Die Region: Nur mit Grün - Grüne in der Region Hannover
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Ich habe die Zukunftsthesen<br />
zum Thema Wirtschaft gelesen<br />
und b<strong>in</strong> tief enttäuscht. Denn<br />
auch <strong>Grün</strong> hat nichts gelernt. Ich<br />
frage mich, wie lange man e<strong>in</strong>en<br />
Weg gehen will, <strong>der</strong> erkennbar<br />
unsere Probleme verstärkt, statt<br />
löst. Ich spreche von <strong>der</strong> Floskel<br />
„Wachstum“. Seit über 35 Jahren<br />
versprechen alle Parteien dass<br />
wir „nur“ Wachstum bräuchten,<br />
dann würde alles gut werden.<br />
Klar - h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> „Wun<strong>der</strong>tüte<br />
Wachstum“ lässt sich alles verstecken,<br />
was uns heute Probleme<br />
bereitet, also brauchen wir „nur<br />
Wachstum“. Aber das ist nicht<br />
so e<strong>in</strong>fach.<br />
Was haben wir <strong>in</strong> diesen Jahren<br />
nicht alles versucht:<br />
• Weniger Arbeiten,<br />
• Mehr Arbeiten,<br />
• Mehr Steuern von den Betrieben<br />
erheben,<br />
• Steuern senken (durch e<strong>in</strong>en<br />
Rot-<strong>Grün</strong>en Fehler sogar für<br />
e<strong>in</strong>ige Jahre auf 0 Euro für<br />
Großbetriebe)<br />
Das e<strong>in</strong>zige, was gewachsen ist,<br />
ist die Arbeitslosigkeit. Seit 35<br />
Jahren.<br />
Wie wenig begriffen wird, was da<br />
für leere Hoffnungen versprochen<br />
werden, verdeutlicht die gerade<br />
auch bei <strong>Grün</strong> immer wie<strong>der</strong><br />
gerne verwendete Floskel vom<br />
„nachhaltigen Wachstum“.<br />
<strong>Die</strong> „Nachhaltigkeit“ wurde <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Forstwirtschaft des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
def<strong>in</strong>iert als e<strong>in</strong>e Wirtschaftsweise,<br />
bei <strong>der</strong> gerade soviel<br />
Bäume e<strong>in</strong>em Wald entnommen<br />
werden, wie neue gepflanzt werden.<br />
Nachdem je<strong>der</strong> Wald e<strong>in</strong>e<br />
def<strong>in</strong>ierte Größe hat, bedeutet<br />
Nachhaltigkeit also nichts an<strong>der</strong>es<br />
als e<strong>in</strong>en „e<strong>in</strong>geschwungenen<br />
Zustand“, und so<strong>mit</strong> das absolute<br />
Gegenteil von „Wachstum“.<br />
Der Begriff „nachhaltiges Wachstum“<br />
ist schlicht und e<strong>in</strong>fach<br />
Schwachs<strong>in</strong>n, um nicht zu sagen<br />
Volksverdummung, und belegt<br />
für mich nur, dass die Autoren<br />
absolut nichts verstanden haben.<br />
Lei<strong>der</strong>. Egal wie ich es drehe und<br />
wende, ob ich es „resourcenleichtes<br />
Wachstum(!)“ o<strong>der</strong> sonst<br />
irgendwie nenne - Wachstum<br />
bedeutet immer e<strong>in</strong> „mehr“!<br />
Um den Irrs<strong>in</strong>n mal klarer aufzuzeigen:<br />
Wenn wir zum Beispiel 3%<br />
Wachstum über Jahrzehnte haben<br />
wollen, würde das letztendlich<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft<br />
bedeuten, dass <strong>in</strong> ca. 30 Jahren<br />
Der <strong>Grün</strong>e Zukunftskongress<br />
<strong>Die</strong> Floskel<br />
„Wachstum“<br />
Der <strong>Grün</strong>e Zukunftskongress will Diskussionen anstoßen. Hierzu<br />
s<strong>in</strong>d alle herzlich e<strong>in</strong>geladen, unter www.gruenerzukunftskongress.<br />
de ihre Me<strong>in</strong>ung zu den Thesen des Bundesvorstandes <strong>mit</strong>zuteilen.<br />
Genutzt hat dies Christopher Bodirsky. Se<strong>in</strong>e Gedanken zum<br />
Wachstumsbegriff drucken wir hier ab.<br />
E<strong>in</strong> Kommentar von Christopher Bodirsky<br />
alle Mieter ihre neue Wohnung<br />
nach 1 Jahr verlassen müssen,<br />
da<strong>mit</strong> diese abgerissen<br />
werden kann, um<br />
e<strong>in</strong>e neue Wohnung<br />
zu bauen. Ok, das<br />
war jetzt provokativ,<br />
das me<strong>in</strong>en wir sicher<br />
nicht.<br />
Also soll dann jede<br />
Familie statt 2 vielleicht<br />
4 Autos haben.<br />
Sicher auch nicht. Ok,<br />
mehr Konsum: Statt 2<br />
