seitenbÃ¼hne Nr. 27 - Staatsoper Hannover

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12. 13 Junge oper Klaus Angermann Dicke Zicke Bella Die Junge Oper Hannover zeigt den Opern-Thriller Hübsch hässlich von Karin Rehnqvist Zieh dich ordentlich an! Sei brav! Tu was man dir sagt! Mach deinen Eltern keine Schande! Jeder kennt diese Ermahnungen, mit denen Eltern ihre Kinder zu Wohlverhalten, Folgsamkeit und adrettem Äußeren anhalten. Doch müssen Kinder immer den Ansprüchen der Erwachsenen genügen? Sind es die Eltern, deren Vorstellungen die Persönlichkeit des Kindes bestimmen? Oder haben Kinder nicht auch das Recht, selbst zu entscheiden, wer und wie sie sein möchten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Opern- Thriller Hübsch hässlich der schwedischen Komponistin Karin Rehnqvist, den die Junge Oper ab 11. Januar 2012 präsentiert. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Bella, ein junges Mädchen, dessen Name Programm wäre, wenn es nach ihrer Mutter ginge. Denn die will wieder heiraten, nachdem ihr erster Mann gestorben ist. Und aus diesem Anlass soll sich Bella hübsch machen, damit sie ihrer Mutter alle Ehre macht und dem neuen Stiefvater gefällt. Doch Bella hat dazu nicht die geringste Lust. Sie will keinen fremden Mann im Haus, zumal sie sehr um ihren toten Vater trauert. In ihrer Verzweiflung flüchtet sie sich in die Vorstellung, dass ihr Vater sie zu sich holt und sie von dem Zwang befreit, die Rolle der hübschen und artigen Tochter zu spielen. Mit ihrer Träumerei gerät sie allerdings in eine unheimliche Phantasiewelt, in der an Stelle ihres Vaters der merkwürdige Thorko erscheint und sie in das Land Pappalonien lockt, in dem die Gräfin Mammalia eine Schönheitsschule betreibt. Dort soll Bella eine Ausbildung erhalten, die sie zu einem musterhaften, begehrten Mädchen machen soll. Allerdings merkt Bella bald, dass mit der Gräfin etwas nicht stimmt: Sie ist in Wahrheit ein Vampir, der sich vom Leben und von der Schönheit junger Mädchen ernährt, um selbst schön und ewig jung zu sein. Bellas Rettung ist die Tochter der Gräfin, ein hässliches und widerborstiges Mädchen, in dem Bella ihre andere, unterdrückte Seite erkennt. Mit ihr verbündet sich Bella, und so gelingt es beiden, die Macht der Gräfin und Thorkos zu brechen. Gemeinsam kehren sie in die Realität zurück, die nun ihre Schrecken verloren hat. Im Spiel mit ihrem hässlichen Spiegelbild kann Bella jetzt selbst entscheiden, wie sie sein möchte: mal hübsch, mal hässlich – mal brav, mal frech. Jeder Mensch kann eben vieles sein, nicht nur das, was die anderen in ihm sehen wollen. Und es ist dabei wichtig, sich selbst zu mögen mit allen Facetten – nämlich Freund schaft mit sich selbst zu schließen. Sötskolan – so der Originaltitel der Oper, der eine Schule meint, in der man lernt, »süß« und »lieb« zu sein – erzählt die phantastische und doch so reale Geschichte einer Emanzipation aus der Fremdbestimmtheit der Eltern. Zwischen Realismus und Phantastik, zwischen Alltagssprache und Poesie thematisiert das Libretto von Kerstin Klein-Perski die Funktionalisierung von Kindern, ihren Missbrauch als Projektionsfläche für die Wünsche der Erwachsenen. Das Werk wurde 1999 in Växjö in Schweden erfolgreich uraufgeführt und erlebte fünf Jahre später unter dem Titel Die Schönheitsfalle seine deutsche Erstaufführung am Nationaltheater Mannheim. Neben einem Passionsspiel ist dies bislang die einzige Komposition für Musiktheater