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Die Kriegszeiten des Obererzgebirges - Streifzüge durch die ...

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Max Grohmann: Das Obererzgebirge und seine Städte in Sage und Geschichte. Annaberg 1903<br />

in <strong>des</strong>sen Gegend <strong>die</strong> Befreiung <strong>des</strong> Prinzen A l b e r t aus den Händen <strong>des</strong> Ritters<br />

Kunz von Kaufungen am 8. Juli 1455 stattgefunden haben soll. Zur Erinnerung an<br />

<strong>die</strong>se Begebenheit wurde am 8. Juli 1822 über dem sogenannten Fürstenbrunnen,<br />

einer Waldquelle, ein Granitobelisk mit eiserner Inschriften-Tafel errichtet. Auf <strong>die</strong>ser<br />

steht geschrieben:<br />

Fürstenbrunn.<br />

Hier wurde Prinz Albert, Ahnherr <strong>des</strong> Kgl. S. Fürstenhauses,<br />

am 8. Juli 1455<br />

<strong>durch</strong> den Köhler Georg Schmidt, hernach<br />

Triller genannt, aus Kunzens von<br />

Kaufungen Räuberhand befreit.<br />

-----------<br />

Angebracht, den 8. Juli 1822.<br />

In einer Nische <strong>des</strong> Fußgestelles ergießt sich über Krystalldrusen der genannte<br />

Brunnen. Im Jahre 1838 wurde hier zum Schutze <strong>des</strong> Denkmals eine Wohnung für<br />

eine Bergmannsfamilie erbaut. Jetzt ladet ein Wirtshaus den Wanderer zur Ruhe ein.<br />

Nach Elfried von Taura.<br />

3 . Der Kretscham und F ürstenbrunnen bei Neudorf an der Sehma.<br />

Neudorfs oberes Ende stößt an den Kretscham, welchen Namen der tiefere Teil <strong>des</strong><br />

angrenzenden Ortes R o t h e n s e h m a führt. Im engsten Sinne ist der Kretscham ein<br />

Gasthof mit Freigut, einer Mühle und vielen Vorrechten, auch zum Teil sehr altertümlicher<br />

Bauart. Nach einer Volkssage soll hier und nicht am Fürstenberge bei Grünhain<br />

<strong>des</strong> P r i n z e n A l b e r t s Errettung aus den Händen Kunzens von Kaufungen<br />

1455 geschehen sein. Noch zeigt man im Westen, <strong>die</strong>sseits eines alten Marmorbruches,<br />

den Fürstenbrunnen und im Süden <strong>die</strong> Stätte <strong>des</strong> Kohlkrams, wo der mutige<br />

Köhler Schmidt, der Triller genannt, sich aufhielt, welcher später <strong>die</strong> Erlaubnis<br />

erhielt, hier an der böhmischen Straße den Kretscham oder Gasthof anzulegen.<br />

Nach Herm. Grimm.<br />

4 . D i e P r i n z e n k l e i d e r i n d e r K i r c h e z u E b e r s d o r f .<br />

Nachdem <strong>die</strong> beiden sächsischen Prinzen Ernst und Albert ihrem Räuber, dem<br />

Ritter Kunz von Kaufungen, <strong>durch</strong> Gottes Hilfe glücklich entronnen waren, machte<br />

der ganze Hof eine Wallfahrt nach der Ebersdorfer Kirche bei Chemnitz, und der Kurfürst<br />

ließ daselbst <strong>die</strong> Kleider der beiden jungen Herrlein, so sie bei ihrer Entführung<br />

angehabt, wie auch <strong>des</strong> Köhlers Schmidt, der sie errettet hatte, Kittel und Kappe aufhängen.<br />

Bei den Kleidern wurden folgende Verse angeschrieben:<br />

Kunz Kaufungen, der viel wilde Mann,<br />

Im Meißnerland ist kommen an,<br />

Wohl auf das Schloß zu Altenborg,<br />

Sehr frech und kühn ohn' alle Sorg',<br />

Dem Fürsten allda seine Kind<br />

Entführt hat listig und geschwind,<br />

Der Kleider noch sie hängen seht,<br />

Ein jeder der fürüber geht,<br />

<strong>Die</strong> dazumal bald nach der That,<br />

Der Vater hergehänget hat.<br />

<strong>Die</strong> gegenwärtig in der Pfarre zu Ebersdorf aufbewahrten Kleider der Prinzen Ernst<br />

und Albert sind nur getreue Nachbildungen.<br />

= 6/48 =<br />

Nach Dr. Köhlers Sagenbuch.

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