Der JadeWeserPort ist erÃ¶ffnet - Wilhelmshavener Zeitung

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SEITE2 DerJadeWeserPortisteröffnet WILHELMSHAVENERZEITUNG FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012 JadeWeserPort:DieVisionwird zumhandfestenStückZukunft VON GERD ABELDT Der heutigen Tag geht in die Geschichtsbücher ein. Der JadeWeserPort wird in Betrieb genommen. Ein Containerhafen der Superklasse. Ein Jahrhundertbauwerk für Wilhelmshaven und die Region, ein neues Tor zur Welt für ganz Deutschland. Millionen Kubikmeter Sand, zigtausend Tonnen Stahl, mächtige Saugbagger, gewaltige Rammen – vor dem Voslapper Groden ein Stück Neuland entstanden, an dem die Hoffnungen vieler Menschen hängen. Die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung, von dem nach dem Niedergang der AEG Olympia-Werke Anfang der 1990er Jahre im Großraum Wilhelmshaven kaum noch jemand zu träumen gewagt hatte. Die „Wilhelmshavener Zeitung“ hat den Prozess von der Idee über Planung und Bau bis zur Inbetriebnahme des JadeWeserPorts so intensiv begleitet wie kein anderes Medium. Wir haben durch unsere Fotografen den Bürgern den Blick auf die Baustelle gewährt, durch unsere Kommentare den Sorgen und Ängsten von Lesern eine Stimme gegeben und als Plattform für kritische Diskussionen das Projekt insgesamt mit voran getrieben. Die heutige Sonderbeilage zur Inbetriebnahme des Hafens ist nicht das Ende dieser Form der Berichterstattung, sie ist die Bestandsaufnahme einer Zwischenstation auf dem Weg zu einer grundlegenden wirtschaftlichen Neuausrichtung von Stadt und Region. Gerd Abeldt, Chefredakteur der „Wilhelmshavener Zeitung“ FOTO: WZ-BILDDIENST Wilhelmshaven blickt seewärts“ hat der Wilhelmshavener Wirtschaftsförderer Arthur Grundewald schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts postuliert. Er hatte dabei das tiefe Fahrwasser der Jade vor Augen, an der sich dann die Nord-West Oelleitung (NWO), einige Chemiebetriebe und ein Kraftwerk ansiedelten. Doch Wilhelmshaven blieb lange weit davon entfernt, eine echte Hafenstadt zu sein. Daran änderten auch die zahlreichen schwimmenden Einheiten der Marine nichts, die in ihrem Stützpunkt an der Nordsee zu Hause sind. Für die Trendwende bedurfte es weitsichtiger Menschen, guter Ideen, politischer Geschlossenheit und mutiger unternehmerischer Entscheidungen. Nur so konnte aus einer Hafen-Vision ein handfestes Stück Zukunft werden. Mit der Inbetriebnahme des JadeWeserPorts schickt sich Wilhelmshaven an, in die maritime Champions League aufzusteigen – um ein Bild aus dem Fußball zu verwenden. Der einzige deutsche Tiefwasserhafen verändert die logistische Situation im nordwestlichen Europa und gibt Impulse bis weit ins Hinterland. Reedereien und Spediteure erhalten zusätzliche Möglichkeiten, ihre Warenströme zu steuern. Sei es für den deutschen Im- und Export oder bei den so genannten Feeder- Verkehren in Richtung Baltikum. Dabei wird Fracht von riesigen Containerfrachtern auf ostseegängige Schiffe umgeladen. Wilhelmshavens geografische Lage ist dafür ideal. Den etablierten Containerhäfen Hamburg und Bremerhaven ist ein Partner – und ein Wettbewerber – entstanden, der zur Kenntnis genommen wird, der zur Kenntnis genommen werden muss. Allzu deutlich sind die natürlichen Vorteile des JadeWeserPorts – tiefes Fahrwasser, kurze Revierfahrt, optimale nautische Verhältnisse. Auf Sicht werden immer mehr global ausgerichtete Akteure diese Vorzüge erkennen. Der JadeWeserPort wird ein Erfolgsmodell – nein, er ist schon heute ein Erfolgsmodell. Allein am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) sind bereits 400 Menschen beschäftigt, darunter viele ehemals Arbeitslose. Am Nordfrost Seehafen- Terminal