von Karin Rehnqvist, eine der bekanntesten und meistaufgeführten zeitgenössischen Komponistinnen Schwedens. Rehnqvists Schaffen umfasst Chormusik, Kammermusik und sinfonische Werke, wobei die Verbindung von neuer Musik und traditioneller schwedischer Folklore typisch für ihre Kompositionen ist. Bei allen Traditionsbezügen, bei allem vergnüglichen Spiel mit bekannten Mustern ist diese Musik aber nie simpel oder gar anbiedernd modisch. Karin Rehnqvist nimmt ihr junges Publikum ernst und mutet ihm daher zu, sich in fremdartigen Klängen und ungewohnten musikalischen Strukturen zurecht zu finden: Eine abenteuerliche Entdeckungsreise zum eigenen Ich – unterhaltsam, spannend, witzig und intelligent. Hübsch hässlich Ein Opern-Thriller von Karin Rehnqvist Für alle ab 10 Jahren Musikalische Leitung Mark Rohde Inszenierung Karsten Barthold Bühne Marie Fischer Kostüme Annett Lausberg Licht Detlef Splitt Dramaturgie Klaus Angermann musiktheaterpädagogik Eva Harrison Bella Denise Fischer/Tiina Lönnmark Die Hässliche Neele Kramer Gräfin/Vampir/Mutter Sandra Fechner Thorko Michael Chacewicz Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Premiere 11. Januar 2012, 18 Uhr, Ballhof Zwei Weitere Vorstellungen 12., 16., 17., 26. Januar und 05., 22., 29. Februar 2012 Mit freundlicher Unterstützung
Junge oper Katja Leclerc Schlag Werk Zur Premiere von Rummsfeld reloaded Holzschuhe in einer Kiste und eine ganze Reihe Bretter. Zwei Stühle, zwei längliche Tische, ein Holztisch (»als Resonanzkörper«). Und dann das gesamte Arsenal der Schlagwerke, von den großen wie Marimbaphon über die Elefantenglocke, zu den außergewöhnlichen wie Stoffsack und Rute bis hin zu den ganz kleinen: Holzpfeife, Kastagnetten, Nüsse. Mauricio Kagels Dressur, komponiert 1983, verlangt nicht nur eine Großaufstellung von Schlagwerkzeugen, es erfordert von den Spielern auch szenisches Gespür. Sie sind Musiker und Akteure zugleich: In der Mitte der Instrumentenaufstellung liegt ein rundes Podest – eine Manege, in der und um die herum sich dieses szenische Konzert abspielt, das kleine Geschichten von Dominanz, Widerspenstigkeit und vorlautem Verhalten erzählt. FREUNDE! Musiktheater von Peter Androsch . Für alle ab 5 Jahren Eine Bilderbuch-Oper! Neue Presse Musikalische Leitung Toshiaki Murakami Inszenierung Tobias Ribitzki Bühne Pablo Mendizábal Kostüme Elvira Freind Philipp, ein kleiner Vogel Tiina Lönnmark Inge, ein kleines Schwein Neele Kramer Harald, ein kleiner Fisch Hyun-Bong Kil Erzähler 1/Mutter Denise Fischer Erzähler 2/ Vater Daniel Eggert Dressur ist der Ausgangspunkt des zweiten Rummsfeld-Abends an der Jungen Oper Hannover. Das Prinzip des szenischen Konzerts wird hier weiter getrieben, als es von Kagel in seiner notierten Performance angedacht ist. Der Konzertabend entführt in eine schräge, verrückte Welt. Natürlich stehen die Kraft und unmittelbare Energie des Schlagzeugspiels und der Spaß, den Schlagzeugern bei der Bedienung der Apparate zuzuschauen, weiterhin im Zentrum. Für die Wiederaufladung der rhythmisierten Treffsicherheit, Rummsfeld reloaded also, stehen: Arno Schlenk, Philipp und Felix Kohnke vom Niedersächsischen Staatsorchester und ihre Gäste Marcus Linke und Oliver Arlt. Rummsfeld reloaded WIEDERAUFNAHME 11. Februar 2012 Ballhof Zwei WEITERE VORSTELLUNGEN 12. und 21. Februar 2012 PREMIERE 02. Februar 2012 Ballhof Eins WEITERE VORSTELLUNGEN 03., 15., 16., 21. Februar 2012
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