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Dorfblatt Juli 2005.indd - Gemeinde Mildenau

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14 <strong>Gemeinde</strong>nachrichten<br />

<strong>Dorfblatt</strong> Arnsfeld & <strong>Mildenau</strong> 07 2005<br />

10 Jahre Trinkwasserzweckverband <strong>Mildenau</strong>-Streckewalde<br />

Liebe Einwohner,<br />

mit einer Festsitzung im KDZM (01.06.05)<br />

und einem „Tag der offenen Tür“ im Wasserwerk<br />

Oberdorf (04.06.05) wurde das 10jährige<br />

Bestehen unseres Trinkwasserzweckverbandes<br />

„<strong>Mildenau</strong>-Streckewalde“ gefeiert.<br />

Während beider Veranstaltungen zog Verbandsvorsitzender<br />

(Bürgermeister) Vogel<br />

Bilanz über den in den zurückliegenden<br />

Jahren beschrittenen Weg. Er führte u.a.<br />

folgendes an:<br />

“Bei den Bestandsaufnahmen nach der<br />

Wende musste festgestellt werden, dass<br />

die gesetzlich vorgegebenen Kriterien für<br />

Trinkwasser in unserem Versorgungsbereich<br />

nicht erfüllt waren. Es gab u.a. aufgrund<br />

des maroden Leitungsnetzes grundsätzliche<br />

Probleme bei der kontinuierlichen<br />

Bereitstellung des Trinkwassers. Es gab riesige<br />

Qualitätsprobleme und es gab Druckprobleme<br />

bei den Abnehmern. Es bestand<br />

dringender Handlungsbedarf, um diese<br />

Missstände zu beseitigen.<br />

Ein großer Teil der weiteren Entwicklung unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> hing von der Lösung dieser<br />

