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Teil 1 - Drehscheibe

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Telefon Sport: 04441/9560352, Fax: 04441/9560358 e-mail: sport@ov-online.de<br />

FREITAG, 5. MAI 2006 HEIMATSPORT 19<br />

LINKSAUSSEN<br />

Erfolge<br />

Und immer wieder gibt‘s<br />

Erfolgsmeldungen bei den<br />

WM-Tickets. Ein Schiedsrichter<br />

aus dem Südkreis<br />

erzählte, er habe einigen<br />

Arbeitskollegen die Formalien<br />

gezeigt – und sie<br />

hätten Tickets bekommen.<br />

Er selbst aber nicht. Auch<br />

unser früherer Sportmitarbeiter<br />

Christian Taske,<br />

der seit zwei Jahren in Cleveland<br />

studiert, meldete den<br />

Besitz von vier Karten eines<br />

Argentinien-Spiels. Na<br />

gut, in den USA hatte er<br />

vielleicht bessere Chancen<br />

in der Lotterie. Weit gefehlt.<br />

Er hatte sich in den USA<br />

mit seiner deutschen Mailadresse<br />

beworben. Es geht<br />

doch–auchüberweltweite<br />

Distanzen. (sl)<br />

WUSSTEN SIE SCHON<br />

...dass Hubert Kühling<br />

Doppel-Vereinsmeister beim<br />

SV Stoppelmarkt im Großkaliberschießen<br />

wurde? Er<br />

gewann im niederländischen<br />

Delfzijl sowohl im Liegendkampf<br />

60 Schuss (590 Ringe)<br />

als auch im Dreistellungskampf<br />

3x20 Schuss (556). Im<br />

Liegendkampf wurde Klaus<br />

Michelewitz Zweiter vor Helmut<br />

Kühling, in der Dreistellung<br />

kam Gerd Wilms vor<br />

Klaus Michelewitz auf Rang<br />

zwei ins Ziel.<br />

...dass die Langfördener<br />

Hummels am heutigen Freitag<br />

um 8 Uhr nach Berlin<br />

aufbrechen? Die HSV-Freunde<br />

feiern auf ihrer Drei-Tages-Tour<br />

ihr zehnjähriges<br />

Vereinsbestehen.<br />

...dass der SV Kaponier<br />

Vechta im Pfarrheim Maria<br />

Frieden die Blitzmeisterschaft<br />

des Schachbezirks ausrichtete?<br />

Es gewann Oldenburg<br />

vor Jever und Vechta.<br />

Interessant: Ein Spieler von<br />

Vechta III besiegte einen<br />

sechs Klassen höher spielenden<br />

Oldenburger Rivalen. Im<br />

Einzelblitz war Rainer Hellmann<br />

als Siebter bester Vechtaer<br />

vor Christoph Rauber,<br />

der Rang acht belegte.<br />

...dass es eine Korrektur<br />

zur Fußball-Bezirksklasse<br />

von Mittwoch gibt? Neuenkirchener<br />

Torschütze beim<br />

1:3 in Dinklage war Markus<br />

Vocke und nicht Koch.<br />

...dass die Altherrenfußballer<br />

von RW Visbek zum<br />

heutigen Kreispokalspiel bei<br />

Arminia Rechterfeld mit<br />

dem Fahrrad anreisen? Treffpunkt:<br />

18.15 Uhr, Sportplatz.<br />

...dass Bremens U-16-<br />

Auswahlfußballer bis Montag<br />

(8. Mai) in Duisburg-Wedau<br />

um den DFB-Länderpokal<br />

spielen? Im Bremer Landeskader<br />

befindet sich auch<br />

der Oyther Christian kl.<br />

Holthaus (Werder Bremen).<br />

SPORTREDAKTION<br />

Franz-J. Schlömer 9560-352<br />

Andreas Hausfeld 9560-353<br />

Andreas Hammer 9560-354<br />

Carsten Boning 9560-355<br />

e-mail sport@ov-online.de<br />

Wer malt die schönsten Fußballbilder zur WM?<br />

WM-Kunterbunt: 15 Euro für jedes veröffentlichte Bild / Kleines Sport-Radio als Geschenk für alle<strong>Teil</strong>nehmer<br />

Vechta (sl) – Die WM 2006<br />

hält schon ganz Deutschland in<br />

Atem, noch 35 Tage – dann rollt<br />

endlich der Ball. Gemeinsam<br />

mit der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Volksbanken im Kreis Vechta<br />

startet die OV-Sportredaktion<br />

zum größten Sportspektakel der<br />

Welt einen Malwettbewerb für<br />

die Kinder und Jugendlichen im<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit<br />

Volksbanken<br />

VR Bank<br />

Dieses Sport-Radio erhalten<br />

alle <strong>Teil</strong>nehmer als kleines<br />

Geschenk für die Mühe.<br />

Kreis Vechta: Wer malt die<br />

schönsten Fußballbilder zur<br />

Weltmeisterschaft 2006 in<br />

Deutschland?<br />

Die schönsten Bilder unserer<br />

Aktion „WM-Kunterbunt“ werden<br />

in der OV veröffentlicht.<br />

Vier Wochen lang erscheint täglich<br />

ein „Kunstwerk“ auf einer<br />

lokalen WM-Seite. Jedes Kind,<br />

dessen Bild veröffentlicht wird,<br />

erhält zusätzlich 15 Euro Taschengeld.<br />

Die drei schönsten<br />

Bilder werden mit Prämien von<br />

50, 35 und 25 Euro belohnt.<br />

Damit nicht genug: Die <strong>Teil</strong>nahme<br />

an dem Malwettbewerb<br />

lohnt sich auf jeden Fall, denn<br />

alle kleinen Künstler, die ein<br />

Bild malen und einschicken, erhalten<br />

nach der Weltmeisterschaft<br />

als Lohn für ihre Mühe<br />

ein kleines Geschenk, und zwar<br />

ein FM Sport-Radio mit Karabinerhaken<br />

und zwei Knopfzeilen<br />

(siehe Foto unten links).<br />

Gemalt werden darf alles, was<br />

sich um Fußball oder die Weltmeisterschaft<br />

dreht. Spielszenen<br />

oder Stadien können als Motive<br />

gewählt werden, aber auch witzige<br />

Bälle, bunte Trikots, kuriose<br />

Fußballschuhe, Lieblingsspieler,<br />

Nationalflaggen, große Siege<br />

oder traurige Niederlagen. Dem<br />

Ideenreichtum der kleinen<br />

Künstler im Kreis Vechta werden<br />

keine Grenzen gesetzt. Alle<br />

eingereichten Bilder werden einer<br />

Jury vorgelegt, die daraus<br />

die schönsten auswählt.<br />

Damit jeder <strong>Teil</strong>nehmer sein<br />

versprochenes Geschenk erhalten<br />

oder auch die Prämie gewin-<br />

Kunterbunte Fußballfreude: Bei unserer „Euro-Kunterbunt 2000“ gehörte der damals<br />

8-jährige Dinklager Kofi Boakye zu den Gewinnern des Malwettbewerbs. Foto Archiv<br />

nen kann, ist es ganz wichtig,<br />

auf der Rückseite des eingereichten<br />

Bildes folgende Angabenzumachen:<br />

Name des Künstlers<br />

Alter<br />

Straße<br />

Wohnort<br />

Diese Angaben sollten unbedingt<br />

aufs Bild geschreiben werden,<br />

da Briefumschläge schnell<br />

verlegt werden und so die Bilder<br />

nicht mehr den <strong>Teil</strong>nehmern zuzuordnen<br />

sind.<br />

Die OV und die Arbeitsgemeinschaften<br />

der Volksbanken<br />

im Kreis Vechta haben so einen<br />

Malwettbewerb schon mal bei<br />

der Euro 2000 mit großem Erfolg<br />

durchgeführt. Damals haben<br />

auch ganze Schulklassen<br />

teilgenommen, das ist natürlich<br />

wieder möglich. Die Bilder können<br />

also auch als ganze Klassensätze<br />

abgegeben werden.<br />

Also ran an Pinsel, Buntstift<br />

Gleich in vier Derbys gilt Alarmstufe rot<br />

Bezirksklasse: Holdorf und Dinklage jetzt im Titelrennen / Heiße Kiste für Mühlen<br />

Vechta (sl) – Schlag auf Schlag<br />

geht es in der Fußball-Bezirksklasse<br />

der Entscheidung entgegen.<br />

Als Bezirksligist steht seit<br />

Mittwoch definitiv der SV Holdorf<br />

fest – die restlichen acht<br />

Vechtaer Klubs stehen sich am<br />

Sonntag in vier Kreisderbys gegenüber,<br />

in denen Aufwärtstrends<br />

gefestigt und Negativtrends<br />

gestoppt werden sollen.<br />

Doch beides geht in allen fünf<br />

Duellen nicht.<br />

Brockdorf - Am. Lohne So. 15.00<br />

Was für ein bahnbrechender Erfolg<br />

war der 4:2-Sieg am Mittwoch<br />

in Holdorf für die Brockdorfer!<br />

Jetzt sind‘s sechs Punkte<br />

Vorsprung auf den möglichen<br />

Relegationsplatz zehn, allerdings<br />

haben die Grün-Weißen bereits<br />

ein Spiel mehr ausgetragen. Dies<br />

unterstreicht die Wichtigkeit des<br />

jüngsten Erfolges. Mehr noch:<br />

Gegen den Drittletzten Amasyaspor,<br />

der durch die heftige 1:4-<br />

Niederlage in Emstekerfeld direkten<br />

Abstiegskurs steuert,<br />

muss die Distanz zur kritischen<br />

Zone gewahrt bleiben. Die Gäste<br />

sind angesichts des Sieben-<br />

Punkte-Rückstandes zum 10.<br />

Platz kaum noch vor dem Gang<br />

in die Kreisliga zu retten.<br />

BW Lüsche - Mühlen So. 15.00<br />

Alarmstufe rot bei Grün-Weiß:<br />

In Mühlen, dem großen Verlierer<br />

des Mittwochs, kehrte lähmendes<br />

Entsetzen ein: Das bittere<br />

1:2 gegen Barßel hielt die<br />

Grün-Weißen nicht nur auf Re-<br />

An die Wäsche gehen sich diese beiden Bezirksklassenfußballer<br />

von GW Brockdorf und SV Holdorf. Foto: hvo<br />

legationsplatz zehn fest, sondern<br />

sie können sogar aufgrund der<br />

zusätzlichen Nachholspiele der<br />

Konkurrenz auf den direkten<br />

Abstiegsplatz zurückfallen. Und<br />

in Lüsche wird‘s übermorgen eine<br />

ganz heiße Kiste, denn die<br />

Blau-Weißen steuern einen Sieg<br />

an – dann bliebe man in der Abschlusstaballe<br />

auf jeden Fall vor<br />

GW Mühlen und kann nicht<br />

mehr direkt absteigen.<br />

Langförden - Neuenkir. So. 15.00<br />

Was Mühlen im negativen Sinne<br />

erlebte, genoss Langförden auf<br />

positive Weise. 3:1 beim Spit-<br />

zenreiter SV Altenoythe – dieser<br />

Triumph brachte die Blau-Weißen<br />

endlich mal einen entscheidenden<br />

Schritt vorwärts, theoretisch<br />

kann man angesichts eines<br />

weniger ausgetragenen Spiels<br />

sogar an Mühlen und Höltinghausen<br />

vorbeiziehen und auf einen<br />

Nichtabstiegsplatz springen.<br />

Therotisch müsste in den nächsten<br />

beiden Spielen gegen die<br />

beiden Absteiger Neuenkirchen<br />

und Vechta auch was zu machen<br />

sein. Praktisch laufen Fußballspiele<br />

aber immer anders als<br />

kalkuliert – wie in Altenoythe.<br />

Vechta - Dinklage So. 15.00<br />

Jetzt gilt‘s für den TVD. Seit<br />

Mittwoch kämpft der Tabellendritte<br />

endgültig um die Meisterschaft.<br />

Vier bzw. zwei Punkte<br />

Rückstand gegenüber Altenoythe<br />

und Holdorf, dazu ein Spiel<br />

mehr in der Hinterhand – das<br />

lädt die Dinklager zum Titelsturm<br />

ein. Bei Absteiger Vechta<br />

sollte da nichts anbrennen.<br />

SV Holdorf - Peheim So. 15.00<br />

Der HSV ist zurzeit als einzige<br />

VEC-Mannschaft auch theoretisch<br />

durch und kann sich voll<br />

auf die Meisterschaft konzentrieren,<br />

die allerdings nur symbolischen<br />

Charakter besitzt. Der<br />

Meister rückt genauso wie der<br />

Tabellenneunte in die neue Bezirksliga<br />

hoch – mehr nicht. Zudem<br />

sollten die Südkreisler mit<br />

einem Sieg gegen Peheim den<br />

übrigen VEC-Teams Schützenhilfe<br />

leisten.<br />

und Malblock. Die Bilder für die<br />

„WM-Kunterbunt“ müssen an<br />

diese Adresse geschickt werden:<br />

OV-Sportredaktion<br />

Neuer Markt 2<br />

49377Vechta<br />

Die Bilder können auch in<br />

der OV-Sportredaktion Vechta<br />

und in den OV-Außenstellen<br />

Damme, Dinklage und Lohne<br />

abgegeben werden.<br />

Einsendeschluss: Freitag, 2. Juni.<br />

Sandfontäne inklusive: Wie<br />

Bernard Langer will der Nachwuchs<br />

in Lohne aufspielen.<br />

Hochbetrieb auf<br />

Lohner Golfplatz<br />

am Wochenende<br />

Lohne (ha) – Auf der Anlage<br />

des Golfclubs Gut Brettberg in<br />

Lohne sind am Wochenende 20<br />

Mannschaften mit hohen Ambitionen<br />

zu Gast. Unter Regie des<br />

Golfverbandes Niedersachsen<br />

findet am Sonntag ab 9 Uhr die<br />

erste Qualifikation zur Deutschen<br />

Mannschaftsmeisterschaft<br />

der Jugend statt. Am Samstag<br />

wird der Platz zum Einspielen<br />

genutzt. 14 Jungen- und 6 Mädchenteams<br />

sind am Start, wobei<br />

die Lohner in beiden Kategorien<br />

eine Mannschaft stellen und der<br />

Golfclub Vechta-Welpe mit einer<br />

Jungentruppe vertreten ist.<br />

Rund 120 Spieler werden antreten;<br />

deswegen spielen die von<br />

weiter außerhalb anreisenden<br />

Gäste ab 13 Uhr in einer zweiten<br />

Gruppe. Die besten vier Jungenund<br />

zwei Mädchenteams qualifizieren<br />

sich für das Regionalfinale,<br />

das der DM voraus geht.


