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Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung

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SEITE12<br />

<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />

WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />

Am 12. August hatten<br />

erstmals zwei<br />

Containerschiffe am<br />

Eurogate Container<br />

Terminal Wilhelmshaven<br />

festgemacht. Hier die<br />

„Conti Singa“, rechts<br />

<strong>ist</strong> gerade noch der<br />

Bug der „Northern<br />

Vitality“ zu erkennen.<br />

Die liegt derzeit nach<br />

dem Probebetrieb im<br />

Nordhafen – weiterer<br />

Verbleib derzeit<br />

ungewiss.<br />

WZ-FOTO: LÜBBE<br />

AmAnfanggaltes,kräftig<br />

dieWerbetrommelzurühren<br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

„Wir wussten von Anfang<br />

an, dass unser Faustpfand das<br />

tiefe Fahrwasser der Jade und<br />

die unkomplizierten nautischen<br />

Vorbedingungen sind“,<br />

erinnert sich Präsident John<br />

H. Niemann, Teil der Ideenschmiede<br />

des Projektes Jade-<br />

WeserPort (JWP).<br />

Wie immer, wenn Experten<br />

unter sich sind, gab es heiße<br />

Diskussionen. In diesem Fall<br />

über Schiffsgrößen und die<br />

Zukunft der Schifffahrt im<br />

Allgemeinen. Bald rührten die<br />

WHVler weltweit kräftig die<br />

Werbetrommel. In Quingdao,<br />

Shanghai, Singapur und<br />

Hongkong lernten sie dabei<br />

vor allem eines: „<strong>Der</strong> Containerumschlag<br />

wird der Renner<br />

der Zukunft. Dabei wird der<br />

Güteraustausch zwischen<br />

Asien und Europa eine immense<br />

Dimension erreichen.“<br />

Nun galt es, die Möglichkeiten<br />

für den künftigen Containerumschlag<br />

in Wilhelmshaven<br />

auszuloten. Neben<br />

Fantasie waren in diesem Planungsstadium<br />

bereits handfeste<br />

Fakten gefragt. 1997 gab<br />

die Hafenwirtschafts-Vereinigung<br />

deshalb eine Analyse<br />

der Umschlagpotenziale für<br />

den Container- und Mehrzweckhafen<br />

beim Institut für<br />

Seeverkehrswirtschaft und<br />

Log<strong>ist</strong>ik Bremen und der Ingenieurgesellschaft<br />

mbH für<br />

Bauplanungen Oldenburg in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Ocean Shipping Consultants<br />

(OSC) aus London in Auftrag.<br />

Die Kosten: 350 000 Mark –<br />

und zwar ohne Berücksichtigung<br />

eigener Vorle<strong>ist</strong>ungen.<br />

„Das Aufbringen dieser Summe<br />

erforderte seinerzeit sehr<br />

viel kreatives Handeln“, heißt<br />

es aus WHV-Vorstandskreisen.<br />

Doch der Einsatz hat sich<br />

gelohnt. Das Ergebnis fiel<br />

durchweg positiv aus. Das Interesse<br />

der 15 befragten<br />

Großreedereien war groß. Die<br />

skandinavischen, baltischen<br />

und osteuropäischen Märkte<br />

wurden als expansiv eingeschätzt<br />

und wären theoretisch<br />

über einen Transshipment-Hub<br />

Wilhelmshaven zu<br />

bedienen.<br />

John H. Niemann, Präsident<br />

der <strong>Wilhelmshavener</strong> Hafen-<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

(WHV).<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Die Gesprächspartner erkannten<br />

die Vorteile des Jade-<br />

Ports: Tiefes Fahrwasser, gute<br />

seewärtige Erreichbarkeit und<br />

eine ausbaufähige Schienenund<br />

Straßeninfrastruktur im<br />

Hinterland.<br />

Pluspunkte, die für sich<br />

selbst sprachen. Kurzum, ein<br />

Ort wie geschaffen, um dem<br />

niederländischen Rotterdam<br />

bei der Abfertigung von Containerriesen<br />

mit einer Kapazität<br />

von über 10 000 TEU<br />

(Twenty-foot Equivalent Unit,<br />

zu deutsch Standardcontainer)<br />

Paroli zu bieten.<br />

Hauptaugenmerk legte der<br />

Verein auf eine offensive Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Vermehrt<br />

nahm man Wilhelmshaven<br />

auch als möglicherweise interessant<br />

werdenden Hafenumschlagsplatz<br />

für den begehrten<br />

Containerverkehr zur<br />

Kenntnis.<br />

Beflügelt durch den Erfolg<br />

in Wirtschaftskreisen suchten<br />

die Mitglieder den Kontakt<br />

zur Bundes- und Landespolitik.<br />

Hier reagierte man anfangs<br />

skeptisch. Erst als der<br />

damalige Landtagsabgeordnete<br />

Wilfried Adam im Februar<br />

1998 ein Gespräch mit Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Gerhard<br />

Schröder arrangierte, kam Bewegung<br />

in die Sache.<br />

Allerdings anders als erwartet.<br />

Schröder reagierte auf<br />

die Ergebnisse skeptisch, ließ<br />

aber immerhin ein „Interessant,<br />

interessant, macht weiter<br />

so“ folgen. Nicht mehr,<br />

nicht weniger. Zum Lesen gab<br />

er die Unterlagen jedoch dem<br />

Leiter der Staatskanzlei,<br />

Frank Walter Steinmeier.<br />

Ein Glücksfall. „Er erkannte<br />

die großen Möglichkeiten<br />

und hat im Nachhinein all<br />

unsere Aktivitäten gefördert<br />

und unterstützt“, lobt der<br />

heutige WHV-Vizepräsident<br />

Hans-Peter Kramer, der seinerzeit<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Vorstandskollegen Günter<br />

Reiche nach Hannover<br />

fuhr.<br />

Fortsetzung auf Seite 13

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