem Umstand<br />

<strong>ist</strong> auch die<br />

Umbenennung in JadeWeser-<br />

Port geschuldet. Schon der<br />

Name sollte Nähe zu Bremen<br />

demonstrieren. Mit der Gründung<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong> Aktiengesellschaft<br />

wurde zudem<br />

ein Träger des Vorhabens geschaffen.<br />

Nun sprang auch bei der<br />

niedersächsischen Landesregierung<br />

der Funke über. Das<br />

Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium setzte<br />

noch im selben Monat eine<br />

Arbeitsgruppe ein, die weitere<br />

Planungsschritte und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen<br />

sollte. Bereits vier Monate<br />

später stand der Fahrplan<br />

fest.<br />

Fortsetzung auf Seite 14<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

Im Frühjahr 2011 startete Eurogate<br />

eine Roadshow in Asien, um seinen<br />

Container Terminal Wilhelmshaven zu<br />

vermarkten. In Seoul (Südkorea) warten<br />

auf die Gäste (von links): Detlef<br />

Breitzke (JadeBay), John H. Niemann<br />

SEITE13<br />

(WHV), Emanuel Schiffer, Jörn Kamrad,<br />

Marcel Egger und Corinna Romke (alle<br />

Eurogate).<br />

FOTO: HALAMA


SEITE14<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

„EntscheidungvonunfassbarerDimension“<br />

Fortsetzung von Seite 13<br />

„Wir haben seinerzeit<br />

maßgeblich Tempo und Zielrichtung<br />

mitbestimmt“, erläutert<br />

WHV-Präsident Niemann<br />

rückblickend.<br />

Vor dem Hintergrund dieser<br />

Entwicklung fallen jedoch<br />

die Hamburger Hanseaten<br />

aus allen Wolken. Wie kann es<br />

sein, dass ihnen eine strukturschwache<br />

Stadt an der Jade<br />

plötzlich Konkurrenz machen<br />

will? An der Elbe werden<br />

scharfe Geschütze aufgefahren.<br />

Cuxhaven als Standortalternative<br />

wird plötzlich aus<br />

dem Hut gezaubert. Gegengutachten<br />

werden in Auftrag<br />

gegeben. <strong>Der</strong> gewünschte Erfolg<br />

blieb jedoch aus.<br />

Als letztendlich sogar renommierte<br />

Fachleute wie Roland<br />

Berger und die Planco<br />

Consulting GmbH Wilhelmshaven<br />

den Vorzug geben, geht<br />

kein Weg mehr vorbei am <strong>JadeWeserPort</strong>.<br />

Am 30. März<br />

2001 wird offiziell bekannt<br />

gegeben: „<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong><br />

kommt nach Wilhelmshaven.“<br />

<strong>Der</strong> Mann, der die gute<br />

Nachricht in die Stadt bringt,<br />

<strong>ist</strong> kein Geringerer als Niedersachsens<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Sigmar Gabriel. Damals sogar<br />

einen Tag früher als erwartet.<br />

Nicht nur für die WHV ein<br />

Moment von h<strong>ist</strong>orischer Bedeutung<br />

und Zeit für große<br />

Gefühle. <strong>Der</strong> Landeschef beschreibt<br />

die Geburt des Hafens<br />

mit den Worten „Drei<br />

Väter mussten sich auf eine<br />

Mutter einigen. Es <strong>ist</strong> gelungen,<br />

dieses Baby in neun Monaten<br />

zur Welt zu bringen.<br />

Kein Frühchen. Ein ordentliches<br />

Baby.“<br />

Später wird Wilhelmshavens<br />

Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Eberhard Menzel dieses<br />

Datum als „goldenen Freitag<br />

für die Stadt“ und „einen Tag<br />

von unfassbarer Dimension<br />

für Wilhelmshaven und die<br />

Region“ bezeichnen.<br />

Zur Umsetzung des Projektes<br />

gründete das Land Niedersachsen<br />

die <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH, aus der spätzerdie heutige<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> Realisierung<br />

GmbH & Co. KG hervorging.<br />

Mit dem Gewinn der auf<br />

Warten im März 2001 auf die Entscheidung<br />

über den deutschen Tiefwasser-Containerhafen<br />

(v.l.): OB Eberhard Menzel, Günter Reiche,<br />

Detlef Weide (beide WHV), Wolfgang<br />

Frank (Wirtschaftförderung) und John H. Niemann<br />

(WHV).<br />

FOTO: PRIVAT<br />

40 Jahre angelegten Konzession<br />

für den Betrieb des Containerterminals<br />

am 14. März<br />

2006 und der Unterzeichnung<br />

des Betreibervertrages Jade-<br />

WeserPort durch Eurogate am<br />

25. April 2006 wurde einer der<br />

wichtigen Meilensteine gelegt.<br />

Weitere folgten mit der Genehmigung<br />

des Landesbergamtes<br />

Clausthal-Zellerfeld für<br />

die Sandentnahme im Herbst<br />

2006, der Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses<br />

durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

Nordwest für<br />

den Bau des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

am 15. März 2007 und dem<br />

offiziellen Baubeginn am 1.<br />

März 2008.<br />

Jetzt sind über 46 Millionen<br />

Kubikmeter Sand aufgespült.<br />

Und mit den acht größten<br />

Containerbrücken der<br />

Welt auf den ersten 1000 Meter<br />

Kaje und Terminal nimmt<br />

die Eurogate Container Terminal<br />

Wilhelmshaven GmbH<br />

& Co. KG den Containerumschlag<br />

auf. 16 dieser Containerbrücken<br />

werden im<br />

nächsten Jahr dort stehen,<br />

wenn auch die letzten 725<br />

Meter Kaje an Eurogate übergeben<br />

werden.<br />

Die <strong>Wilhelmshavener</strong> Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

e.V. hat dieses Projekt in enger<br />

Zusammenarbeit mit Eurogate<br />

über all die Jahre begleitet<br />

und wird dies darüber<br />

hinaus auch bei der Weiterentwicklung<br />

des gesamten<br />

Tiefwasserhafens Wilhelmshaven<br />

tun.<br />

Den Containerhafen hat<br />

die WHV bereits seit den<br />

90er-Jahren auf Touren durch<br />

Europa und Asien beworben.<br />

Den vorläufigen Höhepunkt<br />

bildeten die Roadshows der<br />

Eurogate. Die Asien-Roadshow<br />

in 2011 begleitete John<br />

H. Niemann, und auf der<br />

Europa-Roadshow in diesem<br />

Jahr vertrat Ulrich Schilling<br />

die WHV.<br />

Stationen waren Hafenstädte<br />

und Handelszentren in<br />

Japan, Korea, China, Taiwan,<br />

Singapur, Holland, Belgien,<br />

der Schweiz, Österreich und<br />

natürlich auch in Deutschland,<br />

um Reeder, Verlader,<br />

Spediteure und Produzenten<br />

für den Hafen und seine optimalen<br />

Bedingungen zu gewinnen.<br />

In 2013 soll die<br />

Roadshow durch weitere Länder<br />

Europas gehen.<br />

<strong>Der</strong> Weg zur Realisierung<br />

des Container-Terminals war<br />

kein Spaziergang, so die Hafenwirtschafts-Vereinigung.<br />

Es habe viele Situationen gegeben,<br />

bei denen den Initiatoren<br />

der Atem stockte. Für<br />

anhaltende Aufregung sorgten<br />

beispielsweise die rechtlichen<br />

Auseinandersetzungen<br />

bei der Vergabe der Baule<strong>ist</strong>ungen.<br />

Das habe Kraft gekostet,<br />

habe die WHV aber zusammengeschweißt.<br />

18 Jahre sind seit dem ersten<br />

Gedanken zu einem neuen<br />

Tiefwasserhafen bis zur Inbetriebnahme<br />

vergangen.<br />

Dieser Zeitsprung zeigt auf,<br />

wie ungeheuer schwierig es<br />

geworden <strong>ist</strong>, Großprojekte<br />

trotz einer weitreichenden<br />

wirtschaftlichen Bedeutung<br />

zu realisieren. Inzwischen<br />

mag sich niemand mehr vorstellen,<br />

wie die Zukunft an<br />

der Jade ohne die Vision der<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

e.V. aussähe.<br />

„HeimischeWirtschaftwird<br />

positivenHafen­Windspüren“<br />

WILHELMSHAVEN – Im neuen<br />

Hafen sieht der Allgemeine<br />

Wirtschaftsverband Wilhelmshaven-Friesland<br />

e. V.<br />

durchaus auch Perspektiven<br />

für den Mittelstand. AWV-<br />

Präsident Martin Steinbrecher<br />

und Geschäftsführer<br />

Lutz Bauerme<strong>ist</strong>er nehmen<br />

Stellung:<br />

„Es <strong>ist</strong> heute<br />

nicht wie Weihnachten,<br />

wo Vorfreude<br />

die größte<br />

Freude <strong>ist</strong>. Heute<br />

<strong>ist</strong> ein Tag des ungetrübten<br />

Jubels<br />

über das gelungene<br />

Werk. Wilhelmshaven,<br />

ja die<br />

ganze Region, tritt<br />

ein in die Schar<br />

der ganz großen,<br />

internationalen<br />

Hafendestinationen.“<br />

Martin<br />

Steinbrecher.<br />

Wilhelmshaven sei, so<br />

Steinbrecher und Bauerme<strong>ist</strong>er,<br />

dabei im weltweiten<br />

Transportnetz der Containerschiffsriesen,<br />

und andere<br />

Schiffe mit und ohne großen<br />

Tiefgang würden folgen; die<br />

Elbe könne nicht ewig ausgebaggert<br />

werden, sind sich beide<br />

einig.<br />

Das habe Auswirkungen<br />

auf den Linienverkehr zur See<br />

und das wiederum habe Auswirkungen<br />

auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung von Stadt<br />

und Region.<br />

„Schon der Bau des Hafens<br />

löste etliche wirtschaftliche<br />

Impulse aus. Kleine und mittlere<br />

Betriebe, vornehmlich<br />

aus dem Baugewerbe, aber<br />

auch aus anderen Branchen<br />

wirkten am Entstehen der riesigen<br />

Fläche und der notwendigen<br />

Infrastruktur mit“, so<br />

die AWV-Sprecher. Auch das<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

habe einen Boom erlebt,<br />

und Wilhelmshaven sei durch<br />

das Columbia-Hotel nicht nur<br />

städtebaulich bereichert worden.<br />

„Viele Menschen fanden<br />

zusätzlich Lohn und Brot und<br />

stärkten damit die heimische<br />

Kaufkraft, die in hohem<br />

Maße dem<br />

Handel zugute<br />

kam.“<br />

<strong>Der</strong> AWV blickt<br />

nach vorn. Welche<br />

weiteren Chancen<br />

für kleine und mittlere<br />

Betriebe birgt<br />

ein pulsierender <strong>JadeWeserPort</strong>?<br />

„<strong>Der</strong><br />

Hafen selbst birgt<br />

ein gewaltiges<br />

Potenzial, aber es <strong>ist</strong><br />

noch fest verschlossen<br />

in den Containern“,<br />

sind Steinbrecher und<br />

Bauerme<strong>ist</strong>er überzeugt.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

„Zusätzliche Wertschöpfungsaktivitäten<br />

können sich entwickeln,<br />

wenn es gelingt,<br />

die relativ hohe<br />

Quote im Transshipment,<br />

d. h. Anund<br />

Abtransport<br />

per Schiff zugunsten<br />

der sog. Loco-<br />

Quote zu senken,<br />

also die Container<br />

auf Straße oder<br />

Schiene abzutransportieren<br />

oder – am<br />

besten – vor Ort die<br />

Weiterverarbeitung<br />

der ankommenden<br />

Güter vorzunehmen. Pionier<br />

auf diesem Sektor <strong>ist</strong> Nordfrost.“<br />

Lutz<br />

Bauerme<strong>ist</strong>er<br />

Bei steigender Inanspruchnahme<br />

des Hafens werden<br />

auch die zahllosen Dienstle<strong>ist</strong>er<br />

rund um die Schiffe weiter<br />

wachsen, sagen die AWV-Vertreter.<br />

Zunächst der Hafenbetreiber<br />

selbst, doch auch die<br />

für die sichere Schiffsbewegung<br />

erforderlichen Unternehmen<br />

mit ihren Fachkräften,<br />

wie z. B. der Jade-Dienst<br />

oder die Firma Neptun.<br />

Darüber hinaus müsse es<br />

gelingen, die bereitstehenden<br />

Flächen am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

oder im Jade-Weser-Park zu<br />

vermarkten, d. h. Neuansiedlungen<br />

von Unternehmern zu<br />

generieren. Die entscheidende<br />

Größe dabei sei nicht allein<br />

der Hafen und seine Entwicklung,<br />

sondern das Image<br />

von Stadt und Region.<br />

Vor zwanzig Jahren gingen<br />

hier – symbolisch – die Lichter<br />

aus, heute strahlten die<br />

gewaltigen Lichtmasten des<br />

Hafens in eine vielversprechende<br />

Zukunft, so Steinbrecher<br />

und Bauerme<strong>ist</strong>er. Diesen<br />

Image-Gewinn gelte es zu<br />

nutzen bei den Gesprächen<br />

mit Unternehmern<br />

und Investitoren.<br />

Doch auch die<br />

heimische Wirtschaft,<br />

in hohem<br />

Maße das Handwerk<br />

und die Bauwirtschaft,<br />

würden<br />

den frischen Hafen-Wind<br />

positiv<br />

zu spüren bekommen,<br />

sind die beiden<br />

überzeugt.<br />

Arbeitseinkommen<br />

und Arbeitszufriedenheit<br />

werden<br />

wachsen und die Menschen<br />

stärker an die Region<br />

binden. „Gute Arbeit in einer<br />

Region im frischen Aufwind,<br />

das <strong>ist</strong> die Botschaft, die vom<br />

heutigen Tage an ins Land gehen<br />

wird. Daran arbeiten<br />

wir.“<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Wilhelmshaven<br />

entwickeltneue<br />

Perspektiven<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE15<br />

Ursprünglich ein reiner<br />

Kriegshafen, entwickelte<br />

Wilhelmshaven Ende der<br />

1950er-Jahre erste tragfähige<br />

Perspektiven der zivilen<br />

Nutzung. Lange<br />

ging es nur in kleinen<br />

Schritten voran.<br />

WILHELMSHAVEN – Wenn wir<br />

nicht schon im 21. Jahrhundert<br />

wären, könnte man sagen:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafen stürmt mit Riesenschritten<br />

ins nächste Jahrtausend.“<br />

Aber auch so sind die<br />

bisherige Entwicklung, besonders<br />

der letzten Jahre, und<br />

die möglichen Perspektiven<br />

beeindruckend.<br />

1869 als Marinehafen entstanden,<br />

hatte der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafen bis in die<br />

1950er-Jahre praktisch keinen<br />

Handelsverkehr. Mit der Inbetriebnahme<br />

des NWO-Ölterminals<br />

1958 direkt am<br />

Fahrwasser der Jade beginnt<br />

die Geschichte des <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafens als Tiefwasser-<br />

und Handelshafen. An<br />

diesem Terminal wird ein<br />

Viertel des deutschen Rohölimportes<br />

umgeschlagen. Ab<br />

1975 wurden Nord- und Verbindungshafen<br />

nach und<br />

nach zu einem modernen Hafen<br />

für Stückgut, Lebensmittel<br />

und Projektladung mit Flächen<br />

für die Ansiedlung von<br />

Werften und Hafendienstle<strong>ist</strong>ungsbetrieben<br />

ausgebaut.<br />

<strong>Der</strong> folgende Neubau von<br />

Hannover-, Lüneburg- und<br />

Braunschweigkai durch das<br />

Land sowie der Ausbau des<br />

Nordfrost Nordwest- und<br />

Südwestkais im Verbindungshafen<br />

durch die Stadtwerke<br />

schuf die Basis für die heute<br />

dort erfolgreich arbeitenden<br />

Unternehmen wie Rhenus<br />

Midgard, Neue Jadewerft,<br />

Turbotechnik, Nordfrost. Ergänzend<br />

baute Navitek auf<br />

der Hafeninsel den Nordostkai<br />

aus, errichtete Jade-Dienst<br />

am südlichen Ausrüstungshafen<br />

eine 220 Meter lange Kaje<br />

und Rova-Mix im nördlichen<br />

Ausrüstungshafen eine eigene<br />

Kaje zur Verladung von Baustoffen.<br />

Fortsetzung auf Seite 16<br />

Auch wenn sich der Wirtschaft<br />

mit dem JadeWeser-<br />

Port als Initialzündung neue<br />

Perspektiven öffnen: Wilhelmshaven<br />

bleibt größter<br />

Marinestandort und wächst<br />

zum größten Bundeswehrstandort<br />

auf. FOTO: WZ-BILDDIENST


SEITE16<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

VomKohle­ImportbiszurOffshore­Windkraft<br />

Fortsetzung von Seite 15<br />

Das tiefe Fahrwasser der<br />

Jade <strong>ist</strong> heute der Lebensnerv<br />

des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven.<br />

Aber seit der Betriebsaufnahme<br />

der NWO<br />

vergingen viele Jahre, bis sich<br />

weitere Unternehmen in den<br />

1970er-Jahren nach Aufspülung<br />

des Rüstersieler und<br />

Voslapper Grodens als Industriefläche<br />

am tiefen Fahrwasser<br />

ansiedelten.<br />

Die <strong>Wilhelmshavener</strong> Raffinerie<br />

und Europas führender<br />

PVC-Hersteller Ineos mit<br />

seinem von ICI/EVC übernommenen<br />

PVC- und Chlorwerk<br />

bilden die Grundelemente<br />

eines Chemiehafens<br />

an der Jade. Zurzeit steht die<br />

Raffinerie und wird bis zur erneuten<br />

vollen Nutzung als<br />

Tanklager betrieben. Die Kapazität<br />

der Kavernenanlagen<br />

in Rüstringen und Etzel, die<br />

zur Speicherung der nationalen<br />

Ölreserve und von Gas genutzt<br />

werden, wird durch den<br />

Neubau von Kavernen mehr<br />

als verdreifacht.<br />

Auf der landeseigenen Niedersachsenbrücke ließ Betreiber Rhenus Midgard zwei neue Schiffsentlader installieren. Mit dem Ausbau der Umschlagkapazität<br />

sollen künftig bis zu zehn Millionen Tonnen Kohle importiert werden. Die Liegewanne wurde ausgebaggert und bietet Platz für größte Frachter. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Aus Gründen der Energiesicherheit<br />

braucht Deutschland<br />

als weiteres Standbein<br />

Terminals zur Anlandung von<br />

verflüssigtem Erdgas (Liquefied<br />

Natural Gas = LNG). Wilhelmshaven<br />

<strong>ist</strong> der ideale<br />

Standort. Hier <strong>ist</strong> die Politik<br />

gefordert, damit bestehende<br />

Pläne der DFTG und der<br />

RWE, die bisher noch nicht<br />

wirtschaftlich waren, umgesetzt<br />

werden. Das Eon Kohle-<br />

Kraftwerk wird seit 1976 über<br />

die Niedersachsenbrücke versorgt.<br />

Auch das 2013 in Betrieb<br />

gehende Kraftwerk der<br />

GDF Suez und weitere inländische<br />

Kraftwerke werden auf<br />

diesem Weg mit Import-Kohle<br />

beliefert. Eigens zu diesem<br />

Zweck wurde diese von der<br />

Rhenus Midgard betriebene<br />

Anlage auf eine Umschlagskapazität<br />

von rund acht bis<br />

zehn Millionen Tonnen und<br />

zur Abfertigung voll abgeladener<br />

Capesizer ausgebaut,<br />

eine Synergie des JadeWeser-<br />

Ports. Das macht Wilhelmshaven<br />

zum größten deutschen<br />

Kohleimporthafen, und<br />

weitere Ausbaumöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

Mit dem einst von der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

e.V.<br />

(WHV) initiierten Eurogate<br />

Container Terminal Wilhelmshaven/<strong>JadeWeserPort</strong><br />

kommt<br />

jetzt ein sehr wichtiges, noch<br />

fehlendes hafenwirtschaftliches<br />

Segment hinzu.<br />

Bei Vollauslastung <strong>ist</strong> ein<br />

Containerumschlag von 2,7<br />

Millionen TEU vorgesehen,<br />

aber von weiterem Wachstum<br />

<strong>ist</strong> auszugehen. Deshalb sind<br />

die Erweiterungsmöglichkeiten<br />

des Terminals wichtig.<br />

Zumindest die erste Erweiterung<br />

(2. Baustufe) muss konkret<br />

durchgeplant werden,<br />

damit es nicht wieder knapp<br />

20 Jahre von der Idee zur Inbetriebnahme<br />

dauert, so die<br />

Position der WHV.<br />

Seit einem guten Jahr etabliert<br />

sich Wilhelmshaven<br />

auch als On- und Offshore-<br />

Wind Basishafen, denn es <strong>ist</strong><br />

mit seiner zentralen Lage in<br />

Europa ein idealer Standort<br />

als Basis für alle Bereiche der<br />

Windenergie und ihrer Log<strong>ist</strong>ik,<br />

z. B. Im- und Export, D<strong>ist</strong>ribution<br />

und Lagerung von<br />

Windanlagen / Anlagenkomponenten<br />

sowie Service und<br />

Reparatur.<br />

In diesem Jahr haben die<br />

Jade-Werke, eine Tochter der<br />

chinesischen Jiangsu Hantong<br />

Heavy Industry Group,<br />

die ersten Verträge für ihre<br />

Ansiedlung im Nordhafen geschlossen.<br />

In einem neu zu<br />

bauenden Werk sollen ab Ende<br />

2013 Fundamentstrukturen<br />

für Offshore-Windenergie-Anlagen<br />

produziert werden.<br />

Weitere Unternehmen<br />

werden folgen.<br />

Die kurze Revierfahrt und<br />

die vorgehaltene Wassertiefe<br />

über 18 Meter unter Seekarten-Null<br />

sichert die tideunabhängige<br />

Erreichbarkeit aller<br />

Anlagen auch durch die größten<br />

Schiffe und <strong>ist</strong> das Alleinstellungsmerkmal<br />

des einzigen<br />

deutschen Tiefwasserhafens.<br />

Deshalb hat sich die<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

e.V. immer<br />

für den Erhalt dieser<br />

auch im weltweiten Vergleich<br />

einzigartigen nautischen Vorzüge<br />

der Jade eingesetzt.<br />

Die le<strong>ist</strong>ungsfähige Anbindung<br />

ans Hinterland spricht<br />

für Wilhelmshaven. Die Modernisierung<br />

und der Ausbau<br />

der Bahnverbindung nach<br />

Wilhelmshaven sowie der<br />

Gleisanlagen zum Tiefwasserhafen,<br />

für die die WHV sich<br />

seit Jahren eingesetzt hat,<br />

sind in auf einem guten Weg.<br />

Die durchgehende Zweigleisigkeit<br />

der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven<br />

soll<br />

Ende des Jahres fertig gestellt<br />

sein. Die Elektrifizierung der<br />

Strecke und die Umgehung<br />

des Ortes Sande werden in<br />

den nächsten Jahren folgen.<br />

Die Straßenanbindung an<br />

das Hinterland <strong>ist</strong> exzellent.<br />

Die A29 endet direkt am Hafen.<br />

Vervollständigt wird die<br />

Anbindung Wilhelmshavens<br />

an die anderen Häfen und ins<br />

Hinterland durch die von uns<br />

unterstützte zukünftige Küstenautobahn<br />

A20, für die<br />

Nordwest-Region von großer<br />

verkehrswirtschaftlicher Bedeutung.<br />

Jetzt gilt es, die vorhandenen<br />

Flächen – <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Log<strong>ist</strong>ik Zone, JadeWeser-<br />

Park, usw. – hinter der Kaikante<br />

mit Unternehmen der<br />

Hafenwirtschaft, des produzierenden<br />

Gewerbes und<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ern zu füllen, um<br />

Nachhaltigkeit für die Region<br />

zu schaffen.<br />

So <strong>ist</strong> der Hafen in den<br />

letzten Jahrzehnten drittgrößter<br />

Hafen und einzige Energiedrehscheibe<br />

Deutschlands<br />

geworden und hat sich zu<br />

einem zukunftsfähigen Universalhafen<br />

entwickelt.<br />

Wilhelmshaven <strong>ist</strong> Deutschlands Energiedrehscheibe Nummer<br />

1: Hier ein Tanker bei der NWO.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE17<br />

VomTappe­Planzum<strong>JadeWeserPort</strong><br />

Stadtbaurat Ulrich Tappe<br />

holte vor 40 Jahren gedanklich<br />

zum großen<br />

Wurf aus. Jetzt hat der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> Gestalt<br />

angenommen.<br />

WILHELMSHAVEN – Als der Name<br />

„Jade-Weser-Port“ im Juli<br />

1971 erstmals öffentlich wurde,<br />

war er Teil eines Planungskonzepts<br />

für den gesamten<br />

Küstenbereich zwischen<br />

Wilhelmshaven und<br />

Bremerhaven – des „Tappe-<br />

Plans“. Entwickelt hatte ihn<br />

ein Team um den damaligen<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> Stadtbaurat<br />

Ulrich Tappe – zu einer Zeit,<br />

als sich die Niedersachsenbrücke<br />

noch im Bau befand<br />

und sogar fünf Jahre vor Inbetriebnahme<br />

der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Raffineriepier.<br />

<strong>Der</strong> „Tappe-Plan“, welcher<br />

sogar den Bau eines Großflughafens<br />

auf der Sandbank<br />

Hohe Weg vor der Halbinsel<br />

Budjadingen beinhaltete, bezeichnete<br />

Tappe ganz real<strong>ist</strong>isch<br />

als ein Denkmodell und<br />

als planerische Grundlage für<br />

die kommenden Generationen.<br />

Weit vorausschauend hatte<br />

er mit dem Arbeitstitel „Jade-<br />

Weser-Port – Deutschlands<br />

Universalhafen“ bereits damals<br />

eine gemeinsame Planung<br />

zwischen Niedersachsen<br />

und Bremen/Bremerhaven<br />

nach dem Vorbild der<br />

niederländischen und belgischen<br />

Hafenregionen angeregt.<br />

Es sollten noch viele Jahre<br />

vergehen, ehe Vorstandsmitglieder<br />

der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

die Grundidee aufgriffen<br />

und seitdem hart an der<br />

Realisierung ihrer Vision<br />

arbeiteten (siehe WHV-Beitrag).<br />

Fortsetzung auf Seite 18<br />

Wilhelmshavens Stadtbaurat<br />

Ulrich Tappe überplante<br />

die Küste von<br />

Wilhelmshaven bis<br />

Bremerhaven. Die Küste<br />

Butjadingens hätte<br />

demnach völlig umgestaltet<br />

und mit Hafen- und<br />

Industrieflächen überbaut<br />

werden sollen.Tappe sah<br />

eine Brückenverbindung<br />

nach Butjadingen und<br />

einen Großflughafen<br />

vor der Küste vor.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST


SEITE18<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

RealisierungsgesellschaftorganisiertdenBetrieb<br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

Nach der politischen Entscheidung<br />

für Wilhelmshaven<br />

als Standort für den deutschen<br />

Tiefwasser-Containerhafen<br />

wurde zum 1. September<br />

2001 die <strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Entwicklungsgesellschaft<br />

(JWP-E) gegründet. Gründungsgeschäftsführer<br />

war<br />

Claus Wülfers, sein Mitarbeiterstamm<br />

bestand damals bis<br />

Ende 2001 aus fünf Personen.<br />

In den vergangenen Monaten<br />

stellte sich Axel Kluth,<br />

Geschäftsführer der Jade-<br />

WeserPort-Realisierungsgesellschaft,<br />

immer wieder<br />

den Fragen der Medienvertreter.<br />

Aufreger-Thema Nummer<br />

1 waren die Schlosssprengungen<br />

– und ihre Auswirkungen<br />

auf den Hafen.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Aufgabe der Entwicklungsgesellschaft<br />

war die Entwicklung<br />

des Tiefwasserhafens auf<br />

Grundlage der Eckpunkteerklärung<br />

der Regierungschefs<br />

der Länder Niedersachsen,<br />

Bremen und Hamburg vom<br />

30. März 2001. Diese umfasste<br />

insbesondere die unverzügliche<br />

Vorbereitung des erforderlichen<br />

Raumordnungsund<br />

Planfeststellungsverfahrens.<br />

An der JWP E. waren das<br />

Land Niedersachsen mit 71<br />

Prozent, Bremen mit 20 und<br />

die Stadt Wilhelmshaven mit<br />

9 Prozent beteiligt. Das Büro<br />

der Gesellschaft befand sich<br />

in der Ebertstraße 110. Ab Ende<br />

2001/Anfang 2002 erhöhte<br />

sich der Personalstamm im<br />

Bereich Technik, Justiziariat,<br />

Sekretariat, Marketing und<br />

Buchhaltung Schritt für<br />

Schritt.<br />

Im Januar wurde dann die<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungs<br />

GmbH & Co. KG (50,1 % Niedersachsen<br />

und 49,9 % Bremen)<br />

gegründet. Gründungsgeschäftsführer<br />

war Helmut<br />

Werner. Die Verschmelzung<br />

der beiden Gesellschaften<br />

JWP-E und JWP-R erfolgte im<br />

Jahr 2004.<br />

Die wesentlichen Aufgaben<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft<br />

beinhalteten<br />

zunächst die Ausschreibung<br />

und Vergabe der Betreiberkonzession.<br />

Dazu kam die<br />

Übernahme der Bauherrenfunktion<br />

für das Projekt Tiefwasserhafen<br />

im Bereich Infrastruktur<br />

und die Verwaltung,<br />

technische Betreuung und<br />

wirtschaftliche Nutzung der<br />

neu geschaffenen Infrastrukturanlagen<br />

nach Aufnahme<br />

des Betreibers.<br />

Die Aufgaben der Gesellschaft,<br />

die derzeit 38 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, haben<br />

sich nach dem Bau verlagert.<br />

So wurde ein zentrales Büro<br />

eingerichtet, das „Port Office“<br />

(Hafenbüro), welches als<br />

Kontaktstelle für Reeder,<br />

Agenten und Behörden dient.<br />

Es gewährle<strong>ist</strong>et einen reibungslosen<br />

und sicheren Hafenbetrieb<br />

rund um die Uhr<br />

an jedem Tag im Jahr.<br />

Hier sitzen die Ansprechpartner<br />

für den täglichen Hafenbetrieb<br />

an der Kaje, im Bereich<br />

der Project-Pier und im<br />

Servicehafen: vom Festmachen<br />

über die Ver- und Entsorgung<br />

bis hin zum Ablegen<br />

wird hier alles in die Wege geleitet.<br />

Damit bestehen kurze Wege<br />

zwischen den einzelnen<br />

Abteilungen, die eine störungsfreie<br />

Abwicklung der<br />

einzelnen Aufträge möglich<br />

machen. Nun werden zukünftig<br />

die behördlichen Belange<br />

und privatwirtschaftlichen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen mit allen relevanten<br />

Informationen über<br />

Schiffsanläufe und das Hafengeschehen<br />

des gesamten<br />

Hafens Wilhelmshaven und<br />

Hooksiel zentral zusammenlaufen.<br />

Die Hafenbehörde erhält<br />

damit ein Gesamtbild über<br />

die Verkehrssituation, kann<br />

die Abläufe im Hafen optimieren<br />

und gleichzeitig ein<br />

hohes Maß an Sicherheit gewährle<strong>ist</strong>en.<br />

<strong>Der</strong> Aufgabenschwerpunkt<br />

der Hafenbehörde<br />

wird sich durch die Inbetriebnahme<br />

des neuen<br />

Containerhafens verlagern<br />

und eine durchgängige Anwesenheit<br />

am <strong>JadeWeserPort</strong> erforderlich<br />

machen.<br />

Die JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

kooperiert als Hafenbetreiber<br />

beim neuen<br />

„Port Office“ mit der Hafenbehörde,<br />

mit Niedersachsen<br />

Ports und dem Jade-Dienst.<br />

Ein Port-Managementsystem,<br />

das über das JWP-Portal<br />

zugängig <strong>ist</strong> und zur Schiffsanmeldung<br />

beim Hafenkapitän<br />

dient, wurde ebenfalls<br />

von der JWP-R aufgestellt.<br />

Anmeldungen müssen 24<br />

Stunden vor der Ankunft eingehen.<br />

Ist die Fahrtzeit des<br />

Schiffes kürzer, so muss es direkt<br />

nach dem Ablegen bei<br />

der JWP-R gemeldet werden.<br />

Dafür bietet der Hafenbetreiber<br />

ein komfortables Internet-Portal<br />

an.<br />

Hier müssen zudem die<br />

Meldungen über Schiffsabfälle<br />

und den Bedarf an Frischwasser<br />

angegeben werden.<br />

Gleichzeitig werden die notwendigen<br />

Informationen an<br />

die <strong>Wilhelmshavener</strong>-Hafentelematik<br />

übertragen. Als zusätzlichen<br />

Service bietet die<br />

JWP-R einen mobilen Internetzugang<br />

über UMTS-Breitband.<br />

Schiffsagenten können<br />

den USB-Stick für die Crew-<br />

Mitglieder ebenfalls über das<br />

JWP-Portal bestellen.<br />

Außerdem <strong>ist</strong> die JWP-R<br />

für die Berechnung und Festlegung<br />

der Hafennutzungsentgelte<br />

nach der Schiffsanmeldung<br />

zuständig. Um dem<br />

Umweltgedanken gerecht zu<br />

werden, hat die Realisierungsgesellschaft<br />

beschlossen,<br />

das Hafenentgelt vom<br />

Enviromental Ship Index<br />

(ESI) abhängig zu machen.<br />

Im ESI steht, welche Schiffe<br />

geringere Emissionswerte<br />

gegenüber denjenigen Werten<br />

aufweisen, die die International<br />

Maritim Organisation<br />

(IMO) als Richtwerte für<br />

Stickstoff- und Schwefeloxide<br />

festgelegt hat. So bekommen<br />

Schiffe mit ESI-Zertifikat und<br />

einem Wert von mindestens<br />

31 Punkten von 100 möglichen<br />

Punkten Nachlässe auf<br />

das Hafengeld.<br />

Damit will die JWP-R den<br />

Umweltschutz verbessern,<br />

denn das Mitglied der World<br />

Port Climate Initiative und<br />

der EcoPorts hat sich als Ziel<br />

gesetzt, eine nachhaltige Hafenentwicklung<br />

zu betreiben<br />

und dabei verantwortungsvoll<br />

mit den natürlichen Ressourcen<br />

umzugehen.<br />

Das Team der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft und Log<strong>ist</strong>ics Zone GmbH. Im Hintergrund<br />

die 16-gleisige Vorstellgruppe Bahn im Norden des <strong>JadeWeserPort</strong>s.<br />

FOTO: JWP-R


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Klippenvon<br />

Rohrdommel<br />

bis„Flaminia“<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE19<br />

Als Geschäftsführer der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft<br />

<strong>ist</strong> Axel<br />

Kluth für den Bau des<br />

neuen Hafens verantwortlich.<br />

Rohrdommeln,<br />

Schlosssprengungen und<br />

zuletzt die „Flaminia“<br />

begleiten seinen Weg.<br />

VON MICHAEL HALAMA<br />

WZ: Herr Kluth, als Sie im<br />

Mai 2008 als neuer Geschäftsführer<br />

für die <strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Realisierungsgesellschaft vorgestellt<br />

wurden, sagten Sie,<br />

dass Wilhelmshaven auf Ihrer<br />

Landkarte noch ein „weißer<br />

Fleck“ sei. Was <strong>ist</strong> aus diesem<br />

„weißen Fleck“ geworden?<br />

AXEL KLUTH: Den weißen<br />

Fleck gibt es logischerweise<br />

nicht mehr. Ich habe hier<br />

oben viel gelernt, viele sehr<br />

positive Kontakte geknüpft.<br />

Dabei haben sich Vorurteile<br />

gegenüber den „verschlossenen“<br />

Norddeutschen als nicht<br />

richtig erwiesen – da war ich<br />

positiv überrascht.<br />

WZ: Sie hatten sich 2008 vorgenommen,<br />

an der Jade zu rudern<br />

und den Segelschein zu<br />

machen. Was <strong>ist</strong> aus diesen<br />

Plänen geworden?<br />

AXEL KLUTH: Nichts letztendlich.<br />

<strong>Der</strong> Segelschein <strong>ist</strong><br />

aus Zeitgründen ebenso wenig<br />

etwas geworden wie das<br />

Rudern. Bei diesem Mannschaftssport<br />

hätte ich regelmäßig<br />

pünktlich zum Training<br />

erscheinen müssen.<br />

Und das hätte nicht funktioniert.<br />

WZ: Hatten Sie vor dem Projekt<br />

hier eigentlich jemals<br />

von der Rohrdommel gehört?<br />

AXEL KLUTH: Von der Rohrdommel<br />

nicht. Auch wenn<br />

mir Flora-Fauna-Habitat-<br />

Themen sehr wohl bekannt<br />

waren. Die Rohrdommel hat<br />

meinen Erfahrungsschatz sicherlich<br />

bereichert. Und ich<br />

weiß inzwischen sogar, dass<br />

diese Vögel einst am französischen<br />

Königshof als Delikatesse<br />

verspe<strong>ist</strong> wurden.<br />

Fortsetzung auf Seite 20<br />

Mai 2008: Niedersachsens<br />

Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Joachim Werren (l.) und<br />

Bremens Wirtschaftsstaatsrat<br />

Heiner Heseler<br />

(r.) stellen Axel Kluth vor.<br />

FOTO: DPA


SEITE20<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Für die Sanierung der<br />

Hauptkaje hatte man sich<br />

wegen der großen Zahl an<br />

Schlosssprengungen für die<br />

Betonwandlösung entschieden.<br />

Innerhalb von acht Wochen<br />

realisierten die Fachleute<br />

die anspruchsvolle<br />

Aufgabe. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Axel Kluth wurde am 11.<br />

August 1951 in Berlin geboren.<br />

Er <strong>ist</strong> verheiratet<br />

und hat zwei erwachsene<br />

Kinder. An der Technischen<br />

Universität Berlin<br />

studierte er „Bauwesen<br />

mit Vertiefung konstruktiver<br />

Wasserbau“. <strong>Der</strong> Bauingenieur<br />

<strong>ist</strong> seit August<br />

2008 Geschäftsführer<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft.<br />

Während seiner Zeit in der<br />

Baubranche war er mitverantwortlich<br />

für zahlreiche<br />

Großprojekte, darunter<br />

den Berliner Hauptbahnhof<br />

und die Errichtung des<br />

größten Braunkohlekraftwerks<br />

Europas in Neurath<br />

bei Düsseldorf.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/GABRIEL-JÜRGENS<br />

