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Pfarrbrief September - November 2012 - gemeinde-leben.com

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Im Anschluss an die Eucharistiefeier fanden die<br />

Teilnehmer allerlei Möglichkeiten, ein buntes Programm<br />

zu er<strong>leben</strong>. Info- und Verkaufsstände katholischer<br />

Einrichtungen in unserem Dekanat, der Kirchenclown<br />

Leo, eine Kletteraktion, das Gesangs-<br />

und Tanzensemble aus Tutajev und mehr Angebote<br />

waren im Programm zu finden. Das Wetter „spielte“<br />

auch beeindruckend mit. Mitten im Regenwetter des<br />

Monats Juli hatten wir ein „Sommerloch“ erwischt.<br />

Die Vesper mit eucharistischer Anbetung sollte vor<br />

allem ein Dank an Jesus Christus für unseren Glauben<br />

sein, der nicht nur eine Dimension vergangener<br />

Zeiten ist, sondern auch unserer Gegenwart.<br />

Den Abschluss des Tages bildete jedoch ein „Termin“,<br />

der etwas ganz Besonderes für alle war, die<br />

sich noch die „Mühe“ machten, der Einladung von<br />

Oberbürgermeister Klemens Koschig an den „Spitzberg“<br />

bei Tornau zu folgen. Hier trug sich der<br />

Apostolische Nuntius in das neue Ehrenbuch der<br />

Stadt Dessau-Roßlau ein. Erfreut und erstaunt darüber,<br />

welche Hügel wir in Mitteldeutschland als Berg<br />

bezeichnen (Erzbischof Périsset stammt aus der<br />

Schweiz) und sichtlich gerührt von für den Nuntius<br />

fast heimatlichen Klängen der „Jagdhornbläser Dessau“,<br />

eröffnete der Apostolische Nuntius mit seinem<br />

Eintrag das Ehrenbuch der Stadt Dessau-Roßlau.<br />

Der „Spitzberg“ war bewusst gewählt: Im Jahr 1503<br />

wurde an dieser Stelle schon einmal ein päpstlicher<br />

Gesandter von Zerbster Stadträten und dem Fürsten<br />

Magnus begrüßt. In Kenntnis darüber, dass derzeit<br />

der Name der Stadt Dessau-Roßlau zur Diskussion<br />

steht, unterbreitete der Nuntius in seiner Dankesrede,<br />

er ist schließlich Diplomat im Auftrag der<br />

Papstes, einen wirklich diplomatischen Vorschlag:<br />

Man möge doch beide Städtenamen zusammenführen<br />

zu DessLau.<br />

Pfarrer Hartmut Neuhaus, Roßlau<br />

10 Jahre nach der<br />

Hochwasserkatastrophe<br />

Es ist in den letzten Jahren schon sehr viel geschrieben<br />

und noch mehr gesprochen worden. Was soll ich<br />

dazu noch schreiben ohne jemanden zu langweilen<br />

oder zu nerven. Ein paar Fakten vielleicht:<br />

- Nicht jede Naturkatastrophe ist vermeidbar, aber<br />

diese Katastrophe wäre vermeidbar gewesen, wenn<br />

die Verantwortlichen in Stadt und Land auf die zuvor<br />

mehr als 8 Jahre andauernden Mahnungen des<br />

Ehrenamtlichen vor Ort gehört und die außerordentlich<br />

alten und maroden Deiche in einen halbwegs<br />

(DIN)-Norm gerechten Zustand versetzt hätten.<br />

- Ein unglaublicher Verteidigungskampf um eben<br />

diese maroden Deiche, an dem sich tausende Freiwillige<br />

aus Waldersee und vielen Orten Deutschlands<br />

fast eine Woche lang beteiligten, ist am<br />

18.08.2002 verloren gegangen. Eine sehr deprimierende<br />

Niederlage.<br />

- Aber wir sind auch heute noch sehr dankbar, dass<br />

alle anderen Stadtteile Dessaus verschont geblieben<br />

sind.<br />

- Die Flut und ihre Folgen waren für Waldersee<br />

grausam. 150 Millionen Euro Schaden. 1000 beschädigte<br />

Häuser, bei 900 stand das Hochwasser im<br />

Wohnbereich. 250 Tausend Liter Heizöl aus 150<br />

geborstenen Heizungsanlagen, in der Ortschaft auf<br />

dem Hochwasser schwimmend, mussten von Feuerwehren<br />

aus ganz Deutschland mit Spezialgeräten<br />

abgesaugt werden. Das dauerte 12 lange Tage. Nervenkrieg<br />

für die Bewohner, die nicht in ihre Häuser<br />

durften! 33 Tausend Tonnen Sperrmüll mussten abgefahren<br />

werden, der verdorbene Hausrat, die Lebensmittel<br />

und die Einrichtungsgegenstände der<br />

Walderseeer!<br />

- Der anschließende Deichbau hat weniger als 10<br />

Millionen Euro (!) gekostet.<br />

- Nach der Überflutung kam eine überwältigende<br />

Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität, für die<br />

die Walderseeer heute noch sehr dankbar sind. Wir<br />

haben auch die Aktion mit den „Hochwasserbibeln“<br />

von Bischof Leo nicht vergessen!<br />

- Dem heute schönen Ort sieht man nicht an, wie<br />

viel Leid hinter den schönen Fassaden zu Hause ist.<br />

Der Stress hat viele Menschen krank gemacht,<br />

manche sehr krank...<br />

- Seit 10 Jahren feiern evangelische und katholische<br />

Christen gemeinsam mit Frau Pfarrerin Schneider<br />

und Propst Dr. Nachtwei am Jahrestag des Deichbruchs<br />

auf unserem Festplatz einen ökumenischen<br />

Dankgottesdienst für alle Hilfe, die wir erfahren<br />

haben.<br />

- Wir sind dankbar, aber leider nicht ohne Sorgen.<br />

Die Deichpflege lässt zu wünschen übrig, ist u. E. zu<br />

schludrig. Gegenwärtig herrscht eine beängstigende<br />

Mäuseplage auf / in den Deichen. Die beängstigt<br />

aber nur die Walderseeer, weil die Deichbruchstelle<br />

2002 aussah, wie ein System von Wühltiergängen.<br />

Die Verantwortlichen in Magdeburg und Dessau<br />

scheinen bisher (wie 2002?) überhaupt nicht beängstigt.<br />

Lothar Ehm, Ortsbürgermeister<br />

10. Sandsackfest<br />

Die Deiche in Dessau-Ziebigk haben den Wassermassen<br />

im August 2002 standgehalten. Die Bewohner<br />

von Ziebigk und Siedlung haben sehr viel Glück

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