Wurstsemmeln zum<br />
Frühstück vielleicht<br />
4, o<strong>der</strong> mehr We<strong>in</strong>,<br />
Bier, Schnaps? Das<br />
führt zu Wachstum<br />
<strong>der</strong> Leibesfülle und<br />
zu Wachstum im mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Bereich<br />
- das wäre aber sicher<br />
wie<strong>der</strong> das falsche<br />
Wachstum.<br />
Mehr Fernseher?<br />
Mehr Computer?<br />
Mehr Fahrrä<strong>der</strong>? Ok,<br />
Fahrrä<strong>der</strong> - das wäre zum<strong>in</strong>dest<br />
ökologisch korrekt - aber alle 2<br />
E<strong>in</strong>ladung zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Grün</strong>en Zukunftsthesen<br />
Am: 23.06.2006 um 18.00 Uhr<br />
Jahre e<strong>in</strong> neues Fahrrad kaufen<br />
wegen „Wachstum“?<br />
Natürlich gibt es (lei<strong>der</strong> nur kle<strong>in</strong>e)<br />
Bereiche, <strong>in</strong> denen Wachstum<br />
möglich und auch s<strong>in</strong>nvoll ist<br />
- aber das darf nicht darüber<br />
h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass Wachstum<br />
nicht unsere Probleme löst,<br />
son<strong>der</strong>n dass Wachstum unser<br />
Problem IST. O<strong>der</strong> um <strong>mit</strong> E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong><br />
(ich glaube, <strong>der</strong> war‘s) zu sprechen<br />
„Man kann Probleme nicht<br />
<strong>mit</strong> den Methoden lösen, die das<br />
Problem verursacht haben“.<br />
<strong>Grün</strong>e als Vordenker<br />
Wir <strong>Grün</strong>e sehen uns immer<br />
gerne als Vordenker, und gerade<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Opposition ist ja die ideale<br />
Gelegenheit, neue Ideen zu entwerfen.<br />
Warum also nicht wirklich<br />
neue Ideen, wie zum Beispiel<br />
das bed<strong>in</strong>gungslose Grunde<strong>in</strong>kommen<br />
wie es Götz Werner<br />
propagiert <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>em völlig<br />
an<strong>der</strong>en Menschenbild, <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Vision für e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Gesellschaft<br />
die trotzdem dem E<strong>in</strong>zelnen die<br />
maximale Freiheit lässt?<br />
Auch diese Idee lässt sich nicht<br />
von heute auf morgen umsetzen,<br />
und natürlich gibt es da auch Probleme,<br />
die gelöst werden wollen.<br />
Aber für viele gesellschaftliche<br />
und wirtschaftliche Probleme<br />
bietet dieses Modell realistische<br />
Lösungen, wie es ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />
Modell vermag (wem das Modell<br />
absolut unbekannt ist: www.unternimm-die-zukunft.de).<br />
Solche Ideen würde ich bei e<strong>in</strong>em<br />
Zukunftskongress erwarten!<br />
Zukunft ist machbar, Herr Nachbar!<br />
Christopher Bodirsky<br />
christopher.bodirsky@<br />
t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Im: Schulungsraum <strong>der</strong> Step, Odeonstraße 4, 30159 <strong>Hannover</strong><br />
Mit: Peter Siller, Böll-Stiftung und e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Autoren <strong>der</strong> Thesen<br />
Welche Regelungen skand<strong>in</strong>avischer Län<strong>der</strong> können wir uns zur Reform unseres Sozialstaats zum<br />
Vorbild nehmen? Wie gestalten wir unser Grundsicherung-Konzept aus? Ist die Beteiligung <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
am Produktivvermögen durch Investivlohn e<strong>in</strong>e Antwort auf die durch die Globalisierung<br />
verän<strong>der</strong>ten Gestaltungsbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> kapitalistischen Wirtschaft?<br />
E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Fragen ahben wir <strong>in</strong> diesen <strong>Grün</strong>en Seiten angeschnitten. Vertiefen wollenwir die Diskussion<br />
<strong>mit</strong> euch und unserem Gast Peter Siller im Rahmen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Tagesordnungspunkt wird die Wahl <strong>der</strong> Delegierten für LDK und BDK se<strong>in</strong>.<br />
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