RisseinSpundwandnichtunterschätzt<br />

Fortsetzung von Seite 19<br />

WZ: Als Sie im August 2008<br />

Ihre Arbeit hier aufgenommen<br />

haben, stand für Sie die<br />

Teambildung in der Realisierungsgesellschaft<br />

im Mittelpunkt.<br />

Wie hat sich Ihr Team<br />

mit dem Fortschreiten des<br />

Projektes entwickelt?<br />

AXEL KLUTH: Es hat sich erst<br />

einmal inhaltlich entwickelt,<br />

vom Bauvorhaben bis hin<br />

zum Hafenbetrieb. Aber sie<br />

zielen wohl eher auf die<br />

Teambildung ab. Die hat gut<br />

funktioniert, deshalb und<br />

wegen der guten Mitarbeiter<br />

<strong>ist</strong> das Projekt insgesamt gut<br />

gelaufen, auch wenn dies in<br />

der Außenwahrnehmung<br />

nicht immer erkennbar war.<br />

WZ: Sie schauen stets nach<br />

vorn, haben Sie seinerzeit gesagt,<br />

die alten Querelen seien<br />

„Projekth<strong>ist</strong>orie“. Weitere<br />

Querelen und Verzögerungen<br />

könne man sich nicht le<strong>ist</strong>en.<br />

Die Wirklichkeit hat Sie dann<br />

eines Besseren belehrt.<br />

AXEL KLUTH: Ja gut – man <strong>ist</strong><br />

ja nicht frei von äußeren Einflüssen.<br />

Zum einen holen<br />

einen manchmal Punkte oder<br />

Fehler aus der Vergangenheit<br />

ein. Zum anderen war die<br />

erste terminliche Verschiebung<br />

der weltwirtschaftlichen<br />

Entwicklung geschuldet.<br />

Wichtig <strong>ist</strong> aber, dass<br />

man aus Querelen oder Fehlern<br />

der Vergangenheit lernt<br />

und diese Erfahrungen in die<br />

Projektarbeit einbringt.<br />

WZ: Haben Sie aus heutiger<br />

Sicht den Eindruck, dass sowohl<br />

die Realisierungsgesellschaft<br />

als auch die Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

(Arge) das Problem mit den<br />

Schlosssprengungen an der<br />

Hauptkaje anfangs unterschätzt<br />

haben?<br />

AXEL KLUTH: Unterschätzt<br />

mit Sicherheit nicht. Das<br />

Problembewusstsein <strong>ist</strong> mit<br />

dem Kenntnisstand gewachsen.<br />

Das Ganze fing am 21.<br />

September letzten Jahres an<br />

mit einigen wenigen Schlosssprengungen.<br />

Bei einer Kajenlänge<br />

von 1,7 Kilometern<br />

<strong>ist</strong> eine Zahl von um die 30<br />

Schlosssprengungen nichts<br />

Ungewöhnliches.<br />

Bereits einen Tag später,<br />

also am 22. September, haben<br />

wir uns erstmals mit den Gutachtern<br />

und der Arge zusammengesetzt<br />

und uns über Sanierungskonzepte<br />

für die<br />

temporäre und endgültige Sicherung<br />

der anfänglich wenigen<br />

Schlosssprengungen Gedanken<br />

gemacht. Mit Zunahme<br />

der Schäden haben wir<br />

die Maßnahmen dann aktuell<br />

den neuen Erkenntnissen angepasst.<br />

Deshalb auch der<br />

Wechsel von der in solchen<br />

Fällen nach EAU (Empfehlung<br />

Arbeitsgruppe Ufereinfassungen)<br />

vorgesehenen üblichen<br />

Verplattung – wie sie<br />

zum Beispiel auch in der Bremerhavener<br />

Kaiserschleuse<br />

zum Einsatz kam – hin zur<br />

vorgestellten Betonwandlösung.<br />

Und ich glaube, die Kernaussage<br />

<strong>ist</strong>: Es <strong>ist</strong> gelungen,<br />

trotz der ab März 2012 zunehmenden<br />

Kenntnis einer<br />

Vielzahl weiterer Schlosssprengungen<br />

innerhalb kürzester<br />

Zeit eine Lösung für<br />

das massive Problem unter<br />

der Überschrift „Dauerhaftigkeit,<br />

Qualitätssicherung<br />

und Eröffnungstermin“ zu<br />

finden.<br />

WZ: Gerade sind neue Schäden<br />

am Beton in der Ausgleichskammer<br />

unter der<br />

Hauptkaje bekannt geworden.<br />

Was <strong>ist</strong> die Ursache – und wie<br />

sollen diese Schäden im laufenden<br />

Betrieb saniert werden?<br />

Fortsetzung auf Seite 21


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE21<br />

Sanierungsarbeitenbeeinträchtigennicht<br />

Fortsetzung von Seite 20<br />

AXEL KLUTH: Die Betonabplatzungen<br />

resultieren aus<br />

unterschiedlichem Setzungsverhalten<br />

zweier aneinander<br />

stoßender Bauteile.<br />

Etwas, was leider bei Bauwerken<br />

aus Beton vorkommen<br />

kann. Also ärgerlich,<br />

aber unspektakulär. Die Sanierungsarbeiten<br />

tangieren<br />

den Terminalbetrieb nicht.<br />

Aufgrund der tidebeeinflussten<br />

Lastausgleichskammer<br />

können die Arbeiten in der<br />

Regel nur bei Niedrigwasser<br />

durchgeführt werden, weshalb<br />

sich die Arbeiten bis<br />

Anfang 2013 hinziehen werden.<br />

WZ: Es stehen weitere Restarbeiten<br />

durch die Arge an.<br />

Wann werden die voraussichtlich<br />

abgeschlossen sein?<br />

AXEL KLUTH: Wir müssen ja<br />

noch die Sanierung der<br />

Schlosssprengungen für den<br />

Kajenabschnitt bis zur Nordgrenze<br />

fertigstellen. Witterungsabhängig<br />

rechne ich<br />

damit, dass diese Arbeiten<br />

etwa bis Ende des Jahres abgeschlossen<br />

sein werden.<br />

WZ: Läuft es denn auf den<br />

weiteren 725 Metern Hauptkaje<br />

gen Norden auch auf die<br />

Betonlösung hinaus?<br />

AXEL KLUTH: Auch dort wird<br />

die Betonlösung umgesetzt,<br />

allerdings mit einer im Fußbereich<br />

der Wand diese verlängernden<br />

Fußspundwand.<br />

Dies deshalb, weil die Wand<br />

zur Sicherung der offenen<br />

Spundwandschlösser in den<br />

Lauenburger Ton einbinden<br />

muss und dieser im nördlichen<br />

Bereich tiefer liegt als<br />

im Süden.<br />

WZ: Nun warten alle gespannt<br />

auf das Ergebnis der<br />

Gutachter-Untersuchungen<br />

zur Schadensursachse der<br />

Schlosssprengungen. Wann<br />

werden Sie das erste Gutachten<br />

in den Händen halten<br />

und wann wird die Öffentlichkeit<br />

informiert?<br />

AXEL KLUTH: Wir wissen es<br />

nicht. Sobald wir ein Gutachten<br />

in den Händen halten,<br />

werden wir es zeitnah –<br />

unserem Grundsatz der<br />

Transparenz treu bleibend –<br />

bekannt geben. Die Versicherung<br />

<strong>ist</strong> von Anfang an<br />

eingebunden gewesen, also<br />

von September vergangenen<br />

Jahres an, die Arge sowieso,<br />

die muss ja nachweisen,<br />

dass sie mangelfrei gebaut<br />

hat. Wir sind da eher in der<br />

beobachtenden Position und<br />

haben deshalb eigene Gutachter<br />

eingeschaltet. Mit<br />

unserem eigenen Gutachten<br />

würden wir allerdings nicht<br />

zuerst in die Öffentlichkeit<br />

gehen können, denn hier<br />

sind eindeutig zunächst die<br />

Versicherung und die Arge<br />

gefordert.<br />

WZ: Bundesweit wurde der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> wegen der<br />

Baumängel und Verzögerungen<br />

in einem Atemzug mit<br />

der Hamburger Elbphilharmonie<br />

und dem Flughafen<br />

Berlin-Brandenburg genannt.<br />

Was sagen Sie diesen<br />

Kritikern?<br />

Fortsetzung auf Seite 22<br />

Auf dem <strong>JadeWeserPort</strong><br />

kann Eurogate nach der<br />

Eröffnung (Mitte links das<br />

weiße Festzelt) ohne<br />

Einschränkungen seine<br />

Umschlagaktivitäten<br />

aufnehmen. Anstehende<br />

Arbeiten der Arge JWP<br />

würden diese nicht<br />

beeinträchtigen. FOTO: LANG<br />

Juni 2010: Die Ausgleichskammer (nimmt den landseitigen<br />

Druck auf) unter der Hauptkaje im Bau. FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


SEITE22<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Probleme<br />

undKosten<br />

imGriff<br />

Fortsetzung von Seite 21<br />

AXEL KLUTH: Diesen vermeintlichen<br />

Experten und<br />

Fachleuten sage ich: Ich hab’<br />

selten so viel Unfug gehört<br />

und gelesen. Wir können hier<br />

mit einem gewissen Stolz sagen,<br />

dass wir uns eben nicht<br />

vergleichen lassen müssen.<br />

Bei der Elbphilharmonie<br />

sprechen wir in Sachen Eröffnung<br />

von einem Zeitfaktor X<br />

– Open end –, wenn man den<br />

Medien glaubt, und zudem<br />

von einer ungeheuren Kostenexplosion.<br />

Gleiches gilt für<br />

den Flughafen Berlin-Brandenburg.<br />

Und genau in diesen beiden<br />

Punkten stehen wir mit<br />

dem <strong>JadeWeserPort</strong> gut da.<br />

Wir haben eine Verschiebung,<br />

die der Wirtschaftskrise geschuldet<br />

war und einvernehmlich<br />

festgelegt wurde,<br />

und wir haben eine geringe<br />

Verschiebung der offiziellen<br />

Eröffnung des Hafens vom 5.<br />

August auf den 21. September<br />

2012.<br />

Zu der möchte ich mich<br />

nicht weiter äußern, da die<br />

Sanierung des ersten Abschnittes<br />

wie zugesagt pünktlich<br />

erfolgt <strong>ist</strong>.<br />

Das heißt: Wir haben die<br />

Probleme, aber auch die Kosten<br />

im Griff. Das kann man<br />

von anderen deutschen Großprojekten<br />

nicht immer behaupten.<br />

August 2008: Die Sandaufspülungen vor dem ehemaligen Geniusstrand werden größer. Links neben dem Voslapper Leuchtturm das JWP-Infocenter, rechts<br />

die blauen Bürocontainer der Bauleitung..Rechts oben die Niedersachsenbrücke.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

WZ: Wie sehr haben die Verzögerungen,<br />

die Streitigkeiten<br />

und das große mediale Echo –<br />

gerade in den vergangenen<br />

Monaten nicht immer sachlich<br />

– Sie auch persönlich belastet?<br />

Fortsetzung auf Seite 23<br />

Seit 45 Jahren vor Ort<br />

und auch beim JWP dabei!<br />

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anlässlich der Eröffnung des<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>s einen guten<br />

Start und viel Erfolg!<br />

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Wirgratulieren zur Inbetriebnahme<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s und wünschen<br />

für die Zukunft alles Gute sowie stets<br />

„eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE23<br />

Eurogate nutzte einige<br />

Wochen lang das 15 Jahre<br />

alte Containerschiff<br />

„Northern Vitality“ für<br />

den Probebetrieb. Die<br />

Mitarbeiter übten das<br />

Handling und Zusammenspiel<br />

ihrer Containerbrücken<br />

und Straddle Carrier beim<br />

Laden und Löschen der<br />

Boxen.<br />

FOTO: HALAMA<br />

Hafenbetriebsbereit<br />

Fortsetzung von Seite 22<br />

AXEL KLUTH: In der Anfangsphase<br />

der letzten acht Monate<br />

schon massiv. Das waren<br />

ja teilweise schon persönliche<br />

Angriffe, teilweise<br />

gegen die Realisierungsgesellschaft,<br />

der man vorsteht.<br />

Wenn Vorwürfe sachlich begründet<br />

vorgetragen werden,<br />

dann stellt man sich der Sache.<br />

Anders <strong>ist</strong> es, wenn sie<br />

unsachlich sind, ohne inhaltliches<br />

oder fachliches<br />

Wissen und teilweise wirklich<br />

ehrabschneidend vorgetragen<br />

werden. Dann geht<br />

einem das zumindest eine<br />

Zeit lang durchaus nah. Irgendwann<br />

schüttelt man<br />

diese Sachen ab, die einen<br />

Jüngeren vielleicht länger<br />

umtreiben als einen 60-Jährigen.<br />

Dank meiner Erfahrung<br />

konnte ich viele Punkte<br />

einfach abhaken.<br />

WZ: Was bleibt für die Realisierungsgesellschaft<br />

nach<br />

dem 21. September, der offiziellen<br />

Eröffnung des Jade-<br />

WeserPorts, noch zu tun?<br />

AXEL KLUTH: Die Realisierungsgesellschaft<br />

<strong>ist</strong> gemäß<br />

Gesellschaftervertrag neben<br />

dem Bau auch für die Verwaltung<br />

und den Betrieb des<br />

Hafens zuständig. Als Betriebsgesellschaft<br />

sind wir<br />

unter anderem für den Betrieb<br />

im Allgemeinen verantwortlich,<br />

sozusagen fürs Facilitymanagement,<br />

also für<br />

den ordnungsgemäßen Erhalt<br />

der Kaje, des Schlepperhafens<br />

und ähnliches. Daneben<br />

naturgemäß auch für<br />

das Erheben von Hafengebühren.<br />

Künftig dann mit etwas<br />

weniger Personal als<br />

dies heute der Fall <strong>ist</strong>. Im Augenblick<br />

geht es immer noch<br />

um die Restabwicklung, die<br />

Schlussrechnungsprüfung,<br />

und gegebenenfalls sind<br />

noch einige Streitfälle abzuarbeiten.<br />

WZ: Die Mitarbeiterstruktur<br />

wird sich bei der JadeWeser-<br />

Port-Betriebsgesellschaft ja<br />

ändern. Wie setzt sich Ihr<br />

Team dabei zusammen?<br />

Bunte-Mitarbeiter bei der feierlichen Übergabe des fertigen<br />

Schlepperhafens am 5. August 2012.<br />

WZ-FOTO: KNOTHE<br />

AXEL KLUTH: Wir haben auf<br />

der einen Seite vorhandenes<br />

Personal, das an die neuen<br />

Aufgaben „angepasst“ worden<br />

<strong>ist</strong>, und zum anderen<br />

haben wir neues Personal<br />

mit nautischem Hintergrund<br />

eingestellt. Die kümmern<br />

sich im Port Office um die<br />

Schiffsverkehre in Verbindung<br />

mit dem Hafenkapitän<br />

bei NPorts. Aber es wird<br />

auch zukünftig einige Bauingenieure<br />

geben, zum Beispiel<br />

für den Bereich Facilitymanagement.<br />

Letztlich <strong>ist</strong> der Hafen<br />

jetzt betriebsbereit, insofern<br />

haben wir die Mitarbeiterstruktur<br />

schon so angepasst,<br />

dass noch Restpunkte abgearbeitet<br />

werden können und<br />

gleichzeitig der Betrieb über<br />

das Port Office sicher gestellt<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Fortsetzung auf Seite 24


SEITE24<br />

Axel Kluth zur „MSC Flaminia“<br />

– hier bei der Ankunft<br />

am 9. September 2012:<br />

„<strong>Der</strong> JWP bietet neben der<br />

Kompetenz unseres Betreibers<br />

Eurogate auch viel<br />

Know-how, z. B. bei den in<br />

Wilhelmshaven vorhandenen<br />

Sicherheitskräften wie<br />

der Feuerwehr u. a., aufgrund<br />

der ansässigen<br />

Chemie- und Mineralölunternehmen.<br />

FOTO: HALAMA<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong> Entwicklung des neuen<br />

Hafens und der Log<strong>ist</strong>ikzone<br />

muss man Zeit<br />

einräumen, meint JWP-R-<br />

Geschäftsführer Axel Kluth<br />

(unten). WZ-FOTO: LÜBBE<br />

<strong>Der</strong>EntwicklungZeitgeben<br />

Fortsetzung von Seite 23<br />

WZ: Nun hat vor der offiziellen<br />

Eröffnung die schwer havarierte<br />

„MSC Flaminia“ am<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> festgemacht.<br />

Wegen ihrer Gefahrgüter und<br />

des kontaminierten Löschwassers<br />

an Bord gibt es heftige<br />

Diskussionen in der Region.<br />

Ist die Entladung dieses<br />

Schiffes tatsächlich ein großes<br />

Risiko und eine weitere Negativmeldung<br />

über den neuen<br />

Hafen, oder stellt dieses Vorhaben<br />

den Standort als Problemlöser<br />

doch eher in ein<br />

positives Licht?<br />

AXEL KLUTH: Erst einmal<br />

muss festgestellt werden,<br />

dass uns dieses Schiff seitens<br />

des Havariekommandos zugewiesen<br />

wurde. Aufgrund<br />

des Tiefgangs der „Flaminia“<br />

haben dabei sicherlich die<br />

nautischen Vorteile des JWP<br />

eine Rolle gespielt. Und es<br />

wurde sicherlich höchste<br />

Zeit, die „Flaminia“ in einen<br />

Hafen zu verbringen. Den<br />

vorherigen Zustand des wochenlangen<br />

Schleppens über<br />

den Atlantik empfinde ich<br />

persönlich für die Betroffenen<br />

als unhaltbaren Zustand,<br />

der sich nicht wiederholen<br />

darf. Unabhängig davon<br />

bietet der JWP neben der<br />

Kompetenz unseres Betreibers<br />

Eurogate auch viel<br />

Know how zum Beispiel bei<br />

den in Wilhelmshaven vorhandenen<br />

Sicherheitskräften<br />

wie der Feuerwehr u. a.,<br />

aufgrund der ansässigen<br />

Chemie- und Mineralölunternehmen.<br />

Auch das Wort Gefahrgut<br />

sollte sensibler genutzt werden,<br />

da auch so selbstverständliche<br />

Güter des täglichen<br />

Bedarfs wie Feuerzeuge,<br />

Zündhölzer, Haushaltsreiniger,<br />

Lösungsmittel etc.<br />

als Gefahrgut deklariert werden<br />

müssen. Jedenfalls kann<br />

und wird der JWP die anstehenden<br />

Aufgaben professionell<br />

abarbeiten.<br />

WZ: Sie selbst haben 2008<br />

einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten.<br />

Wie geht es für Sie<br />

persönlich ab Herbst 2013<br />

weiter?<br />

AXEL KLUTH: Gute Frage.<br />

Darüber können wir im<br />

nächsten Jahr reden, weil ich<br />

es noch nicht weiß. Noch <strong>ist</strong><br />

der Vertrag ja nicht abgelaufen.<br />

Ich bin ja in einem Alter,<br />

in dem man etwas freier <strong>ist</strong><br />

hinsichtlich der Überlegungen,<br />

wie es weiter geht. Da<br />

spielt die persönliche Lebensplanung<br />

sicherlich auch<br />

noch eine Rolle.<br />

WZ: Wenn Sie heute vom<br />

Infocenter aus auf den Jade-<br />

WeserPort schauen und zurückdenken<br />

ans Jahr 2008:<br />

Was geht Ihnen dann durch<br />

den Kopf?<br />

AXEL KLUTH: Ich hab mir diese<br />

Frage bislang nie gestellt.<br />

Wenn man ein Projekt anfängt,<br />

hat man ein Ziel vor<br />

Augen und versucht, dies<br />

umzusetzen. Beim <strong>JadeWeserPort</strong><br />

<strong>ist</strong> beeindruckend<br />

viel geschaffen worden. Vor<br />

allem auch etwas, was man<br />

sehen und im wahrsten Sinne<br />

des Wortes begreifen<br />

kann.<br />

Am Anfang waren da ein<br />

paar Bojen im Wasser, jetzt<br />

kann man den Hafen bei großer<br />

Windstärke sogar schmecken,<br />

weil dann der Sand<br />

zwischen den Zähnen<br />

knirscht.<br />

Und dieser Prozess geht ja<br />

weiter. Im Augenblick guckt<br />

man noch auf eine große<br />

Sandfläche, wo vor ein paar<br />

Jahren Wasser war. In spätestens<br />

fünf Jahren sehen wir<br />

auf dieser Fläche etwas ganz<br />

anderes – man muss gerade<br />

der Log<strong>ist</strong>ikzone auch ein<br />

bisschen Zeit geben, sich zu<br />

entwickeln.<br />

Es <strong>ist</strong> Blödsinn, zu sagen,<br />

wenn beim Start nicht gleich<br />

alles läuft und nicht sofort alle<br />

Flächen vermarktet sind,<br />

dann sei das ganze Projekt<br />

nichts. Man darf nicht vergessen,<br />

dass es sich beim <strong>JadeWeserPort</strong><br />

um ein Greenfield-Projekt<br />

handelt. Und<br />

diese Projekte auf der „Grünen<br />

Wiese“ brauchen ihre<br />

Zeit. Fünf Jahre wären schon<br />

ein verdammt kurzer Zeitraum,<br />

zwischen zehn und<br />

fünfzehn Jahre wären ein<br />

Stück Normalität.<br />

<strong>Der</strong> Van Carrier neben dem <strong>JadeWeserPort</strong>-Infocenter mit<br />

Sponsoren-Logos.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE25<br />

GroßeHerausforderungensehrgutgeme<strong>ist</strong>ert<br />

Hans-Henning Pötter,<br />

Prokur<strong>ist</strong> und Justiziar<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong> Realisierungsgesellschaft,<br />

hat<br />

das Projekt seit Ende<br />

2001 begleitet. Anlässlich<br />

einer Pressereise zog er<br />

kürzlich ein Resümee.<br />

WILHELMSHAVEN – „Als die<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Entwicklungsgesellschaft<br />

im Herbst des<br />

Jahres 2001 unter ihrem damaligen<br />

Geschäftsführer<br />

Claus Wülfers ihre Tätigkeit<br />

in Wilhelmshaven aufnahm,<br />

gab es eine Idee und einen<br />

Auftrag: gemeinsam in der<br />

Partnerschaft der beiden<br />

Bundesländer Niedersachsen<br />

und Bremen Deutschlands<br />

neuen Tiefwasserhafen zu<br />

konzipieren.<br />

In kurzer Zeit gelang es<br />

Herrn Wülfers und seiner<br />

kleinen Truppe, die anfangs<br />

durchaus belächelt wurde,<br />

die Ernsthaftigkeit dieses Projektes<br />

auch gegenüber Zweiflern<br />

zu vermitteln und einen<br />

genehmigungsfähigen Antrag<br />

auf Planfeststellung vorzubereiten.<br />

Zwölf Ordner mit<br />

Unterlagen konnten im Oktober<br />

2003 bei der Wasser- und<br />

Schifffahrtsdirektion in Aurich<br />

eingereicht werden.<br />

Lkw mit Beton auf einem Ponton, Oktober 2008: Eine Prallwand zur Regulierung der Strömungsverhälnisse beim<br />

JWP-Bau muss am Kühlwassereintritt des Eon-Kraftwerks gebaut werden.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Hierbei wurde absolutes<br />

Neuland betreten; nicht nur<br />

in dem Ansatz, staatliche Infrastruktur<br />

wettbewerbsfähig<br />

anzubieten und hierfür einen<br />

,return on invest‘ zu erzielen,<br />

sondern auch in der Vermarktung<br />

eines Hafens, der damals<br />

nur aus Papier und einer<br />

großen Wasserfläche bestand.<br />

Dies war, nicht nur jur<strong>ist</strong>isch,<br />

eine große Herausforderung.<br />

Auch diese wurde bestanden.<br />

Es gelang – in echtem<br />

und fairem Wettbewerb – mit<br />

Eurogate einen Betreiber zu<br />

finden, der hervorragend geeignet<br />

<strong>ist</strong>, diesen ,Greenfield-<br />

Hafen’ im Markt zu etablieren<br />

und in eine erfolgreiche Zukunft<br />

zu führen. Dies eröffnet<br />

nicht nur dem Hafen selbst,<br />

sondern auch der<br />

Stadt Wilhelmshaven<br />

und der<br />

angrenzenden<br />

Region<br />

eine an der<br />

deutschen<br />

Küste einmalige<br />

Perspektive.<br />

Fortsetzung<br />

auf<br />

Seite 26<br />

Erfolgreich, wie man heute<br />

sagen darf. <strong>Der</strong> Antrag wurde,<br />

mit leichten Änderungen, die<br />

bei einem solchen Großverfahren<br />

selbstverständlich<br />

sind, genehmigt und hielt<br />

selbst der Überprüfung durch<br />

das Oberverwaltungsgericht<br />

in Lüneburg im ersten Anlauf<br />

stand.<br />

Zwischenzeitlich war das<br />

Projekt in eine neue Phase getreten.<br />

Mit Gründung der Ja-<br />

deWeserPort-Realisierungsge-<br />

sellschaft unter ihrem Geschäftsführer<br />

Helmut Werner<br />

(die Entwicklungsgesellschaft<br />

wurde mit dem Ausscheiden<br />

von Herrn Wülfers Ende 2004<br />

mit der Realisierungsgesellschaft<br />

verschmolzen), war<br />

nun die neue große Aufgabe<br />

zu lösen, in einer europaweiten<br />

Ausschreibung den Betreiber<br />

des neuen Terminals<br />

für eine Laufzeit von 40 Jahren<br />

zu finden.


SEITE26<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Mit dem Betrieb des Jade-<br />

WeserPorts möchten auch<br />

die Länder Niedersachsen<br />

und Bremen künftig Geld<br />

verdienen. Die JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

<strong>ist</strong> für die<br />

Gebührenfestsetzung und<br />

-erhebung zuständig.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

HafenmanagementstartetmitanspruchsvollerAufgabe<br />

Fortsetzung von Seite 25<br />

Die dritte große Aufgabe,<br />

die nun zu lösen war, war der<br />

eigentliche Bau des Hafens.<br />

Was im Vornherein so leicht<br />

erschien, erwies sich in der<br />

Damen- u.<br />

Herrenoberbekleidung<br />

Praxis als sperriger denn erwartet.<br />

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Aber mit Pragmatismus<br />

und dem nötigen Schuss<br />

Hartnäckigkeit gelang es<br />

letztlich allen Projektbeteilig-<br />

N o 5<br />

ten, den Hafen innerhalb des<br />

anvisierten Zeitraums fertigzustellen.<br />

Am 21. September<br />

dieses Jahres wird er nun offiziell<br />

in Betrieb genommen.<br />

Nun, nach elf Jahren, steht<br />

der Hafen. Alle am Projekt<br />

Eins, zwei, drei, vier...<br />

ALLES GUTE<br />

wünschen wir!<br />

Beteiligten stehen vor neuen<br />

Aufgaben.<br />

Das Land Niedersachsen<br />

hat mit Gründung der Jade-<br />

WeserPort Log<strong>ist</strong>ics Zone seine<br />

Entschlossenheit deutlich<br />

gemacht, das neu entstandene<br />

Güterverkehrszentrum im<br />

Interesse von Stadt und Region<br />

zu entwickeln und mittelfr<strong>ist</strong>ig<br />

die Basis dafür zu<br />

schaffen, dass nicht nur der<br />

Hafen selbst, sondern auch<br />

Objektbetreuung, Hausme<strong>ist</strong>erservice, Dienstle<strong>ist</strong>ungen,<br />

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Unternehmen in Wilhelmshaven<br />

mit den damit verbundenen<br />

Arbeitsplätzen zu einer<br />

Erfolgsgeschichte wird.<br />

Für unsere Gesellschaft<br />

sind dies umfassende Managementle<strong>ist</strong>ungen<br />

für den<br />

täglichen Hafenbetrieb. Über<br />

ein modernes Internetportal<br />

werden z. B. die Schiffsanmeldungen<br />

entgegen genommen.<br />

Mit der Einrichtung des<br />

Port Office wurde ein zentrales<br />

Büro als erster Ansprechpartner<br />

für Reeder, Agenten<br />

und Behörden geschaffen.<br />

Wir gratulieren zur Inbetriebnahme<br />

und wünschen eine erfolgreiche Zukunft!<br />

WÜBBENHORST<br />

StraSSenbau GMbH<br />

Me<strong>ist</strong>erbetrieb des Straßenbauerund<br />

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In unsere Zuständigkeit<br />

fällt auch die Verwaltung der<br />

eigenen Flächen inklusive<br />

Project-Pier und Service- und<br />

Schlepperhafen sowie die Erhebung<br />

und auch Erstattung<br />

von Entsorgungspauschalen.<br />

Die Aufstellung von Hafenbenutzungsordnung,<br />

allgemeinen<br />

Nutzungsbedingungen<br />

sowie Alarm- und Gefahrenabwehrplänen<br />

wurde bereits<br />

in den vergangenen Monaten<br />

realisiert.<br />

<strong>Der</strong> Betreiber Eurogate<br />

und die Realisierungsgesellschaft<br />

haben nun das zu bewältigen,<br />

was man harmlos<br />

„Hafenbetrieb“ nennen<br />

könnte. Dass dies in der Praxis<br />

keineswegs so anspruchslos<br />

<strong>ist</strong>, wie es klingt und keine<br />

bloße Verwaltungstätigkeit,<br />

zeigt die „Flaminia“.<br />

Zwei Jahre lang hatte sich<br />

die Realisierungsgesellschaft<br />

in Abstimmung mit den zuständigen<br />

Landesbehörden<br />

mit dem Aufbau eines Hafenmanagements<br />

befasst und<br />

dabei auch den Umgang mit<br />

außergewöhnlichen Situationen<br />

theoretisch durchgespielt.<br />

So war es dann sicherlich<br />

überraschend, dass ausgerechnet<br />

das erste Containerschiff,<br />

das unseren Hafen<br />

anlaufen wird, eine solche herausfordernde<br />

Situation herbeiführt.<br />

Die Fülle tatsächlicher<br />

und rechtlicher Fragen,<br />

die nun beantwortet werden<br />

müssen, findet uns aber vorbereitet.<br />

Wir werden diese<br />

Aufgabe lösen, so professionell,<br />

wie wir auch alle anderen<br />

Aufgaben der Zukunft lösen<br />

werden.“


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>:<br />

DieChronik<br />

seit2001<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE27<br />

Erste Gedankenspiele<br />

entstanden vor 40 Jahren,<br />

vor 20 Jahren konkretisierten<br />

sich die<br />

Ideen, vor 12 Jahren fiel<br />

der Startschuss für Planung<br />

und Realisierung<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s.<br />

WILHELMSHAVEN – 30. März<br />

2001 – Wilhelmshaven gewinnt<br />

das Rennen für den<br />

Bau des Tiefwasserhafens<br />

gegen Cuxhaven. Darauf einigen<br />

sich die Regierungschefs<br />

von Niedersachsen, Bremen<br />

und Hamburg<br />

30. August 2001 – <strong>Der</strong> damalige<br />

niedersächsische Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Sigmar Gabriel<br />

eröffnet den Firmensitz der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Entwicklungsgesellschaft<br />

(JWP-E) in Wilhelmshaven<br />

September 2001 – Die<br />

JWP-E nimmt die Arbeit auf<br />

November 2001 – Vorankündigung<br />

der Ausschreibung<br />

der Planungsle<strong>ist</strong>ungen europaweit<br />

Dezember 2001 – Europaweite<br />

Ausschreibung der Planungsle<strong>ist</strong>ungen<br />

mit einem<br />

Investitionsvolumen von 11<br />

Millionen Euro<br />

April 2002 – Beginn der<br />

Auftragsvergaben für die umweltbezogenen<br />

Beratungsund<br />

technischen Planungsle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Durchführung des<br />

Scoping-Termins mit 120 Vertretern<br />

von Behörden und<br />

Umweltfachverbänden. Beginn<br />

der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

21. Mai 2002: Hamburg<br />

verabschiedet sich aus dem<br />

ursprünglichen Drei-Länder-<br />

Vorhaben. Das Land will lieber<br />

in den Ausbau der eigenen<br />

Hafeninfrastruktur investieren<br />

Mai 2002 – Erster Workshop<br />

mit allen Auftragnehmern<br />

in Wilhelmshaven<br />

Juni 2002 – Parlamentarischer<br />

Abend in der Niedersächsischen<br />

Landesvertretung<br />

in Berlin<br />

Juli 2002 – Beginn der<br />

technischen Planungen<br />

August 2002 – Durchführung<br />

der seeseitigen Baugrunderkundungen<br />

Januar 2003 – Vergabe der<br />

letzten beiden Gutachten.<br />

Gründung der JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

Februar 2003 – Durchführung<br />

der landseitigen Baugrunderkundungen<br />

Fortsetzung auf Seite 28<br />

Seit elf Jahren das Top-<br />

Marketing-Ereignis für<br />

den <strong>JadeWeserPort</strong> und<br />

den gesamten Standort:<br />

Die Regatta um den Jade-<br />

WeserPort-Cup zieht jährlich<br />

über 1000 Mitsegler<br />

aus Wirtschaft, Politik<br />

und Verbänden nach Wilhelmshaven.<br />

Nächste Woche<br />

<strong>ist</strong> es wieder so weit.<br />

FOTO: HALAMA<br />

Von diesen modernen<br />

Portalkranen hätte 2001<br />

kaum jemand zu träumen<br />

gewagt. Eurogate hat derzeit<br />

drei dieser Krane auf<br />

seiner KV-Anlage im Einsatz;<br />

künftig sollen es<br />

fünf dieser Umschlaggeräte<br />

sein. Sie stehen<br />

auch anderen Unternehmen<br />

zur Verfügung, die<br />

nicht über einen eigenen<br />

Bahnanschluss verfügen.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE


SEITE28<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong>–eineChronikseit2001<br />

Juni 2004 – Erörterungstermin.<br />

Antragsunterlagen auf<br />

Planfeststellung nach Bundesbergrechr<br />

September 2004 – Durchführung<br />

der Erörterungstermine<br />

Dezember 2004 – Verschmelzung<br />

der JWP-E mit<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft<br />

mbH & Co.<br />

KG<br />

Juni 2005 – Auftragsbekanntmachung<br />

Baulos I<br />

Juni und Juli 2005 – Einreichung<br />

Anträge I und II auf<br />

Planänderung (Wasserstraßenrecht)<br />

des Hafen-Chefplaners Wolf-<br />

Dietmar Starke kritisiert die<br />

Opposition im Niedersächsischen<br />

Landtag Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />

Walter Hirche (FDP).<br />

Sie sei nicht über Planungsfehler<br />

und Missmanagement<br />

informiert worden. Das Amtsgericht<br />

hob die Kündigung<br />

Starkes im Juni 2008 auf<br />

April 2007 – Baukonzern<br />

Hochtief erhält den Auftrag<br />

für Baulos 1<br />

Mai 2007 – Arge <strong>JadeWeserPort</strong><br />

um Bauunternehmen<br />

Bunte ruft die Vergabekammer<br />

an<br />

Fortsetzung auf Seite 29<br />

Fortsetzung von Seite 27<br />

Mai 2003 – Parlamentarischer<br />

Abend in Hannover. Im<br />

Schiffssimulator in Hamburg<br />

werden erste Testläufe unternommen<br />

2001 im <strong>Wilhelmshavener</strong> Ratssaal:<br />

WHV-Präsident John H. Niemann bedankt<br />

sich überschwänglich bei Niedersachsens<br />

damaligem Min<strong>ist</strong>erpräsidenten<br />

Sigmar Gabriel (SPD) für die<br />

Entscheidung, den deutschen Container-Tiefwasserhafen<br />

in Wilhelmshaven<br />

zu bauen. Wilfrid Adam (SPD), zehn<br />

Oktober 2003 – Abgabe der<br />

Antragsunterlagen auf Planfeststellung,<br />

und zwar nach<br />

Wasserstraßenrecht bei der<br />

Genehmigungsbehörde Wasser-<br />

und Schiffahrtsdirektion<br />

in Aurich<br />

März 2004 – Abgabe der<br />

Antragsunterlagen auf Planfeststellung<br />

nach Bundesberggesetz<br />

beim Landesbergamt<br />

in Clausthal-Zellerfeld<br />

Mai 2004 – Öffentliche<br />

Jahre Vorsitzender des Ausschusses<br />

für Häfen und Schifffahrt im Niedersächsischen<br />

Landtag, freut sich mit.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Auslegung der Planunterlagen.<br />

Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />

in<br />

Wilhelmshaven und den Umlandgemeinden<br />

Februar 2006 – Einreichung<br />

des Antrags auf Planänderung<br />

III<br />

April 2006 – Vergabe Betreiberkonzession<br />

an Eurogate-Gruppe<br />

Juni 2006 – Erörterungstermin<br />

für die Planänderungen<br />

Oktober 2006 – Übergabe<br />

des Planfeststellungsbeschlusses<br />

nach Bundesberggesetz<br />

Februar 2007 – Auftragsvergabe<br />

Straßenerschließung<br />

bis zur Hauptdeichlinie<br />

20. März 2007 – Übergabe<br />

des Planfeststellungsbeschlusses<br />

nach Wasserstraßenrecht.<br />

<strong>Der</strong> Baubeginn<br />

wird für den Sommer angekündigt.<br />

Initiativen und Umweltverbände<br />

bereiten Klagen<br />

vor<br />

16. April 2007 – Nach der<br />

überraschenden Entlassung<br />

20. März 2007: <strong>Der</strong> damalige<br />

JWP-R-Geschäftsführer<br />

Helmut Werner hält in Aurich<br />

den Planfeststellungsbeschluss<br />

nach Wasserstraßenrecht<br />

in den Händen.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE29<br />

Mit dieser Visualisierung<br />

wurde jahrelang für den <strong>JadeWeserPort</strong><br />

geworben. Solange<br />

man noch nicht mit<br />

dem Bau begonnen hatte,<br />

gab es vor Ort lange Zeit<br />

ebenfalls das Problem,<br />

beim Blick auf die Fläche<br />

am Deich nur Wasser zeigen<br />

zu können. Die Visualisierungen<br />

wurden im Laufe der<br />

Jahre immer detailierter<br />

(siehe auch Seiten 56/57<br />

und 72/73). Auch das Logo<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

(rechts die erste, längst<br />

verworfene Version) änderte<br />

sich mit der Zeit.<br />

GRAFIK: JWP-R<br />

Chronikseit2001<br />

Fortsetzung von Seite 28<br />

5. September 2007 – Das<br />

Oberlandesgericht Celle<br />

schließt überraschend das<br />

Hochtief-Angebot von der<br />

Vergabe aus. Damit siegt Bunte<br />

in dem Rechtsstreit. Auftragsvergabe<br />

Baulos 1 an die<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>JadeWeserPort</strong><br />

unter Führung des<br />

Buntes<br />

September 2007 – Anordnung<br />

der sofortigen Vollziehbarkeit<br />

des Rahmenbetriebsplanes<br />

durch LBEG.<br />

Oktober 2007 – Zulassung<br />

des Hauptbetriebsplanes mit<br />

sofortiger Vollziehbarkeit Auftragsvergabe<br />

Ingenieurbauwerke<br />

im Zuge der Gleiserschließung<br />

Die Rohrdommel wurde zum<br />

Symbol der Umweltschutzauflagen<br />

beim Bau des Jade-<br />

WeserPorts. Hier das Exemplar,<br />

welches im Februar<br />

Oktober 2007 bis Januar<br />

2008 – Sitzungen des 20. Parlamentarischen<br />

Untersuchungsausschusses<br />

in Hannover<br />

zum <strong>JadeWeserPort</strong><br />

18. Dezember 2007 – <strong>Der</strong><br />

Aufsichtsrat der JadeWeser-<br />

Port-Realisierungsgesellschaft<br />

beschließt, kurzfr<strong>ist</strong>ig einen<br />

neuen Geschäftsführer zu suchen.<br />

Dieser soll die Aufgaben<br />

der bisherigen Geschäftsführer<br />

Helmut Werner für<br />

Niedersachsen und Jürgen<br />

Holtermann für Bremen<br />

übernehmen<br />

Januar 2008 – Beginn vorbereitender<br />

Arbeiten auf der<br />

Baustelle<br />

17. Januar 2008 – Nach<br />

dem Abschlussbericht des<br />

2009 entkräftet auf dem<br />

WRG-Gelände aufgefunden,<br />

aufgepäppelt und später<br />

wieder dort ausgesetzt worden<br />

war.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

parlamentarischen Untersuchungsausschusses<br />

wirft die<br />

Opposition im Landtag Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Wulff (CDU) Versagen vor<br />

und fordert die Entlassung<br />

von Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Walter<br />

Hirche (FDP). Die Papenburger<br />

Bunte-Gruppe fordert<br />

einen Nachschlag von mindestens<br />

65 Millionen Euro<br />

wegen höherer Material- und<br />

Personalkosten (darüber <strong>ist</strong><br />

bis heute nicht entschieden)<br />

März 2008 – Ablehnung<br />

der Eilanträge gegen den sofortigen<br />

Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses<br />

nach<br />

Bundeswasserstraßenrecht<br />

durch das Oberverwaltungsgericht<br />

Lüneburg. Spülleitungen<br />

werden zu Wasser gelassen<br />

Mai 2008 – Beginn der<br />

Aufspülarbeiten mit dem<br />

Schneidkopfsaugbagger<br />

„Pirat X“<br />

Juli 2008 – <strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Infocenter öffnet die Pforten<br />

August 2008 – Start der<br />

Rammarbeiten für die Hauptkaje<br />

Oktober 2008 – Zehn Millionen<br />

Kubikmeter Sand sind<br />

aufgespült<br />

November 2008 – Bau der<br />

Verlängerung der A 29 beginnt<br />

Dezember 2008 – Montage<br />

der neuen Eisenbahnbrücke<br />

über die Straße Am tiefen<br />

Fahrwasser<br />

April 2009 – Auftragsvergabe<br />

Herstellung der Gleiszuführungsstrecke.<br />

Auftragsvergabe<br />

Herstellung der Lärmschutzwand<br />

entlang der<br />

Gleisanbindung<br />

Fortsetzung auf Seite 30


SEITE30<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Im Mai 2008 stehen die<br />

blauen Bürocontainer der<br />

Bauleitung. Am Geniusstrand<br />

liegen die gelben<br />

Elemente der Schwimm-<br />

Spülleitung für den Einsatz<br />

bereit. Rechts die Niedersachsenbrücke.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Chronikdes<br />

Hafenbaus<br />

seit2001<br />

Fortsetzung von Seite 29<br />

Mai 2008 – <strong>Der</strong> neue Hafenbaumanager<br />

Axel Kluth<br />

wird in Hannover vorgestellt<br />

und nimmt im August 2008<br />

seine Arbeit auf<br />

Juli 2009 – Start Schienenanbindung<br />

JWP an das<br />

Hauptnetz der DB<br />

7. Juli 2009: Zur Freigabe des Bahnanschlusses rollten die VIPs mit diesem Sonderzug an.<br />

<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong> war damit an das Schienennetz der DB angeschlossen.FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Oktober 2009 – Die letzte<br />

Tragbohle der Hauptkaje wird<br />

gerammt<br />

12. Juni 2012: Richtfest mit 800 Gästen für den Nordfrost Seehafen-Terminal in der Logsitikzone<br />

des JadeWesePort.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

November 2009 – Eurogate<br />

zieht seine erste Ausschreibung<br />

für Asphaltierungsarbeiten<br />

zurück<br />

Dezember 2009 – Lückenschluss<br />

an der Hauptkaje<br />

durch Rammung der letzten<br />

Füllbohle<br />

Winter 2010 – Die erste<br />

Lärmschutzwand aus Metallgeflecht,<br />

Fasermatten, Erdfüllung<br />

und Efeupflanzungen<br />

hält den Winterstürmen nicht<br />

stand. Sie wird abgerissen<br />

und später durch eine Betonwand<br />

ersetzt<br />

Mai 2010 – Als Folge der<br />

Weltwirtschaftskrise einigen<br />

sich die Realisierungsgesellschaft<br />

und Betreiber Eurogate<br />

darauf, den Start auf August<br />

2012 zu verschieben<br />

Fortsetzung auf Seite 31<br />

Juni 2010: Die erste Lärmschutzwand war nicht standfest<br />

und musste einer stabilen Betonwand weichen. WZ-FOTO: LÜBBE


21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE31<br />

22. November 2007: Bremens<br />

Alt-Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Henning Scherf nach seinem<br />

