1sneklW
1sneklW
1sneklW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
politik<br />
117. Deutscher Ärztetag<br />
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Gespräch mit Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der ÄKN und Vizepräsidentin der BÄK.<br />
Düsseldorfer Signale<br />
Intensiv beteiligten sich die niedersächsischen Delegierten an der<br />
viertägigen Debatte am Rhein.<br />
Laute japanische Trommelmusik läutete den 117. Deutschen<br />
Ärztetag in der Düsseldorfer Tonhalle ein. In Gegenwart<br />
von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe<br />
fand Professor Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Präsident<br />
der Bundesärztekammer (BÄK), deutliche Worte zur<br />
aktuellen Gesundheitspolitik der Großen Koalition – unter<br />
anderem zur beabsichtigen Einrichtung eines Qualitätsinstituts<br />
für das deutsche Gesundheitswesen.<br />
„Wir brauchen keine Behörde, die Qualität verwaltet. Wir<br />
wollen Unterstützung dabei, Qualität zu produzieren und<br />
zu verbessern. Wir erzeugen Qualität bei der Behandlung<br />
von Patienten. Behörden und Krankenkassen verwalten sie<br />
nur.“ Der BÄK-Präsident forderte in seiner Rede eine führende<br />
Verankerung des ärztlichen Sachverstands in dem<br />
Qualitätsinstitut. „In den wissenschaftlichen Gremien und<br />
den Beiräten muss eine klare, den Regeln des ärztlichen Berufsrechts<br />
verpflichtete Mehrheit der ärztlichen, zahnärztlichen<br />
und psychotherapeutischen Fachleute gewährleistet<br />
sein. Alles andere wäre wie Pauken ohne Trompeten.“ Folgerichtig<br />
forderte der Bundesärztekammerpräsident die<br />
verantwortliche Einbindung der Heilberufekammern der<br />
Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten in die Arbeit des<br />
neuen Instituts zur Qualitätssicherung und Transparenz im<br />
Gesundheitswesen. „Qualitätssicherung gehört zu den originären<br />
gesetzlichen Aufgaben der Heilberufekammern.<br />
Deshalb sollten sie jeweils mit einem Sitz im Vorstand der<br />
Stiftung beteiligt sein und auch ein unmittelbares Antragsrecht<br />
beim Gemeinsamen Bundesausschuss erhalten,<br />
das Institut zu beauftragen.“<br />
Der Präsident der BÄK nutzte die Eröffnungsveranstaltung<br />
für ein Grundsatzreferat zu aktuellen Fragen der Gesundheits-,<br />
Sozial- und ärztlichen Berufspolitik und spannte einen<br />
weiten Bogen von der Debatte um ein Sterbehilfegesetz<br />
über die medizinische Versorgung von Migranten bis hin<br />
zu den Forderungen der BÄK an die Rolle Europas in der<br />
Gesundheitsversorgung mit dem Appell an Brüssel für<br />
„Mehr Mut zur Subsidiarität“.<br />
Fotos: J. Gebhardt<br />
8 niedersächsisches ärzteblatt 7 | 2014