(Hg.): Du sollst nicht töten! Kindersoldaten. Unterrichtsentwurf zur DVD
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„Ich habe getötet!“<br />
<strong>Kindersoldaten</strong> wie Opio<br />
Weltweit gibt es derzeit 43 Kriege und bewaffnete Konflikte,<br />
viele davon in Afrika. Ein besonders trauriges Kapitel<br />
bei der Kriegsführung ist der Einsatz von <strong>Kindersoldaten</strong>.<br />
250.000 Mädchen und Jungen werden weltweit in den Kriegen<br />
der Erwachsenen zum Töten gezwungen. Sie werden<br />
zwangsrekrutiert, zu Grausamkeiten gezwungen und so gefügig<br />
gemacht. Als Beweis für ihre Loyalität und Treue gegenüber<br />
den Kommandeuren müssen sie oft Familienmitglieder<br />
oder Freunde töten. Die kindlichen Krieger sind Täter und<br />
Opfer zugleich.<br />
Traurigen Rekord bei der Rekrutierung von Kindern als<br />
Soldaten hält der afrikanische Kontinent. In Ländern wie Sierra<br />
Leone, Liberia oder Uganda haben bereits Tausende von Kindern<br />
ihr Leben auf dem Schlachtfeld gelassen.<br />
„Ich habe getötet“ beginnt auch Opio seine Geschichte.<br />
Eines Nachts überfielen die Rebellen unser Dorf. Ich bin aufgewacht<br />
und hörte nur Schreie und Schüsse. Mein Vater<br />
umarmte mich und flüsterte: „Nimm deine Schwester und<br />
lauf! Lauf, Opio!“ Aber ich lief <strong>nicht</strong>. Auf einmal standen zwei<br />
Jungen mit Gewehren in unserer Hütte. Meine Eltern mussten<br />
sich auf den Boden legen und meine Schwester und mich<br />
schickten sie hinaus. Draußen war ein großes <strong>Du</strong>rcheinander.<br />
Einige Hütten brannten und die Rebellen schrieen uns Befehle<br />
zu. Sie haben alle Kinder ab acht oder neun Jahren aus den Hütten<br />
gezerrt. Dann haben sie uns aneinander gebunden. Wir sind<br />
eine Woche marschiert, bis wir im Sudan ankamen bei einem<br />
großen Lager. Dort wurden wir geschlagen und zu Soldaten<br />
ausgebildet. Meine Schwester wurde gleich nach der Ankunft<br />
im Sudan weggebracht. Ich habe seither <strong>nicht</strong>s mehr von ihr<br />
gehört, das war 2003.<br />
Über zwei Jahre war ich bei den Rebellen, dann floh ich.<br />
Überall erzählten sie von der Missionsstation. Darum kam ich<br />
hierher. Seither lebe ich hier. Nach Hause kann ich <strong>nicht</strong> gehen,<br />
denn die Rebellen würden mich finden und erschlagen.<br />
Arbeitsaufträge:<br />
1. Unterstreiche die Sätze, die dich betroffen<br />
gemacht haben!<br />
2. Überlege, was Opio am meisten belastet!<br />
3. Überlege auch, welche Hilfe Opio sich<br />
wünschen könnte!<br />
Licht über Afrika – Modul 3: <strong>Du</strong> <strong>sollst</strong> <strong>nicht</strong> töten!<br />
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