„Auftritt“ beim Parlamentarsichen<br />

Untersuchungsausschuss<br />

zum <strong>JadeWeserPort</strong><br />

in Hannover.<br />

FOTO: DPA<br />

28. Mai 2011: Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU)<br />

freut sich bei der 7. Nationalen<br />

Konferenz über diesen<br />

Miniatur-Maschinentelegrafen.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Januar 2012: Die Aufspülarbeiten<br />

sind abgeschlossen.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

ChronikdesHafens<br />

Fortsetzung von Seite 30<br />

Mai 2010 – Lückenschluss<br />

(Polderschluss) am Norddamm<br />

Mai 2011 – Die 7. Nationale<br />

Maritime Konferenz mit<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) findet auf dem Gelände<br />

statt. Beginn der Bauarbeiten<br />

Schlepper- und Servicehafen<br />

Juni 2011 – Aufstellung des<br />

Ober- und Unterfeuers Jappensand<br />

Oktober 2011 – Zweigleisiger<br />

Ausbau der Schienenstrecke<br />

von Oldenburg zum Jade-<br />

WeserPort beginnt. <strong>Der</strong><br />

Grundstein für das Terminal-<br />

House von Eurogate wird gelegt<br />

November 2011 – Baubeginn<br />

für Nordfrost Seehafen-<br />

Terminal in der JWP Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone<br />

Januar 2012 – Schlosssprengungen<br />

an der Spundwandkonstruktion<br />

werden öffentlich<br />

bekannt; die WZ hatte<br />

bereits Anfang Dezember<br />

2011 darüber berichtet. Abschluss<br />

der Aufspülarbeiten:<br />

45,9 Millionen Kubikmeter<br />

Sand wurden eingebracht.<br />

Veröffentlichung des Hafentarifs<br />

für die Schifffahrt<br />

Februar 2012 – Bunte we<strong>ist</strong><br />

Kritik an der Konstruktion der<br />

Spundwand und dem Sanierungskonzept<br />

zurück. Vergabe<br />

der Konzession für Festund<br />

Losmacherdienstle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

11. November 2011: Nordfrost-Inhaber<br />

Horst Bartels (4. v. l) packt es an. Unterstützt<br />

wurde er beim 1. Spatenstich für den<br />

„Nordfrost Seehafen-Terminal“ von (v. l.) Jan<br />

Peilnsteiger (Kühlunternehmer-Verband),<br />

Schortens’ Bürgerme<strong>ist</strong>er Gerhard Böhling,<br />

OB Andreas Wagner, MdB Hans-Werner Kammer<br />

und Alt-OB Eberhard Menzel. WZ-FOTO: LÜBBE


SEITE32<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Hafen­Chronik<br />

2<br />

1<br />

Fortsetzung von Seite 31<br />

März 2012 – Die ersten vier<br />

Containerbrücken erreichen<br />

den <strong>JadeWeserPort</strong> mit der<br />

„Zhen Hua 23“<br />

April 2012 – Die Zahl der sogenannten<br />

Schlosssprengungen<br />

steigt auf 175 (zuletzt <strong>ist</strong> von<br />

über 340 die Rede). Eurogate<br />

sieht den Starttermin in Gefahr,<br />

die Länder Niedersachsen und<br />

Bremen halten aber am 5. Au-<br />

für den <strong>JadeWeserPort</strong>: Es<br />

<strong>ist</strong> der 21. September<br />

14. Juni 2012 – Richtfest<br />

für den Nordfrost Seehafen-<br />

Terminal mit 800 Gästen<br />

Juni 2012 – Das erste Feederschiff,<br />

die „Pictor J“,<br />

macht am Eurogate CTW<br />

fest. Start der Baumaßnahmen<br />

für den ersten Abschnitt<br />

der Kompensationsmaßnahmen<br />

am Langwarder<br />

Groden<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Die Straßennamen im<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>:<br />

1. Kajenzufahrt Nord – Arktis,<br />

2. Nordzufahrt – Nordmeer,<br />

3. Deichseitige Erschließungsstraße<br />

– Atlantik,<br />

4. Planstraße 2 – Barentssee<br />

5. Planstraße 1 – Indik<br />

6. Haupterschließungsstraße –<br />

Pazifik<br />

7. Kajenzufahrt Süd – Karibik<br />

Die Vorschläge wurden von Mitarbeitern<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong> Gesellschaften<br />

geliefert und von<br />

der Stadt genehmigt. Die Namen<br />

sollten internationalen Charakter<br />

haben.<br />

GRAFIK: JWP-R<br />

Juli 2012 – Das „Port Office“<br />

(Hafenbüro) nimmt<br />

den 24-Stunden-Betrieb auf<br />

25. Juli 2012 – Die<br />

Arbeitsgemeinschaft Jade-<br />

WeserPort hat die Sanierungsmaßnahmen<br />

für die<br />

Schlosssprengungsschäden<br />

mit der vorgestellten Betonwand<br />

bis zur 1000 Meter-<br />

Grenze der Kaje abgeschlossen<br />

29. Juli 2012 – Eurogate<br />

lädt zum „Tag der offenen<br />

Baustelle“ ein: Über 50 000<br />

Besucher übertreffen alle<br />

Erwartungen<br />

7<br />

gust fest. <strong>Der</strong> Probebetrieb<br />

kann wegen der Sanierungen<br />

nur eingeschränkt beginnen<br />

5. Mai 2012 – geplanter Start<br />

des Probebetriebs von Eurogate<br />

5. Juni 2012 – Die Länderchefs<br />

von Niedersachsen und<br />

Bremen, David McAll<strong>ist</strong>er und<br />

Jens Böhrnsen, verkünden in<br />

Bremen den neuen Starttermin<br />

August 2012 – Fertigstellung<br />

des Service- und<br />

Schlepperhafens im Norden<br />

des JWP. Grundsteinlegung<br />

für neues Dienstle<strong>ist</strong>ungszentrum<br />

„Pacific One“<br />

21. September 2012 – Eröffnungsveranstaltung<br />

Container-Tiefwasserhafen<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

und Eurogate<br />

Container Terminal Wilhelmshaven<br />

GmbH


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Technikervom<br />

Hafenbau<br />

herausgefordert<br />

Vier Jahre dauerten die<br />

Bauarbeiten für den neuen<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> – eine<br />

Herausforderung für alle<br />

Beteiligten.<br />

WILHELMSHA-<br />

VEN – Richtig<br />

hör- und spürbar<br />

starteten<br />

Ende August<br />

2008 die ersten<br />

Rammarbeiten<br />

am<br />

JadeWeser-<br />

Port. Vom<br />

Rammponton<br />

„MP 45“ wurden<br />

seinerzeit<br />

die ersten<br />

Tragbohlen<br />

zunächst in<br />

den Jadegrund<br />

gerüttelt und<br />

auf den letzten<br />

Metern gerammt.<br />

Anzeige<br />

Im Januar<br />

2008 hatten die anfangs vier<br />

Bauunternehmen der<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>JadeWeserPort</strong><br />

(Arge JWP, siehe Infokasten)<br />

mit den vorbereitenden<br />

Arbeiten auf der Baustelle<br />

begonnen. So wurde im<br />

März unter anderem am<br />

Deich eine rund vier Kilometer<br />

lange Dükerleitung für die<br />

Sandaufspülung des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

montiert.<br />

Parallel entstand unweit<br />

des Voslapper Leuchtturms<br />

und des <strong>JadeWeserPort</strong>-Infocenters<br />

(anfangs<br />

noch<br />

Infobox genannt)<br />

das<br />

Baucamp aus<br />

120 blauen<br />

Bürocontainern.<br />

Hier<br />

fand die Bauleitung<br />

der<br />

JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

und<br />

der Arge<br />

ihren Platz.<br />

Bereits Ende<br />

Mai 2008<br />

hatte mit<br />

dem Saugkopfschneidbagger<br />

„Pirat<br />

X“, einem der<br />

größten seiner<br />

Art weltweit, die Sandaufspülung<br />

für die zu gewinnenden<br />

360 Hektar Neuland begonnen.<br />

Bis Ende November<br />

2008 waren bereits über zwölf<br />

Millionen Kubikmeter Sand<br />

aufgespült worden.<br />

Fortsetzung Seite 34<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

Anfang des Jahres<br />

2008 hatten in Voslapp<br />

die ersten Vorarbeiten für<br />

den <strong>JadeWeserPort</strong><br />

stattgefunden. In der<br />

Nähe des Voslapper<br />

Leuchtturms rückten die<br />

Bagger an; dann kamen<br />

die ersten blauen<br />

Bürocontainer für die<br />

Bauleitung.<br />

FOTO: WZ-BIILDDIENST/LÜBBE<br />

SEITE33<br />

Im April 2008 liegt hier<br />

eine der Spülleitungen für<br />

den <strong>JadeWeserPort</strong> im<br />

Nordhafen bereit. Kurz<br />

darauf wurde sie hinaus<br />

geschleppt zur<br />

Sandentnahmestelle<br />

an der <strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Baustelle. Andere<br />

Schwimmleitungen waren<br />

direkt am Deich zusammengeschweißt<br />

und dann zu<br />

Wasser gelassen worden.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


SEITE34<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Neptuns zornig erhobene Faust mit dem Dreizack stand als Zeichen des Widerstandes gegen den Bau des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

lange am Geniusstrand; es wurde anfangs sogar drumherum gebaut.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

BAU DES JADEWESERPORT –<br />

SOVIEL MATERIAL WURDE VERBAUT<br />

Güterwaggons der Bahn bringen<br />

hier im Mai 2008 tonnenweise<br />

Füllbohlen für die<br />

Spundwand der Hauptkaje<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Die neue Hafenfläche <strong>ist</strong><br />

360 Hektar groß – was<br />

einer Größe von 500 Fußballfeldern<br />

entspricht.<br />

Es wurden 46 Millionen<br />

Kubikmeter Sand aufgespült<br />

– aufgetürmt ergäbe<br />

diese Sandmenge einen<br />

Sandkegel von über 500<br />

Meter Durchmesser und<br />

etwa 340 Meter Höhe.<br />

Mehr als 5400 Trag- und<br />

Füllbohlen sowie Schrägpfähle,<br />

Fender- und Pierplattenpfähle<br />

sind zur Verankerung<br />

der Kaje gerammt<br />

worden.<br />

<strong>Der</strong> Norddamm <strong>ist</strong> 1,8 Kilometer,<br />

der Süddamm<br />

1,2 und die Hauptkaje<br />

1,72 Kilometer lang.<br />

Verbaut wurden hierfür<br />

rund eine Million Kubikmeter<br />

Steine, 80 000 Kubikmeter<br />

Beton und 80 000<br />

Tonnen Stahl – mit dieser<br />

Stahlmenge könnten auf<br />

der Meyer-Werft zwei große<br />

Kreuzfahrtschiffe gebaut<br />

werden.<br />

Mai 2008: Bunte-Saugbagger<br />

„Pirat X“ auf dem Weg zu<br />

seinem ersten Einsatz beim<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>. Gut zu erkennen<br />

der gewaltige<br />

Schneidkopf. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Mitganz<br />

großemGerät<br />

Fortsetzung von Seite 33<br />

Das war bereits mehr als<br />

ein Viertel der am Ende notwendigen<br />

Menge von 46 Millionen<br />

für den neuen Hafen.<br />

Tag und Nacht holten insgesamt<br />

vier Schneidkopfsaugbagger<br />

und ein Hopperbagger<br />

den Sand aus den Entnahmebereichen<br />

Nord und Süd sowie<br />

der neuen Fahrrinne.<br />

Von Beginn der Aufspülarbeiten<br />

an kamen 350 sogenannte<br />

Setzungsmessplatten<br />

zum Einsatz. Diese sind mit<br />

Drucksensoren ausgestattet<br />

und übermittelten im aufzuspülenden<br />

Baufeld laufend<br />

Daten, in welchen Höhen bereits<br />

aufgespült wurde.<br />

Die parallel von den beiden<br />

Rammpontons „MP 45“<br />

und „Interocean“ eingebrachten<br />

über 40 Meter langen<br />

Tragbohlen markierten rasch<br />

die künftige Kaikante: Bis Ende<br />

November des ersten Baujahres<br />

waren bereits 6000<br />

Tonnen Stahl verbaut.<br />

Neben den Saugbaggern<br />

war dann der auch vom<br />

Deich aus erkennbare Stelzenponton<br />

„MP 40“ maßgeblich<br />

an den Arbeiten beteiligt.<br />

<strong>Der</strong> Ponton wurde mit seinen<br />

38 Meter langen Stützbeinen<br />

hydraulisch aus dem Wasser<br />

gehoben.<br />

Dann kam das eigentliche<br />

Arbeitsgerät zum Einsatz, der<br />

speziell angefertigte Bagger<br />

„Liebherr 995“. Mit seinem 15<br />

Kubikmeter großen Kübel hat<br />

er den extrem harten Lauenburger<br />

Ton vom Jadegrund<br />

gebaggert – zur Herstellung<br />

des neuen Fahrwassers und<br />

der Liegewanne vor der<br />

Hauptkaje.<br />

Fortsetzung auf Seite 35


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE35<br />

Verladung von mit Korrosionsschutz beschichteten Tragbohlen bei Rhenus Midgard im Nordhafen.<br />

Die Bohlen wurden auf Pontons zur Baustelle gebracht.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Tragbohlengerammt<br />

Fortsetzung von Seite 34<br />

Mit dem Kajenbauwerk am<br />

Fahrwasser entstand das<br />

Herzstück des JadeWeser-<br />

Ports: Es bildet sowohl die<br />

Schnittstelle zwischen den<br />

see- und landseitigen Verkehrsträgern<br />

als auch zwischen<br />

den Containerriesen<br />

und den Feederschiffen.<br />

Die Wand aus Stahl bietet<br />

Schiffen mit bis zu 16,50 Meter<br />

Tiefgang einen sicheren<br />

Liegeplatz, sie schützt das<br />

Terminalgelände vor den<br />

Kräften der Gezeiten und <strong>ist</strong><br />

zugleich ein stabiles Fundament<br />

für die schweren Containerbrücken.<br />

Rund 30 Tonnen Gewicht<br />

bringt jede einzelne Tragbohle<br />

auf die Waage. Vom Hersteller<br />

Arcelor Mittal aus Luxemburg<br />

kamen die Pakete<br />

per Schiff nach Bremerhaven<br />

Anzeige<br />

oder Wilhelmshaven, wo sie<br />

für ihren Einsatz in der rauen<br />

See beschichtet wurden. Auf<br />

einem Ponton gelangten sie<br />

zu den schwimmenden Einheiten<br />

am Einbauort, wo täglich<br />

etwa acht Tragbohlen in<br />

den Boden gebracht wurden.<br />

Ein Kran hob die Tragbohlen<br />

in die richtige Position,<br />

wo sie von einer Rammführung<br />

gehalten wurden. In der<br />

ersten Phase wurden die Bohlen<br />

mit einem sogenannten<br />

Vibrationsbär abgesenkt: Diese<br />

Maschine wird an die Bohlen<br />

angeklemmt und erzeugt<br />

vertikal gerichtete Schwingungen.<br />

Diese Vorgehensweise <strong>ist</strong><br />

leiser als das Rammen, kann<br />

allerdings nicht in jedem<br />

Baugrund angewendet werden.<br />

An der Kajenwand wurde<br />

das Verfahren bis etwa<br />

acht Meter über der endgültigen<br />

Tiefe eingesetzt, den Rest<br />

erledigte dann die herkömmliche<br />

Ramme.<br />

Fortsetzung auf Seite 36<br />

Blick auf die Spundwand der Hauptkaje zur Seeseite mit Tragbohlen und den schräg gerammten<br />

Ankerpfählen.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

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·Ingenieur-Wasserbau<br />

·Rammarbeiten<br />

·Taucherarbeiten<br />

·Stahl-, Beton-, Holzbau<br />

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Großer Eignungsnachweis DIN 18 800-7 Klasse E<br />

Brücke (Hängebrücke, 120 m) über den Hafen Geesthacht<br />

„Schiff ahoi“<br />

Wir gratulieren!<br />

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Bad- und Toilettenleitungen<br />

Oberflächenentwässerung<br />

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SEITE36<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Rammarbeiten entlang der Hauptkaje, vorn der Ponton<br />

„MP 45“.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Die Spundwand in der Südostecke des <strong>JadeWeserPort</strong>s; zu erkennen <strong>ist</strong> die aufwändige Verankerung an dieser nach der<br />

Sandaufspülung besonders stark beanspruchten Stelle.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

VielStahlverbaut<br />

Fortsetzung von Seite 35<br />

Die Tragbohlen wurden<br />

anschließend mit sogenannten<br />

Ankerpfählen in ihrer vorgesehenen<br />

Lage fixiert. Dazu<br />

wurden die Pfähle für die<br />

Rückverankerung im entsprechenden<br />

Neigungswinkel gerammt.<br />

Auch die Füllbohlen wurden<br />

zunächst so weit wie<br />

möglich eingerüttelt und<br />

dann bis zur Endtiefe gerammt.<br />

Wenn die Ankerpfähle<br />

an die jeweils benachbarten<br />

Tragbohlen durch<br />

Schweißen „angeschlossen“<br />

waren, konnte Sand hinter<br />

die Kajenwand gespült werden.<br />

Nach der Auffüllung auf<br />

drei Meter über Normalnull<br />

kamen dann die Fenderpfähle.<br />

Diese Fenderrohre wurden<br />

wasserseitig 2,50 Meter und<br />

mit einem Achsabstand von<br />

4,70 Meter vor der geschlossenen<br />

Hauptkaje eingebaut.<br />

Die Fenderrohre tragen zusammen<br />

mit der Hauptkaje<br />

den Kajenkopf sowie die Befestigung<br />

der großen<br />

Schwimmfender.<br />

Fortsetzung auf Seite 37


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

„Jütland“löschte<br />

dieersteLadung<br />

Fortsetzung von Seite 36<br />

Die Rammung der zwischen<br />

30,9<br />

und 48 Meter<br />

langen und<br />

23 bis 35 Tonnen<br />

schweren<br />

Rohre erfolgte<br />

von Land<br />

aus.<br />

Hergestellt<br />

wurden die<br />

Fenderrohre<br />

von der Firma<br />

Bender-<br />

Ferndorf<br />

Rohr GmbH<br />

im Siegerland.<br />

<strong>Der</strong><br />

Transport erfolgte<br />

per<br />

Bahn nach<br />

Bremerhaven,<br />

wo<br />

Schweiß- und<br />

Beschichtungsarbeiten<br />

durchgeführt wurden, und<br />

dann per Schiff direkt zur<br />

Baustelle. So löschte die „Jütland“<br />

im Juni 2009 als erstes<br />

Schiff ihre Ladung<br />

– 42<br />

Anzeige<br />

Fenderrohre<br />

– am <strong>JadeWeserPort</strong>.<br />

Mit dem<br />

Rammen der<br />

Fenderpfähle<br />

war die Seeseite<br />

der Kaje<br />

fertiggestellt.<br />

Landseitig<br />

folgte anschließend<br />

der Einbau<br />

der Pierplattenpfähle.<br />

Diese tragen<br />

heute die<br />

Pierplatte aus<br />

Stahlbeton,<br />

die die auftretenden<br />

Lasten auf die Fläche verteilt.<br />

Fortsetzung auf Seite 38<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

<strong>Der</strong> Frachter „Jütland“ löschte als erstes Schiff seine Ladung am <strong>JadeWeserPort</strong>: Er brachte<br />

Fenderrohre.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

DIE ARGE JWP<br />

SEITE37<br />

Baulos 1 (Kaje, Flächen,<br />

Baggerarbeiten):<br />

Johann Bunte Bauunternehmung<br />

GmbH &<br />

Co. KG: rund 1350<br />

Mitarbeiter in der<br />

gesamten Gruppe,<br />

Baule<strong>ist</strong>ung rund<br />

400 Millionen Euro;<br />

Josef Möbius Bau-<br />

Aktiengesellschaft: rund<br />

500 Mitarbeiter,<br />

Baule<strong>ist</strong>ung rund 150<br />

Millionen Euro;<br />

Ludwig Voss GmbH &<br />

Co. KG: rund 110<br />

Mitarbeiter, Baule<strong>ist</strong>ung<br />

etwa 20 Millionen Euro;<br />

Heinrich Hecker GmbH<br />

& Co. KG: rund 350<br />

Mitarbeiter in der<br />

gesamten Gruppe,<br />

Baule<strong>ist</strong>ung etwa 70<br />

Millionen Euro (im Januar<br />

2012 hat Hecker einen Insolvenzantrag<br />

gestellt)<br />

Rammen der Fenderrohre vor der Spundwand der Hauptkaje;<br />

Blickrichtung Süden.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

ARGE BAULOS 5<br />

An der Bahnanbindung beteiligt:<br />

Jelabau Bauunternehmen GmbH Bremen, Tief-, Erd- und<br />

Wasserbau, 80 Mitarbeiter;<br />

Siemer + Müller Bauunternehmung GmbH Wilhelmshaven,<br />

Straßen- und Rohrleitungsbau, Schienenschweißung<br />

und Hochbau, ca. 100 Mitarbeiter;<br />

Joachim Tiesler Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG<br />

Elsfleth, 170 Mitarbeiter, Unternehmen <strong>ist</strong> seit 1947<br />

tätig. (Stand: 2008)<br />

Mit modernsten Maschinen wurden die Gleise für die Bahnanbindung<br />

des Hafens verlegt.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE


SEITE38<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Massengutfrachter<br />

löschten regelmäßig<br />

ihre Steinladung am<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>. Hier der<br />

Selbstentlader „Beltnes“,<br />

der Baustoffe für den<br />

Hafenbau liefert.<br />

Zeitweise sahen die<br />

hohen Gesteinshaufen<br />

von Weitem aus wie<br />

Pyramiden.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

HafenanVerkehrswege­undStromnetzangeschlossen<br />

Fortsetzung von Seite 37<br />

Mit dem Bau der rückseitigen<br />

Spundwand war die Kaje<br />

schließlich weitestgehend fertiggestellt<br />

(Grafik Seite 39).<br />

Insgesamt bis zu 300 Mitarbeiter<br />

der Arge JWP waren<br />

während der vergangenen<br />

Jahre auf der Baustelle tätig.<br />

Parallel arbeiteten die Mitarbeiter<br />

zweier weiterer<br />

Arbeitsgemeinschaften (siehe<br />

Infokästen) an der Anbindung<br />

des Hafens an die vorhandenen<br />

Verkehrswege.<br />

Bis Ende 2008 waren die<br />

Straßenerschließung bis zum<br />

Hauptdeich abgeschlossen<br />

und wesentliche Teile der für<br />

die Gleisanbindung notwendigen<br />

Ingenieur- und Dammbauwerke<br />

fertiggestellt. Am<br />

19. November war das Startsignal<br />

für den Ausbau der<br />

Autobahn A 29 bis zum Hafengelände<br />

gegeben worden.<br />

Im August 2009 nahm ein<br />

temporäres Betonwerk in<br />

Deichnähe seine Arbeit auf.<br />

Errichtet hatte es die Transport-<br />

und Baustoffgesellschaft<br />

mbH Lüderitz, eine<br />

Bunte-Tochter. Im Werk<br />

konnten pro Stunde rund 80<br />

Kubikmeter Beton hergestellt<br />

werden.<br />

Diese Produktion vor Ort<br />

stellte den regelmäßigen<br />

Nachschub für die großen Betonmengen<br />

sicher, die beispielsweise<br />

für den Bau des<br />

Kajenkopfes an der Hauptkaje<br />

und an der Südlichen Flügelwand<br />

benötigt wurden.<br />

Für Hauptkaje und Flügelwände<br />

sind etwa 80 000 Kubikmeter<br />

Beton verbaut worden.<br />

Die Arbeiten am ersten Betonblock<br />

des Kajenkopfes<br />

wurden im Sommer 2009 aufgenommen.<br />

Insgesamt wurden<br />

63 Blöcke mit je drei Abschnitten<br />

betoniert. <strong>Der</strong><br />

Transport vom Betonwerk<br />

zum Einbauort erfolgte mit<br />

Lkw-Fahrmischern. An der<br />

Einbaustelle wurde der Beton<br />

dann größtenteils gepumpt,<br />

bei kleineren Mengen wurde<br />

er per Baustellenkran befördert.<br />

Nach Abschluss der Betonierarbeiten<br />

<strong>ist</strong> das Werk<br />

wieder abgebaut worden.<br />

Auf dem Gelände der Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone hat die EWE Netz<br />

GmbH ein neues Umspannwerk<br />

mit einer Le<strong>ist</strong>ung von<br />

80 Megavoltampère gebaut.<br />

Diese Anlage, die eine Stadt<br />

mit bis zu 80 000 Haushalten<br />

versorgen könnte, beliefert<br />

den Containerterminal und<br />

die Log<strong>ist</strong>ics Zone mit elektrischer<br />

Energie. Das Umspannwerk<br />

wird über eine unterirdische<br />

Hochspannungsleitung<br />

der Eon Netz GmbH in<br />

das vorhandene Hochspannungsnetz<br />

integriert.<br />

Anfang August 2012 erfolgte<br />

als letzter Meilenstein die<br />

Fertigstellung des Schlepperund<br />

Servicehafens am nordöstlichen<br />

Ende des Hafens.<br />

Längst hat der JadeWeser-<br />

Port richtig Gestalt angenommen.<br />

Infrastruktur <strong>ist</strong> entstanden,<br />

neben den Containerbrücken<br />

ziehen vor allem<br />

die großen Gebäude die Blicke<br />

auf sich. Im nördlichen<br />

Bereich laufen noch Restarbeiten<br />

durch die Arge JWP,<br />

außerdem Sanierungsmaßnahmen<br />

wegen der Schlosssprengungen<br />

und der Betonabplatzungen<br />

in der Ausgleichskammer.<br />

Beeindruckend war in den<br />

vergangenen viereinhalb Jahren<br />

noch etwas: Ob vom Dach<br />

Jörg Zinsenhofer<br />

Handelund<br />

Transportbetrieb<br />

Wir wünschen dem<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

viel Erfolg!<br />

des Infocenters, vom Deich,<br />

vom Wasser aus oder aus der<br />

Luft – die Baustelle des Jade-<br />

WeserPorts war von Beginn<br />

an ein echter Besuchermagnet<br />

für <strong>Wilhelmshavener</strong> sowie<br />

Gäste aus nah und fern.<br />

<strong>Der</strong> entstehende JWP war<br />

und <strong>ist</strong> immer wieder auch<br />

Ziel von Politikerbesuchen<br />

aus Bund, Ländern und der<br />

Region. Regelmäßig schauen<br />

auch Wirtschaftsdelegationen<br />

fasziniert auf das gewaltige<br />

Bauprojekt. Für die „normalen“<br />

Besucher sorgten schon<br />

früh Hinwe<strong>ist</strong>afeln für einen<br />

Überblick und boten erste Informationen<br />

über die einzelnen<br />

Bauphasen des Hafens.<br />

Von Anfang an begleitete<br />

die WZ das Projekt mit Berichten<br />

und regelmäßig veröffentlichen<br />

Fotoseiten., die<br />

den Fortschritt der Arbeiten<br />

dokumentierten.<br />

Heinrich-Steinberg-Straße 5·26434 Hohenkirchen<br />

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abgelegen-interessiert sind. Wenn Sie an einerAkteneinlagerung<br />

für Rechtsanwälte und Firmen interessiertsind.<br />

ARGE BAULOS 3<br />

An der Straßenanbindung<br />

beteiligt:<br />

Eurovia Teerbau GmbH<br />

Zweigniederlassung<br />

Oldenburg, weltweit<br />

führendes Unternehmen<br />

im Verkehrswegebau,<br />

3800 Mitarbeiter in<br />

Deutschland, Umsatz<br />

2007: 700 Mio. Euro;<br />

Jeschke Kultur- und<br />

Tiefbau Blomberg, seit<br />

1959 im Deich- und<br />

Wasserbau im Küstenund<br />

Flussbereich tätig,<br />

60 Mitarbeiter;<br />

Fritz Spieker GmbH &<br />

Co. KG Oldenburg, seit<br />

über 100 Jahren mit<br />

dem Schwerpunkt<br />

Brückenbau tätig, ca.<br />

100 Mitarbeiter,<br />

Umsatz: 25 Mio. Euro<br />

(Stand: 2008)<br />

Nordfrost, Eurogate, Maersk<br />

im <strong>JadeWeserPort</strong><br />

allzeit gute Fahrt!<br />

Thalassa-Agentur ·Peter Arnold<br />

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Nein, aber Kunden binden mit Anzeigen.<br />

Wir wünschen<br />

dem<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

viel Erfolg!<br />

An der Junkerei 36<br />

26389 Wilhelmshaven<br />

Tel. 04421/9660070<br />

Fax 04421/9660090


21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE39<br />

Schematische Darstellung der Hauptkaje. Die Betonfertigteilwand wurde an den Fenderrohren<br />

befestigt und zur Spundwand hin mit Unterwasserbeton verfüllt.<br />

GRAFIK: JWP-R<br />

DieSchlosssprengungen<br />

Die ersten 30 Risse in der<br />

Spundwand waren kein<br />

Aufreger. Doch die<br />

Schlosssprengungen<br />

sorgten dann für hitzige<br />

Streitereien – und einen<br />

verspäteten Hafenstart.<br />

WILHELMSHAVEN – Als die „<strong>Wilhelmshavener</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>“ Anfang<br />

Dezember 2011 als erste<br />

über die Schlosssprengungen<br />

an der Spundwand der<br />

Hauptkaje berichtete, ahnte<br />

niemand, welches Ausmaß<br />

diese Schäden annehmen<br />

würde – und welche Folgen<br />

das haben wird.<br />

Zwischen der JadeWeser-<br />

Port-Realisierungsgesellschaft,<br />

der Arge JWP und Eurogate<br />

kam es dann wegen<br />

immer neuer Risse zu Reibungen<br />

und sogar Streitigkeiten,<br />

die auch öffentlich ausgetragen<br />

wurden. In Bremen<br />

und Niedersachsen sorgten<br />

die Schäden zudem für reichlich<br />

politischen Zündstoff.<br />

Eine Folge war die Verschiebung<br />

der Eröffnungsveranstaltung<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

vom 5. August auf Ende September.<br />

Ein Jahr zuvor, nämlich im<br />

September 2011, waren die<br />

ersten 30 dieser Sprengungen<br />

entdeckt worden; hier waren<br />

die Verbindungen zwischen<br />

Trag- und Füllbohlen gerissen.<br />

An einigen dieser Stellen<br />

im nördlichen Abschnitt<br />

konnte Sand austreten, weiter<br />

südlich steckt die Spundwand<br />

im festen Lauenburger Ton.<br />

Die Schäden waren im Zuge<br />

der Vertiefung der Liegewanne<br />

vor der Kaje auf 20 Meter<br />

festgestellt worden. Insgesamt<br />

halten rund 4000 dieser<br />

Spunwandschlösser die gerammten<br />

Bohlen der 1720<br />

Meter langen Spundwand zusammen.<br />

Zuletzt war von<br />

über 340 Schlosssprengungen<br />

die Rede.<br />

Zunächst wurden per Zement-Hochdruckinjektionen<br />

Hohlräume hinter den<br />

Spundwänden gefüllt. Danach,<br />

so die ersten Pläne,<br />

sollten die Spalten von außen<br />

mit Stahlplatten verschlossen<br />

werden – ein gängiges Verfahren<br />

bei vereinzelt auftretenden<br />

Schlosssprengungen.<br />

In enger Abstimmung mit<br />

Gutachtern entschied man<br />

sich wegen der gehäuft gefundenen<br />

Risse im betroffenen<br />

Abschnitt für eine Betonwand<br />

unter Wasser, um die<br />

löchrige Spundwand zu sanieren.<br />

Insgesamt 178 Mitarbeiter,<br />

davon allein 83 Taucher,<br />

haben mit Hochdruck<br />

an der Sanierung der Kaje gearbeitet.<br />

Nach acht Wochen<br />

waren sie fertig.<br />

Seit dem 5. August 2012<br />

standen dem Terminal-Betreiber<br />

Eurogate nach der erfolgreichen<br />

Sanierung 1000<br />

Meter Kaje laut JWP-R zur uneingeschränkten<br />

Nutzung zur<br />

Verfügung.<br />

Die 650 Meter lange und 9<br />

Meter hohe Wand am Fuß der<br />

Spundwand besteht aus 707<br />

Betonfertigteilen. Diese sind<br />

jeweils 4,50 Meter lang, zwischen<br />

1,50 bis 2 Meter hoch<br />

und 30 Zentimeter stark. Die<br />

Betonwand wurde vor die<br />

Fenderrohre montiert, die<br />

sich einige Meter vor der<br />

eigentlichen Spundwand befi<br />

nden. Die Wand steht auf der<br />

Hafensohle in einer Tiefe von<br />

20,50 Meter unter der Wasserlinie.<br />

Das Einsetzen der Betonfertigteile<br />

erfolgte von<br />

einem Spezialponton, von<br />

dem zwei schwere Arbeitskräne<br />

gearbeitet haben. <strong>Der</strong><br />

Raum zwischen Betonwand<br />

und der beschädigten Spundwand<br />

wurde mit 20 075 Kubikmeter<br />

Unterwasserbeton<br />

aufgefüllt.<br />

Für Terminalbetreiber Eurogate<br />

war wegen der Sanierungsarbeiten<br />

bis Anfang August<br />

dieses Jahres nur ein eingeschränkter<br />

Probebetrieb<br />

möglich. Eigentlich hatte das<br />

Unternehmen drei Monate<br />

vor der zunächst geplanten<br />

offiziellen Inbetriebnahme<br />

des Hafens auf den gesamten<br />

1000 Metern des ersten Bauabschnitts<br />

seine Mitarbeiter,<br />

Geräte, Terminal Operating<br />

Software und alle Abläufe erproben<br />

und üben lassen wollen.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft<br />

(Arge) <strong>JadeWeserPort</strong> musste<br />

die Arbeiten an der neuen Betonwand<br />

an der Kaje gleich<br />

Anfang August nachbessern.<br />

Wie die JWP-Realisierungsgesellschaft<br />

bestätigte, hätten<br />

Taucher bei der Prüfung des<br />

Bauwerkes an zwei Stellen<br />

Abweichungen festgestellt.<br />

Diese seien durch rund fünf<br />

Kubikmeter Beton korrigiert<br />

worden.<br />

Im nördlichen Kajenabschnitt,<br />

der erst im kommenden<br />

Jahr fertiggestellt und an<br />

Eurogate übergeben wird, soll<br />

wegen der vielen Spundwandrisse<br />

ebenfalls eine Betonwand<br />

gesetzt werden. Hier<br />

soll aber nach Angaben der<br />

JWP-R zunächst im Fußbereich<br />

der Wand eine diese<br />

verlängernde „Fußspundwand“<br />

gerammt werden. Dies<br />

deshalb, weil die Wand zur Sicherung<br />

der offenen Spundwandschlösser<br />

in den Lauenburger<br />

Ton einbinden muss –<br />

und dieser im nördlichen Bereich<br />

tiefer liegt als im Süden.<br />

Sanierungsarbeiten: Von der Plattform „Interocean“ aus wurden die Betonfertigteile vor der<br />

Kaje zu Wasser gelassen und sonarvermessen in die exakte Position gebracht. WZ-FOTO: LÜBBE


SEITE42<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Rund 30 Millionen Euro investierte die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG. – größtenteils in neue Maschinen. Dazu gehört auch der Saugbagger „Pirat X“. FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Millioneninvestitionen<br />

inneueMaschinen<br />

Die Johann Bunte Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG <strong>ist</strong><br />

eine der traditionsreichsten<br />

Firmen in Niedersachsen.<br />

Mit rund 1700 Mitarbeitern<br />

haben sich die Papenburger<br />

seit der Gründung im Jahr<br />

1872 zu einem umfassenden<br />

Bauunternehmen entwickelt,<br />

das vom Tief- und Straßenbau<br />

über den Wasser- und<br />

Ingenieurbau sowie der Projektentwicklung<br />

bis hin zum<br />

Hochbau nahezu alle Bereiche<br />

abdeckt.<br />

Bunte führt die Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

(Arge JWP). Nach langen<br />

Rechtsstreitigkeiten um das<br />

Vergabeverfahren hatte sich<br />

diese Arge schließlich vor<br />

Gericht durchsetzen können<br />

und den von der JWP-R lange<br />

favorisierten Wettbewerber<br />

Hochtief aus dem Rennen<br />

geworfen.<br />

Im Jahr 2008 hat Bunte<br />

nach eigenen Angaben rund<br />

30 Millionen in sein Anlagevermögen<br />

– größtenteils in<br />

den Maschinenpark – investiert.<br />

<strong>Der</strong> Schneidkopfsaugbagger<br />

„Pirat X“ sowie die<br />

Rammplattform „Interocean“,<br />

die beim Bau des Jade-<br />

WeserPorts eingesetzt wurden,<br />

waren daran als größte<br />

Einzelinvestitionen in der<br />

Firmengeschichte anteilig<br />

enthalten.<br />

„Interocean“ war nach<br />

dem Schneidkopfsaugbagger<br />

„Pirat X“ ein weiteres Spezialgerät,<br />

das von der Bunte-<br />

Gruppe für den Bau des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

entwickelt und<br />

gebaut wurde. Ebenfalls erstmals<br />

in Wilhelmshaven im<br />

Einsatz war der zum Verrieselungsponton<br />

modifizierte<br />

Saugbagger „Pirat IX“.<br />

Die Arbeiten am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

liefen weitestgehend<br />

reibungslos und lagen stets<br />

im Zeitplan. Zum erfolgreichen<br />

Baufortschritt waren<br />

immer wieder viele positive<br />

Stimmen zu hören. Viel Ärger<br />

gab es dann jedoch in den<br />

vergangenen Monaten wegen<br />

der zahlreichen Schlosssprengungen<br />

in der Spundwand<br />

der Hauptkaje. Vor Beginn<br />

der Sanierungsarbeiten<br />

mittels Betonwand hatte<br />

Manfred Wendt, Sprecher<br />

der Bunte-Geschäftsführung,<br />

betont, dass mit diesem Konzept<br />

gewährle<strong>ist</strong>et sei, dass<br />

die Spundwand den vertraglich<br />

geforderten Qualitätsansprüchen<br />

des Auftraggebers<br />

in vollem Umfang entspreche:<br />

„Wir werden der Realisierungsgesellschaft<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

einen neuwertigen<br />

Hafen ohne Nutzungseinschränkungen<br />

für den Betreiber<br />

übergeben.“<br />

<strong>Der</strong> Schaden sei nicht nur<br />

zeitgerecht, sondern auch so<br />

gut repariert worden, dass<br />

„der Hafen jetzt wertvoller<br />

als vorher“ sei, wird Wendt<br />

dann Mitte August in Medienberichten<br />

zitiert. Die unerwartet<br />

vielen undichten<br />

Stellen in der neuen Kaimauer<br />

seien auch nicht der wahre<br />

Grund für die heftigen<br />

Schmähungen, heißt es im<br />

gleichen Bericht. Hier gehe<br />

es in Wirklichkeit um eine<br />

gravierende Interessenkollision.<br />

Die künftigen JadeWeser-<br />

Port-Betreiber seien für<br />

einen späteren Start des Hafens,<br />

weil sie fürchteten, die<br />

vertraglich festgelegten Umschlagsziele<br />

nicht zu erreichen.<br />

Deshalb werde jede<br />

Chance genutzt, andere für<br />

angebliche Verzögerungen<br />

verantwortlich zu machen,<br />

wird Manfred Wendt weiter<br />

zitiert.<br />

Den gutachterlichen<br />

Untersuchungen zu den<br />

Schlosssprengungen am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

blickt Bunte<br />

laut eigener Pressemitteilung<br />

vom August zuversichtlich<br />

entgegen. Darin widersprach<br />

man gleichzeitig Spekulationen<br />

in Medien, die in der angeblich<br />

fehlenden Verwendung<br />

von Schmiermitteln<br />

beim Einbringen der kombinierten<br />

Spundwand den<br />

Grund für die gesprungenen<br />

Verbindungen identifiziert<br />

haben wollten: „Die gutachterlichen<br />

Stellungnahmen<br />

werden mit 100-prozentiger<br />

Sicherheit bestätigen, dass<br />

dies nicht im Geringsten zu<br />

den Schlosssprengungen geführt<br />

haben kann.“<br />

Fortsetzung auf Seite 43


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE43<br />

WirtschaftlichkeitdeutlichüberdemSchnitt<br />

Fortsetzung von Seite 42<br />

Die von zwei Radiosendern<br />

in ihren Berichten dazu<br />

angeführten anderslautenden<br />

anonymen Expertenaussagen<br />

„entbehrten jeglicher Fachkenntnis“.<br />

Die Rammarbeiten an der<br />

1725 Meter langen Kaje seien<br />

mit höchster Genauigkeit und<br />

nach allen geltenden Vorgaben<br />

sowohl des Bauherren als<br />

auch der wasserbaulichen Regelwerke<br />

erfolgt, so Bunte in<br />

seiner Pressemitteilung. Beim<br />

Die Arbeitsplattform<br />

„Interocean“ wird am<br />

Nordfrost-Südwestkai<br />

in Richtung Einsatzort<br />

geschleppt.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Anzeige<br />

Einbringen der Trag- und<br />

Füllbohlen für die kombinierte<br />

Spundwand seien von der<br />

Arge beim JWP sogenannte<br />

Schlossräumer beim Einbringen<br />

der Füllbohlen verwendet<br />

worden.<br />

Diese Methode gewährle<strong>ist</strong>e<br />

die Herstellung sandfreier<br />

Schlossverbindungen. Als Alternative<br />

sei nach den Empfehlungen<br />

des Arbeitsausschusses<br />

„Ufereinfassungen,<br />

Häfen und Wasserstraßen“<br />

(EAU) – der obersten wasserbaulichen<br />

Instanz – der Einsatz<br />

des Bitumenfüllstoffs<br />

Beltan als gleichwertig zugelassen.<br />

Diese Verbindung sei<br />

jedoch kein Schmierstoff,<br />

sondern vielmehr ein Dichtmittel.<br />

Es werde deshalb bei<br />

der Rammung von Baugruben-Spundwänden<br />

eingesetzt,<br />

um deren Wasserdichtigkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Neben Häfen baut das<br />