entstehen Hunderte neue Jobs, weitere in einem Lebensmittelwerk im JadeWeserPark in Roffhausen. Behörden wie der Zoll, die Wasserschutzpolizei und das Veterinäramt erhöhen ihre Personalstärke. Firmen in der ganzen Region haben bereits direkt oder indirekt vom Bau profitiert oder rechnen sich gute Chancen aus, mit dem Hafen Geschäfte zu machen. Die Palette reicht von Bauund Fuhrunternehmen über Dienstleister auf dem Wasser und zu Lande bis hin zur Hotelbranche. Das „Columbia“-Hotel etwa wäre wohl nie nach Wilhelmshaven gekommen, gäbe es nicht den JadeWeserPort. Nicht zuletzt gehört die Stadt selbst zu den Gewinnern: Grundsteuern, Gewerbesteuern, Einkommensteuern – der Kämmerer darf sich freuen. Alles nur Gewinner? Die Jade- Bay-Region bald ein Land, in dem Milch und Honig fließen? Die Wirtschaftsförderer werden arbeitslos? Der JadeWeserPort wird es schon richten? Übermut ist gefährlich. Noch einmal ein Seitenblick auf den Fußballplatz: Wer den Aufstieg in eine neue Spielklasse mit der Erwartung verbindet, das Team müsse hier sofort die Meisterschaft erringen, kann enttäuscht werden. Der JadeWeserPort muss noch wachsen, und er wird wachsen. Niedersachsen und Bremen haben mit Hilfe der JWP-Realisierungsgesellschaft ein wunderbares Stadion gebaut, in dem sich Spieler, Zuschauer und Geschäftspartner wohl fühlen können. Das Management liegt beim Hafenbetreiber Eurogate in guten Händen. Die ersten Stars, die Wertschöpfung in die Region spülen, sind verpflichtet: Die Reederei Maersk etwa und der Nordfrost Seehafen-Terminal, der für Umschlag sorgen wird. Weitere wichtige Spieler werden hinzukommen. Aber all das ist kein Selbstläufer. Dauerhafter Erfolg setzt harte Arbeit voraus – und etwas Glück. Der Jade- WeserPort schafft die Basis für Erfolg, erarbeiten müssen ihn Eurogate, JWP Logistics Zone GmbH, die regionalen Wirtschaftsförderer, Länder und Kommunen und die Unternehmer, die auf den Hafen setzen, Geschäftsideen entwickeln und investieren. Sie alle hängen dabei ab von der Weltkonjunktur, von der Entwicklung des internationalen Warenaustausches, von der Globalisierung. Entschieden wird dadurch auch die Frage, ob am Ende 2000, 3000 oder noch mehr neue Arbeitsplätze durch den Jade- WeserPort entstanden sein werden. Die heutige offizielle Inbetriebnahme des Hafens ist kein Endpunkt, sondern ein Zwischenschritt – möglicherweise ein so wichtiger Schritt, das künftige Historiker über ihn einmal schreiben werden, dass am 21. September 2012 der Aufschwung einer ganzen Region begann. Eine Vision? Ja. Aber warum soll nicht auch sie Wirklichkeit werden? Container als Zeichen der Globalisierung: Ab sofort ist Wilhelmshaven mit dem JadeWeserPort Teil des weltumspannenden logistischen Netzwerks. FOTO: DPA Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister 3 Grußwort des Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen Jens Böhrnsen 4 Grußwort des Vorstandsvorsitzenden Eurogate Emanuel Schiffer 6 Grußwort des Niedersächsischen Ministers für Wirtschaft und Verkehr Jörg Bode 6 Grußwort des Landrates des Landkreises Friesland Sven Ambrosy 7 Grußwort des Wilhelmshavener Oberbürgermeisters Andreas Wagner 8 Deutschlands tideunabhängiger Containerhafen 9 Eine Vision entwickelte sich zur Wirklichkeit 11 Wilhelmshaven entwickelt neue Perspektiven 15 Vom Tappe-Plan zum JadeWeserPort 17 Klippen von Rohrdommeln bis zur „Flaminia“ 19 Große Herausforderungen sehr gut gemeistert 25 JadeWeserPort: Die Chronik seit 2001 27 Techniker vom Hafenbau herausgefordert 33 Die Schlosssprengungen 39 Der Jahrhundertbau: Sie waren dabei 40/41 Bunte: Millioneninvestitionen in neue Maschinen 42 Voss: Know-how auch für komplexe Bauvorhaben 44 Möbius: Seit über 60 Jahren Experten