Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung
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SEITE58<br />
<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />
WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />
FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />
RiesigeBrückenmit<br />
5CentStückgetestet<br />
Olaf Ruboks hat 15 Jahre<br />
lang auf Containerbrücken<br />
gearbeitet. In Wilhelmshaven<br />
sucht er als<br />
Terminalme<strong>ist</strong>er neue<br />
Herausforderungen.<br />
WILHELMSHAVEN – Als „Urgestein“<br />
<strong>ist</strong> der 44-jährige Terminal-Supervisor<br />
Olaf Ruboks<br />
eigentlich viel zu jung. Und<br />
doch kann man ihn wohl so<br />
nennen. „Seit September<br />
1991 arbeite ich im Konzern.<br />
Ich habe damals noch als<br />
Schuppenvorarbeiter angefangen,<br />
dann verschiedenste<br />
Posten durchlaufen und dabei<br />
nach und nach alle Gerätescheine<br />
gemacht.“ Elf Jahre<br />
lang habe er dann bei Eurogate<br />
in Bremerhaven als Containerbrücken-Fahrer<br />
gearbeitet<br />
und war zuletzt fünf<br />
Jahre als Ausbilder für den<br />
Fahrer-Nachwuchs dieser gigantischen<br />
Verladekrane tätig.<br />
„Insgesamt habe ich gut<br />
15 Jahre lang auf Containerbrücken<br />
gearbeitet.“<br />
Die WZ hatte Olaf Ruboks<br />
im Dezember 2008 an der<br />
Weser besucht und seine<br />
spannende Arbeit in der Serie<br />
„Berufe & Meer“ vorgestellt.<br />
Damals hat der Fachmann<br />
beim Rundgang auf einer<br />
Containerbrücke (CB) von<br />
der Arbeit dort erzählt, die<br />
höchste Konzentration erfordert:<br />
In der Kanzel in knapp<br />
50 Meter Höhe hat der Quay<br />
Crane Operator (QCO; so lautet<br />
heute die offizielle Bezeichnung)<br />
seinen Blick<br />
durch den Glasboden nach<br />
unten gerichtet. Die Van Carrier<br />
liefern im Minutentakt<br />
Container an, die auf Feederschiffe<br />
verladen werden müssen.<br />
Feeder liefern die Boxen<br />
in Häfen, die wegen einer geringen<br />
Fahrwassertiefe nicht<br />
von den großen Containerschiffen<br />
angelaufen werden<br />
können.<br />
<strong>Der</strong> sogenannte Spreader<br />
(der Greifer am Ende der<br />
Drahtseile des Auslegers einer<br />
Containerbrücke) wird zentimetergenau<br />
auf dem Container<br />
abgesetzt und verriegelt.<br />
Schon schwebt die schwere<br />
Box in die Höhe und gleitet<br />
am Ausleger Richtung Schiff.<br />
„Dabei sind Augenmaß und<br />
viel Fingerspitzengefühl gefragt“,<br />
erzählte Olaf Ruboks<br />
seinerzeit. Über Funk erhält<br />
der CB-Fahrer Anweisungen<br />
vom Einweiser am Boden, wo<br />
die Box hin soll an Bord. Zusätzlich<br />
zeigen Displays in der<br />
„Katze“ genannten Kanzel alle<br />
notwendigen Informationen<br />
des Terminal Operating<br />
Systems.<br />
Volle Konzentration <strong>ist</strong> gefragt,<br />
weiß Ruboks: „Wie bewegt<br />
sich möglicherweise das<br />
Schiff, schaukelt der Container<br />
im Wind? Überall muss<br />
man seine Augen haben.“ Die<br />
vier Punkte, auf denen die<br />
Box schließlich abgesetzt<br />
wird, sind nur so groß wie<br />
Bierdeckel.<br />
„Ein Feeder <strong>ist</strong> wegen der<br />
beengten Platzverhältnisse<br />
viel schwerer zu beladen als<br />
ein großes Containerschiff“,<br />
klärte er uns Ende 2008 auf.<br />
Und diese anspruchsvolle<br />
Arbeit läuft auf dem <strong>Wilhelmshavener</strong><br />
Containerterminal<br />
ähnlich ab – nur dass<br />
die Dimensionen der Brücken<br />
noch gewaltiger sind.<br />
Seit März 2012 <strong>ist</strong> Olaf Ruboks<br />
in Wilhelmshaven eingesetzt.<br />
Offiziell gehört er seit<br />
dem 1. Juni zu den Mitarbeitern<br />
des CTW. „Ich habe hier<br />
anfangs mit Kollegen die<br />
TÜV-Abnahmen der acht<br />
weltgrößten Containerbrücken<br />
begleitet“, schildert der<br />
44-Jährige. „Das war eine<br />
spannende Phase für mich,<br />
diese gewaltigen Geräte nach<br />
und nach ,zum Leben erwachen‘<br />
zu sehen.“<br />
Bei ZPMC in Shanghai setzen<br />