Unternehmen Bunte heute<br />

nicht nur Straßen und Bahnstrecken,<br />

sondern auch Schulen,<br />

Ärztezentren, Industriehallen,<br />

Schleusen, Tunnel<br />

und vieles mehr. Zudem entwickelt<br />

und betreibt die<br />

Unternehmensgruppe eigene<br />

Projekte, unter anderem den<br />

Bau des Dienstle<strong>ist</strong>ungszentrums<br />

„Pacific One“ im Jade-<br />

WeserPort als erste Adresse<br />

für maritime Dienstle<strong>ist</strong>ungsunternehmen,<br />

die direkt am<br />

Hafen ansiedeln wollen.<br />

Bundesweit zählt die Bunte-Gruppe<br />

mit einem Jahresumsatz<br />

von mehr als einer<br />

halben Milliarde Euro zu den<br />

führenden Anbietern der<br />

deutschen Bauindustrie. <strong>Der</strong><br />

Großteil der Arbeiten wird<br />

durch die eigene Belegschaft<br />

sowie den eigenen, modernen<br />

Geräte- und Maschinenpark<br />

erledigt. Die strategische<br />

Ausrichtung hat nach eigenen<br />

Angaben zu einer Wirtschaftlichkeit<br />

geführt, die deutlich<br />

über dem Branchenschnitt<br />

liegt und jährliche Investitionen<br />

in zwe<strong>ist</strong>elliger Millionenhöhe<br />

ermöglicht.<br />

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DEM JADE-WESER-PORT<br />

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SEITE44<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Know­howauch<br />

fürkomplexe<br />

Bauvorhaben<br />

Die Innovationskraft<br />

und das Know-how der<br />

rund 100 LudwigVoss-<br />

Mitarbeiter sind der<br />

Grundstein des Erfolgs.<br />

WILHELMSHAVEN – Erfahrung<br />

und Kompetenz – beides<br />

braucht es, um Bauprojekte<br />

erfolgreich zu realisieren.<br />

Seit mehr als neun Jahrzehnten<br />

stellt die Ludwig Voss<br />

GmbH ihre Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

unter Beweis:<br />

zahlreiche<br />

erfolgreich<br />

verwirklichte<br />

Projekte<br />

sind<br />

das Ergebnis.<br />

Dazu<br />

zählt nun<br />

auch der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

in<br />

Wilhelmshaven.<br />

Hier war<br />

das Unternehmen einer der<br />

Partner der Arbeitsgemeinschaft<br />

JWP, die ab März 2008<br />

eines der europaweit größten<br />

Wasserbauvorhaben realisiert<br />

hat.<br />

Ausgehend vom Hochbau<br />

gehört längst auch der Ingenieurwasserbau<br />

zu den Kernkompetenzen<br />

des 1919 gegründeten<br />

Unternehmens<br />

mit Sitz in Cuxhaven. Seit<br />

2011 <strong>ist</strong> Ludwig Voss Teil der<br />

STRABAG SE, eines der größten<br />

europäischen Baukonzerne.<br />

Die Innovationskraft und<br />

das Know-how der rund 100<br />

Ludwig Voss-Mitarbeiter sind<br />

Grundstein des Erfolgs.<br />

„Durch innovative Lösungsstrategien<br />

sowie erstklassige<br />

Qualität bei Planung und<br />

Durchführung der Baule<strong>ist</strong>ungen“<br />

ermöglicht das<br />

Unternehmen<br />

seinen<br />

Kunden<br />

nach<br />

eigenen<br />

Angaben<br />

eine kosteneffiziente<br />

Projektabwicklung.<br />

Eine<br />

eigene<br />

Stahlbauabteilung<br />

mit großem Schweißnachweis<br />

und eigenem Schweißfachingenieur,<br />

ein umfangreicher<br />

Maschinenpark, diverse<br />

schwimmende Geräte sowie<br />

der Schwimmkran „LVP I“ –<br />

das Flaggschiff der Ludwig<br />

Voss-Flotte – gewährle<strong>ist</strong>en<br />

dabei auch die Verwirklichung<br />

komplexer Bauvorhaben.<br />

Auch bei der Befestigung der riesigen Seefender an der Kaje waren Mitarbeiter und Maschinen der Firma Voss beteiligt.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE45<br />

Beeindruckende Größenverhältnisse: <strong>Der</strong><br />

riesige Liebherr Bagger P995 mit einer Kübelgröße<br />

von 15 Kubikmetern rückte dem<br />

harten Lauenburger Ton in der Jade zu Leibe.<br />

Getragen wurde das Schwergewicht von<br />

einem Stelzenponton. Das Foto zeigt die<br />

Taufe im Januar 2009. FOTOS: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Seitüber60Jahren<br />

ExpertenfürWasserbau<br />

Schwierige Aufgaben erfordern<br />

innovative Lösungen<br />

und erfahrene Partner – so<br />

auch im Wasserbau, einem<br />

der Hauptgeschäftsfelder der<br />

traditionsreichen Hamburger<br />

Josef Möbius Bau-GmbH. Als<br />

Partner der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> hat das<br />

Unternehmen maßgeblich an<br />

der Realisierung des einzigen<br />

deutschen Tiefwasser-Containerhafens<br />

mitgewirkt.<br />

Seit seiner Gründung im<br />

Jahr 1950 hat das<br />

Unternehmen die<br />

bautechnische<br />

Entwicklung in<br />

Deutschland<br />

nicht nur im Wasserbau<br />

entscheidend<br />

vorangetrieben<br />

und viele<br />

eigene Patente<br />

am Markt etabliert.<br />

Heute zählt<br />

Möbius mit rund<br />

450 Mitarbeitern<br />

zu den führenden<br />

Wasserbauunternehmen<br />

Deutschlands<br />

– seine Le<strong>ist</strong>ungen<br />

„Made in<br />

Germany“ werden<br />

weltweit geschätzt.<br />

Vom<br />

Hauptsitz in<br />

Hamburg aus bietet<br />

Möbius seinen<br />

Kunden technisch<br />

und wirtschaftlich<br />

optimierte Baule<strong>ist</strong>ungen<br />

vor allem<br />

rund um den<br />

Hafen- und Küstenbau,<br />

aber auch<br />

im Straßen-,<br />

Bahn- und Erdbau<br />

an. Durch die<br />

Anbindung an die STRABAG<br />

SE, einem der führenden<br />

europäischen Bauunternehmen<br />

mit rund 77 000 Mitarbeitern,<br />

profitiert Möbius<br />

dabei von der wirtschaftlichen<br />

Stärke und Sicherheit<br />

eines Großkonzerns.<br />

<strong>Der</strong> moderne Möbius-Gerätepark<br />

<strong>ist</strong> umfassend und<br />

bietet unter anderem hochseetaugliche<br />

Baggerschiffe sowie<br />

Stelzenbagger für Nassbaggerarbeiten<br />

bis 35 Meter<br />

Rammarbeiten an der Hauptkaje.<br />

Tiefe, patentierte Schiffstechniken<br />

und Verfahren für den<br />

Binnenwasserstraßenbau sowie<br />

seetaugliche Pontons mit<br />

Hebetechnik für alle Anforderungsprofile<br />

im Bereich Offshore.<br />

Mit diesem und weiterem<br />

Equipment bewegt das<br />

Unternehmen jährlich mehrere<br />

Millionen Kubikmeter<br />

Boden – das <strong>ist</strong> nach eigenen<br />

Angaben einmalig in<br />

Deutschland.<br />

Zu den zahlreichen Möbius-Referenzen<br />

gehören anspruchsvolle<br />

Bauprojekte<br />

wie beispielsweise<br />

die<br />

Flächenerweiterung<br />

für Airbus in<br />

Hamburg-Finkenwerder,<br />

Erdarbeiten<br />

auf 32<br />

Kilometer Länge<br />

für die ICE-Neubaustrecke<br />

Köln–Frankfurt,<br />

die Start- und<br />

Landebahn Süd<br />

mit Vorfeld am<br />

Flughafen Leipzig/Halle<br />

sowie<br />

der zweibahnige<br />

Ausbau der vorhandenen<br />

B 206<br />

zur BAB 20 zwischen<br />

Weede und<br />

Geschendorf. Im<br />

Bereich Wasserbau<br />

gewährle<strong>ist</strong>et<br />

das Unternehmen<br />

im Rahmen<br />

der Elbeunterhaltung<br />

die entsprechenden<br />

Fahrtiefen<br />

und realisiert<br />

aktuell einen<br />

neuen Containerterminal<br />

im Hafen<br />

von Odessa.


SEITE46<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Die 16-gleisige Vorstellgruppe<br />

für die Bahn im<br />

Norden des<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>s.<br />

Kleines Foto unten:<br />

Während der Bauphase<br />

der Vorstellgruppe.<br />

WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

AufdieSchienegesetzt<br />

WILHELMSHAVEN – <strong>Der</strong> Jade-<br />

WeserPort <strong>ist</strong> durch einen<br />

rund vier Kilometer langen<br />

Schienenweg an das überregionale<br />

Eisenbahnnetz angeschlossen.<br />

Auf dem Terminalgelände<br />

<strong>ist</strong> im rückwärtigen<br />

Bereich zur Log<strong>ist</strong>ikzone eine<br />

Umschlaganlage für den<br />

kombinierten Verkehr (KV-<br />

Anlage), in unmittelbarer Hafennähe<br />

eine Vorstellgruppe,<br />

in der die Züge vorbereitet,<br />

kontrolliert und für die<br />

nächste Fahrt zusammengestellt<br />

werden, gebaut worden.<br />

Die Realisierung erfolgte<br />

ab 2010 in zwei Teilprojekten.<br />

Das erste umfasste die Ausführungsplanung<br />

und die Errichtung<br />

der bahntechnischen<br />

Anlagen sowie den Bau<br />

eines Stellwerks- und Betriebsgebäudes.<br />

Die bahntechnische<br />

Ausrüstung wurde<br />

für den Bereich der eingleisigen<br />

Zuführungsstrecke sowie<br />

für die 16-gleisige Vorstellgruppe<br />

erstellt.<br />

Das elektronische Stellwerk<br />

für den Güterverkehr<br />

beinhaltet unter anderem etwa<br />

15 Hauptsignale, 48 Sperrsignale,<br />

48 Weichen und die<br />

Sicherung von sechs Bahnübergängen<br />

im Bereich der<br />

Zuführungsstrecke und der<br />

Vorstellgruppe.<br />

Zum Le<strong>ist</strong>ungspaket zählten<br />

darüber hinaus die Straßenbeleuchtung<br />

für drei<br />

Bahnübergänge, eine elektrische<br />

Weichenheizungsanlage,<br />

eine Gleisfeldbeleuchtungsanlage<br />

sowie ein Kommunikationssystem<br />

im Stellwerksund<br />

Betriebsgebäude. Insgesamt<br />

wurden rund 5,5 Kilometer<br />

Streckenfernmeldekabel<br />

bis zum Bahnhof Ölweiche<br />

verlegt. Im zweigeschossigen<br />

Stellwerks- und Betriebsgebäude<br />

finden sich<br />

neben der Stellwerkstechnik<br />

auch eine Technikwerkstatt,<br />

Büro sowie Aufenthaltsräume<br />

und Duschen.<br />

Den Zuschlag für dieses<br />

Teilprojekt mit einem Auftragsvolumen<br />

von rund 7,75<br />

Millionen Euro hatte nach<br />

Angaben der <strong>JadeWeserPort</strong>-<br />

Realisierungsgesellschaft die<br />

Firma BBR Baudis Bergmann<br />

Rösch Verkehrstechnik<br />

GmbH aus Braunschweig erhalten.<br />

Den Auftrag für das zweite<br />

Teilprojekt mit einem Gesamtumfang<br />

von knapp 9,2<br />

Millionen Euro hatte sich mit<br />

der Arbeitsgemeinschaft Matthäi<br />

HB/Stefen/Wiebe/Steinbrecher/Matthäi<br />

BS ein Zusammenschluss<br />

mittelständischer<br />

norddeutscher Unternehmen<br />

gesichert.<br />

Die Arge errichtete im Norden<br />

des JWP die Vorstellgruppe<br />

mit insgesamt 16 Gleisen.<br />

Diese bildet den Kern der<br />

Bahnanlagen im Hafenbereich.<br />

Die 16 Gleise dienen als<br />

Ein- und Ausfahr- sowie als<br />

Abstellgleise für die Zeit zwischen<br />

Ent- und Beladung. Im<br />

Rahmen dieses Auftrags wurden<br />

rund 16 Kilometer Gleise<br />

verlegt, 48 Weichen eingebaut<br />

und drei Bahnübergänge erstellt.<br />

Darüber hinaus entstanden<br />

für die Umfahrung<br />

der Vorstellgruppe ca. 15 000<br />

Quadratmeter Straße.


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE47<br />

DieFahrdienstleiterregelndenBahnverkehr<br />

Ein Teil der Güter soll<br />

per Eisenbahn vom Jade-<br />

WeserPort ab- oder zu<br />

ihm hintransportiert<br />

werden. Den Bahnverkehr<br />

regeln die Fahrdienstleiter.<br />

Sie berichten:<br />

WILHELMSHAVEN – Als Fahrdienstleiter<br />

beim JadeWeser-<br />

Port (JWP) haben wir die Aufgabe,<br />

den ankommenden<br />

und abgehenden<br />

Zugverkehr<br />

zu beobachten<br />

sowie<br />

die Weichen<br />

und Signale<br />

zu stellen.<br />

Von der Zugmeldestelle<br />

Sande wird<br />

uns der Zug<br />

angeboten,<br />

woraufhin wir<br />

diesen bestätigen.<br />

Dies <strong>ist</strong> ein<br />

technischer<br />

Vorgang, nur<br />

im Störungsfall<br />

müssen<br />

wir per Telefon<br />

mit einer sogenannten<br />

Zugmeldung den Zug anoder<br />

abmelden. Wenn die<br />

Strecke frei <strong>ist</strong>, bestätigen wir<br />

bzw. der Fahrdienstleiter in<br />

Sande dieses, und der Zug<br />

aus Sande oder vom <strong>JadeWeserPort</strong><br />

kann nun auf die freie<br />

Strecke geschickt werden.<br />

Kurz vor dem Eintreffen<br />

des Zuges aus Sande vor<br />

unserem Einfahrsignal bekommen<br />

wir einen „Anrückmelder“<br />

und stellen ihm die<br />

Fahrstraße in unseren Bahnhof<br />

bereit. Das passiert über<br />

unser Elektronisches Stellwerk<br />

(ESTW). Die Weichen legen<br />

sich nun automatisch in<br />

die richtige Stellung und die<br />

Bahnübergänge werden geschlossen.<br />

Wenn die Fahrwegsprüfung<br />

positiv abgeschlossen<br />

<strong>ist</strong>, geht das Signal<br />

auf „Fahrt“.<br />

Zudem sind wir dafür zuständig,<br />

dass alles planmäßig<br />

läuft und die Züge zur richtigen<br />

Zeit beim Terminalbetreiber<br />

Eurogate stehen, um beoder<br />

entladen zu werden.<br />

Damit dieses reibungslos<br />

abläuft, stehen wir im ständigen<br />

Kontakt mit dem „Rail<br />

Operator“ von Eurogate. Wir<br />

informieren ihn darüber, dass<br />

Anzeige<br />

ein Zug in der Vorstellgruppe<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> angekommen<br />

<strong>ist</strong> und nun ent- bzw. beladen<br />

werden muss. <strong>Der</strong> „Rail Operator“<br />

gibt uns dann Bescheid,<br />

wenn wir den Zug hereinkommen<br />

lassen können.<br />

Dann stellen wir wieder die<br />

Fahrstraße, wie oben beschrieben,<br />

ein und das Signal<br />

geht auf „Fahrt“.<br />

Eine weitere Aufgabe sind<br />

die Rangierbewegungen in<br />

unserem Bahnhof. Über Funk<br />

haben wir ständig Kontakt<br />

mit dem Lokführer,<br />

falls<br />

die Züge in<br />

unserem<br />

Bahnhof auf<br />

ein anderes<br />

Gleis umgesetzt<br />

oder<br />

wenn Wagengruppen<br />

gebildet<br />

oder<br />

aufgelöst werden<br />

müssen.<br />

Wenn wir<br />

nicht als<br />

Fahrdienstleiter<br />

tätig sind,<br />

haben wir<br />

noch die Aufgabe<br />

der Disposition<br />

(Dispatcher)<br />

und<br />

des Notfallmanagements.<br />

Bei der Dispatcherfunktion<br />

müssen wir<br />

die Gleisbelegung in unserem<br />

Bahnhof <strong>JadeWeserPort</strong> disponieren.<br />

Wir bekommen Anfragen<br />

von verschiedenen<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

(EVU), die wir über<br />

unser System prüfen. Dabei<br />

zeigt sich, ob wir den Zug auf<br />

dem gewünschten Gleis annehmen<br />

können oder ob dieses<br />

schon mit einem anderen<br />

Zug besetzt <strong>ist</strong>.<br />

Sollte das gewünschte<br />

Gleis besetzt sein, schlagen<br />

wir dem EVU ein anderes Einund<br />

Ausfahrgleis vor und reservieren<br />

ihm das. Daraufhin<br />

kann er es annehmen oder<br />

ablehnen. Mit der Annahme<br />

bucht er das Gleis und wir bestätigen<br />

die Buchung.<br />

Als Notfallmanager müssen<br />

wir bei Unfällen vor Ort<br />

sein, um alles aufzunehmen<br />

und die zuständigen Stellen<br />

zu informieren. Wir unterstützen<br />

die Rettungsdienste<br />

und Feuerwehren bei ihren<br />

Aufgaben, um eventuell eine<br />

Gleissperrung oder ähnliches<br />

beim Fahrdienstleiter zu veranlassen.<br />

Wie sind wir Fahrdienstleiter<br />

geworden? Wir sieben<br />

Anschluss ans Schienennetz der Deutschen<br />

Bahn AG: Im April 2011 räumten<br />

sie das letzte Hindernis vom Bahngleis<br />

Fahrdienstleiter sind über<br />

verschiedene Wege an den<br />

Job gekommen. Vier von uns<br />

wurden über das Arbeitsamt<br />

vermittelt. Eine Kollegin hat<br />

schon vorher die Fahrdienstleitertätigkeit<br />

ausgeübt, und<br />

die anderen beiden standen<br />

in einem Berufsverhältnis,<br />

haben sich allerdings dann<br />

für eine neue Aufgabe entschieden.<br />

Einige von uns besaßen<br />

zunächst keine Vorstellung<br />

davon, was auf sie zukommt,<br />

und hatten, außer als Fahrgäste,<br />

noch nicht viel mit der<br />

Eisenbahn zu tun. Umso interessanter<br />

war dann die Schulung,<br />

die am 3. Oktober 2011<br />

startete.<br />

Ende Januar dieses Jahres<br />

haben wir dann alle die Prüfung<br />

erfolgreich abgelegt und<br />

freuen uns jetzt auf die spannenden<br />

Aufgaben, die vor uns<br />

liegen.<br />

zum <strong>JadeWeserPort</strong> (von links): Ulrich<br />

Bischoping (DB AG), der Staatssekretär<br />

im Bundesverkehrsmin<strong>ist</strong>erium,<br />

Enak Ferlemann, DB-Vorstand Dr. Volker<br />

Kefer und der niedersächsische<br />

Verkehrsmin<strong>ist</strong>er Jörg Bode. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Die NPorts-Fahrdienstleiter für den <strong>JadeWeserPort</strong>:<br />

(hinten von links) Martina Leonhardt,<br />

Nicole Bürmann, Svenja Engel, Andreas<br />

Rüschmann, Ingo Winsel, (vorne von<br />

links) Fevzi Sümer und Yvonne Wegner.<br />

FOTO: NPORTS


SEITE48<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

DenHafenimFokus<br />

WZ-Fotograf Björn Lübbe<br />

krabbelte durch Gräben,<br />

kletterte auf Containerbrücken,<br />

hob mit<br />

dem Flugzeug ab und<br />

schaukelte auf den Wellen<br />

– alles für Motive von<br />

der Hafenbaustelle.<br />

WILHELMSHAVEN – Für WZ-<br />

Fotograf Björn Lübbe war es<br />

eine Herzensangelegenheit,<br />

den Hafenbau mit der Kamera<br />

zu begleiten. Von März<br />

2008 bis September 2012<br />

unternahm er rund 650 Fototouren<br />

auf der Baustelle, zu<br />

Fuß und später, als es befestigte<br />

Schotterwege gab, mit<br />

dem Auto.<br />

Auf die Perspektive kommt es an: Björn Lübbe unter den<br />

Containerbrücken.<br />

Björn Lübbe kennt keine Höhenangst. Er krabbelte die Containerbrücken hinauf und schwebte<br />

mit dem Flugzeug über den Wolken, stets die Hafenbaustelle im Blick.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

In den 54 Monaten sind<br />

rund 58 000 digitale Fotos entstanden.<br />

Das <strong>ist</strong> eine Datengröße<br />

von über 400 Gigabyte.<br />

Von der Krabbelkäferperspektive<br />

bis in Adlerhöhen: Auf<br />

über 50 Rundflügen umrundete<br />

Björn Lübbe das Gelände,<br />

manchmal bis in Höhen von<br />

3000 Meter.<br />

Nicht selten war<br />

der Besuch der<br />

Baustelle kein gemütlicher<br />

Spaziergang.<br />

Lübbe erlebte<br />

einige heftige<br />

Sand- und Schneestürme<br />

mit eisigem<br />

Wind. Ein Kameraobjektiv<br />

blieb mit<br />

einem Sandschaden<br />

stecken. Zweimal musste<br />

sein festgefahrenes Auto aus<br />

dem Sand gezogen werden.<br />

Gelegentlich setzte sich eine<br />

Arbeitsfähre für ihn in Fahrt,<br />

wenn es galt, Fotos von Wasserbauarbeiten<br />

zu schießen.<br />

Die Bauarbeiter und die<br />

Bauleitung nahmen Björn<br />

Lübbe stets sehr freundlich<br />

auf. Kam er über Mittag,<br />

dann hatte man immer eine<br />

Tee oder Kaffee für ihn übrig,<br />

im Sommer fiel auch schon<br />

mal eine Bratwurst ab. Die<br />

Arge lud ihn zu allen internen<br />

Baustellenfesten und<br />

auch zur Weihnachtsfeier<br />

ein.<br />

WZ-Fotograf und -Auto stecken im<br />

Sand<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Björn Lübbe: „Danken<br />

möchte ich allen Mitarbeitern<br />

der Realisierungsgesellschaft,<br />

der Arbeitsgemeinschaft JWP<br />

und der Betreiberfirma Eurogate<br />

für ihre stets offenen Türen<br />

auf der Baustelle zu jeder<br />

Tageszeit. Nun warte ich auf<br />

die richtig großen Containerschiffe<br />

und die Fertigstellung<br />

der letzten 725 Meter Kaje.<br />

Und vielleicht gibt es auch irgendwann<br />

den zweiten Bauabschnitt.“<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE49<br />

Am 25. April 2006 wurde in<br />

Wilhelmshaven der Betreibervertrag<br />

für den einzigen<br />

deutschen Tiefwasser-Containerhafen<br />

<strong>JadeWeserPort</strong><br />

unterzeichnet. Nach der<br />

Unterschrift stellten sich<br />

den zahlreichen Medienvertretern<br />

(von links) die damaligen<br />

Geschäftsführer der<br />

JWP-Realisierungsgesellschaft,<br />

Jürgen Holtermann<br />

und Helmut Werner, sowie<br />

die beiden Vorsitzenden der<br />

Eurogate-Gruppengeschäftsführung,<br />

Emanuel<br />

Schiffer und Thomas Eckelmann.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Eurogateüberzeugte<br />

mitBetreiberkonzept<br />

Im April 2006 wurde der<br />

Betreibervertrag mit Eurogate<br />

unterzeichnet. Das<br />

Unternehmen geht heute<br />

am CTW mit zunächst<br />

400 Mitarbeitern an den<br />

Start.<br />

WILHELMSHAVEN/BREMEN – Es<br />

war ein bedeutender Tag für<br />

das Projekt <strong>JadeWeserPort</strong> –<br />

und Eurogate: Am 25. April<br />

2006 wurde im <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Rathaus der Betreibervertrag<br />

für den künftigen<br />

Containerhafen unterschrieben.<br />

Eurogate hat damals im<br />

Anschluss gemeinsam mit<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft<br />

und der<br />

APM Terminal International<br />

B.V. auf einer Pressekonferenz<br />

sein Konzept für den<br />

Betrieb des Containerterminals<br />

des deutschen Tiefwasserhafens<br />

vorgestellt.<br />

Einen Tag zuvor war die<br />

Gründung der Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) angekündigt worden,<br />

an der die Bremer Eurogate<br />

mit 70 Prozent, die Maersk<br />

A/S, Kopenhagen/Dänemark,<br />

vertreten durch das<br />

Tochterunternehmen APM<br />

Terminals, mit 30 Prozent beteiligt<br />

sind.<br />

<strong>Der</strong> CTW wird als „common<br />

user-Terminal“ betrieben<br />

und steht damit allen<br />

Reederei-Kunden offen. Das<br />

neue Unternehmen werde<br />

350 Millionen Euro in das<br />

Projekt investieren.<br />

„<strong>Der</strong> Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven <strong>ist</strong><br />

die perfekte Ergänzung zu<br />

unseren bestehenden Anlagen<br />

in Bremerhaven und<br />

Hamburg“, sagte Emanuel<br />

Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung<br />

beim Pressetermin<br />

Anzeige<br />

an der Jade. <strong>Der</strong> JadeWeser-<br />

Port-Terminal werde seinen<br />

Anteil am Wachstum der<br />

Containermengen haben<br />

und sei für die zahlreichen<br />

Schiffe der nächsten Generation<br />

konzipiert. „Eurogate <strong>ist</strong><br />

der einzige Terminalbetreiber,<br />

der in der Lage <strong>ist</strong>, seinen<br />

Kunden innerhalb der<br />

nächsten Jahre zehn neue<br />

Liegeplätze an der Nordsee<br />

in Wilhelmshaven, Bremerhaven<br />

und Hamburg anzubieten.“<br />

14 Tage vor der Unterschrift<br />

war das Bremer Unternehmen<br />

Eurogate von der <strong>JadeWeserPort</strong>-Realisierungsgesellschaft<br />

darüber informiert<br />

worden, dass man sich<br />

entschieden habe, Eurogate<br />

den Zuschlag für den Betrieb<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>-Containerterminals<br />

zu erteilen. „Wir<br />

sind über diese Entscheidung<br />

hoch erfreut“, so Schiffer damals,<br />

„da damit unser<br />

langjähriges Bemühen um<br />

den Bau des deutschen Container-Tiefwasserhafens<br />

dem<br />

Ziel ein großes Stück näher<br />

<strong>ist</strong>.“<br />

Das von Eurogate eingereichte<br />

Angebot umfasste gemäß<br />

den vorgegebenen Anforderungen<br />

das Betriebskonzept,<br />

das Vermarktungskonzept,<br />

das Konzept zur<br />

Hinterland- und Feeder-Anbindung<br />

sowie das Konzept<br />

zur Sicherstellung von Sekundärdienstle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Folgendes Konzept für den<br />

Container Terminal Wilhelmshaven<br />

wurde 2006 von<br />

Eurogate präsentiert:<br />

1. Sicherung der<br />

Mengenentwicklung<br />

Entscheidend für den Erfolg<br />

des Containerterminals<br />

<strong>ist</strong> die Sicherung der Mengenentwicklung.<br />

Mit Maersk<br />

konnte Eurogate die mit Abstand<br />

größte Reederei der<br />

Welt als Partner gewinnen.<br />

Eurogate pflegt bereits seit<br />

1999 eine gute Partnerschaft<br />

Fortsetzung auf Seite 50


SEITE50<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Fortsetzung von Seite 49<br />

mit Maersk durch das gemeinsame<br />

Joint-Venture NTB<br />

– North Sea Terminal Bremerhaven.<br />

Außerdem bestehen<br />

enge Kontakte zu allen anderen<br />

Top-Reedereien. <strong>Der</strong> Eurogate<br />

Container Terminal<br />

Wilhelmshaven steht allen<br />

Reedereien offen. Die Anlage<br />

wird eine Umschlagskapazität<br />

von 2,7 Millionen TEU haben.<br />

2. Aufbau eines<br />

Feeder-Netzwerks<br />

<strong>Der</strong> Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven wäre<br />

kein europäischer Main-<br />

Hub für Transshipment ohne<br />

ausgedehntes Feeder-Netzwerk<br />

nach Skandinavien und<br />

ins Baltikum. Eurogate hat<br />

mit allen Feeder-Reedereien<br />

Vorgespräche geführt. Diese<br />

werden zusammen circa 95<br />

Prozent der zu erwartenden<br />

Feeder-Mengen abdecken.<br />

3. Hinterland-Anbindungen<br />

per Bahn und Lkw<br />

Wilhelmshaven wird in das<br />

Netz von boxXpress.de einbezogen,<br />

an dem die 100prozentige<br />

Eurogate-Tochter, Eurogate<br />

Intermodal GmbH, zu<br />

38 Prozent beteiligt <strong>ist</strong>. Weitere<br />

Erklärungen führender<br />

Bahnoperateure liegen vor.<br />

Direkt auf dem Terminalgelände<br />

wird auf 75 000<br />

Quadratmetern eine Verladestation<br />

mit fünf Kränen für<br />

den kombinierten Verkehr<br />

entstehen, die auch von anderen<br />

Verladern in<br />

Fortsetzung auf Seite 51<br />

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fertig los!<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Eurogatezeigt<br />

Perspektivenauf<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE51<br />

Fortsetzung von Seite 50<br />

Wilhelmshaven und in der<br />

Region genutzt werden kann.<br />

Die Station soll über sechs<br />

Ladegleise verfügen.<br />

4. Sekundär-<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

Eurogate-Tochtergesellschaften<br />

aus dem cargomodalen<br />

Bereich werden zum<br />

Containerumschlag ergänzende<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen anbieten.<br />

So werden Eurocargo<br />

Container Freight Station and<br />

Warehouse (Container-<br />

Packstation), ReMain<br />

Container Depot and<br />

Repair (Containerwartung<br />

und -reparatur),<br />

und SWOP<br />

Seaworthy Packing<br />

(seemäßige Verpackung)<br />

eine Niederlassung<br />

in Wilhelmshaven aufbauen.<br />

5. Terminalorganisation<br />

Eurogate wird in Wilhelmshaven<br />

das gleiche Terminalsystem<br />

wie auf seinen<br />

Umschlagsanlagen in Bremerhaven<br />

und Hamburg einsetzen:<br />

ein Van Carrier-System.<br />

Eurogate hat mit diesem<br />

System hervorragende betriebliche<br />

Erfahrungen hinsichtlich<br />

Kosten, Produktivität<br />

und Umweltfreundlichkeit<br />

gemacht. An den vier Liegeplätzen<br />

<strong>ist</strong> der Einsatz von<br />

insgesamt 16 Post-Panamax-<br />

DIE EUROGATE-GRUPPE<br />

Containerbrücken und 68 4-<br />

hoch Van Carriern geplant.<br />

6. Personalkonzept<br />

Das Personalkonzept des<br />

Eurogate Container Terminals<br />

Wilhelmshaven sieht die<br />

Schaffung von 1000 neuen<br />

Arbeitsplätzen vor. Bereits in<br />

2008/2009 soll die Ausbildung<br />

der Mitarbeiter an den Eurogate-Terminals<br />

beginnen. Im<br />

gewerblichen Bereich plant<br />

Eurogate die Qualifizierung<br />

und den Einsatz von Langzeitarbeitslosen,<br />

ähnlich wie<br />

an den anderen Umschlagsanlagen.<br />

Ähnlich<br />

wie in Bremerhaven<br />

und Hamburg werden<br />

die gewerblichen Mitarbeiter<br />

in festen Teams organisiert<br />

werden.<br />

Heute geht Eurogate beim<br />

CTW zunächst mit rund 400<br />

Mitarbeitern, acht Containerbrücken,<br />

36 Straddle Carriern<br />

und drei Portalkranen für den<br />

KV-Terminal an den Start. <strong>Der</strong><br />

Personalumfang werde in den<br />

kommenden Jahren mit<br />

wachsendem Umschlag kontinuierlich<br />

steigen, heißt es<br />

bei Eurogate. Von der Realisierungsgesellschaft<br />

hat der<br />

Terminalbetreiber bislang<br />

Die im Jahr 1999 gegründete<br />

Eurogate <strong>ist</strong> Europas<br />

führende Containerterminal-Log<strong>ist</strong>ik-Gruppe.<br />

Die<br />

Bremer BLG Log<strong>ist</strong>ics<br />

Group und die Hamburger<br />

Eurokai KGaA sind mit je<br />

50 Prozent Gesellschafter<br />

der Eurogate.<br />

Das Netzwerk betreibt gemeinsam<br />

mit Contship Italia<br />

zehn Containerterminals<br />

von der Nordsee bis<br />

zum Mittelmeer. <strong>Der</strong> Ust-<br />

Luga Container Terminal<br />

bei St. Petersburg, an<br />

dem Eurogate mit 20 Prozent<br />

beteiligt <strong>ist</strong>, wurde<br />

Ende 2011 eröffnet. Im<br />

Gegenzug haben die Russen<br />

eine Option auf Beteiligung<br />

am <strong>JadeWeserPort</strong>.<br />

Das Le<strong>ist</strong>ungsspektrum<br />

wird abgerundet durch<br />

intermodale und cargomodale<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen. Im<br />

Jahr 2011 schlug die<br />

Unternehmensgruppe<br />

europaweit 13,3 Millionen<br />

Standardcontainer (TEU)<br />

um. Allein an seinen deutschen<br />

Standorten beschäftigte<br />

Eurogate 4458<br />

Mitarbeiter (in 2011).<br />

1000 Meter Hauptkaje und<br />

dahinter liegende Terminalfläche<br />

übernommen. Dort<br />

entstanden alle für den Terminalbetrieb<br />

wichtigen Anlagen<br />

und Einrichtungen.<br />

Im Sommer 2013 soll die<br />

Übergabe der restlichen 725<br />

Meter Kaje gen Norden an<br />

Eurogate erfolgen. Entgegen<br />

seiner ursprünglichen Planung<br />

<strong>ist</strong> der Betreiber selbst<br />

mit einigen Arbeiten im Verzug.<br />

So <strong>ist</strong> zum Beispiel das<br />

fünfgeschossige Terminal-<br />

House längst noch nicht fertig<br />

gestellt – auch wenn bereits<br />

seit Wochen darin gearbeitet<br />

wird.<br />

Im Jahr 2011 investierte<br />

Eurogate<br />

allein in den Standort<br />

Wilhelmshaven 55 Millionen<br />

Euro, teilte das Unternehmen<br />

Anfang 2012 bei seiner<br />

Bilanzpressekonferenz<br />

mit. Mit einem aktuellen<br />

Marktanteil von 54 Prozent<br />

sei Eurogate größter Containerterminal-Betreiber<br />

in den<br />

deutschen Seehäfen. <strong>Der</strong><br />

Marktanteil am Gesamtumschlag<br />

der Nordrange-Häfen<br />

liege bei über 20 Prozent.<br />

Mit großem Aufwand wirbt<br />

das Unternehmen – besonders<br />

intensiv seit Anfang 2011<br />

– in Asien, Nord- und Südamerika<br />

sowie in Europa unermüdlich<br />

für seinen neuen<br />

Terminal an der Jade. Vertreter<br />

der großen Reedereien<br />

wurden in diesem Jahr von<br />

Eurogate-Gruppenvorstand<br />

Emanuel Schiffer persönlich<br />

nach Wilhelmshaven eingeladen,<br />

um den CTW kennen zu<br />

lernen.<br />

Vor der offiziellen Eröffnung<br />

wissen wir: Die weltgrößte<br />

Reederei Maersk bleibt<br />

zunächst der einzige Kunde<br />

am CTW. Als erste Schiffe<br />

wurden am 17. September die<br />

„Anna Schulte“ und am 21.<br />

September, dem Tag der offiziellen<br />

Inbetriebnahme des<br />

Hafens, die „Maersk Laguna“<br />

erwartet. Mit anderen Reedereien<br />

sei noch nichts festgemacht,<br />

hat Emanuel Schiffer<br />

Fortsetzung auf Seite 52<br />

Das Spezialschiff „Zhen Hua 23“ brachte am 5. März 2012<br />

die ersten vier Containerbrücken zum Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven. Gebaut wurden die je 1750 Tonnen<br />

schweren, weltgrößten Kaikrane bei ZPMC in Shanghai.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Blick auf dem Eurogate CTW gen Norden: Zwei der drei Portalkrane über den Gleisen der Anlage<br />

für Kominierte Verkehre (KV-Terminal). Hinten rechts die Werkstatthalle. WZ-FOTO: LÜBBE


SEITE52<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Probebetrieb auf dem CTW.<br />

Ab heute muss sich der Terminal<br />

im Wettbewerb mit anderen<br />

Standorten messen.<br />

Eurogate-Chef Emanuel<br />

Schiffer geht davon aus,<br />

dass am CTW am Ende<br />

deutlich mehr als die bislang<br />

als Volllast genannten<br />

2,7 Millionen Standardcontainer<br />

(TEU) umgeschlagen<br />

werden können, sagte er<br />

kürzlich in Wilhelmshaven.<br />

<strong>Der</strong> maximale Container-<br />

Umschlag je Meter Kaje habe<br />

sich aufgrund technischer<br />

Fortschritte erhöht.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

„VomzusätzlichenHandelsvolumenprofitieren“<br />

Fortsetzung von Seite 51<br />

gerade der „Wirtschaftswoche“<br />

bestätigt, was hier vor<br />

Ort sowieso alle wissen.<br />

<strong>Der</strong> neue Tiefwasser-Containerhafen<br />

an der Jade werde<br />

sich nach Einschätzung des<br />

Betreibers Eurogate gegen die<br />

Konkurrenten Hamburg und<br />

Bremerhaven behaupten.<br />

„Wilhelmshaven profitiert davon,<br />

dass die Reeder zunehmend<br />

größere Containerschiffe<br />

bestellen. Die sind<br />

breiter und haben mehr Tiefgang.<br />

Dadurch wird die Fahrt<br />

durch die Elbe nach Hamburg<br />

oder durch die Weser nach<br />

Bremerhaven problematisch“,<br />

sagte Eurogate-Gruppenvorstand<br />

Schiffer.<br />

Hamburg wird nach seiner<br />

Einschätzung dennoch der<br />

führende Hafen in Deutschland<br />

bleiben. <strong>Der</strong> JadeWeser-<br />

Port werde im Vollausbau mit<br />

den geplanten 2,7 Millionen<br />

TEU über deutlich weniger<br />

Kapazitäten verfügen als<br />

Hamburg und Bremerhaven.<br />

Hamburg habe zudem den<br />

Vorteil, dass dort die Europa-<br />

Zentralen der großen Reedereien<br />

und Importeure säßen.<br />

„Keine wird umziehen nach<br />

Wilhelmshaven“, sagte Schiffer.<br />

<strong>Der</strong> CTW müsse sich darauf<br />

konzentrieren, vor allem<br />

vom zusätzlichen Handelsvolumen<br />

zu profitieren.<br />

Nach der Eröffnung des<br />

CTW werden pro Woche ein<br />

großes Containerschiff der<br />

Reederei Maersk sowie drei<br />

kleinere Feederschiffe an der<br />

Jade erwartet, hatte Emanuel<br />

Schiffer im Mai angekündigt.<br />

Mit deren Ladungsmenge, so<br />

der Eurogate-Chef, würde<br />

auch die vertraglich vereinbarte<br />

Umschlagsmenge von<br />

700 000 Standardcontainern<br />

im ersten Betriebsjahr erreicht.<br />

An anderer Stelle war<br />

inzwischen von mindestens<br />

500 000 TEU die Rede.<br />

Auf dem CeMAT Hafenforum<br />

Anfang September in<br />

Wilhelmshaven zeigte sich<br />

Schiffer jedoch opim<strong>ist</strong>isch:<br />

Bei einer prognostizierten<br />

Verdoppelung der weltweiten<br />

Umschlagzahlen in zehn bis<br />

zwölf Jahren sei der JWP unverzichtbar.<br />

Allerdings werde<br />

man noch hart arbeiten müssen,<br />

den Hafen voll auszulasten.<br />

<strong>Der</strong> Eurogate-Chef geht<br />

davon aus, dass am CTW am<br />

Ende deutlich mehr als die<br />

bislang als Volllast genannten<br />

2,7 Millionen Standardcontainer<br />

(TEU) umgeschlagen<br />

werden können. <strong>Der</strong> maximale<br />

Container-Umschlag je Meter<br />

Kaje habe sich aufgrund<br />

technischer Fortschritte erhöht.