im Wasserbau 45 Auf die Schiene gesetzt 46 Fahrdienstleiter regeln den Bahnverkehr 47 Den Hafen im Fokus 48 Eurogate überzeugte mit Betreiberkonzept 49 Andersen: „Wir können hier wirklich etwas bewegen“ 53 Grafik: Der Eurogate-Containerterminal 56/57 Riesige Brücken mit 5-Cent-Stück getestet 58 Straddle-Carrier fahren macht richtig Spaß 59 Der Gate-Supervisor mag die Aufbauarbeit 60 Wenn es los geht, ist man eins mit dem Gerät 60 Als Gate-Manager die Transportlogistik im Blick 61 Trainingsplan nach Maß für jeden Neuen 62 Von der Schiffsbrücke ins Terminalhaus 63 Maßgeschneiderte Trainings im maritimen Umfeld 64 Gutes Personal braucht Lieferzeit 65 Neuer Hafen mit logistischen Vorteilen 67 Nordfrost Seehafen-Terminal in einmaliger Lage 69 Grafik: Blick auf den JadeWeserPort 72/73 Bei Zollabfertigung geht Sicherheit vor 74 Festmacher und Schlepper 75 BLG Logistics und die Containergeschichte 76 Turnschuhe auf langer Seefahrt bis zum Ziel 78 Maritim-soziale Botschafter Wilhelmshavens 80
FREITAG,DEN21.SEPTEMBER2012 Deutschlands einziger Tiefwasserhafen – Wilhelmshaven. Aus Blickrichtung Süden erkennt man an der Küste den JadeWeserPort (oben rechts, hier noch eine Sandfläche). Er verfügt über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: die Logistikzone. Direkt neben dem Hafengelände befindet sich eine in Nordeuropa einzigartig große und zusammenhängende Fläche. Vor allem hafennahe Dienstleister und Logistikunternehmen und ebenso Industriebetriebe finden auf insgesamt 160 Hektar und weiteren Flächen in der Stadt und Region optimale Standortbedingungen vor. WZ-FOTO: LÜBBE DerJadeWeserPortisteröffnet WILHELMSHAVENERZEITUNG SEITE3 Motorfüreine positive Entwicklung Über viele Jahre hinweg konnten die Wilhelmshavener beobachten, wie an der Jade das größte Infrastrukturprojekt in Norddeutschland Gestalt annimmt. Mit dem JadeWeserPort öffnet sich an der Küste ein weiteres „Tor zur Welt“. Der JadeWeserPort ergänzt das Angebot der Containerhäfen in Hamburg und Bremerhaven in sinnvoller Weise um die Möglichkeit, auch in Deutschland Containerschiffe der nächsten Generation, also Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 16,5 Metern, tideunabhängig abfertigen zu können. Lediglich 23 Seemeilen Revierfahrt, dazu die derzeit größten Containerbrücken der Welt mit einer Ausladung von jeweils 69 Metern – das sind Merkmale, die den neuen Hafen für die Handelsschifffahrt attraktiv machen. Dazu trägt auch die gute Verkehrsanbindung mit Containerschiff, Bahn und Lkw bei. Der neue Hafen verfügt aber noch über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: die Logistikzone. Direkt neben dem Hafengelände befindet sich eine in Nordeuropa einzigartig große und zusammen- hängende Fläche. David McAllister Und nun ist es so weit: Der JadeWeserPort geht in Betrieb. Die größten Containerschiffe der Welt können in Wilhelmshaven festmachen und Güter aus aller Welt nach Deutschland und Europa bringen sowie bei uns hergestellte Produkte nach Asien und zu anderen Kontinenten transportieren. FOTO: LAND NIEDERSACHSEN Vor allem hafennahe Dienstleister und Logistikunternehmen und ebenso Industriebetriebe finden auf insgesamt 160 Hektar optimale Standortbedingungen vor. Die Niedersächsische Landesregierung erhofft sich von diesem Hafen einen Wachstumsschub für die Wirtschaft. Der JadeWeserPort ist Motor für eine positive ökonomische Entwicklung in Wilhelmshaven und Umgebung. Insgesamt sollen im neuen Hafen einmal 2000 Arbeitsplätze entstehen – ein Gewinn für die ganze Region. David McAllister Niedersächsischer Ministerpräsident
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400 ha Erweiterungsflächen Vorstel
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