Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung

SEITE66
DerJadeWeserPortisteröffnet
WILHELMSHAVENERZEITUNG
FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012
GuteAussichteninderLogistikbranche
Fortsetzung von Seite 65
Arbeitsmarkt-Lage
Der Wilhelmshavener
Arbeitsmarkt ist laut Arbeitsagentur
auf einem guten Weg.
Während die vergangenen
Jahrzehnte von Strukturwandel
und hohen Arbeitslosenquoten
geprägt waren, erlebe
die Nachfrage nach Arbeitskräften
bereits seit dem vergangenen
Jahr eine regelrechte
Hochzeit. Die Zahl der Erwerbstätigen
in Wilhelmshaven
und Friesland erreichte
im dritten Quartal 2011 mit
53 818 sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten den
höchsten Stand seit der Wiedervereinigung,
die Arbeitslosigkeit
mit 8,6 Prozent den
niedrigsten Wert seit 1992.
Trotzdem sei keine Euphorie
angezeigt. „Fachkräfte werden
dringend benötigt. Dies
wird auch immer deutlicher
dadurch, dass der Bestand offener
Arbeitsstellen zunimmt
und die Besetzungsprozesse
immer langwieriger werden.
Deshalb ist es wichtig, bei der
Personalgewinnung den Fokus
auf das gesamte Arbeitskräftepotenzial
zu richten.
Dazu gehören neben den älteren
Arbeitnehmern auch Alleinerziehende
und Menschen
mit Behinderungen“, so
Rudolf Hempfling.
Perspektiven für Junge
Auch junge Menschen
brauchen Wilhelmshaven seiner
Ansicht nach nicht den
Rücken kehren. Ausbildungsmöglichkeiten
gebe es genug
– und die Zukunftsperspektiven
seien erfolgversprechend.
„Der JadeWeserPort als nationale
und internationale Logistikdrehscheibe
und Warenumschlagsplatz
schafft auch
vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten“,
ist Hempfling
sich sicher. Die Logistik sei
ein breites Feld und der Einstieg
in den globalen Warenverkehr
könne sowohl mit
einer Ausbildung als auch mit
einem Studium gelingen.
Mittlerweile hat sich die
Logistikbranche zu einem attraktiven
Berufsfeld auf gewerblich-kaufmännischer,
aber auch akademischer Ebene
entwickelt. An jeder Stelle
der Logistikkette sorgen Fachkräfte
dafür, dass diese nicht
unterbrochen wird. Deshalb
An jeder Stelle der Logistikkette werden Fachkräfte benötigt.
Arbeitsagentur-Chef Rudolf Hempfling (kleines Bild, v.l.),
Axel Kluth, Geschäftsführer JWP-Realisierungsgesellschaft,
Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode und Marcel
Egger, Geschäftsführer Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven,
sind sich sicher, dass der JadeWeserPort auf
dem Arbeitsmarkt für Schwung sorgt. FOTOS: WZ-BILDDIENST/LÜBBE/GA-JÜ
sind die Berufsbilder in der
Logistik – auch wegen der
komplexen Anforderungen –
sehr vielfältig.
Um diesen Herausforderungen
gerecht zu werden,
würden von den Unternehmen
junge Erwachsene gesucht,
die Einsatzwillen sowie
Organisationstalent mitbringen
und möglichst in Praxis
und Theorie gleichermaßen
zu Hause sind. Sie sollten belastbar
und gewissenhaft sein
und in Stresssituationen Ruhe
bewahren können. Aufgrund
der wachsenden Globalisierung
sind besonders in den
Bereichen Hafen, Lager und
Logistik außerdem sehr gute
Sprachkenntnisse notwendig.
Internationale Auftraggeber
fordern weltweit Waren ab.
Die Gesprächspartner und
Kunden kommunizieren
überwiegend in der Weltsprache
Englisch – und das nicht
nur bei kaufmännischen Ausbildungen,
wissen die Experten
der Arbeitsagentur.
Es bestehen bereits seit
langem etablierte, abwechslungsreiche
Ausbildungen wie
die zu Kaufleuten im Großund
Außenhandel neben
neuen und novellierten Berufsbildern
wie Fachkraft für
Hafenlogistik und Kauffrau
für Spedition- und Logistikdienstleistung.
Doch die Logistikbranche
bildet auch in
vielen anderen Ausbildungsberufen
aus: Bürokaufleute,
Mechatroniker, Informatiker.
Sie alle verfolgen das Ziel:
Kunden die richtige Ware in
der richtigen Menge an den
richtigen Ort zur richtigen
Zeit zu liefern, und das zu
marktfähigen Preisen. Die
Ausbildungen dauern durchschnittlich
drei Jahre und finden
im dualen System statt,
also im Betrieb und in der Berufsschule.
„Wer eine abwechslungsreiche
Ausbildung mit Zukunft
sucht und sich einen
Mix aus planerischen, kaufmännischen
aber auch praktischen
Tätigkeiten, zum Teil
im Schichtdienst, vorstellen
kann, sollte sich an die Hafen-Logistikzone
bewegen.
Die steigende Internationalisierung
der Branche wird dazu
führen, dass der Bedarf
an qualifizierten Mitarbeitenden
für diesen Sektor
weiter wächst“, sagt Hempfling.
Auch Akademiker werden
auf diesem Berufsfeld durchaus
gute Jobchancen haben.
Gefragt seien Hochschulabsolventen
wie Logistiker, Betriebswirte,
Ingenieure, Wirtschaftsingenieure
und Informatiker.
Für alle diese Richtungen
bieten die Universitäten,
Fachhochschulen, aber auch
die Berufs- und Wirtschaftsakademien
im Nordwesten
entsprechende Studiengänge
in der Logistik bzw. mit Bezug
zu den Aufgabenfeldern der
Logistik.
Studienmöglichkeiten bestehen
an Universitäten,
Fachhochschulen sowie an
Berufs- und Wirtschaftsakademien
unter anderem in
Wilhelmshaven, Elsfleth, Oldenburg,
Bremerhaven, Emden,
Leer, Bremen, Diepholz/
Vechta und Delmenhorst.
Die Logistikbranche hat
wegen der fortschreitenden
Globalisierung der Wirtschaft
und der daraus resultierenden
Warenströme in den letzten
Jahren stark an Bedeutung
gewonnen. „Der Jade-
WeserPort und die sich ansiedelnden
Betriebe werden deshalb
vielen Menschen in der
Region gute berufliche Zukunftsperspektiven
nicht nur
in der Logistik, sondern in
verschiedenen Beschäftigungsfeldern
bieten“, sagt
Rudolf Hempfling.
Partner Agentur
für Arbeit
Als zentraler Partner und
moderner Dienstleister für
den Arbeitsmarkt unterstütze
die Agentur für Arbeit junge
Menschen, ihre beruflichen
Ziele in die Tat umzusetzen
und Arbeitgeber die passenden
Auszubildenden und geeigneten
Arbeitnehmer zu
finden.
Die Beratungs- und Vermittlungsfachkräfte
zeigen
Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften
und Arbeitgebern Lösungswege
auf und tragen so
zum erfolgreichen Einstieg in
Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse
bei. „Arbeitgeber erhalten
immer einen aktuellen
Blick über die Bewerbersituation
und sparen durch eine
Vorauswahl der Bewerber
durch den Arbeitgeber-Service
Zeit und Geld“, sagt
Hempfling.
Wir gratulieren
zur eröffnung des JadeWeserPorts