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE53<br />

Anfang dieser Woche hat<br />

das erste reguläre Schiff am<br />

Eurogate Container Terminal<br />

Wilhelmshaven festgemacht.<br />

Die „Anna Schulte“<br />

löschte 533 Leercontainer<br />

aus St. Petersburg. Diese<br />

stammen aus Russland und<br />

dem Baltikum und gehen<br />

auf dem Seeweg wieder zurück<br />

nach Asien. Weil von<br />

dort – vor allem aus China –<br />

deutlich mehr Ware in die<br />

osteuropäischen Staaten<br />

kommt als umgekehrt, fallen<br />

bei zahlreichen Seereisen<br />

leere Container an. Auf<br />

dem CTW werden die Stahlk<strong>ist</strong>en<br />

zwischengelagert.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

„Wirkönnenhierwirklichetwasbewegen“<br />

Seit 2008 arbeitet Mikkel<br />

Andersen am Projekt Eurogate<br />

CTW. <strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />

setzt auf<br />

sein hoch motiviertes<br />

Team und optimierte<br />

Abläufe mit modernsten<br />

Umschlaggeräten.<br />

WILHELMSHAVEN –Mikkel E. Andersen<br />

(35) <strong>ist</strong> neben Marcel<br />

Egger Geschäftsführer des Eurogate<br />

Container Terminals<br />

Wilhelmshaven (CTW). Als<br />

„Chef vor Ort“ <strong>ist</strong> Andersen<br />

zum Beispiel für Operations,<br />

die Technik und das Personal<br />

zuständig – aktuell führt er<br />

rund 400 Mitarbeiter.<br />

<strong>Der</strong> 35-Jährige stammt aus<br />

Nyborg in Dänemark. 1998 <strong>ist</strong><br />

er als Trainee bei Maersk eingestiegen,<br />

hat dort unter anderem<br />

zweieinhalb Jahre in<br />

Singapur gearbeitet und <strong>ist</strong><br />

dann zum damals neuen<br />

Tochterunternehmen APM<br />

Terminals gewechselt. Nach<br />

wechselnden Aufgaben an<br />

unterschiedlichen Standorten<br />

weltweit entschied er sich<br />

2008, für das Projekt <strong>JadeWeserPort</strong><br />

zu arbeiten. Andersen<br />

<strong>ist</strong> seit Januar 2012 offiziell<br />

Mitarbeiter des Eurogate Container<br />

Terminals Wilhelmshaven.<br />

Mit seiner Familie wohnt<br />

er in Oldenburg.<br />

Beim CTW setzt Eurogate<br />

auf ein eher personalintensives<br />

manuelles System mit<br />

Straddle Carriern (Van Carriern).<br />

Andere Terminalbetreiber<br />

arbeiten mit automatischen<br />

Containertransport-<br />

Systemen auf ihren Terminals.<br />

Mikkel Andersen nennt<br />

die Vorteile des manuellen<br />

Systems: „Es <strong>ist</strong> schnell und<br />

recht kostengünstig einzuführen,<br />

während ein automatisches<br />

System Zeit – und vor<br />

<strong>Der</strong> 35-jährige Mikkel Andersen <strong>ist</strong> Geschäftsführer des Eurogate<br />

Container Terminal Wilhelmshaven.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

allem richtig viel Geld kostet.“<br />

Über 40 Jahre betrachtet,<br />

könne man damit wohl mehr<br />

Geld verdienen, so der Geschäftsführer,<br />

aber es gebe<br />

auch größere Risiken wie Systemausfälle<br />

und Folgeinvestitionen.<br />

„Wir kennen und<br />

schätzen dagegen die Flexibilität<br />

unseres Systems von<br />

unseren etablierten Standorten.<br />

Deshalb haben wir auch<br />

in den jüngsten Krisenzeiten<br />

auf unsere gewerblichen Mitarbeiter<br />

gesetzt.“ Eurogate<br />

übernehme in dieser Hinsicht<br />

ganz bewusst soziale Verantwortung.<br />

<strong>Der</strong> 35-Jährige <strong>ist</strong> stolz auf<br />

sein Team und schwärmt von<br />

„der Superle<strong>ist</strong>ung unserer<br />

Fachkräfte für Hafenlog<strong>ist</strong>ik“.<br />

Nach zwei Jahren Umschulung<br />

haben bislang 153 dieser<br />

Hafenlog<strong>ist</strong>iker einen unbefr<strong>ist</strong>eten<br />

Arbeitsvertrag erhalten.<br />

„Damit bietet Eurogate<br />

ihnen neben dem guten Verdienst<br />

auch eine klare Perspektive“,<br />

sagt Andersen. In<br />

das neue Personal habe man<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Agentur für Arbeit Wilhelmshaven<br />

sowie dem Bildungsunternehmen<br />

„Ma-Co Maritimes<br />

Competenzcentrum“ viel<br />

investiert.<br />

Eurogate habe in der Praxis<br />

zudem mit einer engen<br />

Betreuung und Beratung<br />

(zum Beispiel Programm<br />

„Bleib‘ dran“) die zweijährige<br />

Umschulung begleitet und so<br />

ganz wesentlich zum Erfolg<br />

beigetragen.<br />

Fortsetzung Seite 54


SEITE54<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Fortsetzung von Seite 53<br />

„Das war für alle Beteiligten<br />

eine große Herausforderung<br />

und jetzt haben wir fitte<br />

Leute zusammen“, sagt der<br />

Terminal-Chef. „Management<br />

und Personal müssen nun gemeinsam<br />

an einem Strang<br />

ziehen und die Herausforderung<br />

ernst nehmen, dann<br />

können wir hier wirklich etwas<br />

bewegen!“ Für den CTW<br />

habe Eurogate deshalb einen<br />

Operations Manager eingestellt,<br />

als „zweiten Mann“<br />

nach Mikkel Andersen. „<strong>Der</strong><br />

muss alle unsere Prozesse<br />

ständig im Blick haben. Er<br />

muss den Markt beobachten,<br />

die Kundenwünsche wahrnehmen<br />

und bei Bedarf unsere<br />

Prozesse anpassen. Es darf<br />

in unserem Geschäft keinen<br />

Stillstand geben“, macht der<br />

35-Jährige deutlich.<br />

Von einem Terminalbetreiber<br />

wollen die Kunden heute<br />

vor allem eines, so der erfahrene<br />

Hafenmanager: <strong>Der</strong> Umschlag<br />

von Containern müsse<br />

so schnell wie möglich laufen.<br />

„Die Kunden hätten am liebsten<br />

immer sieben bis acht<br />

Containerbrücken für jedes<br />

größere Schiff.“ Mikkel Andersen<br />

lacht. „Früher bei den<br />

kleineren Containerschiffen<br />

gab es weniger Umschlag, dafür<br />

hatte man deutlich mehr<br />

Zeit.“<br />

<strong>Der</strong> Tiefwasser-Containerterminal<br />

an der Jade biete optimale<br />

Bedingungen für die<br />

rasche Abfertigung auch der<br />

größten Schiffe. „In den etablierten<br />

Häfen bieten die Terminals<br />

oft zu wenig Platz.<br />

Und wir wissen, dass wir für<br />

die 18 000-TEU-Schiffe viel<br />

Platz brauchen. Nicht nur auf<br />

dem Wasser, sondern gerade<br />

auch auf dem Terminal.“<br />

Weil die Containerbrücken<br />

mittlerweile sehr schnell seien,<br />

bilden nämlich die Van<br />

Carrier den Engpass bei der<br />

Umschlagsgeschwindigkeit,<br />

so Andersen. In Wilhelmshaven<br />

arbeite man deshalb mit<br />

fünf Spuren unter den Brücken<br />

(plus Reservespuren<br />

hinter den Brücken) für die<br />

Van Carrier (VC) – auf dem<br />

Terminal Straddle Carrier genannt.<br />

„Üblich sind ein bis<br />

zwei Spuren für die VC.“<br />

Fortsetzung auf Seite 55<br />

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<strong>JadeWeserPort</strong> viel Erfolg!


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

„Ärmelhochund<br />

dannGasgegeben“<br />

Fortsetzung von Seite 54<br />

Auf dem CTW gebe es mehr<br />

Platz zum Fahren – und einen<br />

Puffer, weil auch viel Platz bis<br />

zu den ersten Containerstellplätzen<br />

da sei. „Damit haben<br />

wir optimale Rahmenbedingungen<br />

für einen zügigen<br />

Umschlag geschaffen.“<br />

Entscheidend für die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

eines Terminals<br />

seien möglichst viele sogenannte<br />

„Moves“ pro Stunde,<br />

also jede Bewegung eines<br />

Containers von oder an Bord.<br />

Die Boxen müssen mit Van<br />

Carriern unter den Containerbrücken<br />

aufgenommen<br />

und zum Stellplatz gebracht<br />

oder aber von dort zur Brücke<br />

transportiert werden. In Wilhelmshaven<br />

wurde etwas Besonderes<br />

eingeführt: Hier fahren<br />

die Staddle Carrier seitwärts<br />

unter<br />

die<br />

Brücke –<br />

und auf<br />

der gleichen<br />

Spur seitwärts<br />

wieder<br />

zurück.<br />

<strong>Der</strong> Fahrer kann seinen Sitz<br />

entsprechend drehen.<br />

„Unsere Leute haben das<br />

so während ihrer Ausbildung<br />

in Bremerhaven oder Hamburg<br />

nicht kennengelernt ,<br />

weil es das Verfahren dort<br />

nicht gibt“, erklärt Mikkel Andersen.<br />

„Das <strong>ist</strong> einer der<br />

wichtigen Gründe, warum wir<br />

den dreimonatigen Probebetrieb<br />

auf dem CTW wirklich<br />

gebraucht haben.“ Neben der<br />

üblichen Erprobung aller<br />

neuen technischen Anlagen,<br />

der Terminal-Operating-Software<br />

und aller weiteren Prozesse.<br />

„Das dauert halt. Außerdem<br />

legen wir bei Eurogate<br />

sehr großen Wert auf<br />

Arbeitssicherheit, um Unfälle<br />

und Beschädigungen möglichst<br />

zu vermeiden.“<br />

Entscheidend für den Erfolg<br />

des Eurogate Container<br />

Terminals Wilhelmshaven sei<br />

nun, dass die Leute mitmachen.<br />

Geschäftsführer Mikkel<br />

Andersen hat ein Ziel: „Wir<br />

wollen gerne in der Nationalmannschaft<br />

spielen“, sagt er.<br />

„Und ein moderner Terminal<br />

muss besser sein als andere.“<br />

Als Beispiel nennt er den<br />

Northsea Terminal Bremerhaven<br />

(NTB), der mit rund 30<br />

Moves pro Stunde derzeit den<br />

Maßstab darstelle. „Es wird<br />

eine spannende Zeit werden,<br />

da hinzukommen. Die Erwartungen<br />

unseres Kunden Maersk<br />

sind jedenfalls hoch.“<br />

<strong>Der</strong> Eurogate-Manager<br />

blickt zum Start des CTW zufrieden<br />

auf die vergangenen<br />

Jahre zurück. „Es <strong>ist</strong> für das<br />

Unternehmen das erste Engagement<br />

in Niedersachsen.<br />

Bislang kannten wir uns nur<br />

in Hamburg und Bremerhaven<br />

aus. Es war spannend,<br />

mit neuen Leuten zuarbeiten“,<br />

sagt Andersen. „Hier vor<br />

Ort haben alle die Ärmel<br />

hochgekrempelt und Gas gegeben<br />

– egal ob städtische Behörden,<br />

der Zoll, das Veterinäramt<br />

oder auch unsere IT-<br />

Geschäftspartner. Das hat alles<br />

geklappt.“<br />

Dass es mit dem Freihafenstatus<br />

für den CTW nicht<br />

geklappt hat, bedaure Eurogate<br />

jedoch nach wie vor. Das<br />

Bundesfinanzmin<strong>ist</strong>erium<br />

hatte den Antrag<br />

Ende 2010 als „zu<br />

teuer“ abgelehnt.<br />

<strong>Der</strong> Terminalbetreiber<br />

hatte<br />

sich mit einem Freihafenstatus<br />

Vorteile beim Umgang mit<br />

den Containern versprochen.<br />

Außerdem genieße ein Freihafen<br />

international einen viel<br />

höheren Stellenwert, hatte<br />

Eurogate-Gruppengeschäftsführer<br />

Emanuel Schiffer seinerzeit<br />

betont.<br />

Für die Versorgung des havarierten<br />

Containerschiffes<br />

„MSC Flaminia“ sei der CTW<br />

eindeutig der beste Standort,<br />

<strong>ist</strong> Mikkel Andersen überzeugt.<br />

Allein die Umsetzung<br />

der hohen behördlichen Auflagen<br />

für den Bau und Betrieb<br />

des Terminals gewährle<strong>ist</strong>en<br />

eine größtmögliche Sicherheit<br />

im Umgang mit Gefahrgütern<br />

in Containern.<br />

Bei einer Kontaminierung<br />

der Abstellflächen lasse sich<br />

das Kanalsystem zum Beispiel<br />

komplett nach außen abschotten<br />

– nur eine der technischen<br />

Maßnahmen zur Begrenzung<br />

von Störfällen. Alle<br />

betriebsinternen Abläufe auf<br />

dem CTW hätten das Ziel, die<br />

Unfallrisiken zu minimieren.<br />

Schulungen der Terminal-<br />

Mitarbeiter, festgelegte Operationsabläufe<br />

und weitere<br />

betriebliche Maßnahmen sollen<br />

ebenfalls dazu beitragen,<br />

dass es zu keiner Gefährdung<br />

von Mensch und Umwelt<br />

kommt.<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

In über 50 Meter Höhe<br />

hat man einen tollen<br />

Blick über den 78 Meter<br />

langen Ausleger und<br />

den 83 Meter hohen<br />

Pylon einer der acht<br />

Containerbrücken.<br />

FOTO: HALAMA<br />

SEITE55<br />

Einer von derzeit 36 Straddle Carriern auf dem CTW – hier im<br />

Probebetrieb mit der „Northern Vitality“.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE


SEITE58<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

RiesigeBrückenmit<br />

5­Cent­Stückgetestet<br />

Olaf Ruboks hat 15 Jahre<br />

lang auf Containerbrücken<br />

gearbeitet. In Wilhelmshaven<br />

sucht er als<br />

Terminalme<strong>ist</strong>er neue<br />

Herausforderungen.<br />

WILHELMSHAVEN – Als „Urgestein“<br />

<strong>ist</strong> der 44-jährige Terminal-Supervisor<br />

Olaf Ruboks<br />

eigentlich viel zu jung. Und<br />

doch kann man ihn wohl so<br />

nennen. „Seit September<br />

1991 arbeite ich im Konzern.<br />

Ich habe damals noch als<br />

Schuppenvorarbeiter angefangen,<br />

dann verschiedenste<br />

Posten durchlaufen und dabei<br />

nach und nach alle Gerätescheine<br />

gemacht.“ Elf Jahre<br />

lang habe er dann bei Eurogate<br />

in Bremerhaven als Containerbrücken-Fahrer<br />

gearbeitet<br />

und war zuletzt fünf<br />

Jahre als Ausbilder für den<br />

Fahrer-Nachwuchs dieser gigantischen<br />

Verladekrane tätig.<br />

„Insgesamt habe ich gut<br />

15 Jahre lang auf Containerbrücken<br />

gearbeitet.“<br />

Die WZ hatte Olaf Ruboks<br />

im Dezember 2008 an der<br />

Weser besucht und seine<br />

spannende Arbeit in der Serie<br />

„Berufe & Meer“ vorgestellt.<br />

Damals hat der Fachmann<br />

beim Rundgang auf einer<br />

Containerbrücke (CB) von<br />

der Arbeit dort erzählt, die<br />

höchste Konzentration erfordert:<br />

In der Kanzel in knapp<br />

50 Meter Höhe hat der Quay<br />

Crane Operator (QCO; so lautet<br />

heute die offizielle Bezeichnung)<br />

seinen Blick<br />

durch den Glasboden nach<br />

unten gerichtet. Die Van Carrier<br />

liefern im Minutentakt<br />

Container an, die auf Feederschiffe<br />

verladen werden müssen.<br />

Feeder liefern die Boxen<br />

in Häfen, die wegen einer geringen<br />

Fahrwassertiefe nicht<br />

von den großen Containerschiffen<br />

angelaufen werden<br />

können.<br />

<strong>Der</strong> sogenannte Spreader<br />

(der Greifer am Ende der<br />

Drahtseile des Auslegers einer<br />

Containerbrücke) wird zentimetergenau<br />

auf dem Container<br />

abgesetzt und verriegelt.<br />

Schon schwebt die schwere<br />

Box in die Höhe und gleitet<br />

am Ausleger Richtung Schiff.<br />

„Dabei sind Augenmaß und<br />

viel Fingerspitzengefühl gefragt“,<br />

erzählte Olaf Ruboks<br />

seinerzeit. Über Funk erhält<br />

der CB-Fahrer Anweisungen<br />

vom Einweiser am Boden, wo<br />

die Box hin soll an Bord. Zusätzlich<br />

zeigen Displays in der<br />

„Katze“ genannten Kanzel alle<br />

notwendigen Informationen<br />

des Terminal Operating<br />

Systems.<br />

Volle Konzentration <strong>ist</strong> gefragt,<br />

weiß Ruboks: „Wie bewegt<br />

sich möglicherweise das<br />

Schiff, schaukelt der Container<br />

im Wind? Überall muss<br />

man seine Augen haben.“ Die<br />

vier Punkte, auf denen die<br />

Box schließlich abgesetzt<br />

wird, sind nur so groß wie<br />

Bierdeckel.<br />

„Ein Feeder <strong>ist</strong> wegen der<br />

beengten Platzverhältnisse<br />

viel schwerer zu beladen als<br />

ein großes Containerschiff“,<br />

klärte er uns Ende 2008 auf.<br />

Und diese anspruchsvolle<br />

Arbeit läuft auf dem <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Containerterminal<br />

ähnlich ab – nur dass<br />

die Dimensionen der Brücken<br />

noch gewaltiger sind.<br />

Seit März 2012 <strong>ist</strong> Olaf Ruboks<br />

in Wilhelmshaven eingesetzt.<br />

Offiziell gehört er seit<br />

dem 1. Juni zu den Mitarbeitern<br />

des CTW. „Ich habe hier<br />

anfangs mit Kollegen die<br />

TÜV-Abnahmen der acht<br />

weltgrößten Containerbrücken<br />

begleitet“, schildert der<br />

44-Jährige. „Das war eine<br />

spannende Phase für mich,<br />

diese gewaltigen Geräte nach<br />

und nach ,zum Leben erwachen‘<br />

zu sehen.“<br />

Bei ZPMC in Shanghai setzen<br />

die Chinesen für den Bau<br />

dieser Brücken auf Hightech<br />

aus Deutschland, weiß der<br />

Terminal-Supervisor: „Die<br />

Elektronik und Software zur<br />

Steuerung, aber auch alle Getriebe<br />

stammen von hier und<br />

werden nach China geliefert.<br />

Das macht gut 50 Prozent der<br />

Wertschöpfung bei diesen<br />

modernsten Containerbrücken<br />

aus.“<br />

Olaf Ruboks berichtet fasziniert<br />

vom Belastungstest für<br />

jede einzelne Brücke: „Die<br />

maximale Traglast des Auslegers<br />

beträgt regulär 120 Tonnen.<br />

Beim TÜV-Test hingen<br />

dann sogar 160 Tonnen an<br />

der Spitze. Da <strong>ist</strong> man dann<br />

nur noch allein mit einem<br />

TÜV-Prüfer auf der Brücke,<br />

falls etwas passiert.“ Unglaublich:<br />

Trotz modernster Messgeräte<br />

muss bei diesem Belastungstest<br />

die hintere Radgruppe<br />

der Containerbrücke<br />

ein zuvor auf die Schiene gelegtes<br />

Fünf-Cent-Stück beim<br />

Seitwärtsfahren platt drücken.<br />

„Dann weiß man, dass<br />

auch bei 160 Tonnen ein sicherer<br />

Stand in den Kranbahnen<br />

gewährle<strong>ist</strong>et <strong>ist</strong>.“<br />

Erfahrungsträger: Terminal-Supervisor Olaf Ruboks <strong>ist</strong> für die neue Herausforderung auf<br />

dem CTW von Bremerhaven nach Wilhelmshaven gezogen.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

Er sei ganz bege<strong>ist</strong>ert von<br />

den neuen Containerbrücken<br />

und der Ingenieurle<strong>ist</strong>ung<br />

hinter all der Technik, sagt<br />

Olaf Ruboks. „Das Sicherheitsdenken<br />

aller Beteiligten<br />

<strong>ist</strong> in Bezug auf die Geräte<br />

und alle Abläufe echt klasse –<br />

und zeigt mir wieder, wie sehr<br />

der Schutz der Mitarbeiter bei<br />

uns im Mittelpunkt steht.“<br />

Die Arbeit als Terminal-<br />

Supervisor, also als Me<strong>ist</strong>er<br />

für alle wasserseitigen Operationen,<br />

sei deutlich komplexer<br />

als seine Ausbildertätigkeit.<br />

Zudem trage er hier<br />

noch mehr Verantwortung.<br />

„Das hat mich schon gereizt.<br />

Dazu kommt die Herausforderung,<br />

den neuen Terminal<br />

mit aufzubauen – das <strong>ist</strong> eine<br />

einmalige Chance.“ Vier Kollegen<br />

teilen sich die drei<br />

Schichten, zwei weitere sind<br />

gerade in der Ausbildung zum<br />

Terminal-Supervisor. Sie alle<br />

sind verantwortlich für einen<br />

runden, zügigen Ablauf der<br />

Umschlagsaktivitäten an der<br />

Hauptkaje. „Vor dem Wechsel<br />

nach Wilhelmshaven habe<br />

ich mir dennoch gut überlegt,<br />

was ich alles zurück lasse in<br />

Bremerhaven“, erzählt der<br />

44-Jährige. Es seien vor allem<br />

die Freunde und Kollegen, die<br />

einen halten. „Aber da sollte<br />

künftig eine Stunde Fahrtzeit<br />

ja kein Hindernis sein, um<br />

sich mal zu besuchen“, meint<br />

er. Denn Anfang September<br />

<strong>ist</strong> Olaf Ruboks nach Wilhelmshaven<br />

gezogen und<br />

wohnt nun in Rüstersiel. „Das<br />

<strong>ist</strong> schön da. Und ich kann<br />

prima mit dem Rad zur Arbeit<br />

fahren!“<br />

Die vielen Umschüler zur<br />

Fachkraft für Hafenlog<strong>ist</strong>ik für<br />

den CTW hat der Neu-Rüstersieler<br />

noch alle in Bremerhaven<br />

während ihrer Ausbildung<br />

kennen gelernt – bis auf<br />

die dritte Gruppe, die in<br />

Hamburg eingesetzt war. „Als<br />

Ausbilder <strong>ist</strong> man eine wichtige<br />

Bezugsperson“, sagt der<br />

Me<strong>ist</strong>er, „und erfährt eine<br />

ganze Menge über seine Leute.<br />

Alle wollten sie zum Ende<br />

ihrer Umschulung endlich auf<br />

den CTW. Jetzt sind sie hier<br />

und ganz heiß aufs erste richtige<br />

Containerschiff.“<br />

Das Engagement der Umschüler<br />

– und jetzigen Fachkräfte<br />

für Hafenlog<strong>ist</strong>iker –<br />

mache ihn auch ein wenig<br />

stolz. „Letztendlich bin ich als<br />

Terminal-Supervisor auf dem<br />

CTW ja immer noch Ausbilder“,<br />

sagt Olaf Ruboks. Und<br />

grinst zufrieden.<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE59<br />

StraddleCarrierfahren„machtrichtigSpaß“<br />

Samira Tjaden aus Wilhelmshaven<br />

stand beruflich<br />

vor dem Nichts. Als<br />

Straddle-Carrier-Fahrerin<br />

startet sie nun auf<br />

dem CTW voll durch.<br />

WILHELMSHAVEN – So sieht<br />

wohl Berufszufriedenheit aus:<br />

Samira Tjaden (43) strahlt<br />

übers ganze Gesicht, als sie<br />

zum Gespräch erscheint.<br />

„Mich als Fachkraft für Hafenlog<strong>ist</strong>ik<br />

zu bewerben, war<br />

die beste Entscheidung meines<br />

Lebens.“ Jetzt fährt sie<br />

Straddle Carrier auf dem Eurogate<br />

Container Terminal<br />

Wilhelmshaven (CTW).<br />

Jahrelang hatte die gelernte<br />

Arzthelferin in der Firma<br />

ihres damaligen Ehemanns<br />

im Büro gearbeitet und stand<br />

nach der Trennung plötzlich<br />

vor dem Nichts. „Die Entstehung<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s habe<br />

ich die ganze Zeit in der<br />

Presse verfolgt“, erzählt die<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong>in. „Und<br />

mich irgendwann über die<br />

Berufsmöglichkeiten dort informiert.“<br />

Eine Bekannte von Samira<br />

Tjaden startete ihre Umschulung<br />

zur Fachkraft für Hafenlog<strong>ist</strong>ik<br />

in der ersten Welle –<br />

und erzählte davon. „Im April<br />

2010 bin ich dann mit der<br />

zweiten Welle eingestiegen.<br />

Die zwei Jahre Umschulung<br />

sind schon eine ganz schön<br />

große Herausforderung gewesen“,<br />

sagt die 43-Jährige,<br />

„schließlich habe ich ein Kind<br />

und einen Hund zu Hause.“<br />

Es sei so manches Mal<br />

nicht leicht gewesen, wenn<br />

sie nachts um 2.30 Uhr aufstehen<br />

musste und es dann<br />

um 4.15 Uhr morgens mit<br />

dem Bus nach Bremerhaven<br />

ging. „Und es hat trotzdem<br />

immer Spaß gemacht!“ Während<br />

der Ausbildung wurden<br />

die Umschüler auf dem Terminal<br />

irgendwann eine halbe<br />

Schicht auf der Containerbrücke<br />

und die zweite Hälfte im<br />

Straddle Carrier (auch Van<br />

Carrier genannt) eingesetzt.<br />

„Unsere erfahrenen Ausbilder<br />

hatten schnell einen Blick dafür,<br />

wer seine Stärken eher<br />

auf dem einen oder dem anderen<br />

Gerät hat. Sie haben<br />

Straddle Carrier werden<br />

auch Van Carrier genannt.<br />

deshalb mitentschieden, wohin<br />

der Weg für jeden einzelnen<br />

geht“, sagt die <strong>Wilhelmshavener</strong>in.<br />

Nach einem Jahr<br />

durchliefen die Teilnehmer<br />

dann einen Neigungstest.<br />

„Ich wollte gerne Straddle<br />

Carrier fahren – und das hat<br />

geklappt“, freut sie sich. „Das<br />

<strong>ist</strong> natürlich kein frauentypischer<br />

Beruf, aber macht mir<br />

richtig Spaß.“ Die Akzeptanz<br />

der männlichen Kollegen sei<br />

durchweg groß. „Und ich<br />

glaube, wir Frauen haben<br />

unsere Straddle Carrier wirklich<br />

gut im Griff. Vielleicht sogar<br />

besser als so mancher<br />

Mann.“ Bevor die 43-Jährige<br />

mit Schichtbeginn ihren<br />

Arbeitsplatz in 14 Meter Höhe<br />

erklimmt, wird der Straddle<br />

Carrier rundum gecheckt und<br />

auf mögliche Mängel untersucht.<br />

„Ich muss vorher einfach<br />

die Betriebssicherheit<br />

des Fahrzeugs sicherstellen.“<br />

In das für ihre Arbeit auf dem<br />

Terminal notwendige Computersystem,<br />

ein Bestandteil<br />

der Terminal Operating Software,<br />

habe sie sich schnell<br />

eingearbeitet.<br />

„Die Orientierung auf dem<br />

riesigen Terminalgelände erfolgt<br />

mittels GPS, das kann<br />

man sich ähnlich wie die Navigation<br />

im Auto vorstellen.<br />

Unseren Weg bekommen wir<br />

übers System vorgegeben.<br />

Aber man muss natürlich<br />

schon wissen, wie die einzelnen<br />

Blöcke auf dem Gelände<br />

heißen“, sagt Samira Tjaden.<br />

Die Abläufe für die Straddle<br />

Carrier im Zusammenspiel<br />

mit den Containerbrücken<br />

sind an der Jade anders<br />

als in Bremerhaven oder<br />

Hamburg, wo die Umschüler<br />

ausgebildet wurden. An diese<br />

besonderen Abläufe und Prozesse<br />

des Container Terminals<br />

Wilhelmshaven (siehe<br />

Gespräch mit Geschäftsführer<br />

Mikkel Andersen) habe sie<br />

sich rasch gewöhnt: „Das war<br />

ungefähr so, als wenn man<br />

mit einem neuen Auto in<br />

einer fremden Stadt unterwegs<br />

<strong>ist</strong>.“<br />

Auf dem CTW werde von 6<br />

bis 14 und von 14 bis 22 Uhr<br />

in zwei Schichten gearbeitet.<br />

Mit zunehmender Auslastung<br />

der Umschlagsaktivitäten<br />

werde aber irgendwann auf<br />

die bei anderen Terminals<br />

üblichen drei Schichten umgestellt,<br />

weiß Samira Tjaden.<br />

„Dann wird dann auch hier in<br />

Wilhelmshaven 24 Stunden<br />

gearbeitet, sieben Tage die<br />

Woche, an 360 Tagen im<br />

Jahr.“ Startet neu durch bei Eurogate in Wilhelmshaven: Samira Tjaden WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

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SEITE60<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong>Gate­Supervisor<br />

magdieAufbauarbeit<br />

Rüdiger Sudkamp (rechts) aus Jever <strong>ist</strong> fasziniert vom neuen Tiefwasser-Containerhafen. Er<br />

arbeitet im Team von Gatemanager Axel Ahlers (seine Geschichte auf Seite 61).WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

Rüdiger Sudkamp wagte<br />

den Schritt zum beruflichen<br />

Neuanfang. Auf<br />

dem CTW führt er ein<br />

19-köpfiges Team.<br />

WILHELMSHAVEN – Zum Team<br />

von Gate-Manager Axel Ahlers<br />

(nächste Seite) gehört<br />

Gate-Supervisor (Me<strong>ist</strong>er) Rüdiger<br />

Sudkamp (42). <strong>Der</strong> gelernte<br />

Kfz-Me<strong>ist</strong>er aus Jever<br />

<strong>ist</strong> seit 1. März beim Eurogate<br />

CTW; zuvor hat er in einer<br />

Kfz-Werkstatt gearbeitet. „<strong>Der</strong><br />

Hafen fasziniert mich schon<br />

länger“, erklärt Sudkamp seinen<br />

Schritt zum beruflichen<br />

Neuanfang. „Es reizt mich, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes,<br />

Neuland zu betreten und den<br />

Containerterminal hier mit<br />

aufzubauen.“ Als Kfz-Me<strong>ist</strong>er<br />

mag er die Arbeit mit Geräten<br />

– „die sind hier halt nur ein<br />

bisschen größer“. Spannend<br />

seien für ihn die Möglichkeiten<br />

zur Mitgestaltung, weil<br />

hier alles neu sei und sich erst<br />

zurechtlaufen müsse.<br />

Aktuell führe er 19 Mitarbeiter<br />

in seinem Team, alles<br />

Quereinsteiger. Wobei jeder<br />

entsprechende Qualifikationen<br />

mitbringe. „Gemeinsam<br />

sorgen wir für einen reibungslosen<br />

Ablauf der landseitigen<br />

Abfertigung – unter<br />

anderem für die Lkw.“ Man<br />

helfe gerade in der Anlaufzeit<br />

gerne auch den Truckern bei<br />

der Orientierung auf dem für<br />

sie unbekannten Terminal.<br />

„Dabei sind natürlich schon<br />

mal Englischkenntnisse erforderlich,<br />

wenn wir ihnen Abläufe<br />

und Prozesse erläutern.“<br />

In zwei Schichten laufe der<br />

Betrieb auf dem Terminal<br />

zurzeit – die Frühschicht von<br />

6 bis 14 und die Spätschicht<br />

von 14 bis 22 Uhr. „In dieser<br />

Zeit werden wir auch die Lkw<br />

abfertigen.“ Ein 24-Stunden-<br />

Betrieb <strong>ist</strong> in der Anfangsphase<br />

wegen der kalkulierten<br />

Umschlagsmengen noch<br />

nicht notwendig.<br />

Um 5.30 Uhr starte der<br />

Arbeitstag für ihn mit der Einteilung<br />

seiner Leute. „Sie<br />

überwachen die verschiedenen<br />

Abläufe, müssen bei Störungen<br />

die Ursachen abklären<br />

und bei Bedarf auch<br />

Schäden beseitigen – so wie<br />

neulich bei einer beschädigten<br />

Schranke“, sagt der 42-<br />

Jährige. Er selbst arbeite als<br />

Supervisor überwiegend am<br />

Schreibtisch. „Aber bei der<br />

Schranke konnte ich auch<br />

mal wieder meine MacGyver-<br />

Qualitäten ausleben.“ Respekt:<br />

<strong>Der</strong> US-Serienheld kann<br />

mit seinem Schweizer Messer,<br />

einer Büroklammer und etwas<br />

Klebeband so ziemlich<br />

alles reparieren.<br />

„Wenneslosgeht,<strong>ist</strong>maneinsmitdemGerät“<br />

WILHELMSHAVEN – Straddle<br />

Carrier fahren – das macht<br />

auch der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Martin Neusüß (43). Seit Juni<br />

dieses Jahres bewegt er auf<br />

dem CTW diese hochbeinigen<br />

Transportfahrzeuge für Container<br />

.<br />

„Gelernt habe ich mal Maschinenschlosser<br />

bei Krupp“,<br />

erzählt Neusüß. Er kenne jahrelange<br />

Nachtarbeit, weiß wie<br />

es <strong>ist</strong>, sechs Tage die Woche<br />

zu arbeiten. Bege<strong>ist</strong>ert habe<br />

er die Chance ergriffen und<br />

sei über die Umschulung bei<br />

Eurogate eingestiegen. „Auf<br />

so eine Perspektive habe ich<br />

immer gehofft“, sagt Neusüß.<br />

„Klar gab es während der<br />

zweijährigen Umschulung<br />

schwere Tage, ja sogar schwere<br />

Wochen für mich“, gesteht<br />

der 43-Jährige. „Es fiel einem<br />

wirklich nicht alles in den<br />

Schoß. Aber unsere Ausbilder<br />

hatten immer ein offenes Ohr<br />

für uns.“ Nun wird er im<br />

Schichtdienst als Straddle<br />

Carrier Operator (SCO; so<br />

heißt es beim CTW exakt)<br />

eingesetzt und bringt die<br />

Container von den Containerbrücken<br />

zum Stellplatz<br />

oder von dort zur Verladung<br />

bis zur Containerbrücke.<br />

Arbeitgeber Eurogate weiß,<br />

was den Umschülern während<br />

der zweijährigen Ausbildung<br />

abverlangt wurde. Es<br />

waren lange Tage, viel Theorie<br />

und noch mehr Praxis für<br />

die Teilnehmer. „Deshalb hatten<br />

wir mit unseren Partnern<br />

ein gutes Gesamtpaket geschnürt<br />

– und dazu gehörte<br />

eine gute Betreuung der Umschüler“,<br />

sagt Claudia Halley,<br />

Personalleitung beim CTW.<br />

„Es war immer wieder<br />

spannend“, bestätigt Martin<br />

Neusüß, „weil man alle Abteilungen<br />

durchlaufen hat und<br />

überall Einblick nehmen<br />

konnte.“ Am Standort Bremerhaven<br />

habe die zweite<br />

Welle der Umschüler zum<br />

Beispiel neben dem Northsea<br />

Terminal Bremerhaven (NTB)<br />

auch die Arbeit der BLG Log<strong>ist</strong>ics<br />

Group kennen gelernt.<br />

„Auch wenn man den 75<br />

Tonnen Eigengewicht mit<br />

Respekt begegnet: Im Straddle<br />

Carrier fühle ich mich<br />

längst zu Hause “, sagt der 43-<br />

jährige <strong>Wilhelmshavener</strong>. Teil<br />

der praktischen Ausbildung<br />

<strong>ist</strong> unter anderem der „Führerschein“<br />

für das Bedienen<br />

von Großgeräten wie Containerbrücken<br />

oder Straddle<br />

Carrier. Das Training <strong>ist</strong> laut<br />

Eurogate durchaus anspruchsvoll.<br />

Hohe Konzentration,<br />

Sicherheitsdenken und<br />

Arbeiten in großen Höhen<br />

sind erforderlich.<br />

Zu Beginn der Umschulung<br />

vor mehr als zwei Jahren<br />

sei die Umstellung schon<br />

groß gewesen, so Neusüß.<br />

„Die Unterstützung war aber<br />

von Anfang an toll. Meine Familie<br />

stand immer voll und<br />

ganz hinter dem Projekt und<br />

meiner Entscheidung, hier zu<br />

arbeiten.“ Er habe keine Minute<br />

bereut. Martin Neusüß<br />

lächelt zufrieden. Mittlerweile<br />

könne er es kaum erwarten,<br />

bis der Fahrauftrag in seinem<br />

Straddle Carrier eintreffe:<br />

„Dann geht es los – und man<br />

<strong>ist</strong> eins mit dem Gerät.“<br />

Martin Neusüß fühlt sich<br />

hier schon wie zu Hause.


