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Leseleistung und Rezeptionsstrategien bei ... - Linguistik online

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<strong>Linguistik</strong> <strong>online</strong> 26, 1/06<br />

Interpretation<br />

Im ersten Rezeptionsdurchgang ist es <strong>bei</strong> Jungen in der Realschule gleichgültig, ob der Text<br />

zuerst still gelesen wird oder ob zuerst Vorwissen aktiviert wird. Es ist zu vermuten, dass<br />

gleichermaßen Bottom-up-Prozesse <strong>und</strong> Top-down-Prozesse das Textverstehen beeinflussen.<br />

Im Vergleich zur Gr<strong>und</strong>schule hat sich hier eine Änderung ergeben: Das Stilllesen war <strong>bei</strong><br />

Jungen in der 4. Klasse das Verfahren mit den besten Ergebnissen (Belgrad/Grütz/Pfaff<br />

2003). Aus dem schlechteren Abschneiden der Jungen <strong>bei</strong>m Vorlesen kann man vorsichtig<br />

schließen, dass das Vorlesen ein für Sachtexte ungeeignetes Verfahren ist.<br />

Deutlich ist <strong>bei</strong> den Jungen das schlechte Abschneiden des Herausschreibens von Wörtern.<br />

Dieser Bef<strong>und</strong> bestätigt Ergebnisse anderer Studien (Richter/May/Brügelmann 1994: 157f).<br />

Vermutlich schreiben Jungen in ihrer Freizeit wenig. Tagebucheinträge, wie <strong>bei</strong> den<br />

Mädchen, finden kaum statt. Das Schreiben wird weniger geübt <strong>und</strong> behindert offenbar den<br />

Verstehensprozess.<br />

ISSN 1615-3014

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