22<br />

Jetzt auf www.ov-online.de:<br />

��� ���WM<br />

WM<br />

DIREKT DIREKT<br />

OV sammelt<br />

Meinungen unter<br />

„WM-Direkt“<br />

Vechta (cb) – Die ersten beiden<br />

WM-Spiele sind gespielt, die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft läuft.<br />

Grund genug, die ersten Meinungen<br />

einzuholen. Wie hat Ihnen<br />

die Eröffnungsfeier gefallen?<br />

Wird der WM-Song von Herbert<br />

Grönemeyer ein Hit? Was<br />

sagen Sie zum ersten Spiel des<br />

deutschen Teams? All das möchte<br />

die Oldenburgische Volkszeitung<br />

von den Lesern wissen.<br />

Deshalb gibt es im Internet auf<br />

unserer Homepage (www.ovonline.de)<br />

die Rubrik „WM-Direkt“.<br />

Die Kommentare können<br />

kritisch sein oder euphorisch<br />

ausfallen, sie sollten aber in jedem<br />

Fall sachlich bleiben.<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Parade für<br />

die Galerie<br />

Pia Krone (10 Jahre) aus Damme<br />

wünscht sich den deutschen<br />

Nationaltorhüter bei<br />

der WM 2006 in Topform.<br />

Jubel in Neuenkirchener WM-Arena: „Finale, ohoh, Finale ...“<br />

Rund 700 Gäste im Kulturbahnhof sorgen für tolle Eröffnungsstimmung / Fußballfans jubeln und Organisatoren freuen sich mit<br />

Von Andreas Hausfeld<br />

Neuenkirchen – Fanfeste in<br />

allen Weltmeisterschafts-Städten,<br />

Partystimmung zur WM-<br />

Eröffnung – und auch Fußball-<br />

Euphorie im Kreis Vechta. Der<br />

4:2-Auftaktsieg der deutschen<br />

Mannschaft wurde an vielen Orten<br />

gefeiert – in Neuenkirchen-<br />

Vörden ganz besonders. Rund<br />

700 WM-Fans aus dem Ort und<br />

umzu fanden sich gestern Abend<br />

zur Eröffnung der WM-Arena<br />

im renovierten Kulturbahnhof<br />

ein. Und sie entfachten gleich zu<br />

Expertin zeigt Flagge:<br />

Anika Morthorst hat das 4:2<br />

erahnt. Foto: hvo<br />

Beginn große Stimmung im heißen<br />

Saal und draußen – auch<br />

wenn während des Spiels öfter<br />

mal gezittert werden musste.<br />

Bunt geschmückt ist der Saal<br />

im Kulturbahnhof, wo verschiedene<br />

Neuenkirchener Vereine<br />

zur WM-Party eingeladen hatten.<br />

Kinder in bunten Trikots,<br />

wehende Deutschlandfahnen,<br />

ein bunt gemischtes Publikum<br />

aller Altersklassen – und die<br />

Stimmung wird durch die frühen<br />

Tore gleich angeheizt.<br />

„Wahnsinn, mit dieser Resonanz<br />

hätten wir nie gerechnet.<br />

Mit 200 wären wir zufrieden gewesen,<br />

300 wären sehr gut gewesen.<br />

Aber so sind wir natürlich<br />

super zufrieden“, freut sich Mitorganisator<br />

„Charly“ Kreutzmann,<br />

der zwischendurch per<br />

Mikro die neuen Spielstände abfragt:<br />

„Deutschland?“ - „Viiiiier;<br />

Costa Rica? „Nuuuuuul“. Fast<br />

wie im Stadion geht’s zu.<br />

Und die Temperaturen sind<br />

fast schon tropisch, ehe zur<br />

Halbzeit die Türen auf Durchzug<br />

gestellt werden. Draußen am<br />

Pavillon ist genau wie im Kinderkino<br />

und Bistro des Kulturbahnhofs<br />

auch jeweils ein Bildschirm<br />

installiert.<br />

Der Neuenkirchener Landtagsabgeordnete<br />

Friedhelm<br />

Biestmann, wie die meisten mit<br />

Volle Hütte in der WM-Arena: Neuenkirchen-Vörden feiert den WM-Auftaktsieg. Foto: hvo<br />

den Deutschland-Farben auf<br />

den Wangen geschminkt, zieht<br />

das ruhigere Bistro-Ambiente<br />

vor, wo er zuvor mit Bürgermeister<br />

Alfons Wieschmann und<br />

Landrat Albert Focke die WM-<br />

Arena und die Fotoausstellung<br />

offiziell eröffnet hatte. Biestmann,<br />

HSV-Fan und auch voll<br />

im WM-Fieber (Tipp: 3:1), hat<br />

Karten für das letzte Gruppen-<br />

Holdorfer unter vielen Nationen<br />

Kurt Jachens steht in der Arena immer wieder auf für Deutschland<br />

Von Franz-Josef Schlömer<br />

München – Mit lautem Trillerpfeifen-Einsatz<br />

zieht das Sextett<br />

durch Münchens Hauptbahnhof.<br />

Die Polizisten drehen sich<br />

kurz um, wenden sich dann wieder<br />

schmunzelnd ab: keine Hooligans,<br />

sondern Holdorfer. Die<br />

HSVer um Obmann Georg Högemann<br />

sind in die Welthauptstadt<br />

des Fußballs eingezogen.<br />

„Die Stimmung im Stadion<br />

war super. Ich musste ja ständig<br />

aufstehen, weil die Fans ja immer<br />

sangen, steh’ auf wenn du<br />

ein Deutscher bist. In der ersten<br />

Halbzeit war das Spiel gut, in der<br />

zweiten nicht mehr so. Unsere<br />

Hintermannschaft schwächelt,<br />

vielleicht müsste da der Nowotny<br />

mit seiner Erfahrung rein“,<br />

meinte Kurt Jachens nach dem<br />

gestrigen Auftaktspiel.<br />

Schon um 10.30 Uhr standen<br />

sie gestern Morgen vor der noch<br />

verschlossenen Arena. Die lange<br />

Wartezeit bis 14.00 Uhr im Biergarten<br />

war später vergessen, es<br />

blieben schillernde Ereignisse eines<br />

einzigartigen Tages in Erinnerung.<br />

Bereits die Eröffnungsfeier<br />

begeisterte. „Das war gigantisch,<br />

total beeindruckend. Einfach,<br />

aber wirkungsvoll. Besonders<br />

gefreut hat mich, dass Bun-<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

SAMSTAG, 10. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

despräsident Köhler sich bei<br />

Franz Beckenbauer und nicht<br />

bei dem Blatter bedankt hat. Der<br />

Kaiser hat’s verdient“, meinte<br />

Georg Högemann.<br />

Das WM-Fieber, das in München<br />

an jeder Ecke zu spüren ist,<br />

bekamen die Holdorfer hautnah<br />

zu spüren. Beispielsweise am<br />

Abend vor dem Spiel im Hofbräuhaus.<br />

„Fast so viele Nationen<br />

wie Tische im Saal“, berichtete<br />

Högemann vom Sprachgewirr.<br />

Da war kaum etwas zu verstehen;<br />

auch gestern Abend<br />

nicht, als die Holdorfer mit lautem<br />

Trillerpfeifen-Einsatz wieder<br />

von der Arena abrückten.<br />

spiel der Deutschen gegen Ecuador:<br />

„An dem Tag haben wir<br />

Fraktionssitzung in Hannover,<br />

aber ich habe gesagt: Ich kann<br />

nicht, ich muss nach Berlin.“<br />

Die neunjährige Anika Morthorst<br />

im DFB-Trikot mit der<br />

Nummer 13 zieht den Hexenkessel<br />

im großen Bahnhofssaal<br />

natürlich vor und schwenkt eifrig<br />

ihre Deutschlandfahne. Als<br />

Costa Rica gerade auf 2:3 verkürzt,<br />

verkündet sie: „Deutschland<br />

gewinnt noch 4:2.“ Die<br />

junge Expertin, wie viele Kinder<br />

ganz vorne an der Leinwand,<br />

sagt: „Ich bin mit Mama gekommen<br />

und find es gut hier.“ Nein,<br />

sie spielt nicht selbst. Ob sie<br />

deutsche Nationalspieler kennt?<br />

„Ja! Ballack, Podolski, Schweinsteiger,<br />

Lahm - und Klinsmann.“<br />

Derweil geht die Stimmung<br />

im Saal langsam in Richtung gespannte<br />

Erwartung, ob es denn<br />

zum Sieg reicht. Als Frings dann<br />

den Ball zum 4:2 ins Tor hämmert,<br />

kennt der Jubel keine<br />

Grenzen mehr. Fangesänge wie<br />

„Finale, ohoh, Finale, ohohohoh“<br />

oder „Berlin, Berlin, wir<br />

fahren nach Berlin“ werden angestimmt,<br />

Fahnen werden geschwenkt,<br />

Rasseln gedreht, die<br />

Hände gehen in die Höhe. Und<br />

nach dem Auskosten des Sieges<br />

geht es erstmal wieder nach<br />

draußen. Pavillon, Hüpfburg<br />

und die Sonne warten – passt<br />

richtig gut zum WM-Auftakt.<br />

Zumal es keinen Grund gibt,<br />

schon nach Hause zu gehen: Die<br />

Sieger des WM-Tipps und der<br />

Fankostümierung werden noch<br />

prämiert. Und Polen - Ecuador<br />

kommt ja später auch noch.<br />

Keine Frage, die WM-Arena-<br />

Idee, die vor einem Jahr beim<br />

Neuenkirchener Schützenfest an<br />

der Theke als Schnappsidee geboren<br />

wurde und erst später<br />

wieder aufgegriffen wurde, hat<br />

sich schon beim ersten Mal voll<br />

bezahlt gemacht. Und: Am Mittwoch<br />

beim nächsten Deutschlandspiel<br />

gegen Polen geht’s weiter<br />

im Kulturbahnhof. Die WM-<br />

Euphorie – die hat Neuenkirchen-Vörden<br />

definitiv erreicht.<br />

Gute Laune vor dem „Schlauchboot“: Das Holdorfer Fan-Sextett vor dem gestrigen Eröffnungsspiel<br />

