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Dezember 2008 - Parkwohnstift Arnstorf

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Seite 16<br />

PARKWOHNSTIFT aktuell Nr. 44 / <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong><br />

Pflege des Menschen im Wandel<br />

Fortsetzungsreihe Teil 4:<br />

Was bedeutet Biografiearbeit für die Pflege?<br />

Mehrere verschiedene Beiträge im PARKWOHN-<br />

STIFT aktuell stellen unter dem Titel „Pflege des Menschen<br />

im Wandel“ das breite Spektrum und die Vielfalt<br />

pflegerischen Handelns vor.<br />

Ohne Kenntnisse über die Biografie des einzelnen<br />

Menschen ist eine gute Pflege kaum möglich. Ohne<br />

biografisches Wissen kann Pflege nicht auf einzelne<br />

Menschen abgestimmt werden. Durch das Anknüpfen<br />

an bekannte Gewohnheiten, individuelle Antworten<br />

und Bewertungen auf Fragen des Lebens wird ein Lebensumfeld<br />

gestaltet, das Vertrautheit schaffen kann.<br />

Dabei geht es nicht um ein Sammeln von Geschichtsdaten!<br />

Gegenstand der Biografie sind persönliche Erlebnisse<br />

und die Bedeutungen, die jeder Mensch seiner<br />

eigenen Geschichte gibt. Gleiche Ereignisse werden<br />

von verschiedenen Menschen völlig anders bewertet.<br />

Lebensläufe können dieselben Stationen beinhalten<br />

z. B. Grundschule, Hauptschule und Ausbildung. Jeder<br />

von uns hat aber seine ganz persönlichen Erlebnisse,<br />

Erinnerungen und Geschichten an diese Zeit.<br />

Erst Kenntnisse über wichtige Ausschnitte der Vergangenheit<br />

und der regionalen Herkunft eines Menschen<br />

ermöglichen ein Verständnis für seine Gewohnheiten,<br />

Besonderheiten, Einzigartigkeiten, Traditionen und<br />

Werte. Das Mitteilen von Geschichten über das Leben<br />

ist eine unendliche Geschichte. Sie erfolgt Stück für<br />

Stück.<br />

Riechen, Schmecken und Tasten! Wer sich nicht für<br />

den anderen interessiert, wird kaum etwas über ihn als<br />

Mensch erfahren. Biografisches Arbeiten ist eine Einladung<br />

zum Erzählen. Sich etwas anvertrauen um Vertrauen<br />

aufzubauen. Dabei ist geboten, auch Grenzen<br />

wahrnehmen zu können und nicht zu verletzen. Jeder<br />

Mensch bestimmt selbst, wem er wann und was anvertraut<br />

und auch, was ungesagt bleibt!<br />

Die Mitarbeiter treffen sich alle vier Wochen zu<br />

Fachgesprächen<br />

In unserem Haus arbeiten Profis im Pflegezirkel regelmäßig<br />

an der Entwicklung pflegerischen Wissens. In<br />

mehreren Zirkeln wurde im letzten Halbjahr über die<br />

Biografiearbeit nachgedacht. Bereits vor dem Einzug<br />

in unser Haus beginnt diese Arbeit.<br />

Sie, ggf. Ihre Angehörigen, erhalten von uns Fragen zu<br />

Ihrer Person über die Senioren-Beratung. Sie können<br />

uns erste Eindrücke vermitteln, die wir über Sie wissen<br />

sollen. Wir fragen z. B:<br />

- Was macht Sie fröhlich?<br />

- Was möchten Sie auf keinen Fall?<br />

Biografiearbeit ist nicht Nostalgiearbeit. Biografiearbeit<br />

ist keine rückwärts gewandte Vergangenheitsbewältigung,<br />

sondern schenkt Möglichkeiten, das Leben<br />

besser zu verstehen, zu deuten und die Zukunft persönlich<br />

zu gestalten. Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard<br />

bemerkt bereits:<br />

„Verstehen kann man das Leben nur<br />

rückwärts - leben muss man es vorwärts.“<br />

Erfolgreiche Teamarbeit im Pflegezirkel<br />

Gespräche sind der Träger dieser Geschichten. Kommunikation<br />

erfolgt aber nicht nur über Sprache. Erinnerung<br />

ist über alle Sinneskanäle möglich: Sehen, Hören,<br />

Andreas Ehgartner<br />

Fachliche Leitung<br />

Pflegemanagement

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