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oiss07 - Fachbereich Mathematik - Technische Universität Darmstadt

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Lernen<br />

Lernen<br />

Das Darmstädter Modell<br />

Eventuell hast du dir – bevor du dich für die richtige Uni entschieden hast – auch einige<br />

andere Hochschulen und vielleicht auch ihre Veranstaltungen angesehen. Naja, jetzt bist du<br />

hier in <strong>Darmstadt</strong> gelandet und ahnst wahrscheinlich noch gar nichts von deinem Glück.<br />

Woher auch? Die Hörsäle mögen den anderen Unis wohl ähnlich sein und woran soll man<br />

auch anhand von zwei drei Vorlesungen entscheiden, dass <strong>Darmstadt</strong> genau der Ort ist, an<br />

dem man die nächsten Jahre verbringen möchte.<br />

Dieser Artikel soll euch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der einzelnen Veranstaltungen<br />

geben und euch das „Darmstädter Modell“ näher bringen. Viele Universitäten pauken in<br />

den Vorlesungen ihren Stoff durch, rechnen ihre Übungen vor und überlassen die Studenten<br />

sich selbst. Nicht so in <strong>Darmstadt</strong>! (Auch wenn einige Professoren ein wenig mit Vorrechenübungen<br />

liebäugeln). Klar sind Vorlesung von Prof zu Prof unterschiedlich, aber hier kümmert<br />

man sich um die Studenten. Das wird besonders in den Übungen deutlich. Im Gegensatz zu<br />

sturen Vorrechenübungen vertritt <strong>Darmstadt</strong> ein Prinzip der Kommunikation und des Teamworks.<br />

In den Übungen werden Aufgaben mit Hilfe eines Tutors, aber vor allem mit Hilfe von<br />

Kommilitonen selbst bearbeitet. Man diskutiert über verschiedene Ansätze und erarbeitet sich<br />

somit sein Wissen auf einem sehr angenehmen Weg, anstatt es sich stur reinzupauken. Die<br />

Gruppenarbeit wird in <strong>Darmstadt</strong> groß geschrieben und das nicht nur in den Übungen, sondern<br />

idealer Weise auch bei den Hausaufgaben. Ja, ihr habt schon richtig verstanden: auch<br />

Hausaufgaben können und sollen gemeinsam bearbeitet werden. Wichtig dabei ist nur, dass<br />

ihr euch nicht selbst über’s Ohr haut und einfach nur abschreibt – das bringt nichts, ihr müsst<br />

schon mitarbeiten! Gerade in den ersten Wochen bietet sich diese Gruppenarbeit an um neue<br />

Freunde zu finden und sich mit seinen Mitstudierenden mal auseinander zu setzen.<br />

Ein weiteres Plus des Darmstädter Modells sind die Tutoren. In den Übungen sind das meistens<br />

Studenten eines höheren Semesters. Das hat den Vorteil, dass sie eure Probleme weitestgehend<br />

selbst schon erlebt haben und euch den Stoff in der Regel besser vermitteln können als<br />

ein Professor, der sich in solcherlei „triviale“ (ja, dieses Wort werdet ihr noch sehr oft hören)<br />

Probleme schwerer hineinversetzen kann.<br />

Weitere Eigenschaften eines solchen Tutors sind kommentierte Hausübungen. Wenn ihr eure<br />

ersten Hausübungen zurückbekommt, dann erschreckt euch nicht, wenn der Tutor mehr geschrieben<br />

hat als ihr (ok, ein bisschen Übertreibung gehört dazu). Eure Tutoren nehmen sich<br />

in der Regel die Zeit eure Lösungen nicht nur auf Fehler zu untersuchen, sondern geben euch<br />

auch jede Menge Tipps, wie man etwas eleganter oder klarer aufschreiben kann. Das muss<br />

gar nicht heißen, dass ihr falsch arbeitet oder eure Lösungen nicht richtig sind, aber gerade<br />

die Fähigkeit, etwas mathematisch korrekt zu formulieren, soll euch beigebracht werden.<br />

Neben den Übungen gibt es auch Tutorien. Die sind etwas schwieriger, die Gruppen sind<br />

kleiner und es gibt keine Hausaufgaben, aber dennoch Sprechstunden. Also „Tutorium =<br />

Übung mit etwas komplizierteren Problemen“. In Übungen und Tutorien lernt man den Stoff<br />

aus der Vorlesung, das mathematische Denken aber soll einem im sogenannten Proseminar<br />

beigebracht werden. Hier seid ihr in einer Gruppe – die übrigens noch kleiner ist als<br />

in den Tutorien – und bearbeitet mit einem Professor zusammen eine Problemstellung oder<br />

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