der Weltmeisterschaft in München. Foto: privat


20<br />

MONTAG, 12. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

MC DONALD’S -TIPP<br />

9 Punkte<br />

Christina Staggenborg (Dinkl.)<br />

Mona Meyer (Vechta)<br />

Tobias Gohmann (Damme)<br />

Karl-Heinz Richter (Vechta)<br />

Christian Sperling (Vechta)<br />

Henning Grünloh (Dinklage)<br />

Reimund Bohmann (Osnabrück)<br />

Lukas Többen (Dinklage)<br />

Wolfgang Kümmel (Holdorf)<br />

Lars Holzum (Steinfeld)<br />

8 Punkte<br />

Paul Rechtien (Damme)<br />

Philipp Hackmann (Lohne)<br />

Olaf Berkensträter (Lohne)<br />

Kai Brüggemann (Dinklage)<br />

Ina Sieverding (Lohne)<br />

Alexander Bäuning (Holdorf)<br />

Rainer von Döllen (Visbek)<br />

Günter Wehebrink (Dinklage)<br />

Mario Knebel (Damme)<br />

Daniel Heckmann (Lohne)<br />

M. Lange-Stuntebeck (Aachen)<br />

Birgit Ostendorf (Vechta)<br />

Jörg Krogmann (Lohne)<br />

Petra Hackmann (Vechta)<br />

Tobias Kalvelage (Dinklage)<br />

Arno Scheper (Steinfeld)<br />

Kevin Küper (Vechta)<br />

Ludgerus Espelage (Dinklage)<br />

Rainer Hoffmann (Vechta)<br />

Hilde Sieve (Vechta)<br />

Jan-Bernd Hohnhorst (Vechta)<br />

Anke Stukenborg (Vechta)<br />

Andreas Berens (Neuenkirchen)<br />

Christoph Wichmann (Vechta)<br />

Walter May (Neuenkirchen)<br />

Jens Osterhoff (Garching)<br />

Frank Stolte (Steinfeld)<br />

Christ. Moormann (Damme)<br />

Elisabeth Tappehorn (Vechta)<br />

W. Hummel-Willeke (Vechta)<br />

Sefi Timphus (Lohne)<br />

7 Punkte<br />

Insgesamt 152 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

OV präsentiert<br />

WM-Tipp<br />

WM-Tipp<br />

Holdorf - Vechta<br />

Diepholz<br />

Zehn Tipper setzen<br />

sich an die Spitze<br />

Erste Auswertung beim McDonald’s-Tipp<br />

Vechta (cb) – Der Marathon<br />

begann gestern Morgen um kurz<br />

nach 10.00 Uhr, knapp sechseinhalb<br />

Stunden später war es geschafft:<br />

Beim McDonald’s-Tipp<br />

der OV-Sportredaktion, der mit<br />

3942 <strong>Teil</strong>nehmern eine überragende<br />

Resonanz gefunden hat,<br />

gibt’s den ersten Zwischenstand.<br />

Nach der Auswertung der vier<br />

WM-Partien Deutschland - Costa<br />

Rica (4:2), Polen - Ecuador<br />

(0:2), England - Paraguay (1:0)<br />

und Argentinien - Elfenbeinküste<br />

(2:1) bilden zehn Tipper die<br />

erste Spitzengruppe, sie haben<br />

alle neun Punkte auf dem Konto<br />

(siehe Übersicht). Die Verfolgergruppe<br />

ist allerdings riesig – 31<br />

Tipper haben acht Punkte, 152<br />

<strong>Teil</strong>nehmer liegen mit sieben<br />

Zählern auf der Lauer. Und: Der<br />

WM-Tipp der McDonald’s-Res-<br />

taurants Holdorf, Vechta und<br />

Diepholz ist erst am Anfang. In<br />

derVorrundesindnoch16weiterenPartiengetipptworden–<br />

es kann also noch alles passieren.<br />

Die besten 60 Tipper ziehen<br />

in die Endrunde ein, in der es<br />

um Prämien in der Gesamthöhe<br />

von über 2000 Euro geht; allein<br />

der Sieger beim WM-Tipp 2006<br />

streicht 600 Euro.<br />

3942 Tipp-Zettel, pro Zettel<br />

fünf Notizen in roter Schrift<br />

(vier Spielwertungen, ein Zwischenstand)<br />

– macht insgesamt<br />

fast 20 000 kleine Arbeitsschritte.<br />

Nur ein Bruchteil der großen<br />

Tipp-Masse hatte das deutsche<br />

Ergebnis exakt richtig. 4:2 – so<br />

eine Torflut in einem WM-Eröffnungsspiel<br />

hatte kaum jemand<br />

erwartet. Zu den wenigen<br />

Ausnahmen gehört Lukas Töb-<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

14 Mal Jubel: In nur 90 Minuten zur WM<br />

Visbeker PeterWesterhoff und seine Freunde fahren zum Spiel Spanien gegenTunesien<br />

Berlin/Visbek (cb) – Eigentlich<br />

müssten Ronaldinho, Zinedine<br />

Zidane und David Beckham neidisch<br />

sein auf Peter Westerhoff.<br />

Während der brasilianische Ballzauberer,<br />

der französische Taktgeber<br />

und der englische Flankenkönig<br />

jede Menge Qualifikationsspiele<br />

zur Fußball-Weltmeisterschaft<br />

absolvieren mussten,<br />

löste der Visbeker sein WM-<br />

Ticket in nur 90 Minuten. „Mit<br />

einem Sieg waren wir dabei“, erzählt<br />

der 29 Jahre alte ehemalige<br />

Fußballer von RW Visbek. Peter<br />

Westerhoff hat zusammen mit<br />

13 Freunden und früheren Studienkollegen<br />

aus Magdeburg<br />

beim großen „Coca-Cola Ticket<br />

Kick“ mitgemacht – und gewonnen.<br />

„Wir haben 14 Karten für<br />

das Spiel Spanien gegen Tunesien<br />

in Stuttgart bekommen“,<br />

berichtet Westerhoff glücklich.<br />

140 Mannschaften aus ganz<br />

Deutschland waren beim „Ticket<br />

Kick“ im Berliner Jahnsportpark<br />

am Start. Sieben Tage lang wur-<br />

Glücklich mit Pokal und<br />

WM-Tickets: Peter Westerhoff.<br />

de gespielt, rund um die Uhr,<br />

Tag und Nacht. In 70 Begegnungen<br />

wurden 70 Sieger ermittelt,<br />

die jeweils 14 Karten für eine<br />

WM-Partie erhielten. „Piwi and<br />

friends“ – so hieß das Team von<br />

Peter Westerhoff – hatten bei der<br />

Bitte Ruhe, hier wird gerechnet! 3942 Tippzettel wurden erstmals ausgewertet. Foto: Kläne<br />

ben aus Dinklage, der der ersten<br />

Spitzengruppe angehört. Neun<br />

Jahre ist er alt, er spielt Fußball<br />

in der F-Jugend des TV Dinklage.<br />

Und zwar in der Abwehr –<br />

hoffentlich hat er sich nicht zu<br />

viel von Mertesacker und Metzelder<br />

abgeguckt. Besserung ist<br />

aber in Sicht: Laut Lukas’ Tipps<br />

Auslosung großes Glück. „Wir<br />

durften am Sonntagabend spielen,<br />

das war optimal. Um 6.00<br />

Uhr morgens wäre bitter gewesen“,<br />

erzählt Westerhoff, der seit<br />

2004 in Berlin lebt und als Diplom-Ingenieur<br />

im Biomechaniklabor<br />

der Charité arbeitet.<br />

Der Gegner von „Piwi and<br />

friends“ war der SV Zamdorf<br />

aus München. Durch Tore in der<br />

42. und 83. Minute gingen Westerhoff<br />

und Co. mit 2:0 in Führung<br />

– die WM war greifbar nahe.<br />

Das späte Gegentor störte<br />

nicht mehr. 2:1 gewonnen, 14<br />

WM-Tickets in der Tasche. Die<br />

Vorbereitung auf das Qualifikationsspiel<br />

war eher ungewöhnlich<br />

verlaufen. „Bei einem Grillabend<br />

gab es eine kleine Taktikbesprechung<br />

und die Verteilung<br />

der Positionen“, sagt Westerhoff.<br />

Neben ihm gehörten mit Michael<br />

Baro und Michael Thölking<br />

noch zwei weitere Visbeker dem<br />

Siegerteam an. Ein weiteres Duo<br />

musste kurzfristig passen.<br />

folgen zwei Zu-Null-Erfolge. Bei<br />

den Siegen von England und Argentinien<br />

gab es sehr viele richtige<br />

Tipps, beim Spiel Polen -<br />

Ecuador trennte sich die Spreu<br />

vom Weizen. Beachtlich: Aus<br />

den „Top 10“ hatten Henning<br />

Grünloh, Karl-Heinz Richter,<br />

Christian Sperling, Lars Holzum<br />

Das Spiel Spanien gegen Tunesien<br />

findet am 19. Juni (Montag,<br />

21 Uhr) statt. Die WM-Tour<br />

nach Stuttgart haben „Piwi and<br />

friends“ bereits bis ins Detail geplant.<br />

Am 17. Juni steht in Haldensleben<br />

bei Magdeburg die<br />

Hochzeitsfeier des Torwarts auf<br />

dem Programm, am Tag danach<br />

trifft sich die 14-köpfige Crew in<br />

Magdeburg, um sich quasi zur<br />

Einstimmung drei WM-Spiele<br />

im Fernsehen anzusehen. Am<br />

19. Juni geht es dann morgens<br />

mit dem Zug nach Stuttgart.<br />

Westerhoff zeigte sich unterdessen<br />

begeistert von der WM-<br />

Atmosphäre in Berlin. Die Eröffnung<br />

der Fanmeile zwischen<br />

Siegessäule und Brandenburger<br />

Tor ließ er sich nicht entgehen.<br />

Er hat außerdem Karten für vier<br />

Spielübertragungen in der „Adidas-Arena“<br />

vor dem Reichstag,<br />

einem Nachbau des Olympiastadions.<br />

„Unglaublich, was in Berlin<br />

los ist. Ich nehme das volle<br />

Programm mit“, so Westerhoff.<br />

und Tobias Gohmann den 2:0-<br />

Coup von Ecuador erwartet.<br />

Wo eine Spitzengruppe ist, da<br />

ist natürlich auch eine Schlussgruppe.<br />

15 Tipper warten nach<br />

dem ersten Fünftel der Vorrunde<br />

noch auf den ersten Punkt. Sie<br />

sollten nicht verzweifeln, es werden<br />

ja noch 48 Punkte vergeben.<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Timo Schwabe: 10 Jahre,Torwart<br />

in der 1. E-Jugend<br />

von BW Lohne, Kreisauswahl<br />

Jahrgang 1995. Foto: el<br />

Frage: Deutschland hat das<br />

erste WM-Spiel gewonnen,<br />

ihr seid Kreisliga-Meister geworden<br />

– was war besser?<br />

Timo Schwabe: „Unser Sieg<br />

war besser. Wir haben 6:1 gegen<br />

Mühlen gewonnen. Danach<br />

haben wir mit den Eltern<br />

im Lohner Stadion gefeiert.<br />

Alle haben einen Döner<br />

gekriegt. Das war meine<br />

dritte Meisterschaft. Bei der<br />

deutschen Mannschaft war<br />

Philipp Lahm der beste Spieler.<br />

Er hat ein tolles Tor geschossen<br />

und viele gute Flanken.<br />

Ich finde es schade, dass<br />

Kahn nicht spielt. Er ist besser<br />

als Lehmann. Deutschland<br />

kommt bis ins Finale.<br />

Aber Brasilien gewinnt.“<br />

WM-ZITAT<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Revanche<br />

für WM 2002<br />

Deutschland und Brasilien erreichen<br />

wie bei derWM 2002<br />

wieder das Finale – und Maria<br />

Albers (11 Jahre) aus Lohne<br />

glaubt fest an die deutschen<br />

„Winner“ und die weinenden<br />

„Loser“ aus Brasilien.<br />

„Auf die alten Leute ist halt<br />

Verlass. Die kannst du immer<br />

bringen.“<br />

Stefan Schlömer (38), Torwart-<br />

Ikone von RW Visbek, über seinen<br />

Amtskollegen Shaka Hislop<br />

(37) von Trinidad und Tobago,<br />

der gegen Schweden überragend<br />

hielt. Übrigens: Schlömer feierte<br />

im Kreisliga-Saisonendspurt ein<br />

Comeback und wurde Meister.


