Mitteilungen 01/11 [PDF 9 MB] - Tiroler Fischereiverband
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VORWORT<br />
SBei der Sichtung der <strong>Mitteilungen</strong><br />
des <strong>Tiroler</strong> Fischereivereines<br />
(unser Vorgänger in der Zwischenkriegszeit)<br />
aus dem Jahre 1933 fiel mir auf,<br />
dass eines der Hauptprobleme der damaligen<br />
Fischer die Furunkulose bei den<br />
Salmoniden war.<br />
Zwar wurden bereits die ersten<br />
großen Wasserkraftwerke gebaut und<br />
schon damals wurde auf die daraus<br />
resultierenden Probleme für die Fischerei<br />
massiv hingewiesen.<br />
Das Hauptproblem war aber die<br />
Furunkulose, eine Fischkrankheit,<br />
die in Tirol heute praktisch nicht<br />
mehr vorkommt.<br />
Es wurde sogar befürchtet, dass die<br />
Äsche im <strong>Tiroler</strong> Unterland aussterben<br />
könnte.<br />
Hauptursache für die Furunkulose ist<br />
organisch verunreinigtes Wasser.<br />
Damals gab es offensichtlich immer<br />
mehr sogenannte Abfallrampen (vergleiche<br />
Räumschneerampen heute)<br />
und Schwemmkanäle, mit welchen<br />
Von Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel<br />
ehr geehrte Mitglieder!<br />
der Abfall in das nächste Fließgewässer<br />
entsorgt wurde.<br />
Die Furunkulose blieb über Jahrzehnte<br />
(bis in die späten 1970er) ein<br />
sehr großes Problem und schädigte<br />
die Fischbestände enorm.<br />
Erst durch den flächendeckenden<br />
Einsatz von Kläranlagen verbesserte<br />
sich die Wasserqualität in Tirol soweit,<br />
dass die Furunkulose heute als<br />
ausgestorben gelten kann.<br />
Sie fragen sich vielleicht, warum ich<br />
über ein heutiges Nichtproblem angesichts<br />
der vielen heutigen Probleme<br />
für die <strong>Tiroler</strong> Fischerei (Kraftwerke,<br />
Schadvögel u. a. m.) schreibe?<br />
Weil ich optimistisch bin, dass wir,<br />
wenn wir ständig daran arbeiten, die<br />
Dinge in unsere Richtung verbessern<br />
können und vielleicht wie das obige<br />
Beispiel der Furunkulose zeigt, es<br />
durch das Zusammenwirken verschiedener<br />
öffentlicher Stellen auch<br />
lösen können.<br />
Dies gelingt vor allem dann, wenn<br />
ein breiter Konsens in weiten Teilen<br />
der Bevölkerung herrscht, einen<br />
Missstand, wie<br />
eben z. B. die<br />
Verschmutzung<br />
unserer Flüsse,<br />
zu beheben.<br />
Darum liebe<br />
Mitglieder, sprechen<br />
Sie unsere<br />
Belange in der<br />
Öffentlichkeit<br />
konstruktiv und offensiv an.<br />
Jeder kann so Lobbyarbeit für die<br />
<strong>Tiroler</strong> Fischerei betreiben, denn<br />
nur gemeinsam können wir die Dinge<br />
ändern.<br />
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen<br />
eine schöne Zeit an den <strong>Tiroler</strong><br />
Fischgewässern und verbleibe mit<br />
einem herzlichen Petri Heil<br />
Dr. Markus Schröcksnadel<br />
Landesobmann<br />
Inhalt auf einen Blick<br />
Fischzucht Thaur – Ein Kurzbericht 4 – 5 Interessantes über Renken 20<br />
Artenvielfalt im Inn 6 – 9 ÖFV-Jahresvollversammlung 22<br />
derInn – Ein Kooperationsprojekt 10 – 13 Etwas zum Schmunzeln 24<br />
Phosphat in den Seen 16 – 17 Starke Fänge 26<br />
Aufsichtsfischerkurs 2<strong>01</strong>1 19 Terminvorschau Herbst 2<strong>01</strong>1 32<br />
TFV-<strong>Mitteilungen</strong> Nr. 1/2<strong>01</strong>1<br />
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