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editorial<br />

Potenzial besser nutzen<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,<br />

eine der wichtigsten Botschaften des 117. Deutschen Ärztetages in Düsseldorf<br />

ist aus meiner Sicht die Forderung, die schmerzmedizinische<br />

Versorgung in Deutschland zu stärken.<br />

Die Versorgungsforschung hat aufgezeigt, dass die vielfältigen therapeutischen<br />

Möglichkeiten der Schmerzmedizin noch nicht überall konsequent<br />

genutzt werden. In Deutschland vergehen durchschnittlich<br />

zwei Jahre vom Beginn einer chronischen Schmerzkrankheit bis zur<br />

richtigen Diagnose und zwei weitere bis zu einem adäquaten Behandlungsansatz.<br />

Und das betrifft sehr viele Patienten; immerhin leiden<br />

etwa zehn Millionen Deutsche unter chronischen Schmerzen. Ich<br />

meine, alle diese Patienten haben ein Recht auf eine strukturierte und<br />

wirksame Schmerztherapie auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, fordert der Deutsche Ärztetag einen niedrigschwelligen, vom<br />

Hausarzt koordinierten Zugang zu allen schmerzmedizinischen Versorgungsebenen. Von<br />

zentraler Bedeutung ist dabei eine strukturierte Patientenführung mit enger Verzahnung<br />

zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Dazu sollen flächendeckend regionale<br />

Netzwerke gebildet und integrierte Versorgungsprogramme umgesetzt werden. Um die Erreichbarkeit<br />

der schmerztherapeutischen Einrichtungen sicherzustellen, sind diese auch<br />

in der vertragsärztlichen Bedarfsplanung zu berücksichtigen.<br />

Auch andere im Gesundheitswesen tätigen Fachgruppen wie Apotheker und Physiotherapeuten<br />

müssen in eine bessere schmerzmedizinische Versorgungsstruktur einbezogen<br />

werden. Ich halte gemeinsame interprofessionelle Fortbildungen zu aktuellen Themen<br />

schmerzmedizinischer Diagnostik und Therapie für sehr sinnvoll. Für einige Fachgruppen<br />

existieren bereits schmerzmedizinische Weiterbildungscurricula, wie zum Beispiel die algesiologische<br />

Fachassistenz für die Pflege oder die spezielle Schmerzphysiotherapie. Beispielhaft<br />

für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Ärzten und medizinischen Fachberufen<br />

sind multimodale schmerztherapeutische Verfahren, wie sie sich insbesondere in<br />

der Behandlung des Rückenschmerzes bereits als sehr erfolgreich erwiesen haben.<br />

Ich werde mich für eine rasche Umsetzung dieser in Düsseldorf formulierten Strategien<br />

einsetzen!<br />

Berichte und Kommentare zu weiteren Themen des 117. Deutschen Ärztetages – betrachtet<br />

aus niedersächsischer Perspektive – finden Sie ab Seite 8.<br />

Ihre<br />

Dr. med. Martina Wenker<br />

Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen<br />

Vizepräsidentin der Bundesärztekammer<br />

Foto: ÄKN; H. Krückeberg<br />

7 | 2014 niedersächsisches ärzteblatt<br />

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