20<br />

Stefan Wulfing: 14 Jahre,<br />

Mittelfeld, 1. C-Jugend TV<br />

Dinklage, Mitglied im DFB-<br />

Stützpunkt Mühlen. Foto: el<br />

Frage: Heute steigt Brasilien<br />

in die WM ein. Was erwartest<br />

du von Ronaldinho und Co.?<br />

Stefan Wulfing: „Wenn alle<br />

Stars von Anfang an dabei<br />

sind und richtig Gas geben,<br />

wird’s ein höherer Sieg. Aber<br />

Kroatien ist ein schwerer<br />

Gegner, da kann man keinen<br />

Star schonen. Lucio finde ich<br />

gut, er gibt immer alles.<br />

Adriano ist auch stark, ein<br />

klasse Stürmer. Dass Ronaldo<br />

zu dick sein soll, glaube ich<br />

nicht. Er wird’s allen zeigen<br />

und eine super WM spielen.“<br />

NACHGEFRAGT<br />

Polizeichef<br />

lobt die Fans<br />

Die Weltmeisterschaft macht<br />

Laune. Deshalb feiern auch<br />

die Fans in unserer Region<br />

ganz kräftig. Walter Sieveke,<br />

Leiter des Polizeikommissariats<br />

Vechta, ist angetan.<br />

Frage: Wie sehen Sie das<br />

Verhalten der Fans?<br />

Sieveke: Ich bin sehr zufrieden,<br />

dass<br />

die Publicviewing-Veranstaltungen<br />

bei<br />

uns im<br />

Landkreis<br />

ohne Zwi-<br />

Walter<br />

Sieveke<br />

schenfälle<br />

ablaufen.<br />

Frage: Sie<br />

sprechen von den Events in<br />

Neuenkirchen und Vechta,<br />

wo große Leinwände stehen?!<br />

Sieveke: Genau. Wenn man<br />

bedenkt, dass in Neuenkirchen<br />

150 Fans fröhlich und<br />

friedlich unserem Team die<br />

Daumen drückten und in<br />

Vechta weitere 300 – da kann<br />

man die Fans nur loben.<br />

Frage: Keine Beschwerden?<br />

Sieveke: An diesem Tag gab<br />

es nur eine Beschwerde, weil<br />

einige Fans mit fahnengeschmückten<br />

Autos nach dem<br />

deutschen Sieg hupend<br />

durch Vechta gefahren sind.<br />

Aber das war innerhalb der<br />

Toleranzgrenze. Ich bin – wie<br />

gesagt – sehr froh über das<br />

vorbildliche Verhalten der<br />

Fans in der Region. Das ist<br />

eine gute Werbung – für uns<br />

und den Fußball.<br />

Interview: Andreas Schoener<br />

Asamoah steht auf Vördener Bällchen<br />

Nationalspieler wirbt für kleine Fleischprodukte, die im Südkreis hergestellt werden<br />

Vörden (vk) – Arena AufSchalke:<br />

Ein paar Jugendliche kicken<br />

mit einem gestandenen Fußballer.<br />

Der schnappt sich den Ball<br />

und jongliert ihn auf Kopf,<br />

Oberschenkel und Schulter. Dabei<br />

wird das Leder immer kleiner,<br />

bis es sich in ein Mini-<br />

Fleischbällchen verwandelt. Der<br />

Fußballer guckt erst verdutzt,<br />

isst die Fleischkugel dann aber<br />

genüsslich auf.<br />

Dieser Werbespot lief in den<br />

vergangenen Wochen und Monaten<br />

bei allen wichtigen öffentlich-rechtlichen<br />

und privaten<br />

Sendern. Die beiden Hauptdarsteller<br />

kommen aus Gelsenkirchen<br />

und aus dem Landkreis<br />

Vechta. Denn bei dem Fußballer<br />

handelt es sich um den deutschen<br />

Nationalspieler und WM-<br />

<strong>Teil</strong>nehmer Gerald Asamoah,<br />

und das kleine Bällchen wird bei<br />

Sickendiek Fleischwaren in Vörden<br />

produziert.<br />

Doch während Asamoah, die<br />

Offensiv-Lokomotive von Bun-<br />

Kraftpaket: Nationalspieler<br />

Gerald Asamoah wirbt für<br />

Fleischbällchen. Foto: Reinert<br />

desligist Schalke 04, ohne Zweifel<br />

ein Unikat in der Fußball-<br />

Szene ist, hat das Fleischbällchen<br />

viele Ebenbilder. Eine Million<br />

werden davon jeden Tag in Vörden<br />

produziert, teilt Sickendiek-<br />

Betriebsleiter Bernhard Kotthoff<br />

Buntes Farbenmeer<br />

auch beim OM-Cup<br />

1100 Shirts und 1400 Deutschland-Fahnen<br />

Mühlen (cb) – Von einem Bilderbuchstart<br />

mit Kaiserwetter<br />

war die Rede, als das erste Wochenende<br />

bei der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

vorbei war. Friedlich,<br />

fröhlich und farbenfroh –<br />

so präsentierten sich über drei<br />

Millionen Fans in ganz Deutschland.<br />

Friedlich, fröhlich und farbenfroh<br />

– so geht’s auch beim 8.<br />

Oldenburger Münsterland-Cup<br />

für E-Junioren zu, der am kommenden<br />

Wochenende (17. und<br />

18. Juni) im Münsterland-Stadion<br />

in Mühlen stattfindet.<br />

Das Spektakel mit 112 Teams<br />

aus den Kreisen Cloppenburg<br />

und Vechta steht in diesem Jahr<br />

natürlich im Zeichen der WM.<br />

„Zu Gast bei Freunden in Mühlen“,<br />

hatte Andreas Blömer, Fußballobmann<br />

bei GW Mühlen<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

DIENSTAG, 13. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

und Chef der grün-weißen Organisationscrew,<br />

bei der OM-<br />

Cup-Auslosung in Anlehnung<br />

an das Motto der großen WM<br />

gesagt. Das Motto wird natürlich<br />

mit Leben gefüllt. Am Samstag<br />

werden im großen Festzelt die<br />

WM-Spiele Tschechien - Ghana<br />

und Italien - USA live auf einer<br />

Großbildleinwand gezeigt. Damit<br />

aber nicht genug: Über 1100<br />

E-Jugendfußballer werden beim<br />

OM-Cup WM-mäßig ausgestattet.<br />

Die obligatorischen T-Shirts<br />

erhalten in diesem Jahr einen<br />

schwarz-rot-goldenen Streifen –<br />

fast wie in der Nationalmannschaft.<br />

Außerdem werden 1400<br />

Deutschland-Fahnen verteilt, die<br />

speziell beim Einmarsch (ab<br />

13.15 Uhr) für ein schwarz-rotgoldenes<br />

Farbenmeer sorgen.<br />

mit. „Snäkx Mini-Fußball-<br />

Würstchen“ heißen die Kugeln,<br />

die aus Schweine- oder Geflügelfleisch<br />

sowie Speck und Gewürzen<br />

bestehen. Sie sind ein Verkaufsprodukt<br />

der großen westfälischen<br />

Privatfleischerei Reinert<br />

(Versmold), der Muttergesellschaft<br />

von Sickendiek.<br />

„Reinert engagiert sich auf<br />

Schalke, daher besteht die Verbindung<br />

zu Asamoah“, erklärt<br />

Kotthoff. Und über Asamoah haben<br />

die Mitarbeiter von Sickendiek<br />

einen zusätzlichen Bezug<br />

zur Fußball-WM. „Ich hoffe, dass<br />

er noch zum Einsatz kommt. Wie<br />

es aussieht, wird er beim nächsten<br />

Spiel nicht spielen. Aber man<br />

weiß ja nie“, sagt Kotthoff. Die<br />

WM-Euphorie, die im ganzen<br />

Bundesgebiet herrscht, spürt der<br />

Betriebsleiter auch in seiner Firma.<br />

„Das WM-Fieber ist da.<br />

Wenn jemand die Spiele unbedingt<br />

sehen will, wird untereinander<br />

in den Schichten getauscht“,<br />

weiß Kotthoff.<br />

Gegen einen Tausch zu seinen<br />

Gunsten hätte sicherlich auch der<br />

sympathische Asamoah nichts<br />

einzuwenden. Bundestrainer Jürgen<br />

Klinsmann machte beim Eröffnungsspiel<br />

gegen Costa Rica<br />

(4:2) aber keine Anstalten, den<br />

bulligen Schalker einzuwechseln.<br />

Dass sich das noch ändert,<br />

hofft Sabine Reitzuch-Kettler,<br />

Marketingleiterin bei Reinert in<br />

Versmold. Schließlich hat sie den<br />

27-jährigen Asamoah als Werbefigur<br />

mitausgewählt. „Wir haben<br />

einen Fußballer gesucht, der international<br />

vertreten, unverbraucht<br />

und immer gut drauf<br />

ist“, erklärt Reitzuch-Kettler. „Gerald<br />

Asamoah ist dafür perfekt.“<br />

In Vörden beobachtet man<br />

gespannt, ob das Schalker Kraftpaket,<br />

das in Lebensgröße als<br />

Pappfigur in der Firmenkantine<br />

steht, noch zum Einsatz kommt.<br />

„Ich hoffe im Endspiel“, meint<br />

Kotthoff. Dann aber doch etwas<br />

länger als im Werbespot. Der<br />

dauert nur 20 Sekunden.<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Fairplay nicht<br />

nur einWort<br />

Jana Meyer (8 Jahre) ausVechta<br />

hofft,dass die Mannschaften<br />

bei derWM fair miteinander<br />

umgehen – vor,während und<br />

nach dem Spiel.<br />

Kulturbahnhof<br />

erlebt zweite<br />

WM-Party<br />

Neuenkirchen (cb) – Die Premiere<br />

am letzten Freitag war ein<br />

voller Erfolg, nun hoffen die Organisatoren<br />

auf eine gelungene<br />

Wiederholung: Im Kulturbahnhof<br />

Neuenkirchen-Vörden steigt<br />

morgen (Mittwoch) die zweite<br />

WM-Party. Einlass ist ab 17.30<br />

Uhr, ab 18.00 Uhr spielt Tunesien<br />

gegen Saudi-Arabien, um<br />

21.00 Uhr folgt das zweite deutsche<br />

Spiel gegen Polen. Das beste<br />

Fankostüm wird prämiert, BS<br />

Vörden übernimmt die Bewirtung.<br />

Für die Fans aus Vörden<br />

wird wieder ein Bus eingesetzt.<br />

Abfahrt: 19.00 Uhr, LzO; Rückfahrt:<br />

ca. 23.00 Uhr. Bilder von<br />

der Eröffnung gibt’s bald auf der<br />

Homepage: „www.kulturbahnhofneuenkirchen-voerden.de“.<br />

In der Dammer „Dersa-Fankurve“<br />

(Bowling-Center, Dersa-<br />

Kino), die am letzten Freitag<br />

ebenfalls einen tollen Start hatte,<br />

geht’s bereits heute Abend mit<br />

der Übertragung des Spiels Brasilien<br />

- Kroatien weiter.<br />

Mühlener Duo im OM-Cup-Outfit: Marcel Olberding (links) und Stefan Krebeck präsentieren<br />

das offizielle „OM-Cup 2006“-Trikot und die dazugehörige Deutschlandfahne. Foto: privat


OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

MITTWOCH, 14. JUNI 2006 22<br />

Fans fiebern auf<br />

WM-Partys für<br />

die deutsche Elf<br />

Vechta (vk) – Die WM-Euphorie<br />

erreicht Höchstwerte und die<br />

Fans fiebern dem zweiten Auftritt<br />

der deutschen Nationalmannschaft<br />

entgegen. Heute<br />

Abend (21.00 Uhr) kann die<br />

Klinsmann-Elf gegen Polen den<br />

vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale<br />

perfekt machen.<br />

Viele Fußball-Anhänger im<br />

Landkreis Vechta drücken der<br />

deutschen Elf wieder vor Großbildleinwänden<br />

die Daumen<br />

und hoffen, dass es so stimmungsvolle<br />

90 Minuten werden<br />

wie beim 4:2-Erfolg im Eröffnungsspiel<br />

gegen Costa Rica. Eine<br />

dieser WM-Partys steigt wieder<br />

beim „Markt 4“ auf dem Alten<br />

Markt in Vechta. Beim Kolleg<br />

St. Thomas lädt die Schülervertretung<br />

alle Schüler, Eltern,<br />

Lehrer und Freunde zur Übertragung<br />

in die Pausenhalle ein.<br />

Der Eintritt ist frei, für Verpflegung<br />

ist gesorgt.<br />

Andre Buschermöhle:<br />

12 Jahre, Mittelfeld, D-Jugend<br />

von GW Mühlen, Mitglied im<br />

DFB-Stützpunkt Mühlen.<br />

Frage: Andre, du bist heute<br />

Abend Trainer der deutschen<br />

Nationalmannschaft. Welche<br />

Elf spielt gegen Polen?<br />

Andre Buschermöhle: „Kahn<br />

stehtimTor,weilereinesuper<br />

WM 2002 gespielt hat. In<br />

der Abwehr mit Lahm, Huth,<br />

Mertesacker und Jansen.<br />

Huth, weil er viele Kopfbälle<br />

gewinnt. Jansen, weil er eine<br />

gute Saison gespielt hat.<br />

Friedrich spielt nicht, er war<br />

gegen Costa Rica zu nervös.<br />

Im Mittelfeld mit Odonkor,<br />

Frings, Ballack und Schweinsteiger.<br />

Odonkor kann<br />

schnell über rechts laufen<br />

und Flanken schlagen. Vorne<br />

spielen Klose und Podolski.“<br />

WM-ZITAT<br />

„Ich bin’s nicht. Ich hätte es<br />

aber gemacht, wenn Togos<br />

Verband mich gefragt hätte.<br />

Ich glaub’, das hätte ich hingekriegt.“<br />

Franz Oldehus (52) aus Vechta,<br />

ehemaliger Fußballtrainer von<br />

BW Langförden, TV Dinklage<br />

und SFN Vechta, über seine auffällige<br />

Ähnlichkeit mit Togos<br />

Nationaltrainer Otto Pfister.<br />

„Geht gegen Polen gleich gescheit zur Sache“<br />

WM-Direkt: Der OV die Meinung sagen zurWeltmeisterschaft und Nationalmannschaft<br />

