Technische Richtlinie - Pfalzwerke
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<strong>Technische</strong> <strong>Richtlinie</strong><br />
der <strong>Pfalzwerke</strong> Netzgesellschaft mbH für den Anschluss<br />
und Betrieb von parallelbetriebenen<br />
Erzeugungsanlagen an das Niederspannungsnetz<br />
April 2011<br />
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass bei Erzeugungsanlagen > 30 kVA<br />
immer eine jederzeit zugängliche Schaltstelle mit Trennfunktion erforderlich ist und die<br />
selbsttätig wirkende Schaltstelle deaktiviert und durch einen zentralen Spannungs- und<br />
Frequenzschutz (Netz- und Anlagenschutz) ersetzt wird. Der Netz- und Anlagenschutz<br />
ist in unmittelbarer Nähe zum Netzverknüpfungspunkt (z.B. zentraler Zählerplatz) einzubauen.<br />
Bei Fotovoltaikanlagen ist die Wechselrichternennscheinleistung ausschlaggebend!<br />
Netzentkupplung<br />
Zum Schutz des Netzes ist vom Anlagenbetreiber eine Netzentkupplung vorzusehen.<br />
Der Netzschutz muss gemäß Tabelle 1 und nach der VDEW-<strong>Richtlinie</strong> „Erzeugungsanlagen<br />
am Niederspannungsnetz“ (2.1.2, 2.4.2 und 2.4.2.1) durch ein Spannungsrelais<br />
mit Kennung auf Über- und Unterspannung, sowie ein Frequenzrelais mit Kennung auf<br />
Über- und Unterfrequenz in unmittelbarer Nähe zum Netzverknüpfungspunkt (z.B.<br />
zentraler Zählerplatz) erfolgen. Kombinierte Geräte sind zulässig. Eine jederzeit zugängliche<br />
Netztrennstelle nach DIN VDE 0100-551 ist zu errichten.<br />
Zur einfachen Einstellbarkeit und Prüfbarkeit der Schutzrelais ist eine Prüfklemmleiste<br />
nach der VDEW-<strong>Richtlinie</strong> „Eigenerzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“<br />
(2.4.3) einzubauen. Die Einstellung und Prüfung der Schutzrelais hat durch den<br />
Anlagenerrichter zu erfolgen und ist durch ein entsprechendes Prüfprotokoll zu belegen.<br />
Der zuständige Netzbetreiber behält sich vor die Einstellwerte zu überprüfen.<br />
Alternativ kann ein typgeprüftes voreingestelltes Spannungs- und Frequenzrelais (NA-<br />
Schutz) mit Prüftaste zur Prüfung des Auslösekreises eingesetzt werden. In diesem<br />
Falle kann auf die Prüfklemmleiste verzichtet werden.<br />
Die Schutzrelais haben direkt auf den Kuppelschalter zu wirken, welcher eine allpolige<br />
galvanische Trennung sicherstellt. Ist kein Inselbetrieb vorgesehen, darf für eine der<br />
beiden Schalteinrichtungen der Generatorschalter verwendet werden.<br />
Die in Tabelle 1 genannten Auslösezeiten gelten für den Zeitraum vom Fehlereintritt<br />
bis zum vollständigen Öffnen des Kuppelschalters.<br />
Tabelle 1: Einstellwerte für den Entkupplungsschutz von Erzeugungsanlagen<br />
Einstellwert Grenze Auslösezeit<br />
Spannungsrückgang U< U ≤ 0,8xU N ≤ 200ms<br />
Spannungssteigerung U>> U ≥ 1,15xU N ≤ 200ms<br />
Spannungssteigerung U> U ≥ 1,10xU N *) ≤ 200ms<br />
Frequenzrückgang f< f < 47,5Hz ≤ 200ms<br />
Frequenzsteigerung f> f > 50,4Hz ≤ 200ms<br />
*) Es handelt sich um einen 10-Minuten-Mittelwert der Spannung.