Der JadeWeserPort ist erÃ¶ffnet - Wilhelmshavener Zeitung

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SEITE16 DerJadeWeserPortisteröffnet WILHELMSHAVENERZEITUNG FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012 VomKohleImportbiszurOffshoreWindkraft Fortsetzung von Seite 15 Das tiefe Fahrwasser der Jade ist heute der Lebensnerv des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven. Aber seit der Betriebsaufnahme der NWO vergingen viele Jahre, bis sich weitere Unternehmen in den 1970er-Jahren nach Aufspülung des Rüstersieler und Voslapper Grodens als Industriefläche am tiefen Fahrwasser ansiedelten. Die Wilhelmshavener Raffinerie und Europas führender PVC-Hersteller Ineos mit seinem von ICI/EVC übernommenen PVC- und Chlorwerk bilden die Grundelemente eines Chemiehafens an der Jade. Zurzeit steht die Raffinerie und wird bis zur erneuten vollen Nutzung als Tanklager betrieben. Die Kapazität der Kavernenanlagen in Rüstringen und Etzel, die zur Speicherung der nationalen Ölreserve und von Gas genutzt werden, wird durch den Neubau von Kavernen mehr als verdreifacht. Auf der landeseigenen Niedersachsenbrücke ließ Betreiber Rhenus Midgard zwei neue Schiffsentlader installieren. Mit dem Ausbau der Umschlagkapazität sollen künftig bis zu zehn Millionen Tonnen Kohle importiert werden. Die Liegewanne wurde ausgebaggert und bietet Platz für größte Frachter. WZ-FOTO: LÜBBE Aus Gründen der Energiesicherheit braucht Deutschland als weiteres Standbein Terminals zur Anlandung von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas = LNG). Wilhelmshaven ist der ideale Standort. Hier ist die Politik gefordert, damit bestehende Pläne der DFTG und der RWE, die bisher noch nicht wirtschaftlich waren, umgesetzt werden. Das Eon Kohle- Kraftwerk wird seit 1976 über die Niedersachsenbrücke versorgt. Auch das 2013 in Betrieb gehende Kraftwerk der GDF Suez und weitere inländische Kraftwerke werden auf diesem Weg mit Import-Kohle beliefert. Eigens zu diesem Zweck wurde diese von der Rhenus Midgard betriebene Anlage auf eine Umschlagskapazität von rund acht bis zehn Millionen Tonnen und zur Abfertigung voll abgeladener Capesizer ausgebaut, eine Synergie des JadeWeser- Ports. Das macht Wilhelmshaven zum größten deutschen Kohleimporthafen, und weitere Ausbaumöglichkeiten bestehen. Mit dem einst von der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV) initiierten Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven/JadeWeserPort kommt jetzt ein sehr wichtiges, noch fehlendes hafenwirtschaftliches Segment hinzu. Bei Vollauslastung ist ein Containerumschlag von 2,7 Millionen TEU vorgesehen, aber von weiterem Wachstum ist auszugehen. Deshalb sind die Erweiterungsmöglichkeiten des Terminals wichtig. Zumindest die erste Erweiterung (2. Baustufe) muss konkret durchgeplant werden, damit es nicht wieder knapp 20 Jahre von der Idee zur Inbetriebnahme dauert, so die Position der WHV. Seit einem guten Jahr etabliert sich Wilhelmshaven auch als On- und Offshore- Wind Basishafen, denn es ist mit seiner zentralen Lage in Europa ein idealer Standort als Basis für alle Bereiche der Windenergie und ihrer Logistik, z. B. Im- und Export, Distribution und Lagerung von Windanlagen / Anlagenkomponenten sowie Service und Reparatur. In diesem Jahr haben die Jade-Werke, eine Tochter der chinesischen Jiangsu Hantong Heavy Industry Group, die ersten Verträge für ihre Ansiedlung im Nordhafen geschlossen. In einem neu zu bauenden Werk sollen ab Ende 2013 Fundamentstrukturen für Offshore-Windenergie-Anlagen produziert werden. Weitere Unternehmen werden folgen. Die kurze Revierfahrt