Vechta (sl) – „Mit der deutschen<br />

Nationalmannschaft werden<br />

wir wohl noch viel Freude<br />

haben, so offensiv, wie die spielen.<br />

Kann man sich echt gut angucken.<br />

Das Hauptproblem ist<br />

die Abwehr, aber das bekommen<br />

die Jungs bestimmt auch noch<br />

hin.“ Direkt sagt Stephan<br />

Wunsch seine Meinung zur Lage<br />

der Nationalmannschaft – und<br />

zwar bei „WM-Direkt“, der Meinungsbörse<br />

der Oldenburgischen<br />

Volkszeitung im Internet.<br />

Wie der Lohner vom Fanclub<br />

„Die Herthaner“ kann jeder auf<br />

der Homepage „ov-online.de“<br />

den direkten Draht zur OV suchen.<br />

So auch Manfred Asbrede.<br />

„Die WM wird mit Sicherheit<br />

super“, sagt der Altherrenfußbal-<br />

ler aus Brockdorf. Und ergänzt:<br />

„Vielleicht wäre es ganz gut,<br />

wenn wir in Deutschland mal<br />

andere Reporter bekommen, die<br />

nicht immer nur das Negative<br />

der deutschen Mannschaft hervorheben.“<br />

Welche Reporter<br />

sind damit nur gemeint?<br />

Wie steht’s jetzt mit der<br />

Klinsmann-Truppe? Was kann<br />

sie noch erreichen? Können Brasilien,<br />

Tschechien oder Italien es<br />

wirklich viel besser? Fragen, auf<br />

die jeder OV-Leser Antworten<br />

geben kann. Also einfach der OV<br />

die Meinung zur WM sagen.<br />

Gefragt sind auch kritische<br />

Äußerungen zum ganzen Rummel<br />

rund um die WM. Für Manfred<br />

Ulbrich hat der Kommerz<br />

zu großen Einfluss erhalten. „Alles<br />

dreht sich um Werbung und<br />

Vermarktung auf allen Ebenen.<br />

Was eigentlich wichtig wäre, ist<br />

meines Erachtens die persönliche<br />

Begeisterung“, schreibt der<br />

Grundschulleiter aus Vechta.<br />

Der Weg zu „WM-Direkt“ ist<br />

ganz leicht zu finden. Einfach<br />

auf unserer Hompage „ov-online.de“<br />

den Button oben rechts<br />

anklicken. Vielleicht erfahren<br />

wir zum nächsten Spiel eine<br />

ähnliche Aufforderung wie die<br />

von „dui“ aus Damme: „Jungs,<br />

die Zitterpartie gegen Costa Rica<br />

hättet ihr euch ersparen können.<br />

Geht in der nächsten Partie<br />

gleich gescheit zur Sache . . .“<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Jaaa! Tor für<br />

Deutschland<br />

Farah Bramlage (10 Jahre) aus<br />

Visbek setzt auf dieTreffsicherheit<br />

von Klose und Poldi – natürlich<br />

auch heute gegen Polen.<br />

380 Polen machen Auswärtsspiel zum Heimspiel<br />

ObsthofWohlers in Langförden klar in der Hand der Fans aus dem Nachbarland /Vertrauen ins eigeneTeam gering<br />

Von Volker Kläne<br />

Langförden – Konrad, Diana,<br />

Andre und Pascal Wohlers erleben<br />

das Heimspiel der deutschen<br />

Nationalmannschaft heute<br />

Abend als Auswärtsspiel.<br />

Während ihre Herzen für die<br />

Klinsmann-Elf schlagen, halten<br />

gut 380 Polen dagegen. Der<br />

Obsthof Wohlers in Langförden<br />

befindet sich fußball-technisch<br />

eindeutig in der Hand der polnischen<br />

Fans.<br />

Entsprechend groß erscheint<br />

zunächst die Zuversicht bei den<br />

Saisonarbeitern aus dem Nachbarland,<br />

die die WM während<br />

der Erdbeerernte in Deutschland<br />

erleben. „3:0 für Polen“, tönt<br />

Wojtek Danielewski voller Zuversicht.<br />

Dann rudert er doch etwas<br />

zurück. „3:2“, lautet sein<br />

Tipp jetzt. Aber immer noch<br />

heißt der Sieger Polen. Swawek<br />

Karwowski äußert sich nicht<br />

ganz so euphorisch. „1:1 – und<br />

wir kommen nicht weiter“,<br />

meint er. Dass für die Polen das<br />

Turnier nach der Vorrunde zu<br />

Ende ist, glauben die meisten<br />

Saisonarbeiter. Das Vertrauen in<br />

die eigene Mannschaft ist nach<br />

der 0:2-Auftaktniederlage gegen<br />

Ecuador nicht gerade groß. „Wir<br />

waren enttäuscht“, gibt Marek<br />

Ratschiborski zu. Er glaubt auch<br />

nicht, dass die „weißen Adler“,<br />

wie die polnischen Nationalspieler<br />

aufgrund des Adlers im<br />

Staatswappen genannt werden,<br />

mehr als drei WM-Spiele bestreiten.<br />

Einige trauen ihrer<br />

Mannschaft immerhin noch das<br />

Viertelfinale zu.<br />

Ihr Chef Konrad Wohlers<br />

kann sogar begründen, warum<br />

Michael Ballack und Co. heute<br />

Abend als Sieger vom Platz gehen.<br />

„Wir machen jedes Jahr ein<br />

Jetzt auf www.ov-online.de:<br />

��� ���WM<br />

WM<br />

DIREKT DIREKT<br />

Freundschaftsspiel zwischen den<br />

Altherren von BW Langförden<br />

und einer polnischen Auswahl.<br />

Dabei hat bisher immer<br />

Deutschland gewonnen. Warum<br />

soll das heute anders sein?“, fragt<br />

Wohlers. Sein Sohn Pascal, der<br />

mit Schal, Mütze und schwarzrot-goldener<br />

Gesichtsbemalung<br />

eindeutig Farbe bekennt, ist<br />

ebenfalls siegessicher: Deutschland<br />

gewinnt 2:1.“<br />

Die Stärke des deutschen<br />

Teams erkennen die polnischen<br />

Gäste an. Ballack ist allen ein Begriff,<br />

und natürlich Miroslav<br />

Klose, der gebürtige Pole.<br />

„Schnell und gefährlich“ sei der<br />

Bremer Torjäger, meint Marek<br />

Chaberek. Doch alle vorher getroffenen<br />

Aussagen werden heute<br />

Abend zur Makulatur, wenn der<br />

spanische Schiedsrichter Medina<br />

Cantalejo die Partie in Dort-<br />

mund anpfeift. Dann verwandelt<br />

sich die Gerätehalle auf dem<br />

Obsthof Wohlers in einen polnischen<br />

Fanblock. Vor einem großen<br />

Fernseher drücken die Saisonarbeiter<br />

ihrem Team die Daumen.<br />

Konrad Wohlers, seine Frau<br />

Diana und die Söhne Andre und<br />

Pascal schauen sich die Partie im<br />

Wohnzimmer an, um doch noch<br />

so etwas wie Heimspielatmosphäre<br />

zu verspüren.<br />

KlarerVorteil für Polen: Auf dem Obsthof Wohlers in Langförden sind die Fans aus dem Nachbarland eindeutig in der Überzahl.<br />

Nur Diana, Pascal und Konrad Wohlers (rechts) zeigen Flagge für Deutschland. Foto: Kläne<br />

Erster WM-Tag<br />

in Hannover<br />

als große Fete<br />

Hannover/Vechta – Es waren<br />

einige Fußballfreunde aus dem<br />

Kreis Vechta dabei – beim ersten<br />

WM-Spiel in Niedersachsen:<br />

Nach der Partie in Hannover<br />

zwischen Italien und Ghana gab<br />

es noch eine lange Fetennacht in<br />

der Landeshauptstadt. Die Polizei<br />

zog dabei eine positive Bilanz.<br />

Die Nacht zum Dienstag<br />

sei friedlich verlaufen. „Wir hatten<br />

keine Einsätze“, sagte ein Polizeisprecher<br />

am Dienstagmorgen.<br />

Zahlreiche Fans der italienischen<br />

Mannschaft hätten nach<br />

dem 2:0-Sieg bis zum Morgen<br />

durchgefeiert.


20<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

DONNERSTAG, 15. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

Diskussionen<br />

um Fahnen an<br />

Polizeiautos<br />

Hannover/Vechta – Sie sind<br />

klein, schwarz-rot-gold und sie<br />

haben erhebliche Diskussionen<br />

ausgelöst: die Deutschland-Flaggen<br />

an Polizeiautos. Am WM-<br />

Spielort Hannover dürfen die<br />

Fähnchen nicht an den Streifenwagen<br />

flattern. Polizeipräsident<br />

Hans-Dieter Klosa verkündete<br />

ein „klares Nein“ gegen die Fahnen.<br />

Dagegen hatte der oberste<br />

Dienstherr der Polizei in Niedersachsen,<br />

Innenminister Uwe<br />

Schünemann (CDU), erklärt, er<br />

habe grundsätzlich nichts dagegen.<br />

Einen landesweites „Flaggenverbot“<br />

werde es nicht geben,<br />

so Schünemann, am Sonntag<br />

Festredner beim OM-Cup-<br />

Empfang in Mühlen. Solange die<br />

Polizeibeamten „vernünftig“ damit<br />

umgehen, dürfe man „nicht<br />

päpstlicher sein als der Papst“.<br />

In Vechta werden die Polizisten<br />

auf Deutschland-Fahnen an<br />

ihren Dienstautos verzichten.<br />

„Wir behalten die Neutralität“,<br />

sagte Walter Sieveke, Leiter des<br />

Polizeikommissariats Vechta.<br />

Fin Engelmann: 9 Jahre,<br />

Stürmer in der E-Jugend<br />

Frisia Goldenstedt, Kreisauswahlspieler<br />

Jahrgang 1996.<br />

Frage: Jeden Abend gibt’s ein<br />

Spiel um 21.00 Uhr. Darfst<br />

du länger aufbleiben und es<br />

im Fernsehen angucken?<br />

Fin Engelmann: „Nein, nur<br />

bei den interessanten Spielen<br />

darf ich länger aufbleiben<br />

und eine Halbzeit angucken.<br />

Aber nur, wenn ich vorher<br />

auch lieb war, sonst nicht.<br />

Brasilien gegen Kroatien hab’<br />

ich gesehen, bei Deutschland<br />

gegen Polen darf ich auch<br />

länger aufbleiben. Meine<br />

Freunde dürfen auch nicht<br />

alle späten Spiele gucken.“<br />

WM-ZITAT<br />

„Grundsätzlich nicht. Aber<br />

was Ronaldo gezeigt hat,<br />

hätte ich mit meinen 110 Kilo<br />

auch geschafft. Vielleicht<br />

war er wegen der Diskussion<br />

über sein Übergewicht<br />

auch beleidigt.“<br />

Patrick Themann (30), seit acht<br />

Jahren und über 200 Spielen Abwehrrecke<br />

beim Bezirksligisten<br />

Falke Steinfeld, auf die Frage, ob<br />

er beweglicher ist als Brasiliens<br />

Star Ronaldo.<br />

Safari in Zimbabwe verhindert WM-Zwickmühle<br />

Neun ausländische Mitbürger über das erste Spiel ihrer Landsleute und die Atmosphäre in Deutschland<br />

