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DAS MAGAZIN - Ev. Krankenhauses Bethesda zu Duisburg gGmbH

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HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du<br />

zeigst deine Hoheit am Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und<br />

Säuglinge hast du eine Macht <strong>zu</strong>gerichtet um deiner Feinde willen. Wenn ich<br />

sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet<br />

hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen<br />

Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht<br />

als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn <strong>zu</strong>m<br />

Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan:<br />

Schafe und Rinder all<strong>zu</strong>mal, da<strong>zu</strong> auch die wilden Tiere, die Vögel unter<br />

dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht.<br />

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!<br />

Psalm 8<br />

GlaubenssacheN<br />

Das Geschenk des Lebens<br />

Die Geburt eines kleinen Menschen ist ein umwerfendes Ereignis. Das kleine Mädchen<br />

oder der kleine Junge gleiten aus dem Körper der Mutter, der für neun Monate<br />

Schutz, Geborgenheit, vor allem Sicherheit gab. Jetzt muss <strong>zu</strong>m ersten Mal geatmet<br />

werden, es ist auf einmal hell, die Geräusche sind nicht mehr gedämpft und da sind<br />

andere, während man doch so viele Monate allein war.<br />

Für die Eltern endet die manchmal bange Zeit des Wartens.<br />

Es darf gefeiert werden, andere aus der Familie kommen<br />

<strong>zu</strong> Besuch, das Kind wird <strong>zu</strong>m ersten Mal präsentiert.<br />

Und das ist es vor allem – ein Präsent, ein Geschenk. Das<br />

Wunder des Lebens, trotz aller Kenntnis um naturwissenschaftliche<br />

Zusammenhänge noch oft als solches empfunden<br />

darf gefeiert werden. Christen feiern die Ankunft<br />

eines neuen Menschenkindes mit der Taufe. Sein Weg<br />

ins Leben wird bewusst unter den Segen Gottes gestellt,<br />

Menschen aus Verwandtschaft und Freundschaft werden<br />

eingeladen, mit<strong>zu</strong>feiern. Das Geschenk des Lebens wird<br />

mit einem Fest begangen.<br />

An einer Stelle erzählt das neue Testament von einem<br />

Fest aus anderem Anlass – auch das ein Fest des Lebens.<br />

Zwei Menschen feiern den Beginn des gemeinsamen Lebens:<br />

eine Hochzeit- die Geschichte von der Hochzeit <strong>zu</strong><br />

Kana. Wie es üblich ist <strong>zu</strong>r Zeit Jesu mehrere Tage lang,<br />

mit Familie und guten Freunden, gutem Essen und reichlich<br />

Wein. Ein ganzes Vermögen für manche Familie.<br />

Und jetzt das! Mitten in der Feier geht der Wein aus. „Und<br />

als es an Wein gebrach ...“ hat Martin Luther ursprünglich<br />

übersetzt. In der Fülle des Lebens, mitten in der Freude<br />

schaut die Gebrechlichkeit menschlichen Lebens deutlich<br />

<strong>zu</strong>r Tür herein. Und Jesus als Helfer in der Not wandelt<br />

Wasser <strong>zu</strong> Wein. Soweit die Geschichte, die sie nachlesen<br />

können beim <strong>Ev</strong>angelisten Johannes 2,1-11.<br />

Wie immer, wenn wir Bibeltexten begegnen, tun wir gut<br />

daran, sie nicht all<strong>zu</strong> schnell verstehen <strong>zu</strong> wollen wie jener<br />

Predigthörer, der nach einer Predigt über die Hochzeit <strong>zu</strong><br />

Kana dem Pfarrer an der Kirchentür sagte: Herr Pfarrer, das<br />

ist mir aber doch eine arge Anfechtung, dass der Herr Jesus<br />

hier dermaßen die Trunksucht gefördert hat. In der Bibel<br />

gehört Wein <strong>zu</strong> den guten Gaben Gottes und ist an vielen<br />

Stellen gerade<strong>zu</strong> ein Synonym für Lebensfreude. „Und als<br />

es an Wein gebrach...“ Umso schlimmer.<br />

Aus unseren persönlichen Zusammenhängen kennen wir<br />

alle Situationen, in denen uns im übertragenen Sinne der<br />

Wein ausging und wir nicht weiter wussten.<br />

Diese Erfahrung des Mangels hatten die Gäste bei der<br />

Hochzeit damals auch gemacht. Der Wein war ausgegangen.<br />

Der Alltag mit seiner Armseligkeit war auf einmal<br />

wieder da. Das Fest des Lebens drohte <strong>zu</strong> scheitern. Maria,<br />

die Mutter Jesu, hat es bemerkt. Vielleicht haben Frauen<br />

eher ein Gespür für das, was fehlt im Leben. Sie macht ihren<br />

Sohn auf dieses Problem aufmerksam. Zuerst hat er<br />

nur eine unwirsche Antwort übrig. Dann aber reagiert er<br />

doch. Jesus lässt sechs etwa 80 Liter fassende Wasserkrüge<br />

füllen – und es ist Wein - die Feier kann weitergehen.<br />

Die Gebrechlichkeit hat nicht das letzte Wort.<br />

Diese Geschichte ist ein Symbol. Es geht nicht um einen<br />

Zaubertrick, den Jesus vorgeführt hat damals bei einer<br />

kleinen Bauernhochzeit in Galiläa. Es geht um mehr. Unter<br />

den Händen von Jesus verwandelt sich Mangel in Überfluss,<br />

Trauer in Freude, Tod in Leben. Der <strong>Ev</strong>angelist Johannes<br />

zeigt, wer uns in Jesus begegnet.<br />

Er überwindet Mangel und Tod. Das Fest des Lebens, das<br />

ohne den Wein schon beendet gewesen wäre, kann neu<br />

beginnen. Die Geschichte macht mich hoffnungsvoll und<br />

mutig. Mitten in unserem Leben können auch wir manchmal<br />

erfahren, dass wir unerwartet beschenkt werden, wo<br />

vorher so viel gefehlt hat. Plötzlich ist jemand da, der für<br />

mich eintritt, mich ernst nimmt, mir seine Liebe zeigt.<br />

Jemand hat Zeit für mich, hat Geduld und Nachsicht. So<br />

handelt Gott. Dort, wo mir so viel gefehlt hat, zeigt er mir:<br />

Ich bin dir auch dann nahe, nicht nur, wenn du mitten in<br />

der Fülle des Lebens stehst. Diese Erfahrungen können<br />

mir Mut machen trotz vielem, was schwer ist und was ich<br />

als Mangel empfinde.<br />

Sie können mich hoffen lassen über den größten Mangel,<br />

über den Tod hinaus. Auch dann gilt: Gott lässt nicht <strong>zu</strong>,<br />

dass unser Leben verloren geht. Er verwandelt Mangel in<br />

Überfluss, unseren Tod in neues Leben.Mitten im Leben<br />

schon schenkt er uns viele Zeichen dafür. Sie müssen nur<br />

richtig gedeutet werden, damit sie <strong>zu</strong> sprechen beginnen.<br />

Zeichen der Hoffnung, Zeichen der Freude, Zeichen der<br />

Hoch-Zeit, Zeichen für das Fest des Lebens.<br />

24 | BETHESDA <strong>DAS</strong> <strong>MAGAZIN</strong> AUSGABE 1 | 2013<br />

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