Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung

FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012
Deutschlands
tideunabhängiger
Containerhafen
Rund eine Milliarde Euro
haben die öffentliche
Hand und private
Firmen insgesamt
investiert. Jetzt startet
Wilhelmshavens neue
Hafen-Zukunft.
WILHELMSHAVEN – Auf 1000
Meter Kajenlänge mit dahinter
liegendem Gelände startet
heute der JadeWeserPort offiziell
seinen Betrieb. Der Eurogate
Container Terminal Wilhelmshaven
(CTW) wird ab
sofort seine Leistungsfähigkeit
im Vergleich mit anderen
Terminals unter Beweis stellen
müssen.
Rund 400 Mitarbeiter stehen
mit acht der weltgrößten
Containerbrücken, 36 Straddle
Carriern und drei Portalkranen
nach dem Probebetrieb
der vergangenen Wochen
bereit, um die Herausforderung
anzunehmen. Die
ersten Container im „normalen“
Umschlagsbetrieb brachte
zum Wochenanfang die
„Anna Schulte“.
Zur Eröffnung macht die
„Maersk Laguna“ an der Kaje
des CTW fest. Maersk, die
größte Containerreederei der
Welt, will den Tiefwasserhafen
an der Jade künftig mit
zwei Liniendiensten anlaufen,
die zudem auch weiterhin
in Bremerhaven festmachen
werden: Dem Mittelamerikadienst
„CRX“ und
dem Asiendienst „AE 1“.
Dabei hatten das Land
Niedersachsen, die Freie
Hansestadt Bremen (und zunächst
noch Hamburg) im
März 2001 mit Blick auf die
Entwicklungen der Containerschiffsgrößen
und wirtschaftliche
Wachstumsprognosen
beschlossen, in Wilhelmshaven
den JadeWeser-
Port als Deutschlands Tiefwasserhafen
für zukünftige
Großcontainerschiffe zu errichten.
Damit sollte das Leistungsangebot
der deutschen
Seehafenwirtschaft zielgerichtet
ergänzt werden.
Nach einer intensiven Planungsphase
wurde der Antrag
auf Planfeststellung nach
dem Bundeswasserstraßengesetz
im Oktober 2003 eingereicht.
Das entsprechende
Baurecht wurde am 20. März
2007 erteilt. Der Antrag nach
dem Bundesberggesetz erfolgte
im März 2004, der Planfeststellungsbeschluss
am 5.
Oktober 2006.
Das Investitionsvolumen
für die erforderliche Infrastruktur
beträgt rund 650 Millionen
Euro. Für die Errichtung
der Suprastruktur – beispielsweise
Containerbrücken
und Van Carrier, die Flächenbefestigung,
Immobilien und
die Informationstechnik – investiert
die Eurogate-Gruppe
rund 350 Millionen Euro.
Der herausragende Standortvorteil
dieses Tiefwasserhafens
besteht darin, dass er
tideunabhängig auch von zukünftigen
Großcontainerschiffen
mit Tiefgängen bis zu
16,5 Meter und Schiffslängen
bis zu 430 Meter voll beladen
angelaufen werden kann. Dazu
kommt die kurze Revierfahrt
von nur 23 Seemeilen.
DerJadeWeserPortisteröffnet
WILHELMSHAVENERZEITUNG
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Bei der offiziellen Inbetriebnahme
der neuen Richtfeuerlinie
Jappensand durch
das Wasser- und Schifffahrtsamt
Wilhelmshaven
sprühte die „Mellum“ vor
den Containerbrücken aus
allen Monitoren. WZ-FOTO: LÜBBE
In beiden Diensten fahren
ausschließlich Schiffe mit
einer Kapazität von bis zu
8500 Standardcontainern. Die
Containerschiffsriesen lassen
also auf sich warten.
An der 1725 Meter langen
Stromkaje sollen ab Sommer
2013 mit 16 Containerbrücken
und 68 Van-Carriern
zeitgleich vier Großcontainerschiffe
und Feederschiffe abgefertigt
werden können; die
Terminalfläche wird dann
rund 130 Hektar betragen
und auf der landseitigen Umschlagsanlage
für den kombinierten
Verkehr über fünf
Portalkrane verfügen.
Fortsetzung auf Seite 10
Claus Wülfers hat den Jade-
WeserPort maßgeblich vorangetrieben.
Als erster Geschäftsführer
der JWP-Entwicklungsgesellschaft
(2001-
2003) trieb der Bremen in
seiner Amtszeit das Projekt
an der Jade mit viel Herzblut
voran. Bei seinem Ausscheiden
aus dem Amt dankte er
ganz besonders seinem Prokuristen
Berend Snippe,
dem Vorstand der Wilhelmshavener
Hafenwirtschafts-
Vereinigung und dem Wirtschaftsförderer
der Stadt,
Wolfgang Frank,für deren
Unterstützung. FOTO: WZ-BILDDIENST