Von Carsten Boning<br />

und Volker Kläne<br />

Vechta – Das erste Drittel der<br />

Fußball-WM ist vorbei, alle 32<br />

Teams haben mindestens einmal<br />

gespielt. Die OV hat bei neun<br />

ausländischen Mitbürgern aus<br />

dem Kreis Vechta nachgefragt,<br />

ob sie mit dem ersten WM-Auftritt<br />

ihrer Landsleute zufrieden<br />

sind und ob das WM-Motto<br />

„Die Welt zu Gast bei Freunden“<br />

auch mit Leben gefüllt wird.<br />

Ian Burgess (41), Groß- und<br />

Außenhandelskaufmann aus<br />

Dinklage, über seine Engländer<br />

und die WM: „Der erste Auftritt<br />

war nicht so gut. Trotz des Sieges<br />

war ich enttäuscht. Wir sollen ja<br />

mit Lampard und Gerrard zwei<br />

der besten Mittelfeldspieler der<br />

Welt haben, die hab’ ich nicht<br />

gesehen. Und die langen Bälle<br />

auf Crouch sind altmodischer<br />

Fußball. So macht’s keinen Spaß,<br />

das zu sehen. Die seriöse englische<br />

Presse ist begeistert von der<br />

WM in Deutschland, sie spricht<br />

von tollen Festen der Fans.“<br />

Per-Olof Lindeskog (62), Zahnarzt<br />

aus Langförden, über seine<br />

Schweden und die WM: „Das 0:0<br />

gegen Trinidad war schon enttäuschend,<br />

aber Deutschland hat<br />

ja gewonnen. Ich hab’ ein gelbblaues<br />

Herz, drücke aber auch<br />

Deutschland fest die Daumen.<br />

Ich bin seit 1966 in diesem tollen<br />

Land. Deutschland präsentiert<br />

sich unglaublich offen, das freut<br />

mich. Ein Achtelfinale Deutschland<br />

gegen Schweden könnte ich<br />

nicht sehen. Da bin ich tief in<br />

Afrika, auf Safari in Zimbabwe.“<br />

Carl Barnard (17), Austauschschüler<br />

aus Boston am Gymnasium<br />

Antonianum Vechta, über<br />

seine Amerikaner und die WM:<br />

„Unsere Mannschaft ist okay,<br />

aber nicht so gut wie Deutschland,<br />

Brasilien oder Portugal. In<br />

Amerika interessieren sich nicht<br />

viele Leute für Fußball. Ich find’s<br />

cool. Alle wollen, dass Deutschland<br />

Weltmeister wird. Das<br />

bringt die Leute zusammen.“<br />

JumpeiTakahashi (20), Auszubildender<br />

aus Vechta, über seine<br />

Japaner und die WM: „Ich bin<br />

gerade in Leipzig und gucke<br />

heute das Spiel Spanien gegen<br />

Ukraine im Stadion. In der Stadt<br />

feiern Spanier und Ukrainer. Ich<br />

war enttäuscht, dass Japan gegen<br />

Australien verloren hat. In der<br />

Gruppe mit Brasilien und Kroatien<br />

musstest du das Spiel gewinnen.<br />

Deshalb hoffe ich jetzt,<br />

dass die Brasilianer sich schon<br />

nach dem Spiel gegen Australien<br />

fürs Achtelfinale qualifiziert haben<br />

und gegen Japan dann mit<br />

der B-Elf antreten.“<br />

Jan Bosma (41), Kraftfahrer<br />

aus Lohne, über seine Niederländer<br />

und die WM: „Ich bin zufrieden<br />

mit unserer jungen<br />

Mannschaft. Sie hat auf Ergebnis<br />

gespielt, nicht auf Schönheit.<br />

Der holländische Fan fängt auch<br />

an, mehr an die Punkte zu denken.<br />

Es wird Zeit, dass wir mal<br />

Weltmeister werden. Warum<br />

nicht jetzt? Auf deutschem Boden<br />

waren wir schon immer gut.<br />

1974 Vize-Weltmeister, 1988 Europameister.<br />

Meiner Meinung<br />

nach sind zu viele WM-Karten<br />

in den Chefetagen gelandet. Dafür<br />

hat jede große Stadt ihre eigene<br />

WM-Party mit Großbildleinwänden.<br />

Das finde ich gut.“<br />

Leo Recchia (30), Eisdielen-<br />

Angestellter aus Vechta, über seine<br />

Italiener und die WM: „Unsere<br />

Mannschaft hat gut gespielt,<br />

und Andrea Pirlo hat ein schönes<br />

Tor gemacht. Wenn wir die-<br />

Forza Italia! Leo Recchia (3. von links) und seine Landsleute präsentieren in einerVechtaer Eisdiele<br />

den exklusiven Italia-Eispokal in den Farben der italienischen Flagge. Foto: Kläne<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

In denWinkel<br />

wie bei Kaka<br />

Marie Brinkmann (8 Jahre) aus<br />

Bakum hat bereits vor derWM<br />

geahnt,dass es tolleTore und<br />

volle Tribünen gibt.<br />

ses Jahr nicht Weltmeister werden,<br />

dann nie mehr. So eine<br />

Mannschaft haben wir noch nie<br />

gehabt. Die WM ist gut organisiert<br />

und die Stimmung ist gut.“<br />

Benjamin Schmelter (29),<br />

Gabelstapler-Fahrer aus Lohne,<br />

über seine Brasilianer und die<br />

WM: „Das erste Spiel war nicht<br />

so berauschend. Aber das war<br />

nur der Auftakt. Natürlich werden<br />

die Brasilianer Weltmeister.<br />

Die spielen den besten Fußball.<br />

Fußball ist da eine Religion. Und<br />

die WM ist eine verrückte Zeit.<br />

Ich habe Familie in Brasilien.<br />

Die redet auch nur von der WM.<br />

Ronaldo hätte ich am liebsten<br />

sofort nach Brasilien geschickt.<br />

Er hat nur rumgestanden. Das<br />

WM-Motto haut hier total hin.<br />

Die Leute sind alle begeistert.“<br />

Etienne Messie (19), Schüler<br />

aus Lohne, über seine Togolesen<br />

und die WM: „Erst war der Trainer<br />

weg, dann wieder da, bald<br />

vielleicht wieder weg, das ist ein<br />

Durcheinander. Am Anfang hat<br />

Togo gut gespielt. Die Gelb-Rote<br />

Karte war entscheidend. Schade.<br />

Aber Togo hat noch die Chance<br />

auf das Achtelfinale.“<br />

Gualter Calado (50), Korrosionsschutzwerker<br />

aus Rechterfeld,<br />

über seine Portugiesen und<br />

die WM: „Ich hatte mir vom ersten<br />

Spiel mehr erwartet, aber<br />

Brasilien war ja auch nicht viel<br />

besser. Schön, dass Figo nochmal<br />

dabei ist. Von der Atmosphäre<br />

in Deutschland bin ich<br />

angenehm überrascht. An unserem<br />

Haus weht die portugiesische<br />

Fahne. Ich hab’ aber auch<br />

eine deutsche Flagge am Auto.“<br />

OV sucht WM-Fotos mit persönlichen Erlebnissen<br />

Leser im Fußballfieber sind zum Mitmachen eingeladen / Schönste Motive werden im Sportteil veröffentlicht<br />

Vechta – Schwarz-rot-goldene<br />

Fähnchen an den Autos, große<br />

Flaggen in den Gärten und an<br />

den Häusern – die WM begeistert<br />

auch die Menschen in unserer<br />

Region. Da wird gegrillt im<br />

Garten, während im Hinter-<br />

grund der Fernseher läuft, da<br />

sitzen die Fans vor großen und<br />

kleinen Fernsehschirmen, um<br />

Klinsi & Co. und ihren Lieblingshelden<br />

auf dem Rasen kräftig<br />

die Daumen zu drücken. Bei<br />

diesen und bei anderen Gelegen-<br />

heiten rund um die Fußball-<br />

Weltmeisterschaft werden auch<br />

Fotos „geschossen“. Die Oldenburgische<br />

Volkszeitung sucht die<br />

schönsten WM-Motive aus der<br />

Region, sie sucht den OV-Leser<br />

als WM-Reporter.<br />

Mailen Sie uns Ihre digitalen<br />

Fotos – ausgenommen solche,<br />

die mit dem Handy entstehen –<br />

von persönlichen WM-Erlebnissen<br />

und garnieren Sie das Ganze<br />

mit ein paar Stichworten zur<br />

Örtlichkeit und den handelnden<br />

Personen. Wir drucken Ihr Foto<br />

(mindestens zwei MB) kostenlos<br />

ab: Sie sind unser OV-Reporter<br />

im WM-Fieber. Die Mail-Adresse<br />

lautet: sport@ov-online.de.<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Schnappschüsse.


24<br />

FREITAG, 16. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

MC DONALD’S - TIPP<br />

18 Punkte<br />

Reimund Bohmann (Osnabrück)<br />

Mareike Schmies (Vörden)<br />

16 Punkte<br />

H. Büssing (Vechta)<br />

Elisabeth Kümmel (Holdorf)<br />

Rita Schmedes (Vechta)<br />

Dirk Völkerding (Holdorf)<br />

Marcus Fennig (Vechta)<br />

Stefanie Nuxoll (Dinklage)<br />

Tim Geerken (Vechta)<br />

Carsten Endemann (Deindrup)<br />

Jürgen Hörstmann (Dinklage)<br />

Rita Muhle (Langförden)<br />

Marcel Mucker (Lutten)<br />

Rainer Burwinkel (Dinklage)<br />

W. Hummel-Willeke (Vechta)<br />

Lukas Többen (Dinklage)<br />

Tobias Gohmann (Damme)<br />

G. Varnhorn (Vechta)<br />

Alexander Bergmann (Osterfeine)<br />

Henning Grünloh (Dinklage)<br />

15 Punkte<br />

Marlies Vagedes (Rieste)<br />

Anke Jacob (Osterfeine)<br />

Dirk Burwinkel (Dinklage)<br />

Alfons Wübbelmann (Damme)<br />

Michael Bramlage (Visbek)<br />

Burkhard Fangmann (Carum)<br />

Christian kl. Holthaus (Cuxhaven)<br />

Monika Kühling (Vechta)<br />

Dietmar Fangmann (Lohne)<br />

Stephanie Schlömer (Lutten)<br />

Jutta Sieveke (Vechta)<br />

Helmut Völkerding (Holdorf)<br />

Hans-Werner Amberge (Visbek)<br />

Gottfried Seelhorst (Dinklage)<br />

Peter Westerhoff (Lohne)<br />

Barbara in der Wiesche (Dinklage)<br />

Sonja Hohnhorst (Visbek)<br />

Siegfried Fischer (Holdorf)<br />

Johannes Kohl (Lutten)<br />

Andreas Buchmann (Vechta)<br />

Andrea Hausfeld (Dinklage)<br />

Michael Klingenberg (Vechta)<br />

Manfred Borgerding (Lohne)<br />

Sebastian Wolke (Lohne)<br />

Sophia Middelbeck (Lutten)<br />

Werner Kathe (Lohne)<br />

Matthias Landwehr (Holdorf)<br />

David Bröring (Lohne)<br />

Jens Osterhoff (Garching)<br />

Kevin Küper (Vechta)<br />

Benno Orschulik: 13<br />

Jahre, Mittelfeld, D-Jugend SV<br />

Holdorf, Mitglied im DFB-<br />

Stützpunkt Mühlen (Jg. 1993).<br />

Frage: Wie hat Dir das Spiel<br />

der deutschen Nationalelf gegen<br />

Polen gefallen?<br />

Benno Orschulik: „Die erste<br />

Halbzeit war gut, leider gab’s<br />

kein Tor für Deutschland. In<br />

der zweiten Halbzeit lief das<br />

Spiel erst nur von Strafraum<br />

zu Strafraum. Das war nicht<br />

so gut. Die letzten zehn Minuten<br />

waren dann super. Die<br />

Gelb-Rote Karte war gut. Als<br />

Odonkor kam, wurde das<br />

Spiel besser. Der ist schnell.<br />

Er hat das Tor toll vorbereitet.<br />

Das hat Klinsmann richtig<br />

gemacht, dass er Odonkor<br />

mitgenommen hat.“<br />

Aus dem Bauch heraus in die Tipp-Doppelspitze<br />

Zweite Auswertung beim McDonald’s-WM-Tipp: Reimund Bohmann und Mareike Schmies führen mit 18 Punkten<br />

Vechta (cb) – Der DFB hat sie,<br />

der McDonald’s-WM-Tipp der<br />

OV-Sportredaktion hat sie nun<br />

auch: die Doppelspitze. Nach<br />

der zweiten Auswertung von insgesamt<br />

3942 Tippzetteln liegen<br />

Reimund Bohmann aus Osnabrück<br />

und Mareike Schmies aus<br />

Vörden mit jeweils 18 Punkten<br />

gleichauf an der Spitze des riesigen<br />

Rankings. Es folgen 18 Tipper<br />

mit 16 Punkten, 30 Tipper<br />

mit 15 Zählern sowie 76 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

mit 14 Punkten.<br />

Gestern wurden fünf weitere<br />

Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />

die beim 6. OV-Tippwettbewerb<br />

der McDonald’s-Restaurants<br />

Holdorf, Vechta und Diepholz<br />

getippt werden mussten,<br />

ausgewertet. Es handelt sich da-<br />

bei um die Partien Deutschland<br />

- Polen (1:0), Italien - Ghana<br />

(2:0), Brasilien - Kroatien (1:0),<br />

Frankreich - Schweiz (0:0) und<br />

Spanien - Ukraine (4:0). Wichtiger<br />

Hinweis: Die gestrige Partie<br />

der deutschen Gruppe zwischen<br />

Ecuador und Costa Rica (3:0) ist<br />

aus organisatorischen Gründen<br />

nicht im aktuellen Ranking berücksichtigt.<br />

Dieses Spiel ist erst<br />

beim nächsten Auswertungsmarathon<br />

am Sonntag dran. Der<br />

aktuelle Zwischenstand beinhaltet<br />

neun von 20 Spielen.<br />

Reimund Bohmann und Mareike<br />

Schmies stehen also kurz<br />

vor der Halbzeit-Meisterschaft.<br />

Sie haben auf jeden Fall gute<br />

Karten, sich für die Top-60-Endrunde<br />

zu qualifizieren. In dieser<br />

EndrundegehtesumPreisein<br />

der Gesamthöhe von über 2000<br />

Euro. Allein der Sieger erhält 600<br />

Euro. Es kann aber noch so viel<br />

passieren, und die Liste der ambitionierten<br />

Verfolger ist lang.<br />

„Ehrlich gesagt, weiß ich gar<br />

nicht mehr, was ich wo getippt<br />

habe. Ich hab’ den Tippzettel aus<br />

dem Bauch heraus ausgefüllt<br />

und sofort weggeschickt, ohne<br />

mir meine Tipps zu notieren. Ist<br />

auch ganz gut so, da kann ich die<br />

Spiele entspannt anschauen. Ich<br />

lasse mich überraschen, ob’s<br />

nach der Vorrunde für die Top<br />

60 reicht“, erzählt Bohmann.<br />

Der 46-jährige gebürtige Langfördener<br />

und frühere Fußballer<br />

von BW Langförden nimmt<br />

auch am Tippspiel in seiner Fir-<br />

ma teil. „Da werden alle Spiele<br />

getippt, im Moment bin ich da<br />

Siebter“, erzählt Bohmann, der<br />

seit 1982 in Osnabrück lebt.<br />

SeinePartnerininderTipp-<br />

Doppelspitze ist noch Schülerin.<br />

Mareike Schmies ist 13 Jahre alt<br />

und spielt Fußball bei BS Vörden.<br />

„Wir sind zurzeit acht Mädchen<br />

und hoffen, dass wir bald<br />

eine richtige Mädchen-Mannschaft<br />

gründen können“, sagt die<br />

junge WM-Expertin, die gestern<br />

elf von 15 möglichen Punkten<br />

holte. In der Familie Schmies<br />

wurden vier Tippzettel ausgefüllt.<br />

Mareike („Ich hab’ alles<br />

selbst getippt“) ist im Moment<br />

die Nummer eins. Sie sagt: „Die<br />

deutsche Mannschaft kriegt das<br />

hin, wir werden Weltmeister.“<br />

Jubel und Trubel im Lohner Estadio de la Palma<br />

Stefan Frilling hat sich eine eigeneTribüne in den Garten gebaut und schaut mit Freunden und Nachbarn WM<br />

