Der JadeWeserPort ist eröffnet - Wilhelmshavener Zeitung
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SEITE60<br />
<strong>Der</strong><strong>JadeWeserPort</strong><strong>ist</strong>eröffnet<br />
WILHELMSHAVENERZEITUNG<br />
FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012<br />
<strong>Der</strong>GateSupervisor<br />
magdieAufbauarbeit<br />
Rüdiger Sudkamp (rechts) aus Jever <strong>ist</strong> fasziniert vom neuen Tiefwasser-Containerhafen. Er<br />
arbeitet im Team von Gatemanager Axel Ahlers (seine Geschichte auf Seite 61).WZ-FOTOS (2): LÜBBE<br />
Rüdiger Sudkamp wagte<br />
den Schritt zum beruflichen<br />
Neuanfang. Auf<br />
dem CTW führt er ein<br />
19-köpfiges Team.<br />
WILHELMSHAVEN – Zum Team<br />
von Gate-Manager Axel Ahlers<br />
(nächste Seite) gehört<br />
Gate-Supervisor (Me<strong>ist</strong>er) Rüdiger<br />
Sudkamp (42). <strong>Der</strong> gelernte<br />
Kfz-Me<strong>ist</strong>er aus Jever<br />
<strong>ist</strong> seit 1. März beim Eurogate<br />
CTW; zuvor hat er in einer<br />
Kfz-Werkstatt gearbeitet. „<strong>Der</strong><br />
Hafen fasziniert mich schon<br />
länger“, erklärt Sudkamp seinen<br />
Schritt zum beruflichen<br />
Neuanfang. „Es reizt mich, im<br />
wahrsten Sinne des Wortes,<br />
Neuland zu betreten und den<br />
Containerterminal hier mit<br />
aufzubauen.“ Als Kfz-Me<strong>ist</strong>er<br />
mag er die Arbeit mit Geräten<br />
– „die sind hier halt nur ein<br />
bisschen größer“. Spannend<br />
seien für ihn die Möglichkeiten<br />
zur Mitgestaltung, weil<br />
hier alles neu sei und sich erst<br />
zurechtlaufen müsse.<br />
Aktuell führe er 19 Mitarbeiter<br />
in seinem Team, alles<br />
Quereinsteiger. Wobei jeder<br />
entsprechende Qualifikationen<br />
mitbringe. „Gemeinsam<br />
sorgen wir für einen reibungslosen<br />
Ablauf der landseitigen<br />
Abfertigung – unter<br />
anderem für die Lkw.“ Man<br />
helfe gerade in der Anlaufzeit<br />
gerne auch den Truckern bei<br />
der Orientierung auf dem für<br />
sie unbekannten Terminal.<br />
„Dabei sind natürlich schon<br />
mal Englischkenntnisse erforderlich,<br />
wenn wir ihnen Abläufe<br />
und Prozesse erläutern.“<br />
In zwei Schichten laufe der<br />
Betrieb auf dem Terminal<br />
zurzeit – die Frühschicht von<br />
6 bis 14 und die Spätschicht<br />
von 14 bis 22 Uhr. „In dieser<br />
Zeit werden wir auch die Lkw<br />
abfertigen.“ Ein 24-Stunden-<br />
Betrieb <strong>ist</strong> in der Anfangsphase<br />
wegen der kalkulierten<br />
Umschlagsmengen noch<br />
nicht notwendig.<br />
Um 5.30 Uhr starte der<br />
Arbeitstag für ihn mit der Einteilung<br />
seiner Leute. „Sie<br />
überwachen die verschiedenen<br />
Abläufe, müssen bei Störungen<br />
die Ursachen abklären<br />
und bei Bedarf auch<br />
Schäden beseitigen – so wie<br />
neulich bei einer beschädigten<br />
Schranke“, sagt der 42-<br />
Jährige. Er selbst arbeite als<br />
Supervisor überwiegend am<br />
Schreibtisch. „Aber bei der<br />
Schranke konnte ich auch<br />
mal wieder meine MacGyver-<br />
Qualitäten ausleben.“ Respekt:<br />
<strong>Der</strong> US-Serienheld kann<br />
mit seinem Schweizer Messer,<br />
einer Büroklammer und etwas<br />
Klebeband so ziemlich<br />
alles reparieren.<br />
„Wenneslosgeht,<strong>ist</strong>maneinsmitdemGerät“<br />