und die vorgehaltene Wassertiefe über 18 Meter unter Seekarten-Null sichert die tideunabhängige Erreichbarkeit aller Anlagen auch durch die größten Schiffe und ist das Alleinstellungsmerkmal des einzigen deutschen Tiefwasserhafens. Deshalb hat sich die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. immer für den Erhalt dieser auch im weltweiten Vergleich einzigartigen nautischen Vorzüge der Jade eingesetzt. Die leistungsfähige Anbindung ans Hinterland spricht für Wilhelmshaven. Die Modernisierung und der Ausbau der Bahnverbindung nach Wilhelmshaven sowie der Gleisanlagen zum Tiefwasserhafen, für die die WHV sich seit Jahren eingesetzt hat, sind in auf einem guten Weg. Die durchgehende Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven soll Ende des Jahres fertig gestellt sein. Die Elektrifizierung der Strecke und die Umgehung des Ortes Sande werden in den nächsten Jahren folgen. Die Straßenanbindung an das Hinterland ist exzellent. Die A29 endet direkt am Hafen. Vervollständigt wird die Anbindung Wilhelmshavens an die anderen Häfen und ins Hinterland durch die von uns unterstützte zukünftige Küstenautobahn A20, für die Nordwest-Region von großer verkehrswirtschaftlicher Bedeutung. Jetzt gilt es, die vorhandenen Flächen – JadeWeserPort Logistik Zone, JadeWeser- Park, usw. – hinter der Kaikante mit Unternehmen der Hafenwirtschaft, des produzierenden Gewerbes und Dienstleistern zu füllen, um Nachhaltigkeit für die Region zu schaffen. So ist der Hafen in den letzten Jahrzehnten drittgrößter Hafen und einzige Energiedrehscheibe Deutschlands geworden und hat sich zu einem zukunftsfähigen Universalhafen entwickelt. Wilhelmshaven ist Deutschlands Energiedrehscheibe Nummer 1: Hier ein Tanker bei der NWO. FOTO: WZ-BILDDIENST
FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012 DerJadeWeserPortisteröffnet WILHELMSHAVENERZEITUNG SEITE17 VomTappePlanzumJadeWeserPort Stadtbaurat Ulrich Tappe holte vor 40 Jahren gedanklich zum großen Wurf aus. Jetzt hat der JadeWeserPort Gestalt angenommen. WILHELMSHAVEN – Als der Name „Jade-Weser-Port“ im Juli 1971 erstmals öffentlich wurde, war er Teil eines Planungskonzepts für den gesamten Küstenbereich zwischen Wilhelmshaven und Bremerhaven – des „Tappe- Plans“. Entwickelt hatte ihn ein Team um den damaligen Wilhelmshavener Stadtbaurat Ulrich Tappe – zu einer Zeit, als sich die Niedersachsenbrücke noch im Bau befand und sogar fünf Jahre vor Inbetriebnahme der Wilhelmshavener Raffineriepier. Der „Tappe-Plan“, welcher sogar den Bau eines Großflughafens auf der Sandbank Hohe Weg vor der Halbinsel Budjadingen beinhaltete, bezeichnete Tappe ganz realistisch als ein Denkmodell und als planerische Grundlage für die kommenden Generationen. Weit vorausschauend hatte er mit dem Arbeitstitel „Jade- Weser-Port – Deutschlands Universalhafen“ bereits damals eine gemeinsame Planung zwischen Niedersachsen und Bremen/Bremerhaven nach dem Vorbild der niederländischen und belgischen Hafenregionen angeregt. Es sollten noch viele Jahre vergehen, ehe Vorstandsmitglieder der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung die Grundidee aufgriffen und seitdem hart an der Realisierung ihrer Vision arbeiteten (siehe WHV-Beitrag). Fortsetzung auf Seite 18 Wilhelmshavens Stadtbaurat Ulrich Tappe überplante die Küste von Wilhelmshaven bis Bremerhaven. Die Küste Butjadingens hätte demnach völlig umgestaltet und mit Hafen- und Industrieflächen überbaut werden sollen.Tappe sah eine Brückenverbindung nach Butjadingen und einen Großflughafen vor der Küste vor. FOTO: WZ-BILDDIENST
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