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hases WelT
Der Brief
Rabbits haben es schwer. Einer von ihnen, Herr Hase, berichtet
regelmäßig in EAGLE von seinen Erlebnissen.
Es gibt Klärungsbedarf am Anfang dieser
Rubrik. Wir haben Herrn Hase in
den vergangenen beiden Heften von
seinem ersten Turnier berichten lassen, und
aufmerksame Leser werden sich an den turbulenten
Flight erinnern, der damit endete,
dass Herr Hase jetzt eine freundlichere ältere
Dame kennt, die mit ihm gerne Tee trinken
möchte, und einen sportlichen Mitvierziger
mit Handicap 4, dessen größter Wunsch für
2010 gewesen sein dürfte: Bitte nie mehr ein
Turnier mit einem Anfänger.
„Handicap 39 für Herrn Hase“, hat der
EAGLE nach dem Turnier getitelt, und das
würde bedeuten: Schluss mit dieser Rubrik.
Er wäre dann nämlich kein Anfänger mehr.
Doch Herr Hase darf weiter dabei sein: Das
Turnier war nicht vorgabewirksam, wie die
Golfer so schön sagen, mit anderen Worten:
Eine Art Freundschaftsspiel, und das achtbare
1:1 gegen Bayern München zählt für den
Amateurklub nicht. Der Deutsche Golf-Verband
(DGV) hat Herrn Hase dementsprechend
seinen DGV-Ausweis 2010 geschickt,
Häusertausch
statt Hotel
Egal wohin der Golfurlaub auch gehen
soll – durch Anreise, Hotel und Greenfees
sammeln sich einige Kosten an. Der moderne
Golfer kann nun zumindest die Ausgaben für
die Unterbringung auf null reduzieren. Wer
bereit ist, sein Haus oder seine Wohnung im
Portal von Golf Home Exchange zu registrieren,
findet sicher schnell jemanden, der ihm
dafür sein Heim zur Verfügung stellt. Für eine
Jahresgebühr von 40 Euro können Tauschwillige,
vorzugsweise mit Haus oder Wohnung in
Golfplatznähe, miteinander in Kontakt treten
und so auf Zeit andernorts kostenlos unterkommen.
Weitere Informationen unter www.
golfhome-exchange.de. tk
auf dem steht immer noch die Zahl, die
ihn als Anfänger und Schrecken aller Flights
ausweist: 54. Und wenn Herr Hase ehrlich
ist, dann hat er in den vergangenen Wochen
auch so gespielt. Der Schwung vom Turnier
ist hin, Herr Hase scheint eine Art One-hit-
Wonder zu sein – und ein gern gesehener
Waldspaziergänger, der in seinem Club grüßend
an der Kiefer steht, seine Lieblingsgolffeinde
von der DaMiGo-Gruppe zähneknirschend
durchwinkt und dann weiter
auf Ballsuche geht.
In dieser Stimmung schien die Post vom
DGV ein Stimmungsaufheller am trüben
Anfängergolfhimmel. Dr. Wolfgang Scheuer,
der DGV-Präsident, schreibt Herrn Hase
persönlich. Galt das Turnier vielleicht doch?
Bekommt Herr Hase die 39 gutgeschrieben?
Will Bernhard Langer ihn treffen? Von
wegen!
Der Brief fängt bereits ernüchternd an:
„Sie gehören zu den etwa 600.000 deutschen
Golfbegeisterten ...“, schreibt der Präsident.
Einer von vielen, einer von mehr als einer
Es ist schon jetzt unübersehbar:
Auch im
professionellen Golfsport
muss der Zuschauer immer
mehr Werbung erdulden.
Innovative Technik
macht es nun möglich,
noch eins draufzulegen.
Die US-Firma Pro-
BagAds bietet Profigolfern
jetzt die Möglichkeit,
sich ein großes
Farb-LCD-Display ins
Golfbag einbauen zu
lassen und dort während
des Spiels Sponsorenwerbungdurchlaufen
zu lassen.
Gedacht ist diese
neue Art der Werbung
nicht für die Überflieger der Profiszene,
sondern für die sonst weniger im Rampenlicht
stehenden Spieler. Michael Allen
war der erste US-Professional, der mit
halben Million. Na toll. Weiterlesen. Anschließend
geht es um den Ryder Cup, der
2018 (!) in Deutschland ausgetragen werden
soll. „Sie können helfen“, schreibt der Dr.,
„geben Sie Ihre Stimme für Deutschland ab,
und bekennen Sie sich auf www.rcdeutsch
land.de für eine Austragung des weltweit
größten Golfturniers in Deutschland. Freuen
wir uns gemeinsam auf ein spannendes Golfjahr
2010. Wir wissen es: ,Golf. Kleiner Ball.
Großer Sport.‘ Sagen Sie es ruhig weiter.“
„Nein, mache ich nicht“, sagt Herr Hase.
„Und meine Stimme gibt es auch nicht.“
Kleiner Ball. Großer Sport. Wer hat sich
das bloß ausgedacht? Kleiner Slogan, großer
Lacherfolg. Und was die Stimme betrifft:
Sollte der DGV sich das mit dem vorgabewirksamen
Turnier doch noch mal überlegen,
dann könnte Herr Hase seine Position überdenken.
Oder wenn der DGV dafür sorgen
könnte, dass künftig Wasserhindernisse und
Bunker auf Golfplätzen verboten sind, dann
... kein Problem, her mit dem Ryder Cup! Bis
2018 kann Europa auf Herrn Hase zählen.
Werbung auf dem Golfbag
Werbespots
auf der Tasche:
Die US-Firma
ProBagAds
organisiert auf
diesem Weg ein
Zubrot für Profis.
einem ProBag Ads-
Monitor in der Tasche
unterwegs war.
So können Spieler
mit mehreren kleinen
Sponsoren auch auf
ihren Schnitt kommen
und ein kleines
Zubrot verdienen. Die
von der PGA Tour
festgesetzte Auflage für
Profis mit dem elektronischen ProBagAd:
Es muss wenigstens eine Werbung für
eine wohltätige Organisation geschaltet
werden. tk
Brilliantere Farben werden Sie nur in der Natur finden.
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Göttinger Tageblatt
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