CLUBGesichter - GT Angebote
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Vor atemberaubend schönem<br />
Alpenpanorama wandelt<br />
man in Crans Montana auf<br />
den Spuren von Golfstars.<br />
Von heiKo RehBeRg<br />
Heute Vormittag sind wir Sergio<br />
Garcia. Oder Ernie Els. Na ja,<br />
okay: sind wir nicht. Aber wir<br />
fühlen uns so an der Bahn 7 des Golf-Clubs<br />
Crans-sur-Sierre in Crans Montana in der<br />
französischen Schweiz. Die beiden großen<br />
Golfer haben hier nicht nur am Abschlag<br />
gestanden, sie haben hier auch gewonnen,<br />
und zwar das European Masters. Garcia vor<br />
fünf Jahren, Els im Jahr 2003. Haben sie<br />
am Abschlag auch erst einmal innegehalten<br />
und das Panorama genossen? Oder haben<br />
die Profis in solchen Momenten nur einen<br />
Blick für den kürzesten Weg ins Loch?<br />
Wir entscheiden uns für die Variante:<br />
„erst genießen, dann schlagen“. Schließlich<br />
gilt die 7 als eine der 40 schönsten Golfbahnen<br />
der Welt, und es ist im Grunde egal,<br />
wer das einmal bestimmt hat. Ein kurzer<br />
Blick auf die Viertausender der Schweizer<br />
Alpen, die den Platz einrahmen, und es gibt<br />
keinen Grund, daran zu zweifeln.<br />
Für jemanden, der sonst in einem norddeutschen<br />
Klub Flachlandgolf spielt, ist<br />
eine Reise ins Wallis zwar beschwerlich –<br />
mit dem Auto sind es von Hannover gut<br />
elf Stunden, und außerdem muss man auf<br />
Schweizer Autobahnen peinlich genau auf<br />
das Tempolimit achten, sonst wird nicht<br />
nur die Golfrunde teuer -, aber auch jeden<br />
Kilometer wert. Ab Anfang Mai kann auf<br />
dem Haut-Plateau von Crans Montana gespielt<br />
werden, dort, wo vor ein paar Wochen<br />
noch Kinder ihre Schlitten gezogen haben.<br />
Viele reizvolle<br />
Bahnen bietet<br />
zum Beispiel der<br />
Golf-Club Cranssur-Sierre<br />
– aber<br />
Achtung: Sie<br />
sind oft nicht<br />
sehr lang, dafür<br />
aber eng und<br />
nah an der<br />
Nachbarbahn.<br />
Gute Aussichten<br />
Eine Reise in die Schweiz ist nicht gerade ein Katzensprung, aber<br />
spektakuläre Golfplätze, eingebettet in die Alpen, sind die Mühe wert.<br />
Golfen in 1500 Metern Höhe ist vor allem<br />
auf dem Kurs „Severiano Ballesteros“ ein<br />
Spiel mit Aussicht, nicht nur auf der 7. Der<br />
Platz ist schwer, Señor Ballesteros hat vor<br />
allem die Bunker so geschickt platziert, dass<br />
in der Höhenluft Höhenflüge für Spieler<br />
mit mittlerem Handicap eher selten sind.<br />
Aber ruhig Mut: Auch wenn hier schon die<br />
Großen der Golfwelt gespielt haben, gibt es<br />
genug Bahnen, die auch für Nichtprofis zu<br />
meistern sind. Für alle anderen schweren<br />
Löcher wie zum Beispiel die 14 gilt: Die<br />
Aussicht auf die Berge ist schöner als die<br />
auf die Scorekarte.<br />
Wer weniger Zeit oder Kondition hat,<br />
dem bietet sich ein anderer Golfplatz in<br />
Crans Montana mit prominentem Namensgeber<br />
an. Der Parcours „Jack Nicklaus“ mit<br />
neun Löchern ist ebenfalls sehr reizvoll.<br />
Das Kunststück, auf wenig Platz viele attraktive<br />
Bahnen unterzubringen, ist gelungen.<br />
Und die Täuschung auch: Die Bahnen<br />
sind nicht lang, sie wirken dadurch einfach,<br />
aber sie sind sehr eng, sodass man sich ganz<br />
schnell mit dem Ball auf der Nebenbahn<br />
wiederfindet. Oder im tiefen Wald, aus dem<br />
Reisetipps<br />
Informationen zum Golfen und Übernachten<br />
im Wallis: Crans-Montana Tourisme<br />
(Telefon + 41 27 485 04 04) oder Wallis<br />
Tourismus (+ 41 27 327 35 68).<br />
Weitere Auskünfte gibt es im Internet<br />
unter www.crans-montana.ch<br />
in den Bergen kein Entkommen ist. Die<br />
Parcours „Super-Crans“ und „Noas“, die<br />
für Anfänger ohne Handicap sind, runden<br />
das Angebot des Golf-Clubs Crans-sur-<br />
Sierre ab.<br />
Wenn in Crans Montana noch Schnee<br />
liegt, kann man im Golf-Club de Sierre<br />
bereits aufteen. Der Platz, der an das Naturreservat<br />
Pouta Fontana grenzt, liegt in<br />
der Rhônetalebene in Siders und lohnt<br />
einen Abstecher. Erst im vergangenen Jahr<br />
wurde die Anlage auf 18 Bahnen erweitert,<br />
die Fairways schmiegen sich zwischen große,<br />
alte Bäume und kleine Seen. Wer Glück<br />
hat, kann beim Spielen schon mal einen<br />
Biber oder eine Hirschkuh entdecken.<br />
Wer im Wallis Station macht, kann in<br />
einer Woche jeden Tag anderswo eine<br />
Runde spielen, auch der Golf Club Leuk,<br />
der Golf-Club de Sion (beide ebenfalls im<br />
Rhônetal gelegen und von der Sonne in<br />
der Regel verwöhnt), der Golf-Club de<br />
Verbier oder der Golf-Club Riederalp bieten<br />
attraktive Plätze. Und wenn man schon<br />
mal da ist, bietet sich zum Abschluss das<br />
Matterhorn an. Nicht zum Bergsteigen,<br />
sondern zum Abschlagen im Golf-Club<br />
Zermatt. Dieser bietet zwar nur neun relativ<br />
kurze Bahnen, dafür aber Golfen mit<br />
Aussicht auf Breithorn und Klein Matterhorn<br />
und eine für Bergplätze untypische<br />
Golfplatzarchitektur: Sechs der Löcher<br />
werden von Wasserhindernissen verteidigt<br />
– und spätestens da fühlen sich die Flachlandgolfer<br />
aus Norddeutschland wieder<br />
heimisch.<br />
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GC Crans-sur-Sierre (3)