Von Andreas Hausfeld<br />

Lohne – In immer größer werdenden<br />

Menschenmengen feiern<br />

die Fußballfreunde die WM-<br />

Spiele. Aber es geht auch im kleineren<br />

Kreis. Zum Beispiel bei<br />

Stefan Frilling in Lohne – auf<br />

der selbstgebauten Tribüne im<br />

„Estadio de la Palma“.<br />

Rund 30 Gäste sind beim<br />

Deutschland-Spiel gegen Polen<br />

dabei und bejubeln den zweiten<br />

Coup der Klinsmänner. „Jetzt<br />

geht’`s durch bis zum Finale“,<br />

verkündet der Gastgeber nach<br />

dem Siegtor von Oliver Neuville,<br />

das er und seine Freunde und<br />

Nachbarn enthusiastisch feiern.<br />

Das „Estadio de la Palma“ im<br />

Garten seines schmucken, im<br />

Florida-Stil erbauten Hauses in<br />

der Wangerooger Straße ist<br />

wahrlich eine gediegene Fußball-Oase.<br />

Frilling, handwerklich<br />

versierter Mitinhaber des Küchenzentrums<br />

Steinfeld, hat in<br />

Eigenarbeit aus Holz, Kunststoff<br />

(so genannte Schweineroste)<br />

und aus Kettcar-Sitzen eine Tribüne<br />

mit 16 Plätzen gebaut. Frilling<br />

erzählt: „Entstanden ist das<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

durch eine Wette mit meinem<br />

Nachbarn um ein Fass Bier.“<br />

Überwiegend samstags bastelte<br />

er dann an der Tribüne. Dazu<br />

gehören auch sieben VIP-Plätze<br />

OV präsentiert<br />

WM-Tipp<br />

WM-Tipp<br />

Holdorf - Vechta<br />

Diepholz<br />

(rustikales Gartenmobiliar nah<br />

am 16:9-Fernseher) sowie 10<br />

Stehplätze (mit Stehtischen).<br />

Vor dem Anstoß des Polen-<br />

Spiels erheben sich alle Gäste bei<br />

der Nationalhymne, danach<br />

werden noch schnell Bratwürstchen<br />

und kalte Getränke aufgenommen.<br />

Es gibt sogar Eintrittskarten,<br />

die Frilling auf der Rück-<br />

Estadio de la Palma, Lohne,Wangerooger Straße:Die Fußballfans beiTribünen-Gastgeber Stefan<br />

Frilling (vorne Mitte, in Shorts) beim Spiel am Mittwochabend gegen Polen. Foto: hvo<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Hoffentlich<br />

nichts Ernstes<br />

Bei derWM gibt’s leider das eine<br />

oder andere Foul,das die<br />

Schiedsrichter bestrafen müssen.Sophia<br />

Niehaus (10 Jahre)<br />

ausVisbek drückt dem deutschen<br />

Spieler die Daumen,damit<br />

er schnell wieder fit wird.<br />

seite seiner Firmen-Visitenkarte<br />

beschriftet hat: Ein VIP-Platz<br />

kostet fünf Euro, der Tribünensitz<br />

2,50, ein Stehplatz macht einen<br />

Euro, dazu gibt’s noch „billige<br />

Plätze“ am Rand der mit einer<br />

Kunststoffplane überdachten<br />

Veranda – für 50 Cent.<br />

„Gegen Costa Rica waren natürlich<br />

noch mehr da, weil es ein<br />

Freitagabend war, es ging dann<br />

auch bis morgens um fünf“, verrät<br />

Frilling. Als gegen Polen partout<br />

kein Tor fallen will, ruft<br />

Ingrid Niehues aus: „In der 90.<br />

Minute machen wir noch das<br />

1:0!“ Auf einem der VIP-Plätze<br />

hält Ex-Schützenkönig Stefan<br />

Fischer dagegen – und verliert<br />

mit Neuvilles goldenem Tor ein<br />

Fass Bier. Das rollt dann beim<br />

nächsten Spiel gegen Ecuador<br />

ins Estadio. Aber erst wird dieser<br />

Sieg noch gebührend gefeiert.<br />

Der Spaß steht natürlich<br />

obenan. Das Geld, das aus Eintritt<br />

und Verzehr übrig bleibt,<br />

geht an die Lohner Tafel, die Bedürftigen<br />

hilft. Frilling und<br />

Freunde hoffen, vorher noch<br />

fünf Deutschland-Spiele gemeinsam<br />

zelebrieren zu können.


22<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

SAMSTAG, 17. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

Kulturbahnhof<br />

bietet zur WM<br />

Buchlesung an<br />

Neuenkirchen (cb) – Zwei<br />

Live-Übertragungen der deutschen<br />

WM-Spiele hat der KulturbahnhofNeuenkirchen-Vörden<br />

bereits erlebt, eine dritte<br />

folgt am nächsten Dienstag (20.<br />

Juni). Zwei Tage danach wird’s<br />

dann etwas ruhiger in der renovierten<br />

WM-Arena. Der Grund:<br />

Der Kulturbahnhof bietet am<br />

Donnerstag (22. Juli) eine Buchlesung<br />

an. Autor Ralph Gehrke<br />

aus Fürstenau wird aus seinem<br />

Roman „Verspielt“ vorlesen.<br />

Der Roman erzählt von einem<br />

jungen Mann namens Roland,<br />

der in frühester Jugend<br />

vom Fußballfieber gepackt wird.<br />

Der Leser verfolgt dessen Weg<br />

durch bewegte Jugendjahre in<br />

Bremerhaven, begleitet ihn auf<br />

aberwitzigen Reisen zu großen<br />

Spielen. Und die „Bremer Brücke“<br />

in Osnabrück, nicht nur jedem<br />

Fan vom VfL Osnabrück<br />

ein Begriff, wird zum Glücksrefugium,<br />

in dem Roland das Auf<br />

und Ab zwischen Arbeitsamt<br />

und Hochschule für die Länge<br />

eines Spiels vergessen kann. Beginn<br />

der Lesung: 20.00 Uhr.<br />

WM-Clique tourt im Kult-Bus durch Deutschland<br />

Von München über Hamburg bis Berlin in einem 1986er-Bully / Kurzer Stop bei Peter Brockmann inVechta<br />

Von Volker Kläne<br />

Vechta – Franz Beckenbauer<br />

braucht einen Hubschrauber, eine<br />

Gruppe von Fußball-Fans aus<br />

Siegen schafft es mit einem alten<br />

VW-Bulli Jahrgang 1986. Mit<br />

unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

reisen der „Kaiser“ und die<br />

Clique aus dem Siegerland während<br />

der WM kreuz und quer<br />

durch das Land und besuchen so<br />

viele Spiele, Stadien und Städte<br />

wie möglich. Aufmerksamkeit<br />

erregen beide Parteien: Beckenbauer<br />

als Lichtgestalt des deutschen<br />

Fußballs, und die Siegener<br />

mit ihrem WM-Kult-Bus. Der<br />

machte auch kurz in Vechta Halt.<br />

In Schwarz-Rot-Gelb sticht<br />

jedem das Gefährt (Kennzeichen:<br />

Siegen – WM 1954) ins Auge.<br />

Der Schriftzug an den Seiten verbindet<br />

Nostalgie und Traum.<br />

„Das Wunder von Ber(li)n“ bezieht<br />

sich auf den ersten deutschen<br />

WM-Titel im Jahr 1954 in<br />

Bern und den erhofften Triumph<br />

in Berlin am 9. Juli. Die Hauptstadt<br />

ist am Finaltag auch das<br />

letzte Ziel der Gruppe um Martin<br />

Bräuer, Tobias Josche und<br />

Markus Schneider. Die drei gehören<br />

zu einem Quintett, dem<br />

die Idee mit dem WM-Bus zuzuschreiben<br />

ist. Die anderen beiden<br />

weilen auf Mallorca, stoßen aber<br />

später dazu. Auf ihrem Weg von<br />

Stadt zu Stadt nehmen die Siegener<br />

Freunde mit, die Karten für<br />

Partien in den jeweiligen Spielorten<br />

haben. So wie Peter Brockmann<br />

(ehemals Czeszak), der in<br />

Vechta miteinsteigt. Der Ex-Torwart<br />

von BW Lohne hat Karten<br />

für die Partie Ecuador - Costa<br />

Rica in Hamburg.<br />

Brockmann war mit der WM-<br />

Clique zuvor schon in München<br />

beim Eröffnungsspiel. Im Vorfeld<br />

des 4:2 über Costa Rica fielen<br />

Brockmann und Co. sogar dem<br />

deutschen Nationalteam auf. Sie<br />

folgten dem DFB-Bus auf der<br />

Autobahn vom Flughafen bis<br />

zum Hilton-Hotel in München<br />

und fuhren eine Zeit lang auf<br />

gleicher Höhe. Michael Ballack,<br />

Sebastian Kehl und andere DFB-<br />

Kicker hoben den Daumen. Die<br />

SI - WM 1954 lautet das Kennzeichen des WM-Busses. Das<br />

Wunder von Bern darf sich auch nach dem Geschmack von Peter<br />

Brockmann (oben) in Berlin gerne wiederholen. Foto: Kläne<br />

Polizei unterband nach ein paar<br />

Sekunden die Parallel-Fahrt.<br />

Beim Hilton-Hotel waren die<br />

Nationalspieler dann schnell verschwunden.<br />

Also stürzten sich<br />

die Journalisten von Zeitung, Ra-<br />

DieWelt in der Schule: Die Dammer Realschüler haben zweiWM-Spezial-Karten gefertigt.Wie<br />

man sieht, steckte viel Arbeit darin – die sich aber gelohnt hat. Foto: hvo<br />