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE61<br />

AlsGatemanagerdieTransportlog<strong>ist</strong>ikimBlick<br />

Nach seiner Bundeswehrzeit<br />

ergriff Axel<br />

Ahlers seine Chance als<br />

Gate-Manager bei Eurogate.<br />

<strong>Der</strong> WZ schildert<br />

er den Weg eines Lkw<br />

bei der Anlieferung<br />

eines Containers.<br />

WILHELMSHAVEN – <strong>Der</strong> <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Axel Ahlers<br />

(38) hat bei Eurogate als<br />

Gate-Manager seine Chance<br />

ergriffen. Noch während seiner<br />

Zeit als Offizier im Log<strong>ist</strong>ikzentrum<br />

der Bundeswehr<br />

habe er die Entwicklung des<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>s mit großem<br />

Interesse verfolgt und schon<br />

früh als persönliche Perspektive<br />

gesehen. „Es hat geklappt.<br />

Und es <strong>ist</strong> super!“,<br />

sagt der Wirtschaftsingenieur<br />

bege<strong>ist</strong>ert. Verantwortlich <strong>ist</strong><br />

Ahlers derzeit für 30 Mitarbeiter<br />

– und quasi alles, was mit<br />

der landseitigen Transportlog<strong>ist</strong>ik<br />

zu tun hat auf dem Eurogate<br />

Container Terminal<br />

Wilhelmshaven (CTW).<br />

„Ich arbeite mit meinem<br />

Team an den verschiedenen<br />

Prozessen, also Abläufen, deren<br />

Weiterentwicklung und<br />

Optimierung. Dabei muss ich<br />

mich eng mit den Kollegen<br />

und firmenübergreifend zum<br />

Beispiel mit der JadeWeser-<br />

Port-Realisierungsgesellschaft<br />

und unseren Kundenabstimmen“,<br />

erzählt der 38-Jährige.<br />

Er sei auch Ansprechpartner<br />

für Speditionen, Trucker sowie<br />

Bahnunternehmen, wenn<br />

es um Anlieferung oder Abholung<br />

von Containern im<br />

Hafen gehe.<br />

Gate-Manager Axel Ahlers<br />

hat in den vergangenen Monaten<br />

bei mehreren Informationsveranstaltungen<br />

zahlreiche<br />

Mitarbeiter von Speditionen<br />

die Abläufe auf dem CTW<br />

vorgestellt – von der Ankunft<br />

bis zum Abladen des gelieferten<br />

Containers oder der Abholung.<br />

„Mit einem animierten<br />

Video haben wir allen<br />

Teilnehmern zudem den exakten<br />

Ablauf der Anlieferung<br />

eines Containers auf dem<br />

Terminalgelände veranschaulicht.<br />

An die Kunden wurden<br />

zum Beispiel auch Flyer verteilt,<br />

in denen die Bedienung<br />

der Konsolen für Trucker erläutert<br />

werden.“<br />

<strong>Der</strong> Wirtschaftsingenieur<br />

schildert am Beispiel eines<br />

Lkw-Fahrers, wie aufwendig<br />

die log<strong>ist</strong>ische Abwicklung<br />

des Containerumschlags <strong>ist</strong>:<br />

„Wegen der Zollbestimmungen<br />

und des international<br />

gültigen ISPS-Codes – einem<br />

umfangreichen Paket von<br />

Maßnahmen zur Gefahrenabwehr<br />

auf Schiffen und in Häfen<br />

– gibt es mehrere Stationen,<br />

um auf das Terminalgelände<br />

und wieder hinaus zu<br />

gelangen.“ Grundsätzlich sei<br />

ein Container vor der Anlieferung<br />

bereits beim Zoll deklariert;<br />

sonst muss der Fahrer<br />

zunächst am Zollgebäude<br />

Halt machen und die Abwicklung<br />

vornehmen.<br />

Bei der ersten Station auf<br />

dem CTW durchfährt der Trucker<br />

das sogenannte InGate-<br />

Video, von außen betrachtet<br />

ein blaues „Häuschen“. Das<br />

aber steckt voller Sensoren.<br />

„Hier werden bereits viele relevante<br />

Daten gesammelt.<br />

<strong>Der</strong> sogenannte ISO-Code zur<br />

Identifizierung jedes Containers<br />

wird eingelesen, das<br />

Lkw-Kennzeichen, die Chassislänge<br />

und Containergröße<br />

werden erfasst“, sagt Ahlers.<br />

Außerdem werde jeder ankommende<br />

Container fotografiert.<br />

„So können wir den<br />

Zustand der Box ab seiner<br />

Ankunft auf dem CTW lückenlos<br />

dokumentieren.“<br />

Im InGateVideo muss der<br />

Lkw-Fahrer das erste Mal bei<br />

Auf dem Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven müssen Lkw-Fahrer mit ihrer Ladung mehrere Stationen durchfahren.<br />

So wird zum einen die Transportkette lückenlos überwacht, zum anderen aber auch die Sicherheit gewährle<strong>ist</strong>et. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

der Anfahrt seine persönliche<br />

Truckerkarte vorzeigen. Die<br />

bekommt er von Eurogate<br />

und <strong>ist</strong> für jeden Terminal des<br />

Unternehmens gültig.<br />

Die zweite Station für den<br />

Truck <strong>ist</strong> das „Inbound Gate“<br />

– hier startet die eigentliche<br />

Abfertigung des Containers.<br />

Aus vier Sprachen, nämlich<br />

deutsch, englisch, russisch<br />

und polnisch, kann sich der<br />

Fahrer die für ihn passende<br />

zur Kommunikation auswählen.<br />

„Im Normalfall hat die<br />

Spedition bereits im Vorfeld<br />

alle nötigen Daten für den<br />

Container per Software übermittelt“,<br />

so Axel Ahlers.<br />

„Dann muss der Trucker an<br />

dieser Station nur noch einen<br />

sechsstelligen Code eingeben.<br />

Ansonsten führt ihn ein Dialog<br />

am Bildschirm durch die<br />

notwendigen Angaben.“<br />

Sollte etwas nicht stimmen,<br />

druckt der Automat ein<br />

Ticket mit der entsprechenden<br />

Fehlermeldung aus, mit<br />

dem der Lkw-Fahrer im Terminal-House<br />

an einer Lösung<br />

arbeiten kann. „Entweder<br />

selbst – oder in Kontakt mit<br />

seiner Spedition.“ Platz sei in<br />

diesem Bereich für 30 Trucks.<br />

„Am Inbound Gate stehen<br />

Eurogate-Mitarbeiter, unter<br />

anderem für die optische<br />

Kontrolle der Container auf<br />

Schäden oder beschädigte<br />

Versiegelungen bei Gefahrgütern“,<br />

erläutert Gatemanager<br />

Ahlers. „Das Ziel unseres<br />

Gate-Systems <strong>ist</strong> letztendlich<br />

eine automatische Abfertigung.“<br />

Zuletzt geht es mit dem<br />

Lkw zum „InGate“. „Das <strong>ist</strong><br />

die ISPS-Sicherheitsgrenze<br />

des Terminals. Hier muss der<br />

Trucker nur noch seine Karte<br />

vors Lesegerät halten, um<br />

einzuchecken.“ Dann geht es<br />

schließlich zur sogenannten<br />

Transfer-Area, dem Übergabeplatz.<br />

„Bevor der Container<br />

nun abgeladen werden kann,<br />

muss der Trucker aussteigen<br />

und die Ladungssicherung<br />

gelöst werden“, sagt Axel Ahlers.<br />

Aus Sicherheitsgründen<br />

muss der Fahrer an einer Station<br />

in gewissem Abstand zu<br />

seinem Lkw einen „Präsenzknopf“<br />

drücken. „Nur so wird<br />

das Signal für den wartenden<br />

Straddle Carrier auf Grün geschaltet<br />

– und der gelieferte<br />

Container kann von diesem<br />

auf seinen Stellplatz gebracht<br />

werden.“<br />

Bei der Abholung eines<br />

Containers geht es quasi in<br />

umgekehrter Reihenfolge<br />

wieder aus dem Terminalgelände.<br />

Am „OutGateVideo“<br />

werden wieder alle relevanten<br />

Daten erfasst und ein Foto<br />

des Containers gemacht. <strong>Der</strong><br />

Fahrer loggt sich mit seiner<br />

Truckerkarte aus.<br />

Die nächste Station <strong>ist</strong> das<br />

sogenannte OutGate: „Hier<br />

erhält er einen Beleg mit Informationen<br />

über all das, was<br />

Relevantes für ihn auf dem<br />

Terminal abgelaufen <strong>ist</strong>.“ Als<br />

letzte Kontrolle durchläuft<br />

der Container-Transport hier<br />

die Überprüfung auf Zollrelevanz.<br />

Gegebenenfalls muss<br />

der Trucker dann noch zum<br />

Zoll vor der Ausfahrt des<br />

CTW. „Ist jedoch alles in Ordnung,<br />

erhält er einen weiteren<br />

Beleg ausgedruckt und<br />

kann seine Ladung über die<br />

A 29 an ihren Bestimmungsort<br />

liefern.“<br />

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SEITE62<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

TrainingsplannachMaßfürjedenNeuen<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Lenz startete<br />

2008 bei Eurogate mit<br />

einer Dualen Ausbildung<br />

zur Betriebswirtin. Beim<br />

CTW arbeitet sie als<br />

Trainingskoordinatorin –<br />

und lernt jeden Neuen<br />

persönlich kennen.<br />

WILHELMSHAVEN – Viele Jobs<br />

und Tätigkeiten auf einem<br />

modernen Containerterminal<br />

erfordern so spezialisierte<br />

Qualifikationen, dass auf dem<br />

Arbeitsmarkt praktisch keine<br />

passenden Berufsbilder zu<br />

finden sind. Eurogate hält es<br />

deshalb mit dem Grundsatz:<br />

„Trainieren und Schulen“ aller<br />

neuen Mitarbeiter. Und<br />

zwar in Theorie und Praxis.<br />

Stets passgenau für jeden<br />

Mitarbeiter werden modulare<br />

Trainingseinheiten zusammengestellt.<br />

Von Hafenenglisch<br />

über Brandschutzschulung<br />

bis hin zur spezifischen<br />

IT-Schulung <strong>ist</strong> vieles dabei.<br />

Für den Container Terminal<br />

Wilhelmshaven (CTW) arbeitet<br />

seit einem Jahr Chr<strong>ist</strong>ina<br />

Lenz (23) als Trainingskoordinatorin.<br />

Die junge Frau <strong>ist</strong> im<br />

Jahr 2008 bei Eurogate eingestiegen<br />

und hat erfolgreich<br />

eine Duale Ausbildung zur<br />

Betriebswirtin absolviert, bevor<br />

sie ihre Arbeit im Personalbereich<br />

aufnahm. Chr<strong>ist</strong>ina<br />

Lenz stammt aus Bremerhaven,<br />

wohnt aber mittlerweile<br />

in Wilhelmshaven: „Ich<br />

wollte gerne auf dem CTW<br />

arbeiten, weil es diese reizvolle<br />

Aufgabe so nur hier gibt.“<br />

Seit Anfang dieses Jahres<br />

fangen eigentlich jede Woche<br />

neue Leute hier an, so die<br />

Trainingskoordinatorin. Eurogate<br />

habe aus diesem Grund<br />

für den Standort Wilhelmshaven<br />

ein eigenes Begrüßungsmanagement<br />

aufgebaut – mit<br />

Infomappen für die Neuen<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Lenz stammt aus Bremerhaven, wohnt aber mittlerweile in Wilhelmshaven. Seit<br />

einem Jahr arbeitet sie schon beim Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven. WZ-FOTO: LÜBBE<br />

und einem Begrüßungstag.<br />

„Für die spätere Praxis-Einweisung<br />

bekommt dann jeder<br />

einen Mentoren an die Hand<br />

– als Ansprechpartner und<br />

Fachmann.“ In einem neuen<br />

Betrieb wie dem CTW sei damit<br />

fast jeder, der schon „länger“<br />

hier arbeite, als Praxiseinweiser<br />

gefragt. „In der Einführungswoche<br />

haben wir die<br />

Neuen anfangs noch nach<br />

Bremerhaven oder Hamburg<br />

geschickt“, erzählt die 23-Jährige.<br />

„In dieser ersten Woche<br />

lernen neue Mitarbeiter alle<br />

Abteilungen und die wichtigsten<br />

Ansprechpartner kennen.<br />

<strong>Der</strong> Rundumblick im gesamten<br />

Unternehmen <strong>ist</strong> uns<br />

bei Eurogate wichtig.“<br />

Die individuelle Ausbildung<br />

beginne in der zweiten<br />

Woche. „Unsere gewerblichen<br />

Mitarbeiter lernen dabei zum<br />

Beispiel den Umgang mit der<br />

Terminal-Software. Aber auch<br />

hier <strong>ist</strong> uns der Blick über den<br />

Tellerrand wichtig, jeder soll<br />

mal gesehen haben, was der<br />

Kollege so macht – und<br />

braucht für seine Arbeit.“ <strong>Der</strong><br />

Einsatz auf anderen Eurogate-Terminals<br />

gehört während<br />

dieser Zeit dazu.<br />

„Üben, üben, üben, heißt<br />

es in der ersten Phase, damit<br />

man das Erlernte später sicher<br />

umsetzen kann“, sagt<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Lenz. Schwerpunkte<br />

liegen unter anderem auf<br />

der Arbeitssicherheit, für einige<br />

zudem die Ausbildung in<br />

Erster Hilfe. „Außerdem gibt<br />

es für alle Mitarbeiter praktische<br />

Übungen im Brandschutz.<br />

Da werden Papierund<br />

Fettbrände demonstriert<br />

und gezeigt, wie man die bekämpfen<br />

kann.“<br />

Die Gruppenstärke bei den<br />

Trainingsmaßnahmen variiere<br />

zwischen zwei und zehn<br />

Mitarbeitern. „Gemeinsam<br />

lernen sie zum Beispiel beim<br />

Hafenenglisch Begriffe wie<br />

,mooring‘ – das heißt Festmachen.<br />

Und jeder erhält ein Set<br />

kleiner Kärtchen mit den<br />

wichtigsten Vokabeln. So<br />

kann man später jederzeit<br />

seine englischen Fachausdrücke<br />

noch einmal nachlesen.“<br />

Und in der IT arbeiten die<br />

neuen Mitarbeiter in Trockenübungen<br />

mit praktischen<br />

Fällen. Zu allen wichtigen<br />

Themen gebe es für die Neuen<br />

Handouts. „Und bei Fragen<br />

<strong>ist</strong> eigentlich immer ein<br />

Ansprechpartner da.“<br />

Von dieser Dynamik lebe<br />

das gesamte Projekt Container<br />

Terminal Wilhelmshaven.<br />

„Und weil alles neu <strong>ist</strong> und<br />

noch nicht enddefiniert, wird<br />

jeder Bewerber bereits im<br />

Vorstellungsgespräch darauf<br />

hingewiesen, was da auf ihn<br />

zukommt“, sagt die Trainingskoordinatorin.<br />

„Wer<br />

einen ruhigen Job in einem<br />

eingefahrenen Berufsumfeld<br />

sucht, <strong>ist</strong> bei uns falsch. Das<br />

bietet jedem viele Möglichkeiten<br />

zur Mitgestaltung und<br />

Entfaltung.“ Da beim CTW alle<br />

in einem „neuen Boot“ sitzen,<br />

sei die Atmosphäre hier<br />

familiärer als in Bremerhaven<br />

oder Hamburg, sagt auch Eurogate-Sprecherin<br />

Corinna<br />

Romke.<br />

Rund 400 Menschen sind<br />

zum Auftakt beim Eurogate<br />

Container Terminal Wilhelmshaven<br />

beschäftigt. Die<br />

junge Trainingskoordinatorin<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Lenz fühlt sich respektiert<br />

und akzeptiert: „Alter<br />

und Geschlecht der Mitarbeiter<br />

sind kein Thema – wir<br />

sind alle in einem großen<br />

Team.“ Die me<strong>ist</strong>en Beschäftigten<br />

beim CTW kommen<br />

aus Wilhelmshaven und umzu,<br />

etwa 15 bis 20 Prozent aus<br />

dem weiteren Umland, der<br />

ein oder andere sogar aus<br />

Hamburg.<br />

Ihren Umzug nach Wilhelmshaven<br />

hat die 23-Jährige<br />

nicht bereut. „Es <strong>ist</strong> ein<br />

großer Vorteil, dass so viele<br />

Neue da sind. Da lernt man<br />

schnell Leute kennen“, sagt<br />

Chr<strong>ist</strong>ina Lenz. „Längst starten<br />

wir auch zu Unternehmungen<br />

in unserer Freizeit<br />

nach Dienst und an den Wochenenden.“<br />

Wir wunschen zum<br />

Jubiläum alles Gute!<br />

Wir wünschen zur<br />

Eröffnung viel Erfolg!<br />

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-<strong>Der</strong> Stadt und der Region verpflichtet -<br />

Wir gratulieren und wünschen dem<br />

„<strong>JadeWeserPort</strong>“<br />

einen erfolgreichen Start!<br />

Nikola Fischer<br />

Gianna Spalthoff<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE63<br />

VonderSchiffsbrücke<br />

insTerminalhaus<br />

Rike Stangel <strong>ist</strong> bereits<br />

als Nautischer Offizier<br />

zur See gefahren. Beim<br />

CTW sorgt sie mit dafür,<br />

dass die Container an<br />

Bord ihren richtigen<br />

Platz bekommen.<br />

WILHELMSHAVEN – Von der vierten<br />

Etage des Eurogate-Terminal-Hauses<br />

hat man einen tollen<br />

Blick. Nach Osten auf die<br />

Hauptkaje mit den riesigen<br />

Containerbrücken und den<br />

Straddle Carriern, nach Westen<br />

auf die <strong>JadeWeserPort</strong>-Log<strong>ist</strong>ikzone<br />

und die weiten<br />

Grodenflächen dahinter.<br />

Hier oben im vorletzten<br />

Stockwerk des neuen Gebäudes<br />

<strong>ist</strong> der Arbeitsplatz von<br />

Rike Stangel (28), seit März<br />

beim Eurogate Container Terminal<br />

Wilhelmshaven (CTW)<br />

als Vesselplaner (Schiffsplaner)<br />

beschäftigt. Mit ihren<br />

zurzeit noch drei Kollegen <strong>ist</strong><br />

sie für die Planung zuständig,<br />

wie ein Containerschiff optimal<br />

und möglichst schnell zu<br />

be- oder entladen <strong>ist</strong>.<br />

Wenn es los geht mit dem<br />

regulären Betrieb am CTW,<br />

wird die junge Frau kaum<br />

mehr Zeit haben, die Aussicht<br />

zu genießen. Denn die Reeder<br />

wollen ihre Schiffe so kurz<br />

wie möglich an der Kaje liegen<br />

sehen. Umschlagaktivitäten<br />

müssen deshalb schnell<br />

und trotzdem äußerst sorgfältig<br />

ablaufen.<br />

„Letztlich setzen wir Vesselplaner<br />

auf dem Terminal<br />

um, was der Planer der zuständigen<br />

Reederei im Vorfeld<br />

geplant hat“, sagt Stangel. Also<br />

muss die 28-Jährige für die<br />

Beladungsplanung der Containerschiffe<br />

Absprachen mit<br />

den Reedereien, der Schiffsführung,<br />

Kunden des Terminals<br />

und den Schichtleitern<br />

der gewerblichen Terminalmitarbeiter<br />

treffen. „Wir koordinieren<br />

so die Schiffsabfertigung<br />

und entscheiden, wo<br />

welcher Container an Bord<br />

gestaut wird.“<br />

„Optimal <strong>ist</strong> es, wenn wir<br />

alle Infos und Daten über ein<br />

großes Schiff und die Container<br />

von der Reederei gut 24<br />

Stunden vor dem Festmachen<br />

bekommen“, sagt Stangel. Bei<br />

einem kleineren Feederschiff<br />

reichen den Vesselplanern<br />

schon vier bis fünf Stunden<br />

Vorlauf, um vor Ort alles Notwendige<br />

zu veranlassen.<br />

Auf dem CTW arbeiten die<br />

Vesselplaner wie die me<strong>ist</strong>en<br />

Kollegen derzeit in zwei<br />

Schichten zwischen 6 Uhr<br />

morgens und 22 Uhr am<br />

Abend. Rike Stangel und ihre<br />

Kollegen werden jedoch wohl<br />

bereits in naher Zukunft rund<br />

um die Uhr in drei Schichten<br />

im Einsatz sein.<br />

Für die aus Bad Bederkesa<br />

stammende 28-Jährige – privat<br />

<strong>ist</strong> sie inzwischen nach<br />

Oldenburg gezogen – kein<br />

Problem. „Ich habe Nautik<br />

studiert und bin zweieinhalb<br />

Jahre als Schiffsoffizier zur<br />

See gefahren“, erzählt sie. „Da<br />

<strong>ist</strong> man gewohnt, auch nachts<br />

zu arbeiten.“<br />

In der vierten Etage des Terminal-House arbeitet Rike Stangel<br />

mit ihren Kollegen im Schichtdienst.<br />

Bis Herbst 2011 sei sie bei<br />

einer Bremer Reederei beschäftigt<br />

gewesen. „Nach<br />

einem Praktikum bei Eurogate<br />

im Jahr 2004 war es aber<br />

mein langfr<strong>ist</strong>iger Plan, im<br />

Hafen zu arbeiten und nicht<br />

mehr an Bord.“<br />

H<strong>ist</strong>orische<br />

Stehbierhalle<br />

BAVARIA KRUG<br />

Betreutes Trinken<br />

seit 1913!<br />

Bei der Beladungsplanung eines Containerschiffes <strong>ist</strong> Vesselplaner (Schiffsplaner) Rike<br />

Stangel hoch konzentriert. Die Arbeit im Hafen habe sie schon früh gereizt. WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

Da habe sie die Stellenausschreibung<br />

als Vesselplaner<br />

für den Container Terminal<br />

Wilhelmshaven gelesen und<br />

sich gleich online bei Eurogate<br />

beworben. Mit Erfolg.<br />

„Nun hab’ ich viel früher als<br />

gedacht meinen Wunscharbeitsplatz<br />

bekommen“,<br />

freut sich die junge Frau. „Ich<br />

mag die Atmosphäre im Hafen<br />

schon lange gerne. Das <strong>ist</strong><br />

weltweit ähnlich, man versteht<br />

sich einfach.“<br />

Staupläne, die Abwicklung<br />

in den Häfen, die Fachsprache<br />

auf Englisch: Für die studierte<br />

und erfahrene Nautikerin<br />

alles keine Unbekannten.<br />

Ihre Kollegen sind ebenfalls<br />

Quereinsteiger aus artverwandten<br />

Berufen. Jeder Neue<br />

wird von den „alten Hasen“<br />

an die Hand genommen und<br />

eingewiesen in seine Aufgaben.<br />

Dazu zählt das Handling<br />

der Terminal Operating Software<br />

Navis N4, mit der die<br />

Schiffsplaner arbeiten. Diese<br />

Software steuert alle Abläufe<br />

des Terminalbetriebs. Rike<br />

Stangel hält einen Moment<br />

inne vor ihrem Monitor,<br />

schaut auf und lässt ihren<br />

Blick schweifen. „Das <strong>ist</strong> ein<br />

tolles Arbeitsklima hier vor<br />

Ort. Und unglaublich reizvoll,<br />

an diesem Projekt mitzugestalten.“<br />

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SEITE64<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

MaßgeschneiderteTrainingsimmaritimenUmfeld<br />

Die Qualifizierung der gewerblichen<br />

Mitarbeiter für<br />

Eurogate am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

liegt in bewährten Händen:<br />

Die ma-co maritimes competenzcentrum<br />

GmbH (kurz:<br />

ma-co) <strong>ist</strong> der Bildungsträger<br />

für die deutschen Seehäfen.<br />

Neben den Kernbranchen<br />

Hafen/Umschlag, Log<strong>ist</strong>ik,<br />

Seeschifffahrt und Offshore<br />

bietet ma-co auch Qualifizierungsmaßnahmen<br />

in den Bereichen<br />

Gefahrgut, Safety &<br />

Security, Führung & Kommunikation<br />

und IT an.<br />

Durch die modulare und<br />

passgenaue Zusammensetzung<br />

von Trainingsbausteinen<br />

<strong>ist</strong> ma-co ein wichtiger<br />

Partner für die Unternehmen<br />

an den Standorten Hamburg,<br />

Bremen und Wilhelmshaven.<br />

Das Kerngeschäft <strong>ist</strong> nach<br />

eigenen Angaben durch langjährige<br />

partnerschaftliche<br />

Kundenbeziehungen geprägt.<br />

Im Jahr 2008 wurde ma-co<br />

beauftragt, das Auswahlverfahren<br />

und die anschließende<br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für die zukünftigen<br />

Fachkräfte für Hafenlog<strong>ist</strong>ik<br />

des Eurogate Container Terminals<br />

Wilhelmshaven<br />

(CTW) durchzuführen. Das<br />

aufwendige Projekt wurde in<br />

enger Zusammenarbeit zwischen<br />

Eurogate, der Agentur<br />

für Arbeit Wilhelmshaven,<br />

„bleib dran“ und ma-co als<br />

Bildungsträger auf den Weg<br />

gebracht.<br />

Bis heute wurden bereits<br />

158 Umschüler qualifiziert<br />

und haben vor der Industrieund<br />

Handelskammer Oldenburg<br />

ihren Abschluss zur<br />

Fachkraft für Hafenlog<strong>ist</strong>ik<br />

abgelegt. Davon haben acht<br />

Teilnehmer als Beste ihrer<br />

Ausbildungsjahrgänge eine<br />

Auszeichnung von der IHK in<br />

Oldenburg erhalten. Bis Ende<br />

Januar 2013 werden weitere<br />

vier Klassen mit insgesamt<br />

54 Teilnehmern ihren<br />

Abschluss erlangen und in<br />

das operative Geschehen auf<br />

dem CTW im <strong>JadeWeserPort</strong><br />

einsteigen.<br />

57 Umschüler zum Hafenlog<strong>ist</strong>iker wurden im August 2011 freigesprochen. Sie absolvierten ihre Ausbildung bei der ma-co maritimes competenzcentrum<br />

GmbH, dem Bildungsträger für die deutschen Seehäfen.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/GABRIEL-JÜRGENS<br />

Rekrutiert wurden die<br />

Teilnehmer für die zweijährige<br />

Umschulungsmaßnahme<br />

überwiegend aus Wilhelmshaven<br />

und der Region. Eurogate<br />

hat sich dabei bewusst<br />

für die Umschulung von<br />

Langzeitarbeitslosen entschieden.<br />

<strong>Der</strong> Schulungsplan für die<br />

einzelnen Klassen sieht verschiedene<br />

Schulungsstätten<br />

vor. Die theoretischen Inhalte<br />

mit Einbindung von praktischen<br />

Übungen finden bei<br />

ma-co auf dem Gelände des<br />

Technologie Centum Nordwest<br />

in Roffhausen statt. Die<br />

konkrete Praxiserfahrung erlangen<br />

die Teilnehmer im<br />

Rahmen des fachpraktischen<br />

Unterrichts in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Eurogate<br />

Ausbildungsabteilungen auf<br />

den Containerterminals in<br />

Bremerhaven und Hamburg.<br />

Per Bus-Shuttle werden die<br />

Teilnehmer zu den einzelnen<br />

Schulungsstätten gebracht.<br />

Im Rahmen der Umschulungsmaßnahme<br />

werden die<br />

Teilnehmer mit den log<strong>ist</strong>ischen<br />

Prozessen eines Containerterminals<br />

vom Wareneingang<br />

bis zum Warenausgang<br />

vertraut gemacht. Die<br />

Grunddisziplinen des Arbeitens<br />

auf einem Containerterminal<br />

werden erlernt. Dazu<br />

gehören u.a. auch das Anschlagen<br />

von Lasten, die Spezifizierung<br />

von Gefahrgut, die<br />

Kontrolle und die Ladungssicherung<br />

von Containern und<br />

die Dokumentation. Als zusätzliche<br />

Qualifikation erhalten<br />

alle Teilnehmer eine Ausbildung<br />

an der Motorkettensäge,<br />

um die Ladungssicherung<br />

im Container nach den<br />

CTU Packrichtlinien vornehmen<br />

zu können.<br />

Während des fachpraktischen<br />

Unterrichts erlangen<br />

die Teilnehmer unterschiedliche<br />

Hafenpatente und eine<br />

Ausbildung auf einem Großgerät.<br />

Je nach individueller<br />

Eignung werden die Teilnehmer<br />

als Containerbrückenfahrer<br />

oder als Straddle-Carrier-Fahrer<br />

fit gemacht.<br />

Auch nach der beschriebenen<br />

Umschulungsmaßnahme<br />

wird ma-co im <strong>Wilhelmshavener</strong>-Umfeld<br />

weiter präsent<br />

sein und neue Qualifizierungsmaßnahmen<br />

auf den<br />

Weg bringen. Dabei will maco<br />

neben der Qualifizierung<br />

von Beschäftigten auch einen<br />

Beitrag zur Deckung des<br />

Fachkräftebedarfs der Unternehmen<br />

in der Region le<strong>ist</strong>en.<br />

Entsprechende Konzepte<br />

liegen nach Angaben des<br />

Unternehmens bereits vor.<br />

WIR GRATULIEREN<br />

ZUR ERÖFFNUNG DES<br />

JADE-WESER-PORTS<br />

Gehen Sie in Ihrem hafennahen<br />

Baumarkt vor Anker!<br />

Wir gratulieren<br />

zur Inbetriebnahme<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s!<br />

Täglich noch bis zum 31.10.2012<br />

zur großen Hafenrundfahrt<br />

und in den Jade-Weser-Port<br />

ab Wilhelmshaven Helgolandkai.<br />

Neue Straße 9·26409 Wittmund/Carolinensiel<br />

Telefon 04464/9495-0 ·Fax 04464/9495-30<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE65<br />

Juli 2010: Bei der Übergabe der Einstellungszusage<br />

an die künftigen Umschüler (vorne, von links)<br />

York Steinbrunner, Personalreferent Eurogate, die<br />

Teilnehmer Robert Brunzel und David Engels und<br />

Rudolf Hempfling, Chef der Arbeitsagentur Wilhelmshaven.<br />

Insgesamt erhielten 37 Teilnehmer<br />

ihre Zusagen. Die Umschüler der dritten Tranche erfahren<br />

ihre praktische Ausbildung in Hamburg.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

„GutesPersonalbrauchtLieferzeit“<br />

2008 startete in<br />

Wilhelmshaven die größte<br />

Qualifizierungsaktion<br />

für Arbeitslose. Von 1400<br />

Personen wurden 221 für<br />

eine Umschulung für den<br />

Hafen ausgewählt.<br />

WILHELMSHAVEN – Die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Arbeitsagentur<br />

setzt bei der Personalgewinnung<br />

neben der Unterstützung<br />

von Arbeitgebern bei<br />

Einstellungsverfahren am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

(JWP) auf gezielte<br />

Qualifizierungen. Auch für<br />

junge Menschen sind die Zukunftsperspektiven<br />

positiv:<br />

Vor Ort sind die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im Log<strong>ist</strong>ikbereich<br />

vielfältig. Zur Eröffnung<br />

des Hafens zieht die hiesige<br />

Agentur eine Zwischenbilanz.<br />

In diesem Punkt sind sich<br />

alle Experten sicher: <strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong><br />

zählt zu den<br />

Jahrhundertbauwerken und<br />

wird die hiesige Wirtschaftsregion<br />

nachhaltig verändern.<br />

Viele potenzielle Investoren<br />

und bestehende Unternehmen<br />

setzen auf den Betriebsbeginn<br />

am heutigen 21. September<br />

und planen ganz konkret<br />

ihre zukünftigen Ansiedlungsvorhaben.<br />

Andere Betriebe<br />

wiederum erwarten zusätzliche<br />

Aufträge in ihren<br />

angestammten Geschäftsfeldern.<br />

Im Hafen der Jadestadt<br />

wurden bisher vorwiegend<br />

Massengüter wie etwa Erdöl,<br />

Baumaterialien oder Kohle<br />

umgeschlagen. Auch die Nutzung<br />

des Hafens durch die<br />

Deutsche Marine steht bis<br />

heute stark im Vordergrund.<br />

Durch den Bau des JWP<br />

änderte sich jedoch nicht nur<br />

das bisherige Stadtbild, sondern<br />

auch die Nachfrage nach<br />

Arbeitskräften in Wilhelmshaven<br />

und der Region.<br />

Erfolgreiche Umschulung<br />

„Das damals einzigartige<br />

Angebot des jetzigen Terminalbetreibers<br />

Eurogate, die<br />

erste Mannschaft am Hafen<br />

auf Facharbeiterebene im wesentlichen<br />

mit arbeitslosen<br />

Menschen aus der Region zu<br />

besetzen, stellte eine positive<br />

wenn auch große Herausforderung<br />

für die <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Arbeitsagentur dar“, resümiert<br />

Rudolf Hempfling, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung.<br />

<strong>Der</strong> Grund: „Praktisch<br />

gab es bis zu diesem Zeitpunkt<br />

keinen Arbeitsmarkt<br />

für Hafenfacharbeiter oder<br />

Fachkräfte für Hafenlog<strong>ist</strong>ik –<br />

schon gar nicht mit Erfahrung<br />

im Containerumschlag.“<br />

Bereits vor dem ersten offiziellen<br />

Spatenstich wurden<br />

die Weichen für gezielte Qualifizierungen<br />

für die am Hafen<br />

benötigten Fachkräfte gestellt;<br />

denn schließlich sollte<br />

zum Starttermin ein Großteil<br />

der Arbeitnehmer einsatzbereit<br />

sein. Bei der Planung und<br />

in den umfangreichen Gesprächen<br />

zur Personalrekrutierung<br />

wurde eines schnell<br />

deutlich: „Gezielte Qualifizierungen<br />

benötigen Zeit, aber<br />

sie bieten vielen arbeitslosen<br />

Menschen aus der Jadestadt<br />

und der Region die Chance<br />

auf eine Dauerbeschäftigung“,<br />

sagt Hempfling.<br />

Für die bis dahin größte<br />

Rekrutierungs- und Qualifizierungsaktion<br />

in Wilhelmshaven<br />

wurden ab dem Jahr<br />

2008 mehr als 1400 erwerbslose<br />

Personen von den Mitarbeitern<br />

der hiesigen<br />

Arbeitsagentur und der Jobcenter<br />

identifiziert, die die<br />

notwendigen Voraussetzungen<br />

für den späteren Arbeitsplatz<br />

mitbrachten.<br />

Hiervon konnten nach<br />

einem anspruchsvollen Auswahlverfahren<br />

221 Bewerber<br />

in die Umschulung „Fachkraft<br />

für Hafenlog<strong>ist</strong>ik“ einsteigen.<br />

Die letzte der insgesamt vier<br />

Umschulungstranchen endet<br />

im Januar 2013. Bislang haben<br />

153 Umschüler die Weiterbildung<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

und einen unbefr<strong>ist</strong>eten<br />

Arbeitsvertrag erhalten.<br />

„Diese Zwischenbilanz<br />

we<strong>ist</strong> eine Erfolgsquote von<br />

über 92 Prozent auf. Das Ergebnis<br />

bestätigt die gemeinsam<br />

abgestimmte Vorgehensweise<br />

der beteiligten Akteure<br />

und den hohen Aufwand, der<br />

für die Besetzung der Arbeitsstellen<br />

betrieben wurde“, betont<br />

Hempfling.<br />

Die Hafenlog<strong>ist</strong>iker werden<br />

auf dem Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) Containerbrücken,<br />

Straddle Carrier (auch Van<br />

Carrier genannt) und Verladestationen<br />

bedienen und so<br />

den Be- und Entladebetrieb<br />

in Deutschlands einzigem<br />

Tiefwasser-Containerhafen<br />

sicherstellen.<br />

Weitere Nachfrage<br />

Damit alleine kann der<br />

künftige Personalbedarf auf<br />

dem <strong>JadeWeserPort</strong> dennoch<br />

nicht gedeckt werden. Rudolf<br />

Hempfling erklärt hierzu:<br />

„Wir konnten in weiteren<br />

Qualifizierungen bzw. Auswahlverfahren<br />

für Eurogate<br />

16 Mitarbeiter für den Einsatzbereich<br />

,Kombinierte Ladeverkehre‘<br />

und drei Mitarbeiter<br />

als Lasch-Vorarbeiter<br />

gewinnen.“<br />

Durch die intensive Betreuung<br />

und Nachbetreuung<br />

der Bewerber in den Auswahlverfahren<br />

durch das eigens<br />

für die Eurogate-Umschulungen<br />

gegründete „Projektteam<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>“ starteten<br />

vier weitere Bewerber<br />

kurzfr<strong>ist</strong>ig in eine Weiterbildung<br />

zum Triebfahrzeugführer<br />

und haben anschließend<br />

einen unbefr<strong>ist</strong>eten Arbeitsvertrag<br />

erhalten.<br />

„Ein Hafendienstle<strong>ist</strong>er<br />

nutzte in der Folge das<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsangebot und<br />

bildete sechs Personen zu<br />

Fahrdienstleitern aus, die seit<br />

Februar dieses Jahres für das<br />

Unternehmen tätig sind.“<br />

Diese gezielten Aktionen<br />

zeigen, dass die intensive Zusammenarbeit<br />

mit Arbeitgebern<br />

zur Sicherung der notwendigen<br />

Fachkräfte in der<br />

Region beigetragen hat. „Wir<br />

haben in unseren Planungen<br />

zu Weiterbildungsangeboten<br />

natürlich auch andere Berufsfelder,<br />

wie den kaufmännischen<br />

Bereich, berücksichtigt“,<br />

so Hempfling.<br />

Aktuell sei die Agentur im<br />

Gespräch mit weiteren ansiedlungswilligen<br />

Investoren<br />

und biete ihre Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

für eine erfolgreiche Personalgewinnung<br />

zielgerichtet<br />

den jeweiligen Unternehmen<br />

an.<br />

Fortsetzung auf Seite 66<br />

Wir wünschen einen guten Start!<br />

www.bfw.de<br />

Unternehmen für Bildung.<br />

Wir gratulieren und wünschen<br />

dem <strong>JadeWeserPort</strong> einen guten Start!<br />

Durchstarten zum Job!<br />

Ihr Weg zum Arbeitsplatz <strong>ist</strong> gesichert, mit der<br />

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Herr Uwe Rickels ·Herr Chr<strong>ist</strong>ian Schollenberger<br />

Mühlenweg 3·26384 Wilhelmshaven<br />

Tel.: 04421 9980602 ·E-Mail: wilhelmshaven@bfw.de


SEITE66<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

GuteAussichteninderLog<strong>ist</strong>ikbranche<br />

Fortsetzung von Seite 65<br />

Arbeitsmarkt-Lage<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Arbeitsmarkt <strong>ist</strong> laut Arbeitsagentur<br />

auf einem guten Weg.<br />

Während die vergangenen<br />

Jahrzehnte von Strukturwandel<br />

und hohen Arbeitslosenquoten<br />

geprägt waren, erlebe<br />

die Nachfrage nach Arbeitskräften<br />

bereits seit dem vergangenen<br />

Jahr eine regelrechte<br />

Hochzeit. Die Zahl der Erwerbstätigen<br />

in Wilhelmshaven<br />

und Friesland erreichte<br />

im dritten Quartal 2011 mit<br />

53 818 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten den<br />

höchsten Stand seit der Wiedervereinigung,<br />

die Arbeitslosigkeit<br />

mit 8,6 Prozent den<br />

niedrigsten Wert seit 1992.<br />

Trotzdem sei keine Euphorie<br />

angezeigt. „Fachkräfte werden<br />

dringend benötigt. Dies<br />

wird auch immer deutlicher<br />

dadurch, dass der Bestand offener<br />

Arbeitsstellen zunimmt<br />

und die Besetzungsprozesse<br />

immer langwieriger werden.<br />

Deshalb <strong>ist</strong> es wichtig, bei der<br />

Personalgewinnung den Fokus<br />

auf das gesamte Arbeitskräftepotenzial<br />

zu richten.<br />

Dazu gehören neben den älteren<br />

Arbeitnehmern auch Alleinerziehende<br />

und Menschen<br />

mit Behinderungen“, so<br />

Rudolf Hempfling.<br />

Perspektiven für Junge<br />

Auch junge Menschen<br />

brauchen Wilhelmshaven seiner<br />

Ansicht nach nicht den<br />

Rücken kehren. Ausbildungsmöglichkeiten<br />

gebe es genug<br />

– und die Zukunftsperspektiven<br />

seien erfolgversprechend.<br />

„<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong> als nationale<br />

und internationale Log<strong>ist</strong>ikdrehscheibe<br />

und Warenumschlagsplatz<br />

schafft auch<br />

vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten“,<br />

<strong>ist</strong> Hempfling<br />

sich sicher. Die Log<strong>ist</strong>ik sei<br />

ein breites Feld und der Einstieg<br />

in den globalen Warenverkehr<br />

könne sowohl mit<br />

einer Ausbildung als auch mit<br />

einem Studium gelingen.<br />

Mittlerweile hat sich die<br />

Log<strong>ist</strong>ikbranche zu einem attraktiven<br />

Berufsfeld auf gewerblich-kaufmännischer,<br />

aber auch akademischer Ebene<br />

entwickelt. An jeder Stelle<br />

der Log<strong>ist</strong>ikkette sorgen Fachkräfte<br />

dafür, dass diese nicht<br />

unterbrochen wird. Deshalb<br />

An jeder Stelle der Log<strong>ist</strong>ikkette werden Fachkräfte benötigt.<br />

Arbeitsagentur-Chef Rudolf Hempfling (kleines Bild, v.l.),<br />

Axel Kluth, Geschäftsführer JWP-Realisierungsgesellschaft,<br />

Niedersachsens Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Jörg Bode und Marcel<br />

Egger, Geschäftsführer Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven,<br />

sind sich sicher, dass der <strong>JadeWeserPort</strong> auf<br />

dem Arbeitsmarkt für Schwung sorgt. FOTOS: WZ-BILDDIENST/LÜBBE/GA-JÜ<br />

sind die Berufsbilder in der<br />

Log<strong>ist</strong>ik – auch wegen der<br />

komplexen Anforderungen –<br />

sehr vielfältig.<br />

Um diesen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden,<br />

würden von den Unternehmen<br />

junge Erwachsene gesucht,<br />

die Einsatzwillen sowie<br />

Organisationstalent mitbringen<br />

und möglichst in Praxis<br />

und Theorie gleichermaßen<br />

zu Hause sind. Sie sollten belastbar<br />

und gewissenhaft sein<br />

und in Stresssituationen Ruhe<br />

bewahren können. Aufgrund<br />

der wachsenden Globalisierung<br />

sind besonders in den<br />

Bereichen Hafen, Lager und<br />

Log<strong>ist</strong>ik außerdem sehr gute<br />

Sprachkenntnisse notwendig.<br />

Internationale Auftraggeber<br />

fordern weltweit Waren ab.<br />

Die Gesprächspartner und<br />

Kunden kommunizieren<br />

überwiegend in der Weltsprache<br />

Englisch – und das nicht<br />

nur bei kaufmännischen Ausbildungen,<br />

wissen die Experten<br />

der Arbeitsagentur.<br />

Es bestehen bereits seit<br />

langem etablierte, abwechslungsreiche<br />

Ausbildungen wie<br />

die zu Kaufleuten im Großund<br />

Außenhandel neben<br />

neuen und novellierten Berufsbildern<br />

wie Fachkraft für<br />

Hafenlog<strong>ist</strong>ik und Kauffrau<br />

für Spedition- und Log<strong>ist</strong>ikdienstle<strong>ist</strong>ung.<br />