Probleme – so u.a. die gewünschte Ausweisung<br />

von Wohn- und Gewerbestandorten<br />

– ab. Es konnte nicht gewartet, sondern es<br />

musste sofort gehandelt werden.<br />

Die Entscheidungsträger der <strong>Gemeinde</strong><br />

verfolgten bereits ab Ende 1990 das Ziel,<br />

die Trinkwasserversorgung in Eigenregie<br />

zu übernehmen. Damals war nicht absehbar,<br />

dass dieser Wunsch erst nach viereinhalb<br />

Jahren – am 01.06.1995 – in Erfüllung<br />

gehen würde und zwar mit der Bildung/Genehmigung<br />

des Trinkwasserzweckverbandes<br />

<strong>Mildenau</strong>-Streckewalde.<br />

Der dazwischen liegende Zeitraum wurde<br />

allerdings genutzt, um viele wichtige<br />

Investvorhaben, die zu einer stabilen und<br />

qualitätsgerechten Trinkwasserversorgung<br />

letztendlich mit beitrugen, anzugehen und<br />

umzusetzen. Dieser Weg war beschwerlich.<br />

Er musste aber genommen werden, da<br />

bereits Mitte 1990 absehbar war, dass der<br />

zuständige Versorgungsträger nicht in der<br />

Lage sein würde, die dringend notwendigen<br />

Investitionen – in dem gewünschten/erforderlichen<br />

kurzen Zeitraum – zu tätigen. Ich<br />

denke dabei auch heute noch mit einem<br />

unguten Gefühl an ein Gespräch mit dem<br />

damaligen Leiter der ehemaligen Wasserdirektion<br />

Annaberg. Unsere <strong>Gemeinde</strong> hatte<br />

allerdings kaum Freunde bei dem eingeschlagenen<br />

Weg. Im Gegenteil – sie musste<br />

gegen Vorurteile und Gegenströmungen<br />

des SMU, RP Chemnitz und des damals<br />

zuständigen Versorgers ankämpfen.<br />

Bei dem mühevollen Ringen um die Übernahme<br />

der Trinkwasserversorgung stärkten<br />

mir die damaligen <strong>Gemeinde</strong>räte den Rücken.<br />

Nur durch das „an einem Strang ziehen“<br />

wurde der Weg geebnet und frei. Für<br />

dieses Zusammenhalten danke ich allen<br />

damaligen <strong>Gemeinde</strong>räten.<br />

Bei all unseren Entscheidungen haben wir<br />

uns bisher und werden wir uns hoffentlich<br />

immer von den folgenden zwei Grundsätzen<br />

leiten lassen:<br />

1. Jeder Einwohner der <strong>Gemeinde</strong> ist in<br />

die Pflicht genommen, mit dafür zu sorgen,<br />

dass jeder Abnehmer mit ausreichend<br />

Trinkwasser und mit Trinkwasser in guter<br />

Qualität versorgt wird. Auch jetzt habe ich<br />

manchmal noch den Eindruck, dass Aufsichtsbehörden<br />

und auch Einzelpersonen<br />

der Meinung sind, sie müssten die Aufgabe<br />

„Trinkwasserversorgung“ steuern bzw. ohne<br />

sie ginge es nicht. Diese Haltung lässt auf<br />

ein realitätsfremdes Staatsdenken schließen,<br />

dass völlig fehl am Platz ist. Die <strong>Gemeinde</strong><br />

bzw. der Trinkwasserzweckverband<br />

hat gemeinsam mit unseren Einwohnern<br />

eindrucksvoll bewiesen, dass mit Eigeninitiative<br />

und Bürgernähe große Probleme gelöst<br />

werden können – und<br />

2. Die Trinkwasserbezugskosten für sämtliche<br />

Abnehmer – ob nun als Einwohner,<br />

Unternehmen oder öffentliche Einrichtung<br />

– sind so gering wie möglich zu halten.<br />

In unserer <strong>Gemeinde</strong> und später in unserem<br />

Trinkwasserzweckverband <strong>Mildenau</strong>-Streckewalde<br />

haben diese Denk- und Handlungsweisen<br />

nachweislich zum Erfolg geführt. Natürlich<br />

wäre ein Teil unserer Investvorhaben<br />

ohne die Bereitstellung von Fördermitteln der<br />

EU, des Bundes und des Freistaates nicht<br />

realisierbar gewesen. Allerdings muss auch<br />

hierzu angeführt werden, dass unser TW-ZV<br />

seit 1998 keine einzige DM bzw. keinen einzigen<br />

Euro an Fördermittel benötigt hat. Und<br />

trotzdem haben wir im Freistaat Sachsen bei<br />

weitem mit die niedrigsten Trinkwassergebühren<br />

– und das bei einer fast 100%igen<br />

Erneuerung bzw. Neuschaffung von Trinkwasseranlagen.<br />

Wir haben den praktischen Vergleich mit<br />

unserem Ortsteil Arnsfeld, für den die ETW<br />

GmbH im Auftrag des TW-ZV „Mittleres Erzgebirge“<br />

die Aufgabe Trinkwasserversorgung<br />

erfüllt. In diesem Ortsteil müssen noch Trinkwasserleitungen<br />

aus den zwanziger Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts genutzt werden.<br />

In der am 17.06.05 stattfindenden <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung<br />

werden wir uns mit diesen<br />

Problemen im Beisein des RZV „Mittleres<br />

Erzgebirge“ und der ETW GmbH auseinandersetzen.<br />

(nach Redaktionsschluss)<br />

Allerdings wären wir ohne Beitragszahlungen<br />

unserer Grundstückseigentümer nicht<br />

in der Lage gewesen, innerhalb von nur 9<br />

Jahren fast komplett neue Trinkwasserversorgungsanlagen<br />

zu schaffen. Auch wenn<br />

für eine Beitragserhebung erst viele Voraussetzungen<br />

zu schaffen waren – so mussten<br />

u.a. neue aussagefähige Flurkarten erstellt<br />

werden – weiter waren Grundstücksfragen<br />

zu klären und letztendlich bedurfte es vieler<br />

persönlicher Gespräche, um im Gütlichen<br />

mit allen Grundstückseigentümern die erforderlichen<br />

Vereinbarungen zur Beitragszahlung<br />

abschließen zu können.<br />

Heute können wir mit Stolz und Dankbarkeit<br />

darauf verweisen, dass der eingeschlagene<br />

Weg der Richtige war, um die gesetzten<br />

Ziele<br />

- Bereitstellung von Trinkwasser<br />

in ausreichender Menge<br />

- Bereitstellung von Trinkwasser<br />

in guter Qualität und<br />

- Erneuerung und Neuschaffung von<br />

Trinkwasseranlagen, um die vorhandenen<br />

Mängel – z.B. die Beseitigung<br />

von Trinkwasserverlusten durch<br />

das alte marode Leitungssystem<br />

sowie ungünstige Druckverhältnisse<br />

– in einem verhältnismäßig kurzen<br />

Zeitraum erreichen zu können.<br />

Von Seiten unserer Einwohner werden die<br />

im Trinkwasserbereich erbrachten Leistungen<br />

unter Beachtung der Kriterien „in ausreichender<br />

Menge“, „preiswert“ und „in sehr<br />

guter Qualität“ – hoch geschätzt und dankbar<br />

anerkannt – und dies nicht erst seit heute.<br />

Dass diese Aussagen des Verbandsvorsitzenden<br />

zu Recht erfolgten, wurde auch<br />

durch den regen Besuch der Veranstaltungen<br />

dokumentiert. Eine besondere Überraschung<br />

war das gelungene Gastspiel des<br />

Posaunenchores der Evangelischlutheri-

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