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Interview Schulprojekt hilft, Kinder vor Missbrauch zu schützen Zur Prävention von sexuellem Missbrauch bei Kindern existieren in Deutschland vielfältige Programme. 2011 hat das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) eine Übersicht über diese Angebote zusammengestellt. Dabei wurde deutlich, dass für keines der Programme Daten zur Wirksamkeit vorliegen. Dr. Marlen Cosmar, Diplompsychologin und Referentin am IAG, hat deshalb ein Programm besonders geprüft und eine Wirksamkeitsstudie erstellt. Frau Dr. Cosmar, können Sie Ihr Forschungsprojekt kurz beschreiben? Wir haben uns das Projekt „Gemeinsam – Mädchen und Jungen stärken“ des Deutschen Kinderschutzbundes, Ortsverband Münster, genauer angesehen. Hier gab es eine erste Evaluationsstudie, auf der wir aufbauen konnten, um eine Wirksamkeitsstudie zu erstellen. Ziel war es, zu prüfen, ob man für dieses Projekt eine Anwendungsempfehlung geben kann oder nicht. Wie sieht das Projekt des Kinderschutzbundes aus? Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe und umfasst jeweils vier Einheiten zu je 90 Minuten. Durchgeführt wird es über einen Zeitraum von vier Wochen. Zielgruppe sind nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern sowie die Lehrkräfte. Wir wollten mit unserer Evaluation ermitteln, ob die Zielgruppen nach dem Projekt eine Wissenssteigerung zeigen und sich sicherer im Umgang mit dem Thema Missbrauch fühlen. Wo wurde die Evaluation durchgeführt? Wir haben dafür zwei Schulen aus dem Raum Münster ausgewählt. Eine Schule war die Versuchsgruppe, die zweite Schule wurde als Wartekontrollgruppe behandelt. Sie nahm zeitlich verzögert am Projekt teil. Es beteiligten sich jeweils mehrere Klassen der zweiten Jahrgangsstufe. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen? Es zeigte sich, dass die Eltern beider Teilnehmergruppen sowie auch die Lehrkräfte in der Versuchsgruppe nach dem Projekt über mehr Wissen und mehr Sicherheit im Umgang mit dem Thema verfügten als vorher. Die Eltern gaben außerdem an, dass ihre Kinder nach dem Projekt gegenüber anderen Menschen selbstbewusster, sicherer und kompetenter reagierten als vorher. Bei den Kindern konnte nach dem Projekt ein deutlich höherer Anteil richtig angeben, dass man schlechte Geheimnisse weitererzählen darf. Schlechte Geheimnisse beinhalten negative Handlungen oder deren Folgen wie zum Beispiel unangemessene Berührungen durch fremde oder bekannte Personen. Außerdem konnten in der Versuchsgruppe mehr Schülerinnen und Schüler korrekt entscheiden, bei welchen dargestellten Geheimnissen es sich um gute bzw. schlechte Geheimnisse handelt. Die Schüler der Wartekontrollgruppe gaben nach dem Projekt häufiger richtig an, wie man reagieren kann, wenn man aufgefordert wird etwas zu tun, das man nicht tun möchte. Somit zeigten sich bei einigen sehr relevanten Fragen der Evaluation Verbesserungen nach dem Projekt. Wie lautet Ihr Fazit? Insgesamt zeigen die Evaluationsergebnisse, dass das Projekt des Kinderschutzbundes sowohl bei den Kindern als auch bei den Lehrkräften und Eltern auf große Akzeptanz stößt. Alle drei Zielgruppen bewerteten das Programm positiv. Auch wenn nur teilweise ein Anstieg des Handlungswissens zu verzeichnen war, wurde dennoch deutlich, dass Kinder, Eltern und Lehrkräfte durch das Projekt erreicht werden. Vor dem Hintergrund des kompakten Projektablaufs kann dieses Ergebnis als zufriedenstellend bewertet werden. Wir können das Projekt deshalb für Schulen empfehlen. www.<strong>dguv</strong>.de/ publika tionen IAG-Report 2/2011: Schulische und außerschulische Präventionsprogramme gegen sexuellen Missbrauch Dr. Marlen Cosmar, Diplompsychologin und Referentin am IAG in Dresden DGUV JahrBuch 2013/2014 Mit Sicherheit – menschlich | 51
Vorstand Vorsitzende der Mitgliederversammlung Arbeitgebervertreter: Helmut Etschenberg, Unfallkasse Nordrhein-Westfalen Arbeitgebervertreter Ordentliche Mitglieder: Dr. Rainhardt Freiherr von Leoprechting, alt. Vorsitzender, Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution VersichertenVertreter Ordentliche Mitglieder: Manfred Wirsch, alt. Vorsitzender, Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Versichertenvertreter: Sönke Bock, Berufsgenossenschaft Holz und Metall Wilfried-Jürgen Ehrlich, Berufsgenossenschaft Holz und Metall Susanne Fischer, Unfallkasse Post und Telekom Wolfgang Daniel, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Heinz Fritsche, Berufsgenossenschaft Holz und Metall DGUV JahrBuch 2013/2014 Vertreter der GeschäftSführerkonferenz Ordentliche Mitglieder: Dr. Albert Platz, Berufsgenossenschaft Holz und Metall Thomas Köhler, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Beate Eggert, Unfallkasse Rheinland-Pfalz Stellvertretende Mitglieder: Klaus-Richard Bergmann, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Klaus Marsch, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe Bernhard Schneider, Unfallkasse des Bundes Klaus Jehle, Unfallkasse Baden-Württemberg Peter Kunert, Unfallkasse Sachsen-Anhalt Hans-Gerd von Lennep, Unfallkasse Nordrhein-Westfalen Elmar Milles, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Saskia Osing, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Gerd Peters, Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse Klaus Röskes, Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft Dr. Hans-Joachim Wolff, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Günter Woltering, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Hans-Peter Kern, Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse Dieter Lasar, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Rudolf Lee, Kommunale Unfallversicherung Bayern Uta Mootz, Unfallkasse Hessen Dr. Horst Riesenberg-Mordeja, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Axel Schmidt, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Ernst-Oliver Schulte, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe Wolfgang Stolte, Unfallkasse des Bundes Gabriele Wylegala-Blechschmidt, Unfallkasse Nordrhein-Westfalen Stellvertretende Mitglieder: Birgit Adamek, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Dr. Paul Albert Deimel, Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse Stellvertretende Mitglieder: Rainer Bartsch, Berufsgenossenschaft Holz und Metall Reiner Hauptvogel, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Berthold Ernst, Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen Sabine Heegner, Kommunale Unfallversicherung Bayern Hans Paul Frey, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Rainer Hippler, Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Norbert Furche, Berufsgenossenschaft Holz und Metall Kurt Hoeke, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Gerhard Handke, Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Hans-Peter Mehlau, Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft Armin Juncker, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe Christine Meier, Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Klaus-Dieter Klapproth, Unfallkasse Brandenburg Meike Quade, Gemeinde- Unfallversicherungsverband Oldenburg Holger Niese, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Erhard Quattländer, Unfallkasse Baden-Württemberg Katharina Rinke, Eisenbahn-Unfallkasse Detlef Schulze, Unfallkasse Sachsen-Anhalt Carl-Ludwig Schumacher, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Sonja Wegener, Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe Simon Wittmann, Kommunale Unfallversicherung Bayern N.N. 52 | Mit Sicherheit – menschlich
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