Doch die Log<strong>ist</strong>ikbranche<br />

bildet auch in<br />

vielen anderen Ausbildungsberufen<br />

aus: Bürokaufleute,<br />

Mechatroniker, Informatiker.<br />

Sie alle verfolgen das Ziel:<br />

Kunden die richtige Ware in<br />

der richtigen Menge an den<br />

richtigen Ort zur richtigen<br />

Zeit zu liefern, und das zu<br />

marktfähigen Preisen. Die<br />

Ausbildungen dauern durchschnittlich<br />

drei Jahre und finden<br />

im dualen System statt,<br />

also im Betrieb und in der Berufsschule.<br />

„Wer eine abwechslungsreiche<br />

Ausbildung mit Zukunft<br />

sucht und sich einen<br />

Mix aus planerischen, kaufmännischen<br />

aber auch praktischen<br />

Tätigkeiten, zum Teil<br />

im Schichtdienst, vorstellen<br />

kann, sollte sich an die Hafen-Log<strong>ist</strong>ikzone<br />

bewegen.<br />

Die steigende Internationalisierung<br />

der Branche wird dazu<br />

führen, dass der Bedarf<br />

an qualifizierten Mitarbeitenden<br />

für diesen Sektor<br />

weiter wächst“, sagt Hempfling.<br />

Auch Akademiker werden<br />

auf diesem Berufsfeld durchaus<br />

gute Jobchancen haben.<br />

Gefragt seien Hochschulabsolventen<br />

wie Log<strong>ist</strong>iker, Betriebswirte,<br />

Ingenieure, Wirtschaftsingenieure<br />

und Informatiker.<br />

Für alle diese Richtungen<br />

bieten die Universitäten,<br />

Fachhochschulen, aber auch<br />

die Berufs- und Wirtschaftsakademien<br />

im Nordwesten<br />

entsprechende Studiengänge<br />

in der Log<strong>ist</strong>ik bzw. mit Bezug<br />

zu den Aufgabenfeldern der<br />

Log<strong>ist</strong>ik.<br />

Studienmöglichkeiten bestehen<br />

an Universitäten,<br />

Fachhochschulen sowie an<br />

Berufs- und Wirtschaftsakademien<br />

unter anderem in<br />

Wilhelmshaven, Elsfleth, Oldenburg,<br />

Bremerhaven, Emden,<br />

Leer, Bremen, Diepholz/<br />

Vechta und Delmenhorst.<br />

Die Log<strong>ist</strong>ikbranche hat<br />

wegen der fortschreitenden<br />

Globalisierung der Wirtschaft<br />

und der daraus resultierenden<br />

Warenströme in den letzten<br />

Jahren stark an Bedeutung<br />

gewonnen. „<strong>Der</strong> Jade-<br />

WeserPort und die sich ansiedelnden<br />

Betriebe werden deshalb<br />

vielen Menschen in der<br />

Region gute berufliche Zukunftsperspektiven<br />

nicht nur<br />

in der Log<strong>ist</strong>ik, sondern in<br />

verschiedenen Beschäftigungsfeldern<br />

bieten“, sagt<br />

Rudolf Hempfling.<br />

Partner Agentur<br />

für Arbeit<br />

Als zentraler Partner und<br />

moderner Dienstle<strong>ist</strong>er für<br />

den Arbeitsmarkt unterstütze<br />

die Agentur für Arbeit junge<br />

Menschen, ihre beruflichen<br />

Ziele in die Tat umzusetzen<br />

und Arbeitgeber die passenden<br />

Auszubildenden und geeigneten<br />

Arbeitnehmer zu<br />

finden.<br />

Die Beratungs- und Vermittlungsfachkräfte<br />

zeigen<br />

Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften<br />

und Arbeitgebern Lösungswege<br />

auf und tragen so<br />

zum erfolgreichen Einstieg in<br />

Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse<br />

bei. „Arbeitgeber erhalten<br />

immer einen aktuellen<br />

Blick über die Bewerbersituation<br />

und sparen durch eine<br />

Vorauswahl der Bewerber<br />

durch den Arbeitgeber-Service<br />

Zeit und Geld“, sagt<br />

Hempfling.<br />

Wir gratulieren<br />

zur eröffnung des <strong>JadeWeserPort</strong>s


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE67<br />

NeuerHafenmitlog<strong>ist</strong>ischenVorteilen<br />

Die Erbauer des <strong>JadeWeserPort</strong><br />

hatten freies Feld.<br />

So konnte man sinnvoll<br />

planen. Effiziente Abläufe<br />

sind das A und O.<br />

WILHELMSHAVEN – Vielen Containerhäfen,<br />

die aus h<strong>ist</strong>orisch<br />

gewachsenen Häfen<br />

entstanden sind, vor allem<br />

diejenigen im direkten Umfeld<br />

einer Stadt, fehlt es oft an<br />

ausreichend Hinterland für<br />

Log<strong>ist</strong>iker und maritime<br />

Dienstle<strong>ist</strong>er. Dies gilt um so<br />

mehr, als dass Seehäfen über<br />

ihre Umschlagsfunktion hinaus<br />

auch eine wachsende<br />

industrielle Rolle als Standort<br />

von Verarbeitung und Produktion<br />

einnehmen könnten.<br />

Doch lange und vor allem<br />

teure Transporte ins Hinterland<br />

sind vielerorts notwendig,<br />

bevor die Container geöffnet<br />

und die Waren darin<br />

abgefertigt werden können.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

eines Hafens hängt also nicht<br />

nur von seinen nautischen<br />

Bedingungen und seinem<br />

Umschlagsequipment ab,<br />

sondern mindestens im gleichen<br />

Maße von seinen Flächenpotenzialen<br />

im Hafenumfeld<br />

und seiner Anbindung<br />

an das Hinterland.<br />

<strong>Der</strong> Tiefwasser-Containerhafen<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> <strong>ist</strong> auf<br />

einem Stück Land entstanden,<br />

das durch die Aufspülung<br />

von 46 Millionen Kubikmeter<br />

Sand buchstäblich dem<br />

Meer abgerungen wurde. Auf<br />

diesem Hafengroden sind 1,3<br />

Millionen Quadratmeter für<br />

den Containerterminal vorgesehen,<br />

1,6 Millionen Quadratmeter<br />

bilden die direkt angrenzende<br />

Log<strong>ist</strong>ik Zone, die<br />

als Güterverkehrszentrum<br />

entwickelt und betrieben<br />

wird. Insgesamt entspricht<br />

diese Fläche rund 500 Fußballfeldern.<br />

Greenfield-Projekte (also<br />

auf der „Grünen Wiese“) wie<br />

der <strong>JadeWeserPort</strong> haben den<br />

großen Vorteil, dass schon<br />

während der Entwicklung<br />

sinnvolle Zonierungen geschaffen<br />

werden können,<br />

Funktionszusammenhänge<br />

adäquat berücksichtigt und<br />

einzelne Nutzungen dorthin<br />

gebracht werden, wo man sie<br />

braucht. Kurze Wege zueinander<br />

sind das Ziel. Dies steigert<br />

die Effizienz, und das <strong>ist</strong> gut<br />

für die Umwelt und vor allem<br />

gut für die Kostensituation<br />

der Akteure am JWP.<br />

Dr. Jan Miller, Geschäftsführer<br />

der JadeweserPort Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone, äußert sich entsprechend<br />

überzeugt: „Eine<br />

Kombination eines Tiefwasser-Containerterminals<br />

mit<br />

einem Güterverkehrszentrum<br />

in dieser Größe, dieser Qualität<br />

und Anbindung, das <strong>ist</strong><br />

einzigartig. Hier können wir<br />

der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft erstklassige<br />

Flächen sozusagen in<br />

‚Pole Position‘ anbieten“<br />

Ein Beispiel für die bewusste<br />

Zonierung findet sich im<br />

Eingangsbereich des Hafens<br />

und des Güterverkehrszentrums<br />

(GVZ): Dort entsteht<br />

eine service-orientierte Zone,<br />

die zentrale Funktionselemente<br />

des GVZ abbilden wird.<br />

Ein Element <strong>ist</strong> dort das<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungszentrum „Pacific<br />

One“, das als erste Adresse<br />

im <strong>JadeWeserPort</strong> attraktive<br />

Büroflächen für Speditionen,<br />

Log<strong>ist</strong>iker und Hafendienstle<strong>ist</strong>er<br />

bietet. <strong>Der</strong> siebengeschossige<br />

Bau bietet auf ca.<br />

3000 Quadratmeter all denjenigen<br />

Raum, die an zentraler<br />

Stelle ansässig sein wollen,<br />

ohne Log<strong>ist</strong>ikflächen oder<br />

Hallen zu benötigen. Schon<br />

zur Grundsteinlegung des ersten<br />

Gebäudes war eine über<br />

70-prozentige Vorvermietung<br />

erreicht, weitere Bauabschnitte<br />

sind bereits in Planung.<br />

Direkt in der Nachbarschaft<br />

entsteht das Truck-Service<br />

Center mit Tankstelle,<br />

Gastronomie, Lkw-Werkstätten<br />

und mit einem überwachten,<br />

300 Stellplätze umfassenden<br />

Lkw-Parkplatz.<br />

Absehbar wird dieses in<br />

eine Zu- und Ablaufsteuerung<br />

sowie in eine Gefahrgut-<br />

Steuerung eingebunden, um<br />

die Aspekte der Sicherheit<br />

und Bequemlichkeit von<br />

Fracht und Fahrer weiter zu<br />

optimieren. <strong>Der</strong>zeit wird<br />

ebenfalls von der JadeWeser-<br />

Port Log<strong>ist</strong>ics Zone die Möglichkeit<br />

geprüft, dort auch ein<br />

Hotel für all diejenigen einzurichten,<br />

die kurzzeitig eine bequeme<br />

und preiswerte Übernachtungsmöglichkeit<br />

direkt<br />

Dr. Jan Miller <strong>ist</strong> seit Juni<br />

2011 Geschäftsführer der<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone GmbH & Co KG. Er <strong>ist</strong><br />

gebürtiger Schwabe mit<br />

Wohnsitz in Bremen. In der<br />

Hansestadt hat er Betriebsund<br />

Volkswirtschaft studiert<br />

und promoviert. Miller verfügt<br />

über langjährige Erfahrung<br />

in der Quartiers- und<br />

Projektentwicklung. Außerdem<br />

<strong>ist</strong> Miller ehrenamtlich<br />

als Honorarkonsul der Republik<br />

Liberia für Bremen<br />

und Hamburg tätig. FOTO: PRIVAT<br />

am Hafen benötigen. Das als<br />

Industriegelände klassifizierte<br />

160 Hektar umfassende Areal<br />

der Log<strong>ist</strong>ik Zone kann bis 50<br />

Meter hoch bebaut werden,<br />

was z.B. auch die Errichtung<br />

von Hochregallagern ermöglicht.<br />

Die Log<strong>ist</strong>ikgrundstücke<br />

werden bedarfsgerecht erschlossen<br />

und verfügen – zusätzlich<br />

zur gemeinsamen KV-<br />

Anlage (KV = Kombinierte<br />

Verkehre: Verladung von der<br />

Straße auf die Bahn und umgekehrt)<br />

– zum größten Teil<br />

über die Möglichkeit, sich<br />

einen eigenen Gleisanschluss<br />

einzurichten.<br />

Weitere wichtige Ansiedlungskriterien<br />

sind der 24/7-<br />

Geschäftsbetrieb oder die<br />

durch die Genehmigungsbehörden<br />

avisierte Befahrbarkeit<br />

des GVZ mit Mafi-Trailern<br />

(Spezialtrailer für schwere<br />

Lasten).<br />

Fortsetzung auf Seite 68


SEITE68<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Hafenentwickeltsichzu<br />

BrückenkopffürEuropa<br />

Fortsetzung von Seite 67<br />

Kontraktlog<strong>ist</strong>iker, Transporteure,<br />

D<strong>ist</strong>ributoren, Lager<strong>ist</strong>en<br />

und hafennahe Dienstle<strong>ist</strong>er<br />

sowie die Akteure innerhalb<br />

der Asia-Europe-Supply<br />

Chain (Versorgungs-Kette),<br />

werden über den <strong>JadeWeserPort</strong><br />

ihre Warenströme<br />

optimieren können und so im<br />

Güterverkehrszentrum einen<br />

geeigneten Brückenkopf-<br />

Standort finden.<br />

Mit der Firma Nordfrost <strong>ist</strong><br />

auf dem Areal des GVZ bereits<br />

ein großer Marktführer seiner<br />

Branche zugegen, der mit seinem<br />

im Endausbau 65 000<br />

Quadratmeter großen See-<br />

puls für die Vermarktung der<br />

Industrieflächen im <strong>JadeWeserPort</strong><br />

sein wird.<br />

„Aber unsere Kunden wollen<br />

mehr als nur die Flächen.<br />

Es findet durch uns auch eine<br />

umfassende fachliche Beratung<br />

in Log<strong>ist</strong>ikfragen statt“,<br />

beschreibt Miller den Aufgabenbereich<br />

der Vermarktungsgesellschaft,<br />

die eine<br />

100-prozentige Tochter des<br />

Landes Niedersachsen <strong>ist</strong>.<br />

Miller geht davon aus, dass es<br />

im Wesentlichen auch die<br />

Großschiffrouten von Asien<br />

nach Europa sein werden, die<br />

großes Interesse auslösen.<br />

„Wir haben einen sehr intensiven<br />

Kontakt mit China. In-<br />

für den Südwesten Deutschlands<br />

sei bisher die Anbindung<br />

an Rotterdam entscheidend.<br />

Die ampelfreie, direkte<br />

Autobahnanbindung an die<br />

A 29 verschafft dem Güterverkehrszentrum<br />

eine staufreie,<br />

zuverlässige und kalkulierbare<br />

Anbindung mit Vorteilen<br />

insbesondere auf den Strecken<br />

Richtung Rhein/Ruhr.<br />

Aber auch die Bahnanbindung<br />

an das Netz der DB, die<br />

ab Ende 2012 zweigleisig verläuft,<br />

verfügt auf dem Hafengroden<br />

über eine gut ausgebaute<br />

Hafenbahninfrastruktur.<br />

Auf der 16-gleisigen Vorstellgruppe<br />

können ganze<br />

Blockzüge rangieren und in<br />

der sechsgleisigen KV-Anlage<br />

mit künftig fünf Portalkränen<br />

abgefertigt werden.<br />

In den Seehäfen wird rund um die Uhr gearbeitet – an sieben<br />

Tagen die Woche, (fast) 365 Tage im Jahr. WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

Letztlich ergibt sich die<br />

le<strong>ist</strong>ungsfähige Trimodalität<br />

des Güterverkehrszentrums<br />

aus der Hafenanbindung, die<br />

nicht nur das Tiefwassergeschäft<br />

fokussiert, sondern mit<br />

den nautischen Bedingungen<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong> auch für<br />

das Short-Sea- und Feedergeschäft<br />

nach Skandinavien<br />

und ins Baltikum handfeste<br />

Vorteile aufwe<strong>ist</strong>. Erste Reedereien<br />

planen sogar auch<br />

die wasserseitige Hinterlandanbindung<br />

durch seegängige<br />

Binnenschiffe.<br />

Am 31. Juli 2012 wurde in der Log<strong>ist</strong>ikzone am Nordfrost Seehafen-Terminal das „Kontrollzentrum<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>“ eingeweiht. Hier haben vier Behörden ihren Sitz.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

hafenterminal auf Frischund<br />

Tiefkühlware sowie General<br />

Cargo setzt. Mit diesem<br />

neuen Konzept sollen große<br />

Teile der europäischen<br />

Fruchtimporte, die bis dato<br />

noch über Benelux importiert<br />

werden, zukünftig über Wilhelmshaven<br />

abgewickelt werden.<br />

Weitere Unternehmen, die<br />

sich bereits in Verhandlung<br />

um Grundstücke befinden,<br />

werden sich absehbar nach<br />

der Inbetriebnahme des Hafens<br />

im GVZ <strong>JadeWeserPort</strong><br />

ansiedeln. Viele Fachleute<br />

sind sich einig, dass die Abfertigung<br />

der ersten Containerschiffe<br />

ein wichtiger Im-<br />

zwischen <strong>ist</strong> die Wahrnehmung<br />

des <strong>JadeWeserPort</strong>s<br />

dort enorm gewachsen“, berichtet<br />

Miller von seinen Gesprächen.<br />

Viele Delegationen<br />

aus Asien seien in den letzten<br />

Monaten vor Ort gewesen.<br />

„<strong>Der</strong> Hafen kann sich damit<br />

zu einem wesentlichen Brückenkopf<br />

in Europa entwickeln.“<br />

Aber nicht nur die internationale<br />

Werbung <strong>ist</strong> ein großes<br />

Anliegen von Miller. „Wir<br />

machen auch mit Eurogate<br />

zusammen Veranstaltungen<br />

in Deutschland und hoffen,<br />

auch viele süddeutsche Firmen<br />

als Kunden gewinnen zu<br />

können“, so Miller. Gerade<br />

Mit Blick auf die regionale<br />

Wirkungen des Projektes sagt<br />

Dr. Miller: „ <strong>Der</strong> Standort Wilhelmshaven<br />

rückt mit dem<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> einmal mehr<br />

auf die internationalen Landkarten<br />

und wird in absehbarer<br />

Zeit eine der zentralen<br />

Drehscheiben für internationale<br />

Containerverkehre werden.<br />

So wird der JadeWeser-<br />

Port nicht nur ein wichtiger<br />

Player in der Nordrange der<br />

europäischen Seehäfen sein,<br />

sondern sich in den kommen<br />

Jahren auch mit einem Potenzial<br />

von bis zu 3000 Arbeitsplätzen<br />

zu einem der wichtigsten<br />

wirtschaftlichen Impulsgeber<br />

der Region entwickeln.“


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE69<br />

NordfrostSeehafen­TerminalineinmaligerLage<br />

Die strategische Lage des Nordfrost Seehafen-Terminals direkt an den Hafenumschlagsanlagen <strong>ist</strong> hervorragend.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

In diesem Jahr investiert<br />

Nordfrost in der Log<strong>ist</strong>ik-Zone<br />

45 Millionen<br />

Euro, bis 2015 will Horst<br />

Bartels 100 Millionen<br />

Euro in den Seehafen-<br />

Terminal investieren.<br />

WILHELMSHAVEN – Einmalig.<br />

Das <strong>ist</strong> Nordfrosts Seehafen-<br />

Terminal im <strong>JadeWeserPort</strong>.<br />

Als erster Ansiedler in der Log<strong>ist</strong>ics<br />

Zone des Containerhafens<br />

unterzeichnete Nordfrost<br />

am 13. April 2011 einen Erbbaurechtsvertrag<br />

mit der <strong>JadeWeserPort</strong><br />

Log<strong>ist</strong>ics Zone<br />

GmbH & Co. KG über ein 20<br />

Hektar großes und in der ersten<br />

Reihe gelegenes Grundstück.<br />

Die strategische Lage des<br />

Seehafen-Terminals direkt an<br />

den Hafenumschlagsanlagen<br />

– trimodal (Straße, Schiene<br />

und Seeweg) angebunden,<br />

zukünftig auch mit einem<br />

eigenen Gleisanschluss. Diese<br />

Lage <strong>ist</strong> in ganz Europa einmalig,<br />

zumindest für einen<br />

Fruchtterminal, und stellt damit<br />

für Nordfrost und seine<br />

Kunden einen enormen Effizienz-<br />

und Wettbewerbsvorteil<br />

dar.<br />

Die Entscheidung für das<br />

Engagement der Nordfrost im<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> Wilhelmshaven<br />

sei für Horst Bartels,<br />

Unternehmensgründer und<br />

Inhaber, eine sofortige Entscheidung<br />

des Herzens aus<br />

klarer Überzeugung gewesen.<br />

<strong>Der</strong> Hafen passe ins Konzept<br />

der Nordfrost-Gruppe, die als<br />

Full-Service Dienstle<strong>ist</strong>er im<br />

bundesweiten Markt der Tiefkühllog<strong>ist</strong>ik<br />

führend <strong>ist</strong> und<br />

auch Frischelog<strong>ist</strong>ik anbietet.<br />

In diesem Jahr investiert<br />

Nordfrost in der Log<strong>ist</strong>ik-<br />

Zone 45 Millionen Euro, bis<br />

2015 will Bartels nach eigenen<br />

Angaben 100 Millionen<br />

Euro in den Seehafen-Terminal<br />

investieren.<br />

Aus Heimatverbundenheit<br />

sei das europaweit tätige<br />

Unternehmen seit jeher mit<br />

der Europa-Zentrale und mit<br />

einem der größten Tiefkühlhäuser<br />

der Unternehmensgruppe<br />

im friesischen Schortens<br />

ansässig – eigentlich eine<br />

Randlage für einen Log<strong>ist</strong>iker.<br />

Bartels <strong>ist</strong> überzeugt: Mit dem<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> wird sich dies<br />

ändern. Die Region wird sich<br />

zur Log<strong>ist</strong>ikdrehscheibe entwickeln,<br />

ähnlich wie andere<br />

bedeutende Hafenstädte in<br />

Nordeuropa.<br />

Begonnen hat Nordfrost<br />

seinen Probebetrieb mit einer<br />

Kernmannschaft von etwa 50<br />

Mitarbeitern um Terminalleiter<br />

Gordon Richter; diese<br />

werde sich mit Aufnahme des<br />

Hafengeschäftes auf etwa 80<br />

bis 100 Personen entwickeln.<br />

Innerhalb der kommenden<br />

drei Jahre sollen es im Vollausbau<br />

etwa 500 Arbeitsplätze<br />

sein.<br />

Einmalig in Europa <strong>ist</strong><br />

auch die Zusammenarbeit aller<br />

vier für die Lebensmitteleinfuhr<br />

zuständigen Ämter<br />

unter einem Dach. Während<br />

in anderen Häfen ein und<br />

derselbe Container unterschiedlichen<br />

Ämtern an<br />

unterschiedlichen Orten vorzuführen<br />

<strong>ist</strong>, arbeiten diese in<br />

Form des Kontrollzentrums<br />

hier unter einem Dach zusammen,<br />

und zwar innerhalb<br />

des Nordfrost Seehafen-Terminals,<br />

wo sie als langfr<strong>ist</strong>ige<br />

Mieter angesiedelt sind.<br />

Während der Zweckverband<br />

Veterinäramt JadeWeser<br />

für die Kontrolle von Produkten<br />

tierischer Herkunft und<br />

bestimmter Lebensmittel<br />

pflanzlicher Herkunft verantwortlich<br />

<strong>ist</strong>, untersucht die<br />

Niedersächsische Landwirtschaftskammer<br />

die Pflanzengesundheit.<br />

Die Aufgabe der<br />

Außenstelle der BLE, Bundesanstalt<br />

für Landwirtschaft<br />

und Ernährung, <strong>ist</strong> die Überprüfung<br />

von Obst und Gemüse<br />

hinsichtlich der Konformität<br />

der Normvorgaben.<br />

Das LAVES <strong>ist</strong> als Niedersächsisches<br />

Landesamt für<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

für die<br />

Überwachung der Einfuhr bestimmter<br />

Futtermittel zuständig.<br />

Die Zulassung der Grenzkontrollstelle<br />

des Zweckverbandes<br />

Veterinäramt JadeWeser<br />

durch die EU-Behörden<br />

<strong>ist</strong> im Juli 2012 vor Inbetriebnahme<br />

des Hafens erfolgt.<br />

Kurze Wege, Synergieeffekte<br />

und damit wertvolle Zeitvorteile<br />

sind das Ergebnis dieser<br />

einmaligen Konstellation.<br />

<strong>Der</strong> erste Bauabschnitt des<br />

Nordfrost Seehafen-Terminals<br />

wurde in nur acht Monaten<br />

fertiggestellt und am 31.<br />

Juli 2012, noch vor der offiziellen<br />

Hafeneröffnung, in<br />

den Probebetrieb genommen.<br />

Mitte Juni hatte Horst Bartels<br />

beim Richtfest rund 800 Gäste<br />

aus der Region begrüßt.<br />

Die Verschiebung der Inbetriebnahme<br />

des Tiefwasser-<br />

Containerhafens vom 5. August<br />

auf den 21. September<br />

sei für ihn „äußerst bitter“,<br />

hatte Bartels im vergangenen<br />

Juni gesagt.<br />

Fortsetzung auf Seite 70


SEITE70<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Mit Teamarbeit zum Erfolg ( von links): Swen Schneider, Torsten Reichert, Janka Badberg, Dominique Straub, Gordon Richter, Rainer Bruns, Gerd Schoolman, Axel Kruska, Jens Bunert, Olaf<br />

Snder, Birk Becker, Uwe Badberg und Jörn Plutat.<br />

WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />

ZukunftsweisendeTechnik<br />

Fortsetzung von Seite 69<br />

<strong>Der</strong> weiße Neubau besitzt<br />

durch die weithin sichtbaren,<br />

blauen Stahlkonstruktionen<br />

auf dem Dach des Terminals<br />

einen unverkennbaren Charakter.<br />

Es sind die Gittertragwerke,<br />

die außenliegenden<br />

Dachträger der Hallen, durch<br />

die das Dach fast stützenfrei<br />

getragen wird. Im Innern der<br />

Umschlagshallen sind so große<br />

Flächen entstanden, die<br />

nicht durch Säulen eingeschränkt<br />

sind.<br />

Die Flexibilität in der<br />

Raumnutzung und Effizienz<br />

in den log<strong>ist</strong>ischen Abläufen<br />

für unterschiedliche Güterarten<br />

waren die obersten Prioritäten<br />

der Bauplanungen, welche<br />

Nordfrost gemeinsam mit<br />

der Oldenburger Planungsgesellschaft<br />

SHI vornahm.<br />

Im Seehafen-Terminal<br />

kommt laut Nordfrost eine<br />

aufwendige und zukunftsweisende<br />

Technik zum Einsatz.<br />

Die zur Temperaturführung<br />

notwendige Kälte wird mit<br />

modernster Technik produziert.<br />

Zwei erdgasbetriebene<br />

Blockheizkraftwerke erzeugen<br />

nachhaltig und energieeffizient<br />

den Eigenbedarf an<br />

elektrischem Strom und benötigter<br />

Wärmele<strong>ist</strong>ung mit<br />

einem extrem hohen Wirkungsgrad<br />

von 88 Prozent.<br />

Mit dem ersten Bauabschnitt<br />

stellt der Log<strong>ist</strong>iker nun<br />

pünktlich zum Start des Hafenbetriebes<br />

gedeckte Lagerflächen<br />

im <strong>JadeWeserPort</strong> zur<br />

Verfügung und schafft hier<br />

ein Angebot für alle Güter,<br />

die den Hafen künftig passieren<br />

werden. Neben temperaturgeführten<br />

Lebensmitteln,<br />

also tiefgekühlten sowie frischen<br />

Waren wie frisches<br />

Obst und Gemüse, werden<br />

dies Trockengüter aller Art,<br />

von Kleidung über Spielsachen,<br />

bis hin zu technischem<br />

Equipment sein.<br />

Für deren Umschlag, Lagerung<br />

und Bearbeitung wurden<br />

umfassende Kapazitäten<br />

errichtet, die wichtig sind für<br />

einen von Anfang an funktionierenden<br />

Hafenbetrieb.<br />

Tiefkühlwaren, frische Waren<br />

und General Cargo – alle Güter<br />

unter einem Dach, das sei<br />

ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für den Nordfrost-Terminal.<br />

Das Konzept des Unternehmens<br />

sieht vor, künftig<br />

auch ganzheitliche Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

aus einer Hand zu<br />

erbringen. Nordfrost will das<br />

internationale Supply Chain<br />

Management übernehmen,<br />

also die Organisation der gesamten<br />

internationalen Lieferkette.<br />

Das beinhaltet die<br />

Seehafenlog<strong>ist</strong>ik mit Buchung<br />

der Seefracht ebenso<br />

wie das Angebot aller geforderten<br />

Value Added Services,<br />

wie Verpackungsdienstle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Nordfrost-Terminalleiter Gordon Richter (links) und Torsten<br />

Reichert, Leiter Obst- und Gemüselog<strong>ist</strong>ik.


FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Beim Richtfest des Nordfrost<br />

Seehafen-Terminals im<br />

Juni 2012 überreichte WHV-<br />

Präsident John H. Niemann<br />

(r.) die Auszeichnung „Treidler“<br />

an Nordfrost-Alleininhaber<br />

Horst Bartels. Mit diesem<br />

Preis „ für dessen<br />

enorme unternehmerische<br />

Le<strong>ist</strong>ung“ würdigte die WHV<br />

„die Dynamik und die Verlässlichkeit“<br />

von Bartels.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE71<br />

PotenzialbeiFruchtlog<strong>ist</strong>ik<br />

<strong>Der</strong> Markt für Fruchtlog<strong>ist</strong>ik<br />

<strong>ist</strong> laut Nordfrost von zwei<br />

Besonderheiten geprägt. So<br />

<strong>ist</strong> der für den deutschen<br />

Markt bestimmte Umschlag<br />

von Obst und Gemüse aus<br />

verschiedenen Gründen in<br />

der Vergangenheit mehr und<br />

mehr in die Beneluxländer<br />

abgewandert. Deutsche Importe<br />

von Ware aus der südlichen<br />

Hemisphäre werden mit<br />

zunehmender Tendenz in<br />

Rotterdam und Antwerpen<br />

umgeschlagen. „Das sind aktuell<br />

85 Prozent der 3,4 Millionen<br />

Tonnen Obst und Gemüse,<br />

die in Deutschland<br />

jährlich konsumiert werden“,<br />

sagt Britta Heine, die seit vier<br />

Jahren im elterlichen Unternehmen<br />

für Marketing und<br />

Kommunikation verantwortlich<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Großes Potenzial sieht<br />

Nordfrost zudem in der Tatsache,<br />

dass bei Frischfrucht die<br />

Volumina im Containerumschlag<br />

sehr stark steigend<br />

sind, weil Frucht zunehmend<br />

in Containern und weniger in<br />

konventionellen Kühlschiffen<br />

als Stückgut verschifft wird.<br />

Dazu Britta Heine: „Liegt die<br />

Containerisierungsquote<br />

heute bei etwa 50 Prozent, so<br />

wird sie schon in 2015 bei etwa<br />

75 Prozent liegen und bis<br />

2020 bei 90 Prozent plus X.“<br />

Damit sei ein höherer Bedarf<br />

an Umschlagskapazitäten gegeben.<br />

„Es <strong>ist</strong> es unser erklärtes<br />

Ziel – und daran arbeiten wir<br />

seit mindestens einem Jahr<br />

erfolgreich, Fruchtumschlag<br />

aus den Beneluxhäfen nach<br />

Wilhelmshaven und damit ins<br />

Inland zurückzuverlagern.“<br />

Heine weiter: „Die beiden<br />

deutschen Containerhäfen<br />

Bremerhaven und Hamburg<br />

sind, das sage ich ausdrücklich,<br />

dabei nicht unser Wettbewerb.“<br />

Für die Erreichung dieses<br />

Ziels sieht Nordfrost sehr gute<br />

Chancen. Vor allem wegen<br />

der überzeugenden Effizienzvorteil<br />

des Seehafen-Terminals,<br />

welcher gerade bei der<br />

Fruchtlog<strong>ist</strong>ik greife. Allein<br />

die Lage direkt an den Umschlagsanlagen<br />

sei unschlagbar<br />

und spreche für eine hohe<br />

Warenverfügbarkeit. Während<br />

andernorts die frische<br />

Ware in gebrochener Fracht<br />

transportiert werde, indem<br />

zunächst der Kühlcontainer<br />

über Entfernungen von etwa<br />

50 Kilometer bis zum Umschlagsterminal<br />

gefahren<br />

werden muss, verlasse dieser<br />

beim Seehafen-Terminal in<br />

der Log<strong>ist</strong>ics Zone das Hafengebiet<br />

gar nicht erst. In diesem<br />

Unterschied liege ein<br />

Kostenvorteil von 200 bis 250<br />

je Container.<br />

„<strong>Der</strong> <strong>JadeWeserPort</strong> <strong>ist</strong> wie<br />

gemacht als Importhafen für<br />

diese Branche, die, so <strong>ist</strong><br />

unser Eindruck, eine Alternative<br />

für den Fruchtumschlag<br />

im Inland sucht“, sagt Britta<br />

Heine. Das Interesse der heimische<br />

Wirtschaft sei in vielen<br />

Gesprächen deutliche geworden.<br />

„Das macht uns<br />

Mut.“<br />

Diese Alternative biete<br />

Nordfrost nun mit seinem<br />

Terminal, der auf die Anforderungen<br />

der Branche in<br />

höchstem Maße zugeschnitten<br />

sei. „Bei Besuchen potenzieller<br />

Kunden stufen diese<br />

unseren Terminal stets als<br />

vorbildlich ein“, so Heine.<br />

„Mit unserer erfolgreichen<br />

Akquise in der Fruchtbranche<br />

schaffen wir gemeinsam mit<br />

den Verladern eine Nachfrage<br />

nach Containerlinien gen<br />

Wilhelmshaven. Sind diese<br />

eingerichtet, kommen mit der<br />

Frucht auch andere Warenströme<br />

auf Wilhelmshaven<br />

zu“, <strong>ist</strong> sich Britta Heine sicher.<br />

„Denn auf einem Schiff<br />

sind immer nur ein Teil der<br />

Container Kühlcontainer.“<br />

Hinzu komme, dass<br />

Frischfrucht, also frisches<br />

Obst und Gemüse, immer<br />

automatisch einen schnellen<br />

Umschlag bedeute. „Die Ware<br />

lebt, im Fachjargon wird sie<br />

als Perishables bezeichnet,<br />

was soviel heißt wie leicht<br />

verderblich“, erläutert die Expertin.<br />

Sie könne zwar zwischengelagert<br />

werden, warenspezifisch<br />

jedoch nur zeitlich begrenzt.<br />

„Das wiederum bedeutet,<br />

dass viel Umschlagstätigkeit<br />

auf uns zukommt, es<br />

kommt immer wieder Ware<br />

nach.“ Damit verbunden sei<br />

viel Handling, wenn Ware<br />

sortiert, vielleicht gewaschen<br />

und verpackt werden muss,<br />

ehe sie fertig für die Ladentheke<br />

den Terminal wieder<br />

verlässt.<br />

Swen Schneider unterwegs im Kühllager.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE


400 ha Erweiterungsflächen<br />

Vorstellgruppe<br />

Schlepperhafen<br />

160 ha Güterverkehrszentrum<br />

KV-Terminal<br />

Truck Service Center<br />

20 ha Nordfrost<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungszentrum<br />

Autobahn A 29<br />

Zoll<br />

Eurogate-Terminal-House<br />

130 ha Container Terminal<br />

18 m Wassertiefe<br />

Niedersachsenbrücke


SEITE74<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

BeiderZollabfertigunggehtSicherheitvor<br />

WILHELMSHAVEN – Auf dem<br />

<strong>JadeWeserPort</strong>-Gelände<br />

(JWP) sind die Arbeiten an<br />

verschiedenen Stellen immer<br />

noch in vollem Gange. Wer jedoch<br />

mit dem Lkw oder Pkw<br />

von der Autobahn kommt<br />

und an der Log<strong>ist</strong>ikzone vorbei<br />

zum Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) fährt, sieht es gleich:<br />

Das zweigeschossige Gebäude<br />

der Zollverwaltung auf<br />

dem Container-Terminal <strong>ist</strong><br />

fertig gestellt und die Mitarbeiter<br />

dort haben längst<br />

ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Bereits am 3. August erfolgte<br />

die Schlüsselübergabe<br />

für das Gebäude an Astrid<br />

Gessler, die Leiterin des<br />

Hauptzollamts Oldenburg –<br />

und damit auch für das Zollamt<br />

Wilhelmshaven zuständig.<br />

Hafenbetreiber Eurogate<br />

hatte das für den Im- und Export<br />

von Waren so wichtige<br />

Gebäude an den Zoll übergeben.<br />

Marcel Egger, Geschäftsführer<br />

des CTW, lobte dabei<br />

die „reibungslose und zielorientierte<br />

Zusammenarbeit“.<br />

Zunächst werden im<br />

Dienstgebäude am CTW acht<br />

bis zehn Beamte rund um die<br />

Uhr im Mehrschichtbetrieb<br />

für die Abfertigung und Kontrolle<br />

auf dem CTW einsatzbereit<br />

sein. Zu den Abfertigungen<br />

am Gebäude kommen<br />

Kontrollen im Hafenbereich,<br />

auf Schiffen und auch auf der<br />

Seeseite. Außerdem wird der<br />

Zoll – etwa bei Exporten in die<br />

USA – Röntgenaufnahmen<br />

von Containern samt Bildauswertung<br />

machen. Zeitnah<br />

werde eine dieser Containerprüfanlagen<br />

für den JWP angeschafft,<br />

geplant sind zwei.<br />

Pro Anlage sei mit 20 bis 25<br />

zusätzlichen Zoll-Mitarbeitern<br />

zu rechnen. Denn Sicherheit<br />

hat im internationalen<br />

Warenverkehr hohe Priorität.<br />

Sogar ein amerikanischer<br />

Zollbeamter wird ein Büro am<br />

<strong>JadeWeserPort</strong> beziehen.<br />

Zoll-Service direkt am Hafen: Marcel<br />

Egger, Geschäftsführer Eurogate<br />

Container-Terminal Wilhelmshaven<br />

(Mitte), überreichte Astrid Gessler,<br />

<strong>Der</strong> Zoll <strong>ist</strong> in Wilhelmshaven<br />

eine bekannte Verwaltung.<br />

Durch die Inbetriebnahme<br />

des JWP am heutigen 21.<br />

September ändert sich bezüglich<br />

der Zuständigkeiten<br />

nichts. Die Aufgabenschwerpunkte<br />

lagen und liegen in<br />

der Erfassung des Warenverkehrs<br />

und der Warenabfertigung<br />

im Landstraßen-, Eisenbahn-,<br />

Luft-, Post- und – bedingt<br />

durch den JWP nun<br />

mehr denn je – im Seeverkehr.<br />

Die Erfassung und Abfertigung<br />

der Waren erfolgt durch<br />

ein seit vielen Jahren eingespieltes<br />

Team von erfahrenen<br />

Zollbeschäftigten beim Zollamt<br />

Wilhelmshaven, dessen<br />

Leitung in Händen von Petra<br />

Schmidt liegt. Ihr Team umfasst<br />

zurzeit etwa 60 Personen.<br />

Bereits im nächsten Jahr seien<br />

66 Dienstposten in Wilhelmshaven<br />

geplant, bis 2015 sollen<br />

weitere fünf Posten dazu kommen.<br />

Die Beschäftigten vom<br />

Zollamt Wilhelmshaven, heute<br />

noch in der Adalbertstraße beheimatet,<br />

werden in absehbarer<br />

Zeit in angemietete Räume<br />

in die Flutstraße umziehen.<br />

Somit sind laut Hauptzollamt<br />

Oldenburg die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um den<br />

anfallenden Abfertigungen<br />

speziell im Seeverkehr – vor<br />

allem mit Containern – uneingeschränkt<br />

nachkommen zu<br />

können. Die neue Lokalität<br />

des Zolls an der Flutstraße sei<br />

künftig für alle Besucher des<br />

Zollamts auch mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln gut erreichbar.<br />

Die Abfertigung des kommerziellen<br />

Warenverkehrs<br />

mit Nicht-EU-Staaten erfolgt<br />

weitgehend automatisiert<br />

durch das in der Bundeszollverwaltung<br />

angewendete IT-<br />

Verfahren ATLAS (Automatisiertes<br />

Tarif- und Lokales<br />

Zoll-Abwicklungs-System).<br />

Mit diesem Verfahren und<br />

den Verfahren für die Ausfuhr<br />

von Gemeinschaftswaren<br />

(AES), dem Verfahren für verbrauchsteuerpflichtige<br />

Waren<br />

Leiterin des Hauptzollamtes Oldenburg,<br />

den symbolischen Schlüssel<br />

fürs neue Zollgebäude. Ebenfalls dabei<br />

(von links): Till Haese (Bundesfinanzdirektion-Nord),<br />

Klemens Reichling<br />

(Hauptzollamt), Jürgen Geisler<br />

(Zollamt Wilhelmshaven), Kirstin<br />

Held (Eurogate), Sören Krüger, Axel<br />

(EMCS) und dem Versandverfahren<br />

(NCTS) stehen der<br />

Wirtschaft IT-Systeme zur<br />

Verfügung, mit denen Unternehmen<br />

alle Warensendungen<br />

von, nach und durch<br />

Deutschland elektronisch anmelden<br />

und abwickeln können.<br />

Die Teilnahme an diesen<br />

elektronischen Verfahren<br />

setzt eine rechtzeitige Reg<strong>ist</strong>rierung<br />

über das IWM (Informations-<br />

und Wissensmanagement<br />

Zoll) mit Sitz in<br />

Dresden voraus.<br />

Ahlers (beide Eurogate), Dirk Haaken<br />

(Hauptzollamt), Holger Schleffler,<br />

Thomas Bartsch (beide Eurogate).<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Neben seinen Kernaufgaben<br />