die Chinesen für den Bau<br />
dieser Brücken auf Hightech<br />
aus Deutschland, weiß der<br />
Terminal-Supervisor: „Die<br />
Elektronik und Software zur<br />
Steuerung, aber auch alle Getriebe<br />
stammen von hier und<br />
werden nach China geliefert.<br />
Das macht gut 50 Prozent der<br />
Wertschöpfung bei diesen<br />
modernsten Containerbrücken<br />
aus.“<br />
Olaf Ruboks berichtet fasziniert<br />
vom Belastungstest für<br />
jede einzelne Brücke: „Die<br />
maximale Traglast des Auslegers<br />
beträgt regulär 120 Tonnen.<br />
Beim TÜV-Test hingen<br />
dann sogar 160 Tonnen an<br />
der Spitze. Da <strong>ist</strong> man dann<br />
nur noch allein mit einem<br />
TÜV-Prüfer auf der Brücke,<br />
falls etwas passiert.“ Unglaublich:<br />
Trotz modernster Messgeräte<br />
muss bei diesem Belastungstest<br />
die hintere Radgruppe<br />
der Containerbrücke<br />
ein zuvor auf die Schiene gelegtes<br />
Fünf-Cent-Stück beim<br />
Seitwärtsfahren platt drücken.<br />
„Dann weiß man, dass<br />
auch bei 160 Tonnen ein sicherer<br />
Stand in den Kranbahnen<br />
gewährle<strong>ist</strong>et <strong>ist</strong>.“<br />
Erfahrungsträger: Terminal-Supervisor Olaf Ruboks <strong>ist</strong> für die neue Herausforderung auf<br />
dem CTW von Bremerhaven nach Wilhelmshaven gezogen.<br />
WZ-FOTO: LÜBBE<br />
Er sei ganz bege<strong>ist</strong>ert von<br />
den neuen Containerbrücken<br />
und der Ingenieurle<strong>ist</strong>ung<br />
hinter all der Technik, sagt<br />
Olaf Ruboks. „Das Sicherheitsdenken<br />
aller Beteiligten<br />
<strong>ist</strong> in Bezug auf die Geräte<br />
und alle Abläufe echt klasse –<br />
und zeigt mir wieder, wie sehr<br />
der Schutz der Mitarbeiter bei<br />
uns im Mittelpunkt steht.“<br />
Die Arbeit als Terminal-<br />
Supervisor, also als Me<strong>ist</strong>er<br />
für alle wasserseitigen Operationen,<br />
sei deutlich komplexer<br />
als seine Ausbildertätigkeit.<br />
Zudem trage er hier<br />
noch mehr Verantwortung.<br />
„Das hat mich schon gereizt.<br />
Dazu kommt die Herausforderung,<br />
den neuen Terminal<br />
mit aufzubauen – das <strong>ist</strong> eine<br />
einmalige Chance.“ Vier Kollegen<br />
teilen sich die drei<br />
Schichten, zwei weitere sind<br />
gerade in der Ausbildung zum<br />
Terminal-Supervisor. Sie alle<br />
sind verantwortlich für einen<br />
runden, zügigen Ablauf der<br />
Umschlagsaktivitäten an der<br />
Hauptkaje. „Vor dem Wechsel<br />
nach Wilhelmshaven habe<br />
ich mir dennoch gut überlegt,<br />
was ich alles zurück lasse in<br />
Bremerhaven“, erzählt der<br />
44-Jährige. Es seien vor allem<br />
die Freunde und Kollegen, die<br />
einen halten. „Aber da sollte<br />
künftig eine Stunde Fahrtzeit<br />
ja kein Hindernis sein, um<br />
sich mal zu besuchen“, meint<br />
er. Denn Anfang September<br />
<strong>ist</strong> Olaf Ruboks nach Wilhelmshaven<br />
gezogen und<br />
wohnt nun in Rüstersiel. „Das<br />
<strong>ist</strong> schön da. Und ich kann<br />
prima mit dem Rad zur Arbeit<br />
fahren!“<br />
Die vielen Umschüler zur<br />
Fachkraft für Hafenlog<strong>ist</strong>ik für<br />
den CTW hat der Neu-Rüstersieler<br />
noch alle in Bremerhaven<br />
während ihrer Ausbildung<br />
kennen gelernt – bis auf<br />
die dritte Gruppe, die in<br />
Hamburg eingesetzt war. „Als<br />
Ausbilder <strong>ist</strong> man eine wichtige<br />
Bezugsperson“, sagt der<br />
Me<strong>ist</strong>er, „und erfährt eine<br />
ganze Menge über seine Leute.<br />
Alle wollten sie zum Ende<br />
ihrer Umschulung endlich auf<br />
den CTW. Jetzt sind sie hier<br />
und ganz heiß aufs erste richtige<br />
Containerschiff.“<br />
Das Engagement der Umschüler<br />
– und jetzigen Fachkräfte<br />
für Hafenlog<strong>ist</strong>iker –<br />
mache ihn auch ein wenig<br />
stolz. „Letztendlich bin ich als<br />
Terminal-Supervisor auf dem<br />
CTW ja immer noch Ausbilder“,<br />
sagt Olaf Ruboks. Und<br />
grinst zufrieden.<br />
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