WILHELMSHAVEN – Straddle<br />
Carrier fahren – das macht<br />
auch der <strong>Wilhelmshavener</strong><br />
Martin Neusüß (43). Seit Juni<br />
dieses Jahres bewegt er auf<br />
dem CTW diese hochbeinigen<br />
Transportfahrzeuge für Container<br />
.<br />
„Gelernt habe ich mal Maschinenschlosser<br />
bei Krupp“,<br />
erzählt Neusüß. Er kenne jahrelange<br />
Nachtarbeit, weiß wie<br />
es <strong>ist</strong>, sechs Tage die Woche<br />
zu arbeiten. Bege<strong>ist</strong>ert habe<br />
er die Chance ergriffen und<br />
sei über die Umschulung bei<br />
Eurogate eingestiegen. „Auf<br />
so eine Perspektive habe ich<br />
immer gehofft“, sagt Neusüß.<br />
„Klar gab es während der<br />
zweijährigen Umschulung<br />
schwere Tage, ja sogar schwere<br />
Wochen für mich“, gesteht<br />
der 43-Jährige. „Es fiel einem<br />
wirklich nicht alles in den<br />
Schoß. Aber unsere Ausbilder<br />
hatten immer ein offenes Ohr<br />
für uns.“ Nun wird er im<br />
Schichtdienst als Straddle<br />
Carrier Operator (SCO; so<br />
heißt es beim CTW exakt)<br />
eingesetzt und bringt die<br />
Container von den Containerbrücken<br />
zum Stellplatz<br />
oder von dort zur Verladung<br />
bis zur Containerbrücke.<br />
Arbeitgeber Eurogate weiß,<br />
was den Umschülern während<br />
der zweijährigen Ausbildung<br />
abverlangt wurde. Es<br />
waren lange Tage, viel Theorie<br />
und noch mehr Praxis für<br />
die Teilnehmer. „Deshalb hatten<br />
wir mit unseren Partnern<br />
ein gutes Gesamtpaket geschnürt<br />
– und dazu gehörte<br />
eine gute Betreuung der Umschüler“,<br />
sagt Claudia Halley,<br />
Personalleitung beim CTW.<br />
„Es war immer wieder<br />
spannend“, bestätigt Martin<br />
Neusüß, „weil man alle Abteilungen<br />
durchlaufen hat und<br />
überall Einblick nehmen<br />
konnte.“ Am Standort Bremerhaven<br />
habe die zweite<br />
Welle der Umschüler zum<br />
Beispiel neben dem Northsea<br />
Terminal Bremerhaven (NTB)<br />
auch die Arbeit der BLG Log<strong>ist</strong>ics<br />
Group kennen gelernt.<br />
„Auch wenn man den 75<br />
Tonnen Eigengewicht mit<br />
Respekt begegnet: Im Straddle<br />
Carrier fühle ich mich<br />
längst zu Hause “, sagt der 43-<br />
jährige <strong>Wilhelmshavener</strong>. Teil<br />
der praktischen Ausbildung<br />
<strong>ist</strong> unter anderem der „Führerschein“<br />
für das Bedienen<br />
von Großgeräten wie Containerbrücken<br />
oder Straddle<br />
Carrier. Das Training <strong>ist</strong> laut<br />
Eurogate durchaus anspruchsvoll.<br />
Hohe Konzentration,<br />
Sicherheitsdenken und<br />
Arbeiten in großen Höhen<br />
sind erforderlich.<br />
Zu Beginn der Umschulung<br />
vor mehr als zwei Jahren<br />
sei die Umstellung schon<br />
groß gewesen, so Neusüß.<br />
„Die Unterstützung war aber<br />
von Anfang an toll. Meine Familie<br />
stand immer voll und<br />
ganz hinter dem Projekt und<br />
meiner Entscheidung, hier zu<br />
arbeiten.“ Er habe keine Minute<br />
bereut. Martin Neusüß<br />
lächelt zufrieden. Mittlerweile<br />
könne er es kaum erwarten,<br />
bis der Fahrauftrag in seinem<br />
Straddle Carrier eintreffe:<br />
„Dann geht es los – und man<br />
<strong>ist</strong> eins mit dem Gerät.“<br />
Martin Neusüß fühlt sich<br />
hier schon wie zu Hause.