<strong>ist</strong> der Zoll in Wilhelmshaven<br />

auch in grenzpolizeilichen<br />

Angelegenheiten tätig.<br />

Das <strong>ist</strong> nach Angaben des<br />

Hauptzollamtes Oldenburg<br />

notwendig, da es in der Jadestadt<br />

keine Bundespolizeidienststelle<br />

gibt.<br />

Die Ausstellung z. B. von<br />

Visa setzt eine frühzeitige<br />

Kontaktaufnahme der von<br />

See einlaufenden Schiffe mit<br />

dem Zollamt Wilhelmshaven<br />

voraus, um eventuell anoder<br />

abmusternde Seeleute<br />

grenzpolizeirechtlich abfertigen<br />

zu können. Diese Aufgabe<br />

gehört zu dem an den Zoll<br />

übertragenen Aufgabenbereich.<br />

Wir wünschen<br />

einen erfolgreichen<br />

Start!<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Das Fest- und Losmachen<br />

großer Seeschiffe hat wenig<br />

mit dem An- und Ablegen<br />

von Sportbooten gemein.<br />

Deshalb sind für diese Aufgabe<br />

Profis erforderlich, die<br />

über entsprechendes Knowhow<br />

verfügen und auch mit<br />

den lokalen Besonderheiten<br />

und Vorschriften vertraut<br />

sind. Das sichere An- und Ablegen<br />

<strong>ist</strong> für den Betrieb des<br />

Hafens, für die Menschen an<br />

Land und an Bord und nicht<br />

zuletzt für den Schutz der<br />

Umwelt essenziell.<br />

„<strong>Der</strong> Planfeststellungsbeschluss<br />

der Wasser- und<br />

Schifffahrtsdirektion Nordwest<br />

enthält besondere Auflagen<br />

für die Sicherheit und<br />

Leichtigkeit des Schiffsverkehrs,<br />

die wir als Hafenbetreiber<br />

gewährle<strong>ist</strong>en müssen“,<br />

erläutert Geschäftsführer Axel<br />

Kluth den Hintergrund der<br />

Ausschreibung.<br />

„Mit der Konzession für<br />

Festmacherdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

garantiert der Auftragnehmer<br />

einen störungsfreien Ablauf<br />

des Hafenbetriebes – sieben<br />

Tage die Woche, rund um die<br />

Uhr, auch an Feiertagen. Erfreulich<br />

<strong>ist</strong>, dass wir wie bei<br />

den Hafentarifen auch bei<br />

dieser Dienstle<strong>ist</strong>ung im<br />

europäischen Vergleich sehr<br />

günstig liegen.“<br />

Die <strong>JadeWeserPort</strong> Realisierungsgesellschaft<br />

hat die<br />

Konzession für Festmacherdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

am <strong>JadeWeserPort</strong><br />

im Februar für sechs<br />

Jahre an die Jade Dienst<br />

GmbH vergeben. <strong>Der</strong> Dienstle<strong>ist</strong>ungsauftrag<br />

umfasst das<br />

Fest- und Losmachen von<br />

Schiffen im neuen Container-<br />

Tiefwasserhafen und hat eine<br />

Laufzeit von sechs Jahren.<br />

Das Unternehmen Jade-<br />

Dienst konnte sich gegen drei<br />

Wettbewerber durchsetzen.<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE75<br />

Sieben Tage in der Woche, Tag und Nacht, bei<br />

Wind und Wetter werden die Festmacher vom Jade-Dienst<br />

am <strong>JadeWeserPort</strong> im Einsatz sein (Bild<br />

oben). Die Konzessionen für Schlepple<strong>ist</strong>ungen<br />

gingen an die Unterweser Reederei GmbH (URAG),<br />

Bremen, die Bugsier-, Reederei- und Bergungs-Gesellschaft<br />

mbH & Co. KG (Bugsier), Hamburg, und<br />

die Schleppreederei KOTUG GmbH (KOTUG) aus<br />

Rotterdam.<br />

FOTOS: WZ-BILDDIENST/KNOTHE UND LÜBBE<br />

...undSchlepper<br />

Die Berechnung der Gebühren<br />

erfolgt analog zum<br />

Hafentarif anhand der Bruttoraumzahl<br />

(BRZ), die für jedes<br />

Schiff durch seine Größe<br />

und Kapazität definiert <strong>ist</strong>. Je<br />

nach Klassifizierung des<br />

Schiffes bewegen sich die<br />

Kosten für Fest- und Losmachen<br />

insgesamt zwischen<br />

rund 325 Euro und unter 1000<br />

Euro.<br />

„Die Qualität der Dienstle<strong>ist</strong>ung<br />

war uns bei der Vertragsgestaltung<br />

äußerst wichtig“,<br />

sagt Axel Kluth. „Aus diesem<br />

Grund führt der Konzessionär<br />

bei seinen Kunden<br />

jährlich eine Zufriedenheitsbefragung<br />

durch. Es <strong>ist</strong> unser<br />

Anspruch, unseren Kunden<br />

ein rundum attraktives Angebot<br />

zu machen – und zwar<br />

gleich vom Start weg!“<br />

Ebenfalls vergeben wurden<br />

Anfang des Jahres die Konzessionen<br />

für Schlepp-, Verholund<br />

Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>ungen im<br />

Hafenbereich. Die Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

umfassen die Unterstützung<br />

der Seeschiffe, beispielsweise<br />

beim Wechsel des<br />

Liegeplatzes, beim Drehen<br />

oder unmittelbar vor dem<br />

Ein- oder Auslaufen.<br />

Die entsprechenden Verträge<br />

wurden nach einer<br />

europaweiten Ausschreibung<br />

mit drei Unternehmen abgeschlossen:<br />

Die Unterweser<br />

Reederei GmbH (URAG), Bremen,<br />

und die Bugsier-, Reederei-<br />

und Bergungs-Gesellschaft<br />

mbH & Co. KG (Bugsier),<br />

Hamburg, waren zuvor<br />

bereits in Wilhelmshaven tätig;<br />

neu <strong>ist</strong> die Schleppreederei<br />

KOTUG GmbH (KOTUG)<br />

aus Rotterdam.<br />

Die Konzessionen haben<br />

ebenfalls eine Laufzeit von<br />

sechs Jahren und beinhalten<br />

für den Auftraggeber eine<br />

Verlängerungsoption von drei<br />

Jahren. Für jede erbrachte<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ung für Schiffe mit<br />

einer Größe von mehr als<br />

90 000 BRZ (Bruttoraumzahl),<br />

entrichtet der Konzessionär<br />

ein Entgelt von 250 Euro an<br />

die <strong>JadeWeserPort</strong> Realisierungsgesellschaft.<br />

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SEITE76<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Container­Storymitgeschrieben<br />

1968 konnten Containerschiffe<br />

bei 170 Metern<br />

Länge gerade einmal 736<br />

TEU laden. Heute sind es<br />

bereits über 15 000 TEU,<br />

demnächst dann sogar<br />

18 000 solcher Standardcontainer.<br />

WILHELMSHAVEN – Container<br />

im Überseehandel – das <strong>ist</strong><br />

ein Stück Wirtschaftsgeschichte,<br />

an der Bremen mitgeschrieben<br />

hat. Am 6. Mai<br />

1966 wurde hier der erste<br />

Container auf deutschem Boden<br />

abgesetzt. Aus den Anfängen<br />

bei der BLG im Bremer<br />

Überseehafen entwickelte<br />

sich eine Erfolgs-Story und<br />

der globale Siegeszug des<br />

Containers setzt sich weiter<br />

fort.<br />

Die Idee des genormten<br />

Behälters stammt von dem<br />

amerikanischen Spediteur<br />

Malcolm McLean. Das System<br />

setzte er ab 1956 zunächst im<br />

US-Küstenverkehr ein (siehe<br />

Geschichte rechts). Ab 1966<br />

transportierte McLean Container<br />

auch über den Atlantik.<br />

Bremen und Rotterdam waren<br />

die ersten Häfen.<br />

Heute wird alles, was in<br />

Container passt und das zulässige<br />

Gewicht nicht überschreitet,<br />

in den Normk<strong>ist</strong>en<br />

transportiert. Schnelligkeit,<br />

Zuverlässigkeit, Sicherheit<br />

und das Preis-Le<strong>ist</strong>ungs-Verhältnis<br />

sind dabei ohne Vergleich.<br />

Weltweit <strong>ist</strong> das Standardmaß<br />

für Container der<br />

Begriff TEU (twenty foot<br />

equivalent unit). <strong>Der</strong> Umschlag<br />

der Containerterminals<br />

wird ebenso in TEU gezählt<br />

wie die die Stellkapazität<br />

der Containerschiffe.<br />

McLeans Schiffe transportierten<br />

in den Anfangsjahren<br />

rund 350 Container. Die ersten<br />

deutschen Container-<br />

Reedereien waren der Norddeutsche<br />

Lloyd, Bremen, und<br />

die Hamburger Hapag, die<br />

1968 über die „Weser Express“<br />

und „Elbe Express“<br />

verfügten. Bei 170 Metern<br />

Länge fanden 736 TEU an<br />

Bord Platz. Die heutigen Container-Giganten<br />

fassen bei<br />

knapp 400 Metern Länge<br />

15 500 TEU, und Maersk hat<br />

mit der sogenannten Triple-<br />

E-Klasse bereits Neubauten<br />

für 18 000 TEU geordert.<br />

Ein Baustein für die langfr<strong>ist</strong>ige<br />

Zukunft des Containerverkehrs<br />

der deutschen<br />

Seehäfen <strong>ist</strong> Wilhelmshaven.<br />

Das Fahrwasser hat eine Tiefe<br />

von 18 Metern unter Seekarten-Null<br />

und bietet damit den<br />

größten Containerschiffen<br />

optimale Bedingungen. Zudem<br />

sind Flächen für den<br />

weiteren Ausbau des Terminals<br />

vorhanden. Damit <strong>ist</strong> der<br />

wachsende Kapazitätsbedarf<br />

der deutschen Seehäfen im<br />

Seit 1999 <strong>ist</strong> Detthold Aden<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

der BLG Log<strong>ist</strong>ics Group<br />

– und noch bis 2013 bestellt.<br />

<strong>Der</strong> gebürtige <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

<strong>ist</strong> Honorarkonsul<br />

der Republik Finnland,<br />

Mitglied des Präsidiums<br />

Deutsches Verkehrsforum<br />

und seit 2011 Mitglied<br />

der „Log<strong>ist</strong>ik Hall of<br />

Fame”. Die Verbindungen in<br />

seine Heimatstadt pflegt er<br />

regelmäßig.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Containerverkehr langfr<strong>ist</strong>ig<br />

gesichert. Diese Sicherheit <strong>ist</strong><br />

von großer Bedeutung für die<br />

gesamte deutsche Wirtschaft,<br />

denn die Ausbaumöglichkeiten<br />

der Terminals in Bremerhaven<br />

und Hamburg sind begrenzt.<br />

Bremerhaven <strong>ist</strong> der größte<br />

Containerterminal im Eurogate-Netzwerk.<br />

Dazu le<strong>ist</strong>et<br />

der North Sea Terminal Bremerhaven<br />

(NTB), ein Joint<br />

Venture von Eurogate und der<br />

Maersk-Schwester APM Terminals,<br />

einen starken Beitrag.<br />

APM Terminals <strong>ist</strong> auch Betreiberpartner<br />

von Eurogate<br />

in Wilhelmshaven. Eurogate<br />

mit Hauptsitz in Bremen entstand<br />

durch die Fusion der<br />

BLG-Containergeschäfte mit<br />

denen des Hamburger Unternehmens<br />

Eurokai. Die Containerlog<strong>ist</strong>ik<br />

mit dem Gemeinschaftsunternehmen<br />

Eurogate<br />

<strong>ist</strong> ein Geschäftsbereich<br />

der BLG Log<strong>ist</strong>ics<br />

Group. In der Automobillog<strong>ist</strong>ik<br />

<strong>ist</strong> die BLG mit 6,5 Millionen<br />

Fahrzeugen im vergangenen<br />

Jahr ebenfalls europäischer<br />

Marktführer. Im Geschäftsbereich<br />

Kontraktlog<strong>ist</strong>ik,<br />

zu dem heute auch die<br />

Log<strong>ist</strong>ik für die Offshore-<br />

Windenergie gehört, <strong>ist</strong> die<br />

BLG einer der führenden<br />

deutschen Anbieter.<br />

Die Bremer Unternehmensgruppe<br />

bietet einschließlich<br />

ihrer Beteiligungen<br />

an fast 100 Standorten in<br />

Europa, Nord- und Südamerika,<br />

Afrika und Asien insgesamt<br />

rund 16 000 Arbeitsplätze.<br />

Im vergangenen Jahr lag<br />

der Umsatz erstmals bei über<br />

einer Milliarde Euro.<br />

Ohne Container <strong>ist</strong> der Welthandel heute undenkbar. <strong>Der</strong><br />

Umschlag in den Häfen sah früher ganz anders aus.FOTO: HALAMA<br />

DieBoxder<br />

Globalisierung<br />

WILHELMSHAVEN – Vor 46 Jahren<br />

brachte der Frachter<br />

„Fairland“ die ersten 99 Container<br />

nach Deutschland. Am<br />

6. Mai 1966 gab es wegen der<br />

Skepsis in Schifffahrtskreisen<br />

allerdings keinen „großen<br />

Bahnhof“ in Bremen. Und so<br />

erlebten nur wenige Augenzeugen,<br />

wie der zweite Container<br />

beim Entladen aus<br />

dem schiffseigenen Bordgeschirr<br />

rutschte und auf das<br />

Führerhaus einer nagelneuen<br />

Zugmaschine krachte. <strong>Der</strong><br />

Lastwagenfahrer blieb unverletzt.<br />

Detthold Aden, Vorstandsvorsitzender<br />

der BLG Log<strong>ist</strong>ics<br />

Group, erzählte über die<br />

Anfänge in Deutschland bei<br />

einem Vortrag in Wilhelmshaven<br />

(August 2007) folgende<br />

Version: „Als Mitte der 60er<br />

Jahre Malcolm McLean mit<br />

dem Container nach Europa<br />

kommen wollte, hatten fast<br />

alle in Betracht kommenden<br />

Hafenstädte und Hafenunternehmen<br />

größte Bedenken<br />

wegen der hohen Kosten, die<br />

mit dem Einstieg in den Containerverkehr<br />

auf sie zukommen<br />

würden. Es gab Ablehnung<br />

auf breiter Front.<br />

<strong>Der</strong> BLG-Vorstand und<br />

Bremens Hafensenator Georg<br />

Borttscheller sahen das seinerzeit<br />

ganz anders, obwohl<br />

auch ihnen das Kostenproblem<br />

einiges Kopfzerbrechen<br />

bereitete. Selbst der damalige<br />

Betriebsratsvorsitzende der<br />

BLG und spätere Hafensenator<br />

Oswald Brinkmann stand<br />

dem Container aufgeschlossen<br />

gegenüber. Seine Erinnerungen<br />

an den Beginn des<br />

Container-Zeitalters zeichnen<br />

eine Bild jener Entwicklung.<br />

Er sagte: ,Für einen Betriebsrat<br />

musste der Container<br />

ein rotes Tuch sein, denn<br />

Rationalisierungen waren in<br />

Sicht – und die konnten<br />

Arbeitsplätze kosten. Deshalb<br />

war die internationale<br />

Fortsetzung auf Seite 77<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE77<br />

GRAFIK:WZ<br />

...einstmitKerbholz<br />

Shanghai (China)<br />

Singapur<br />

Hongkong (China)<br />

Shenzhen (China)<br />

Busan (Südkorea)<br />

Ningbo (China)<br />

Guangzhou (China)<br />

Qingdao (China)<br />

Fortsetzung von Seite 76<br />

Transportarbeiter-Gewerkschaft<br />

ITF dagegen.‘ Oswald<br />

Brinkmann schloss sich dieser<br />

Sicht der Dinge jedoch<br />

nicht an. Für ihn war klar:<br />

,Wer diese Entwicklung nicht<br />

rechtzeitig annimmt, wird<br />

sich an künftigen Generationen<br />

versündigen.‘ Dafür hagelte<br />

es damals natürlich Kritik<br />

– auch aus Hamburg. So<br />

31.50 Mio. TEU<br />

29.94 Mio. TEU<br />

24.40 Mio. TEU<br />

22.56 Mio. TEU<br />

16.17 Mio. TEU<br />

14.68 Mio. TEU<br />

14.40 Mio. TEU<br />

13.02 Mio. TEU<br />

Dubai<br />

Rotterdam<br />

Tianjin (China)<br />

Kaoksiung (Taiwan)<br />

Port Klang (Malaysia)<br />

Hamburg<br />

Antwerpen<br />

fragte ihn sein Parteifreund,<br />

der frühere HHLA-Chef Helmut<br />

Kern, kopfschüttelnd:<br />

,Ossi, wie kannst du nur für<br />

den Container sein?‘ An anderer<br />

Stelle hatte er zuvor<br />

schon verkündet: ,Die K<strong>ist</strong>e<br />

kommt mir nicht in den Hafen.‘<br />

Zum Vergleich: Bremische Häfen<br />

„Diese Haltung hat damals<br />

allerdings nur wenige Monate<br />

überdauert“, so Aden.<br />

13.00 Mio. TEU<br />

11.87 Mio. TEU<br />

11.50 Mio. TEU<br />

9.63 Mio. TEU<br />

9.60 Mio. TEU<br />

9.01 Mio. TEU<br />

8.66 Mio. TEU<br />

5.90 Mio. TEU<br />

Stand: 2011<br />

Mit Containerschiffen werden<br />

heute zwei Drittel des<br />

weltweiten Güterverkehrs<br />

durchgeführt. Die Frachtcontainer<br />

wurden so zur Basis<br />

der Globalisierung der Wirtschaft.<br />

<strong>Der</strong> große Vorteil:<br />

Container können nicht nur<br />

beinah jede Form von Ladung<br />

aufnehmen, sondern wegen<br />

ihrer genormten Form mit<br />

den verschiedensten Transportmitteln<br />

(Seeschiffe, Binnenschiffe,<br />

Eisenbahn und<br />

Lkw) befördert und schnell<br />

umgeschlagen werden. <strong>Der</strong><br />

Container <strong>ist</strong> so schlicht, dass<br />

man eigentlich nicht lange<br />

über ihn nachdenkt – doch er<br />

hat die Welt verändert. Er <strong>ist</strong><br />

genormt auf exakt 6,058 ×<br />

2,438 × 2,591 Meter – so groß<br />

<strong>ist</strong> ein 20-Fuß-Standard-Container<br />

(Twenty-foot Equivalent<br />

Unit, TEU). <strong>Der</strong> kann<br />

zum Beispiel 10 000 Jeans<br />

oder 20 000 originalverpackte<br />

Uhren transportieren.<br />

Einen Nachteil gibt es aber<br />

für die europäischen Log<strong>ist</strong>iker:<br />

Wegen seiner US-Maße<br />

passen allerdings Euro-Paletten<br />

nicht lückenlos in einen<br />

Container. Verbreitet sind<br />

neben den TEU vor allem 40-<br />

Fuß-Container. Weltweit waren<br />

2011 ungefähr 30 Millionen<br />

Boxen verschiedenster<br />

Typen im Umlauf.<br />

Jeder Container besitzt<br />

eine eigene Nummer. Sie besteht<br />

aus vier Großbuchstaben,<br />

dem sogenannten Präfix,<br />

die für den Eigentümer des<br />

Containers stehen, und sechs<br />

Ziffern plus eine Kontrollziffer.<br />

Durch sie können Weg<br />

und Aufenthaltsort jedes einzelnen<br />

Containers auf seiner<br />

Reise verfolgt werden.<br />

Die Lebensdauer eines üblichen<br />

Stahlcontainers im<br />

Seeverkehr beträgt etwa zwölf<br />

Jahre. Danach haben die<br />

me<strong>ist</strong>en Boxen noch ein<br />

„Zweitleben“ als Einwegverpackung,<br />

Lagerraum oder<br />

Baucontainer, bevor sie verschrottet<br />

werden. Die K<strong>ist</strong>en<br />

werden heute hauptsächlich<br />

in China hergestellt, vor der<br />

Weltwirtschaftskrise fast drei<br />

Millionen TEU jährlich. Im<br />

Schnitt kostet ein 20-Fuß-<br />

Standardcontainer 2900 US-<br />

Dollar (Stand 2010), die Preise<br />

schwanken jedoch, abhängig<br />

von den Stahlpreisen.<br />

Im April feierte die berühmte<br />

Box ihren 56. Geburtstag.<br />

Wie sehr unsere<br />

Welt vom Container verändert<br />

wurde, lässt sich auch<br />

herausfinden, wenn man die<br />

Zeit vor 1956 zurückblickt:<br />

Ein Hafen glich damals einem<br />

Ameisenhaufen. <strong>Der</strong> „Stauerviz“<br />

wies alle für das Schiff<br />

abgestellten Schauerleute in<br />

ihre Arbeit ein und überlegte<br />

sich, welche Ladung in welchen<br />

Laderaum kam, damit<br />

sie an dem Bestimmungshafen<br />

zugänglich war.<br />

Die „Schauermänner“ –<br />

die einfachen Arbeiter –<br />

schleppten Ballen, Säcke und<br />

Boxen im Laderaum und befestigen<br />

sie an der Winde, die<br />

vom Windenführer bedient<br />

wurde. Ein „Tallymann“ prüfte<br />

im Auftrag des Reeders die<br />

Ladung. Sein Arbeitsgerät war<br />

eine fünf Fuß lange Messlatte,<br />

auf die auch sein Name zurückgeht<br />

(englisch: tally -<br />

„Kerbholz“). Für ein 5000<br />

Tonnen-Schiff waren an die<br />

60 Männer eine Woche lang<br />

mit dem Löschen – so wird<br />

das Entladen eines Schiffes<br />

genannt – beschäftigt.<br />

Die Mannschaft des Schiffs<br />

freute das, hatte sie doch<br />

Landgang und genügend Zeit,<br />

die Bars und Etablissements<br />

der Stadt in Augenschein zu<br />

nehmen. Dieses Treiben war<br />

auch dem Lkw-Fahrer Malcolm<br />

McLean bekannt – und<br />

als Erster merkte er, dass sich<br />

hier einiges verändern ließe.<br />

Seine Vision: Eine K<strong>ist</strong>e sollte<br />

samt Inhalt vom Lastwagen<br />

auf das Schiff gehievt werden.<br />

<strong>Der</strong> Legende nach soll ihm<br />

die Idee beim Ziehen einer<br />

Zigarettenpackung gekommen<br />

sein. So, wie die Zigarettenpäckchen<br />

übereinander<br />

gestapelt im Automatenschacht<br />

liegen, könnte man<br />

doch auch große Stahlbehälter<br />

transportieren, heißt es<br />

auf der Homepage von Eurogate.<br />

Erst 20 Jahre später hat<br />

McLean aus dieser Idee den<br />

Container entwickelt. Er setzte<br />

alles auf eine Karte, verkaufte<br />

seine Spedition und<br />

schickte 1956 gegen alle Widerstände<br />

von Reedern und<br />

Transportunternehmen das<br />

erste Schiff auf die Reise, welches<br />

mit genormten, stapelbaren<br />

Boxen beladen war –<br />

die Geburtsstunde der Containerschifffahrt.<br />

<strong>Der</strong> umgebaute Frachter<br />

„Ideal X“ wurde am 26. April<br />

1956 in Newark das erste Mal<br />

mit Containern beladen. Den<br />

Durchbruch hatte McLean<br />

mit der Frachtversorgung des<br />

US-Militärs während des Vietnamkriegs<br />

– er war mit seinen<br />

Containerschiffen viel effektiver<br />

als andere Reedereien.<br />

Mit seinem neu gegründeten<br />

Unternehmen „Sealand“<br />

eroberte der Bauernsohn<br />

Malcom McLean dann<br />

die (Transport)-Welt.<br />

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SEITE78<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

TurnschuheauflangerFahrtbiszumZiel<br />

Deutschland wird keineswegs<br />

direkt angesteuert.<br />

Die me<strong>ist</strong>en Containerschiffe<br />

verkehren<br />

nach einem festen Fahrplan<br />

und machen halt in<br />

verschiedenen Häfen.<br />

WILHELMSHAVEN – Kerim und<br />

Lisa, zwei 15-jährige Teenager,<br />

kennen sich bereits seit einigen<br />

Jahren und treffen sich regelmäßig<br />

am Nachmittag<br />

nach der Schule. Kerim hat<br />

sich vor ein paar Tagen neue<br />

Turnschuhe gekauft und<br />

möchte diese Lisa zeigen.<br />

Lisa <strong>ist</strong> bege<strong>ist</strong>ert von Kerims<br />

neuen Schuhen. Als sie<br />

einen Blick auf den Schuhkarton<br />

wirft, den Kerim immer<br />

noch in seinem Zimmer stehen<br />

hat, wundert sie sich:<br />

„Auf dem Karton steht: ,Made<br />

in China‘?“ Kerim <strong>ist</strong> ebenfalls<br />

irritiert: „Wie kommen die<br />

denn nach Deutschland? Das<br />

<strong>ist</strong> aber eine weite Strecke.“<br />

Lisa fragt sich weiter: „Warum<br />

werden Turnschuhe denn in<br />

China hergestellt und nicht<br />

bei uns?“<br />

Ihr fällt plötzlich ein, dass<br />

ihr Opa Heinz früher etwas<br />

mit weltweitem Warenhandel<br />

zu tun hatte und sowieso fast<br />

immer ihre Fragen beantworten<br />

kann. Beide machen sich<br />

also gleich auf den Weg zu<br />

ihm.<br />

Schon bei der Begrüßung<br />

an der Tür beginnt Lisa ihren<br />

Opa zu fragen: „Kerims neue<br />

Turnschuhe kommen aus China.<br />

Weißt du, wie die nach<br />

Deutschland gekommen sind<br />

und warum die so weit entfernt<br />

hergestellt werden?“<br />

MARITIME WIRTSCHAFT – FÜR SCHÜLER<br />

<strong>Der</strong> Text über den Weg<br />

der Turnschuhe stammt<br />

aus dem Schülerarbeitsheft<br />

„Wirtschaft im Hafen“<br />

vom Institut für Ökonomische<br />

Bildung gemeinnützige<br />

GmbH (IÖB), An-<br />

Institut der Universität Oldenburg.<br />

Am Beispiel der maritimen<br />

Wirtschaft und der Log<strong>ist</strong>ik<br />

können Schülerinnen<br />

und Schüler wirtschaftliche<br />

Grundsachverhalte erlernen<br />

und gleichzeitig die<br />

vielfältigen Berufsperspektiven<br />

dieser Branche<br />

kennen lernen.<br />

Das IÖB bietet Print- und<br />

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Wirtschaftsunterricht der<br />

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Tel: +49 441 361303-0<br />

Fax: +49 441 361303-99<br />

@ www.wirtschaft-im-hafen.de<br />

www.marwilo.de (Das Online-<br />

Portal ergänzt die Printmaterialien<br />

und <strong>ist</strong> für Schülerinnen<br />

und Schüler sowie Lehrkräfte<br />

entwickelt worden)<br />

Opa Heinzes Augen blitzen:<br />

„Mein Kind, ich habe früher<br />

im Hafen gearbeitet und da<br />

habe ich viele Waren mit<br />

Schiffen ankommen sehen.“<br />

Kerim runzelt die Stirn: „Was,<br />

die kommen mit Schiffen<br />

nach Deutschland? Ich dachte,<br />

die werden eingeflogen.“<br />

Lisas Opa schmunzelt: „Und<br />

Turnschuhe werden heute in<br />

Asien hergestellt, weil dort die<br />

Kosten für die Herstellung<br />

sehr niedrig sind und gleichzeitig<br />

der Transport nach<br />

Deutschland nur wenige<br />

Cents kostet. Daher lohnt sich<br />

der weite Weg nach Deutschland.“<br />

Opa Heinz bittet beide ins<br />

Wohnzimmer: „Nun kommt<br />

herein und setzt euch. Ich erzähle<br />

euch einmal, wie Kerims<br />

Turnschuhe aus China in<br />

unser deutsches Sportschuhgeschäft<br />

gekommen sind.“<br />

Die Stationen der Reise<br />

eines Paares Turnschuhe<br />

Sportschuhe werden zum<br />

großen Teil in China hergestellt.<br />

Bevor sie in einem<br />

deutschen Schuhgeschäft<br />

landen, haben sie eine lange<br />

Reise mit vielen Stationen<br />

hinter sich. Die längste<br />

Strecke legen sie in Containerschiffen<br />

zurück.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

1. Station: Herstellung<br />

der Turnschuhe in<br />

China und Start der Reise<br />

In einer chinesischen Turnschuhfabrik<br />

werden die Turnschuhe<br />

hergestellt und anschließend<br />

kontrolliert und in<br />

Kartons verpackt. Nun beginnt<br />

ihre lange Reise. Die<br />

Kartons werden in einem<br />

Container verstaut und anschließend<br />

mit einem Lkw<br />

zum Hafen transportiert. In<br />

einen herkömmlichen Container<br />

passen ca. 6000 Schuhkartons.<br />

Me<strong>ist</strong>ens werden in<br />

einem Container aber verschiedene<br />

Waren wie zum<br />

Beispiel Turnschuhe, T-Shirts<br />

und Hosen transportiert.<br />

2. Station: Transport des<br />

Containers zum Hafen<br />

Von der Turnschuhfabrik<br />

aus geht die Ware zum chinesischen<br />

Hafen nach Shanghai.<br />

Den Transport des Containers<br />

übernimmt eine Spedition,<br />

die mit einem Lkw den Container<br />

voller Turnschuhe zum<br />

Hafen transportiert. In Shanghai<br />

befindet sich der drittgrößte<br />

Containerhafen der<br />

Welt.<br />

Fortsetzung auf Seite 79<br />

Die richtige Stromversorgung natürlich von...<br />

Sie finden uns<br />

im Herzen<br />

der Südstadt!<br />

Wir Wir gratulieren wünschenherzlich<br />

viel<br />

zur Vergnügen Eröffnungauf unddem<br />

freuen<br />

37. Wochenende<br />

uns auf<br />

den „Port vor Ort“!<br />

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FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Transportnach<br />

Fahrplan<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

SEITE79<br />

Fortsetzung von Seite 78<br />

In einem Containerhafen<br />

werden täglich viele Container<br />

verladen, das heißt auf<br />

und von Schiffen geladen.<br />

Dieses Hafengelände wird als<br />

Container-Terminal bezeichnet.<br />

Im Hafen <strong>ist</strong> man bereits<br />

darüber informiert, mit welchem<br />

Schiff der Container<br />

weitertransportiert werden<br />

soll. <strong>Der</strong> Container wird vom<br />

Lkw abgehoben und an einer<br />

vorher bestimmten Stelle abgesetzt.<br />

3. Station: Verladen des<br />

Containers auf ein Schiff<br />

<strong>Der</strong> Container, in dem die<br />

Turnschuhe transportiert<br />

werden, muss im Hafen auf<br />

ein Schiff geladen werden.<br />

<strong>Der</strong> Transport der Container<br />

im Hafen erfolgt mit<br />

speziellen Fahrzeugen.<br />

Diese Fahrzeuge tragen<br />

den englischen<br />

Namen „Van Carrier“<br />

und sind bis zu 14 Meter<br />

hoch, um mehrere<br />

Container übereinander<br />

stapeln zu können.<br />

Container<br />

werden mit<br />

speziellen<br />

Schiffen, die nur<br />

Container transportieren,<br />

befördert.<br />

Sie werden<br />

daher Containerschiffe<br />

genannt. Hat<br />

ein Containerschiff<br />

im Hafen angelegt,<br />

werden zunächst Container<br />

abgeladen, um danach unseren<br />

und weitere Container auf<br />

das Schiff zu laden. Diese<br />

Arbeit übernehmen Krananlagen.<br />

An Bord werden die<br />

Container befestigt, so dass<br />

auch bei Sturm nichts verrutschen<br />

oder vom Schiff fallen<br />

kann.<br />

4. Station: Die Fahrt über<br />

das Meer von China (Shanghai)<br />

nach Deutschland<br />

Deutschland wird keineswegs<br />

direkt angesteuert. Die<br />

me<strong>ist</strong>en Containerschiffe verkehren<br />

nach einem festen<br />

Fahrplan und machen halt in<br />

verschiedenen Häfen. Hongkong<br />

in China <strong>ist</strong> der erste<br />

Hafen, an dem das Schiff festmachen<br />

wird.<br />

Hier startete die Seereise der Turnschuhe: <strong>Der</strong> Hafen von Shanghai <strong>ist</strong> mit über 31 Millionen umgeschlagenen Containern<br />

weltweit die Nummer 1.<br />

FOTO: DPA<br />

Weiter geht die Fahrt dann<br />

über Singapur nach Colombo<br />

(Sri Lanka) und Dubai<br />

(Vereinigte Arabische Emirate).<br />

Jetzt <strong>ist</strong> das Containerschiff<br />

bereits<br />

zehn Tage unterwegs,<br />

an denen in den verschiedenen<br />

Häfen<br />

immer wieder neue<br />

Container von und<br />

an Bord des<br />

Schiffs geladen<br />

wurden.<br />

Insgesamt<br />

werden fast<br />

zwei Wochen<br />

vergehen, bis<br />

das Schiff Europa<br />

erreichen<br />

wird.<br />

<strong>Der</strong> Kapitän<br />

wird durch den<br />

Suezkanal fahren,<br />

der das Rote Meer<br />

mit dem Mittelmeer verbindet.<br />

Im Mittelmeer wird im<br />

Hafen Gioia Tauro (Italien)<br />

festgemacht. Anschließend<br />

erfolgt die Fahrt durch den<br />

Atlantik zu den nächsten Häfen<br />

in Southampton (Südengland)<br />

und Antwerpen<br />

(Belgien). Nach etwa 25 Tagen<br />

Fahrt <strong>ist</strong> das Ziel erreicht:<br />

Deutschland.<br />

5. Station: Entladen<br />

des Schiffes<br />

Das Entladen des Schiffes<br />

übernehmen die Umschlagsunternehmen<br />

im Hafen. Sie<br />

organisieren die Be- und Entladung<br />

der Containerschiffe<br />

sowie den Transport der Container<br />

im Hafen. Wenn Ware<br />

von einem Schiff entladen<br />

wird, bezeichnet man das in<br />

der Fachsprache als „Löschen“<br />

eines Schiffes.<br />

Nun geht die Arbeit so<br />

richtig los. Mehrere riesige<br />

Krananlagen, die Containerbrücken<br />

genannt werden, lassen<br />

Container für Container<br />

vom Schiff „schweben“. Diese<br />

Kraftanstrengung vollbringt<br />

der Containerbrückenführer<br />

mit viel Fingerspitzengefühl<br />

und zwei kleinen Hebeln in<br />

über 30 Metern Höhe. Die abgeladenen<br />

Container werden<br />

mit den Van Carriern auf den<br />

riesigen Stellflächen des Container-Terminals<br />

verteilt, die<br />

als Lagerflächen dienen. Auch<br />

der Container mit den Turnschuhen<br />

hat seinen Platz gefunden<br />

und wartet jetzt darauf,<br />

abgeholt zu werden.<br />

6. Station: Aus dem Container<br />

in den Einzelhandel<br />

Unser Container mit den<br />

Turnschuhen wird wieder auf<br />

einen Lkw verladen und per<br />

Spedition zu einem großen<br />

Lager in Deutschland gefahren.<br />

Hier werden die Turnschuhe<br />

aus dem Container<br />

entnommen und in großen<br />

Regalreihen gelagert.<br />

Damit ein Sportgeschäft<br />

alle Sportschuhmodelle immer<br />

vorrätig hat, werden die<br />

Geschäfte in der Region regelmäßig<br />

vom Lager aus per<br />

Lkw beliefert. Auch unsere<br />

Turnschuhe sind bei der<br />

nächsten Lieferung dabei<br />

und können dann nach ihrer<br />

langen Reise endlich gekauft<br />

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SEITE80<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

„Maritim­sozialeBotschafterWilhelmshavens“<br />

Seemannsmission, Nautischer<br />

Verein und<br />

Schiffsmakler ziehen an<br />

einem Strang. Den Seeleuten<br />

an Bord möchte<br />

man bald im JadeWeser-<br />

Port eine feste Anlaufstelle<br />

bieten.<br />

WILHELMSHAVEN – Die Seemannsmission<br />

in Wilhelmshaven<br />

möchte in absehbarer<br />

Zeit einen kleinen Seemannsclub<br />

im neuen Jade-<br />

WeserPort einrichten. Konkrete<br />

Gespräche mit Hafenbetreiber<br />

Eurogate in dieser<br />

Sache seien jedoch noch<br />

nicht angesetzt, sagt der Vorsitzende<br />

der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Mission, Wilfried Adam,<br />

im Gespräch mit der „<strong>Wilhelmshavener</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>“.<br />

Im kommenden Jahr trete<br />

eine internationale Konvention<br />

in Kraft, die soziale Einrichtungen<br />

für die Seeleute in<br />

den Häfen gesetzlich vorschreibe,<br />

so die Deutsche<br />

Seemannsmission in Bremen.<br />

Die strengen Sicherheitsvorschriften<br />

seit den Anschlägen<br />

vom 11. September 2001 und<br />

die immer kürzeren Liegezeiten<br />

der Schiffe machten es<br />

Seeleuten fast unmöglich,<br />

den gesicherten Hafenbereich<br />

zu verlassen und die Innenstädte<br />

zu besuchen. In den<br />

Clubs der Seemannsmission<br />

können die Seeleute zum Beispiel<br />

über die vorhandenen<br />

Die Vorstände von Seemannsmission<br />

und Nautischem<br />

Verein wollen gemeinsam<br />

das maritime Denken<br />

in Wilhelmshaven fördern<br />

und dem Hafen ein<br />

„menschliches Gesicht“ geben.<br />

WZ-FOTO:GABRIEL-JÜRGENS<br />

Internet-Zugänge Kontakt mit<br />

ihren Familien aufnehmen.<br />

In Wilhelmshaven besuchen<br />

neun ehrenamtliche<br />

Schiffsbesucher der Seemannsmission<br />

jährlich rund<br />

500 Schiffe. „Weil wir auf etliche<br />

Schiffe mehrmals gehen,<br />

kommen wir auf rund 2000<br />

Bordbesuche im Jahr“, sagt<br />

Adam. Unterstützt werden<br />

sie dabei von Seemannspastor<br />

Peter Sicking und einem<br />

Diakon, die mit jeweils einer<br />

viertel Stelle mit der Seelsorge<br />

an Seeleuten beauftragt<br />

sind.<br />

Im Sommer waren im<br />

Haus der Seemannsmission<br />

in der Hegelstraße erstmals<br />

die Vorstände der Seemannsmission<br />

in Wilhelmshaven<br />

e.V. und des Nautischen Vereins<br />

Wilhelmshaven-Jade zusammengekommen,<br />

um maritime<br />

Themen zu erörtern.<br />

„Wir wollen gemeinsam dem<br />

Hafen Wilhelmshaven ein<br />

freundliches Gesicht geben<br />

und durch unsere Arbeiten<br />

den Seeleuten, aber auch allen<br />

maritim interessierten<br />

Mitgliedern eine Möglichkeit<br />

des sozialen Miteinanders<br />

und eine Heimstatt geben.“<br />

Diese Feststellung trafen<br />

Adam und der Vorsitzende<br />

des Nautischen Vereins, Konteradmiral<br />

a.D. Gottfried<br />

Hoch. Gemeinsam wolle<br />

man künftig auch mit anderen<br />

maritimen Verbänden an<br />

der weiteren Stärkung des<br />

maritimen Gedankens im<br />

Hafenstandort Wilhelmshaven<br />

arbeiten.<br />

Wilfrid Adam stellte dabei<br />

gemeinsam mit Seemannsdiakon<br />

Michael Wechsler<br />

und dem Sprecher der<br />

ehrenamtlichen Schiffsbesucher,<br />

Frank Sawert, die 1959<br />

wiedergegründete Seemannsmission<br />

mit ihren Aktivitäten<br />

und Möglichkeiten<br />

im „Haus der Seemannsmission“<br />

und auf den im Hafen<br />

liegenden Schiffen vor. Dabei<br />

bezeichnete Adam die ehrenamtlichen<br />

Schiffsbesucher<br />

als „maritim-soziale Botschafter<br />

des Hafenstandortes<br />

Wilhelmshaven“, die an 365<br />

Tagen im Jahr bei Wind und<br />

Wetter für die Seeleute aller<br />

Nationen tätig wären.<br />

Als Vorsitzender wies<br />

Gottfried Hoch auf die lange<br />

Tradition des Nautischen<br />

Vereins mit seinem interessanten<br />

Vortragsprogramm,<br />

dem traditionellen Nautischen<br />

Essen und als besonderes<br />

Ereignis die Organisation<br />

des 34. Deutschen Seeschifffahrtstages<br />

im August<br />

des kommenden Jahres unter<br />

der Schirmherrschaft von<br />

Bundespräsident Joachim<br />

Gauck hin. Ziel des nur alle<br />

drei Jahre stattfindenden<br />

Seeschifffahrtstages sei die<br />

Koordination und Kommunikation<br />

von Interessen der<br />

maritimen Wirtschaft. <strong>Der</strong><br />

Seemannsgottesdienst auf<br />

dem Seeschifffahrtstag soll<br />

von der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />

Seemannsmission ausgerichtet<br />

werden.<br />

Die bereits bestehende<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

den in Wilhelmshaven tätigen<br />

Schiffsmaklern und der<br />

Seemannsmission soll ebenfalls<br />

weiter verstärkt und<br />

ausgeweitet werden. Die<br />

Sprecher der hiesigen<br />

„Schiffsmakler-Vereinigung“<br />

Jan Wollschläger (Frachtkontor<br />

Junge) und Sven Jacobs<br />

(Neptun Schiffahrts-Agentur)<br />

hatten dies im Gespräch mit<br />

Wilfrid Adam, und seinem<br />

Vertreter Ernst Grüter bekräftigt.<br />

Vertreter der Schiffsmakler-Vereinigung<br />

werden in<br />

Zukunft verstärkt zu Gesprächen<br />

mit den für die Schiffsbesuche<br />

zuständigen Mitarbeitern<br />

der Seemannsmission<br />

zusammenkommen, um<br />

gemeinsame Erwartungen<br />

bei der sozialen Betreuung<br />

auf den Schiffen und für die<br />

Seeleute zu erörtern.<br />

Zudem sagte Wilhelmshavens<br />

Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Andreas Wagner seine Unterstützung<br />

bei der Betreuungsarbeit<br />

der Seemannsmission<br />

auf den im Hafen liegenden<br />

Schiffen zu. Er griff Wilfrid<br />

Adams Gedanken auf und<br />

nannte die Bezeichnung<br />

„maritim-soziale Botschafter“<br />

Wilhelmshavens für die<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

der Seemannsmission äußert<br />

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