dio und TV auf die jungen Männer<br />

mit dem auffälligen Bus.<br />

„Wir mussten viele Interviews<br />

geben. Da waren wir etwas überfordert“,<br />

gibt Martin Bräuer zu.<br />

Er ist nebenbei Volunteer bei<br />

Partien in Dortmund, eigentlich<br />

fürs Ticketing zuständig. „Aber<br />

wenn du dich geschickt anstellst,<br />

kommst du auch ins Stadion.<br />

Beim Spiel Deutschland - Polen<br />

war ich in der dritten Reihe“, erzählt<br />

Bräuer. Karten für jedes<br />

Spiel haben die Siegener natürlich<br />

nicht. Jeder, der mitfährt und<br />

kein Ticket hat, fährt zum Fan-<br />

Fest und schaut die Partien auf<br />

der Leinwand. Die Nacht verbringen<br />

die Bus-Reisenden im Fahrzeug,<br />

Zelt oder bei Bekannten.<br />

Vom Fan-Fest in Hamburg<br />

auf dem Heiligengeistfeld ist die<br />

Truppe begeistert. „Das beste -<br />

noch vor München“, urteilt<br />

Martin Bräuer. München, Dortmund,<br />

Köln, Schalke und Hamburg<br />

haben die Siegener auf ihrer<br />

Busreiseroute schon abgehakt.<br />

Leipzig, Frankfurt und<br />

Berlin folgen. Ein Pensum, dem<br />

Franz Beckenbauer Anerkennung<br />

zollen würde. Der „Kaiser“<br />

hat es in Hotel und Hubschrauber<br />

vergleichsweise bequem.<br />

Bilder und Infos unter<br />

www.weltmeisterbus.de<br />

Die WM auf zwei Karten<br />

Dammer Schüler informieren über Nationen<br />

Damme (vk) – Trinidad und<br />

Tobago, wo liegt das eigentlich?<br />

Diese Frage beantworteten sich<br />

die Dammer Realschüler selbst.<br />

Der Wahlpflichtkurs Erdkunde<br />

der Jahrgangsstufe 6 fertigte eine<br />

Fußball-WM-Weltkarte an, die<br />

Informationen über alle 32 <strong>Teil</strong>nehmerländer<br />

enthält.<br />

Die Schüler bastelten die 32<br />

Nationalflaggen, die durch einen<br />

roten Faden mit dem jeweiligen<br />

Land auf der Karte verbunden<br />

sind. Besonders schwierig anzufertigen<br />

war die Fahne Saudi-<br />

Arabiens. Doch Shahin Toka löste<br />

diese Aufgabe künstlerisch<br />

weltmeisterlich.<br />

In der Pausenhalle hängt die<br />

Spezial-Karte nun, damit sich al-<br />

le Mitschüler darüber informieren<br />

können, wo etwa die Ecuadorianer<br />

herkommen. Sie spielen<br />

am kommenden Dienstag bekanntlich<br />

gegen Deutschland um<br />

den Gruppensieg. Auf einer<br />

Deutschlandkarte haben die Realschüler<br />

außerdem die Spielorte<br />

mit den Fotos der herrlichen Stadien<br />

gekennzeichnet.<br />

Auch das Motto der WM haben<br />

die Sechstklässler in ihre<br />

Schule getragen: „Die Welt zu<br />

Gast bei Freunden“ steht in großen<br />

Lettern an der Wand. Gespannt<br />

sind die Jungen und Mädchen,<br />

wie die Weltmeisterschaft<br />

weiterläuft. Sicher ist: Die Schule<br />

rückt in dieser Zeit manchmal in<br />

den Hintergrund.<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Hubertus Blömer: 11<br />

Jahre, Stürmer in der E-Jugend<br />

von GW Mühlen, Kreisauswahl<br />

Jahrgang 1995.<br />

Frage: Beim OM-Cup werden<br />

am Samstagabend zwei<br />

WM-Spiele gezeigt. Schaust<br />

du dir die Spiele im Festzelt<br />

an oder wird weiter gebolzt?<br />

Hubertus Blömer: „Ich guck’<br />

mir beide Spiele an, aber in<br />

der Halbzeit spielen wir bestimmt<br />

weiter. Bei Italien finde<br />

ich Totti gut. Bei Tschechien<br />

ist Pavel Nedved mein<br />

Lieblingsspieler. Er ist cool,<br />

er hat die gleiche Frisur wie<br />

ich. In Mühlen hab’ ich den<br />

Spitznamen Pavel. Wegen der<br />

langen Haare. Totti hat seine<br />

langen Haare nicht mehr. Ich<br />

schneide sie nicht ab. Kurze<br />

Haare stehen mir nicht.“<br />

WM-ZITAT<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Torfestival<br />

mit Goleo<br />

Brasilien und Portugal liefern<br />

sich im Kunstwerk von Maaza<br />

Cabezas (9 Jahre) aus Steinfeld<br />

ein packendes Schützenfest –<br />

da kommen „Goleo“ und sein<br />

sprechender Kumpel „Pille“<br />

aus dem Staunen nicht raus.<br />

„Leider nicht,ich muss mich<br />

auf meine Füße verlassen.“<br />

Andreas Blömer von GW Mühlen,<br />

Chef der OM-Cup-Organisationscrew,<br />

auf die Frage, ob er<br />

am Wochenende wie Franz Beckenbauer<br />

per Hubschrauber<br />

von Spiel zu Spiel fliegt. Beim<br />

OM-Cup finden 407 Spiele statt.


20<br />

MONTAG, 19. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

MC DONALD’S - TIPP<br />

25 Punkte<br />

Reimund Bohmann (Osnabrück)<br />

24 Punkte<br />

Michael Klingenberg (Vechta)<br />

Anke Jacob (Osterfeine)<br />

23 Punkte<br />

Rita Schmedes (Vechta)<br />

22 Punkte<br />

Jens Osterhoff (Garching)<br />

21 Punkte<br />

Kerstin Ortmann (Dinklage)<br />

Mareike Glogner (Steinfeld)<br />

Michaela Kohl (Visbek)<br />

Mark Schumacher (Dinklage)<br />

Daniel Hausendorf (Steinfeld)<br />

Ursula Horstmann (Mühlen)<br />

Dunja Hillebrand (Diepholz)<br />

Sönke Ahlrichs (Vechta)<br />

Birgit Wessel (Vechta)<br />

Andreas Reinke (Visbek)<br />

Kevin Küper (Vechta)<br />

Daniel Bröring (Lohne)<br />

Sonja Hohnhorst (Visbek)<br />

Stephanie Schlömer (Lutten)<br />

Jürgen Hörstmann (Dinklage)<br />

Carsten Endemann (Deindrup)<br />

Tim Geerken (Vechta)<br />

Heinrich Büssing (Vechta)<br />

Mareike Schmies (Vörden)<br />

20 Punkte<br />

Annika Klee (Langenberg)<br />

Beate Adler (Visbek)<br />

Jakob Dick (Damme)<br />

Norbert Rechtien (Vörden)<br />

Christian Menke (Dinklage)<br />

Heide Pieper (Damme)<br />

Bastian Kathmann (Dinklage)<br />

Michael Wessel (Neuenkirchen)<br />

Anna Grieshop (Lohne)<br />

Herbert Olberding (Mühlen)<br />

Arno Scheper (Steinfeld)<br />

Maria Sandermann (Lohne)<br />

Karina Rolfsen (Damme)<br />

Thomas Trenkamp (Mühlen)<br />

Jannis Südkamp (Dinklage)<br />

Reinhold Freking (Osterfeine)<br />

Christian Muhle (Langförden)<br />

Werner Kathe (Lohne)<br />

Andreas Buchmann (Vechta)<br />

Jutta Sieveke (Vechta)<br />

Burkhard Fangmann (Carum)<br />

Henning Grünloh (Dinklage)<br />

Alexander Bergmann (Osterfeine)<br />

Tobias Gohmann (Damme)<br />

Lukas Többen (Dinklage)<br />

Rainer Burwinkel (Dinklage)<br />

Marcel Mucker (Lutten)<br />

Rita Muhle (Langförden)<br />

Stefanie Nuxoll (Dinklage)<br />

19 Punkte<br />

Werner Middelbeck (Vechta)<br />

Franz Meyer (Steinfeld)<br />

Andrea Assmann (Damme)<br />

Katharina Schröder (Damme)<br />

Adelheid Asbrede (Steinfeld)<br />

Lisa Nordlohne (Lohne)<br />

Kurt Janssen (Lohne)<br />

Werner Karl (Lohne)<br />

Linna Zielasko (Lohne)<br />

Antje kl. Holthaus (Vechta)<br />

Olaf Berkensträter (Lohne)<br />

Rainer Hoffmann (Vechta)<br />

Christoph Berens (Damme)<br />

Matthias Kissner (Lohne)<br />

Hans-Josef Mertens (Steinfeld)<br />

Martin Zimmermann (Oldenburg)<br />

Andre Osterhoff (Vechta)<br />

Michael Pulsfort (Bakum)<br />

Wolfgang Kumnick (Dinklage)<br />

Martin Arlinghaus (Lohne)<br />

Peter Frank (Ueckermünde)<br />

Andre Lindemann (Osnabrück)<br />

Ulla Kliesch (Vechta)<br />

Bernd Rießelmann (Lohne)<br />

Heinrich Gerken (Schneiderkrug)<br />

Stefan Müller (Eydelstedt)<br />

Norbert Espelage (Dinklage)<br />

Andreas Thede-Schwarz (Twistr.)<br />

Manfred Rosenau (Visbek)<br />

Andreas Kaehler (Vechta)<br />

Chrissi Espelage (Dinklage)<br />

Jörn Middelbeck (Vechta)<br />

Kerstin Grieshop (Lohne)<br />

Stefan Trimpe (Holdorf)<br />

Georg Ortmann (Vechta)<br />

Andre Ellmann (Vechta)<br />

Hendrik Spille (Bakum)<br />

Gertrud Kampers (Holdorf)<br />

Clementine Bornhorst (Dinklage)<br />

Sarah Wübbeler (Goldenstedt)<br />

Monika Kalvelage (Dinklage)<br />

Marcus Fennig (Vechta)<br />

Elisabeth Kümmel (Holdorf)<br />

Matthias Landwehr (Holdorf)<br />

Sophia Middelbeck (Lutten)<br />

Sebastian Wolke (Lohne)<br />

Manfred Borgerding (Lohne)<br />

Andrea Hausfeld (Dinklage)<br />

Siegfried Fischer (Holdorf)<br />

Barbara in der Wieschen (Dinklage)<br />

Monika Kühling (Vechta)<br />

Gerhard Varnhorn (Vechta)<br />

W. Hummel-Willeke (Vechta)<br />

Schmuckstück mit Dinklager Know-how<br />

Mitarbeiter der Firma Hilgefort schauen genau zu, wenn imWM-Stadion Leipzig gespielt wird<br />

Dinklage (cb) – Es ist ein echtes<br />

Schmuckstück. Nicht riesig, aber<br />

groß genug, um zu begeistern.<br />

Und es ist die Verbindung aus<br />

Moderne und Tradition. Die Rede<br />

ist vom Zentralstadion Leipzig.<br />

Drei Spiele der Fußball-WM<br />

haben dort bislang stattgefunden.<br />

Die Mitarbeiter der Firma<br />

Hilgefort GmbH Anlagenkomponenten-<br />

und Apparatebau aus<br />

Dinklage dürften bei diesen<br />

Spielen besonders genau hinge-<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

Bohmann dankt Ecuador für Platz eins<br />

McDonald’s WMTipp: Spitzenreiter wusste um die Stärke des deutschen Widersachers<br />

Vechta (vk) – Reimund Bohmann<br />

hat die alleinige Führung<br />

erobert, hinter ihm spitzt sich der<br />

Kampf um die Endrundenplätze<br />

zu. Das ergab die dritte Auswertung<br />

von 3942 Tippzetteln beim<br />

McDonald’s-WM-Tipp der OV-<br />

Sportredaktion. Der aus Langförden<br />

stammende Osnabrücker<br />

Bohmann (25 Punkte) verdankt<br />

ausgerechnet Ecuador, dem harten<br />

Konkurrenten der deutschen<br />

Elf, den Platz an der Sonne. Das<br />

3:0 der Südamerikaner gegen<br />

Costa Rica hatte er auf seinem<br />

Tippzettel stehen. Auch hinter<br />

Bohmann erwiesen sich viele<br />

Tipper als wahre Fußball-Experten.<br />

Das Preisgeld in Höhe von<br />

2000 Euro – 600 für den Sieger –<br />

will nicht leicht verdient sein.<br />

OV präsentiert<br />

WM-Tipp<br />

WM-Tipp<br />

Holdorf - Vechta<br />

Diepholz<br />

sehen haben, denn im Stadiondach<br />

steckt ihr Know-how.<br />

Der gesamte äußere Ringträger<br />

in der für über 90 Millionen<br />

Euro neu gebauten WM-Arena<br />

wurde in Dinklage hergestellt.<br />

„Über 800 Tonnen Stahl haben<br />

wir verarbeitet. Es handet sich<br />

um eine Rohrknotenkonstruktion“,<br />

erzählt Frank Baumfalk,<br />

technischer Leiter bei der Hilgefort<br />

GmbH. Das geschwungene,<br />

spektakuläre Dach ist das prä-<br />

Neben der Partie Ecuador -<br />

Costa Rica brachten auch die<br />

Spiele England - Trinidad & Tobago<br />

(2:0), Mexiko - Angola (0:0)<br />

und Portugal - Iran (2:0) vielen<br />

Tippern einen warmen Punkteregen.<br />

Die zweitplatzierte Anke Jacob<br />

aus Osterfeine (24 Punkte)<br />

landete drei Volltreffer. Sogar das<br />

0:0 Angolas gegen die favorisierten<br />

Mexikaner sagte sie vorher.<br />

Sie teilt sich Rang zwei mit Michael<br />

Klingenberg aus Vechta, der<br />

ebenfalls drei Richtige hatte. Unter<br />

anderem wusste auch er bereits<br />

vor der WM, dass mit Ecuador<br />

zu rechnen ist und trug ein<br />

3:0 für die Südamerikaner ein.<br />

Die ehemalige Führende Mareike<br />

Schmies aus Vörden dagegen<br />

hatte nicht so viel Glück. Sie<br />

gende Merkmal des neuen Leipziger<br />

Stadions, das exakt an der<br />

Stelle des 1956 eingeweihten alten<br />

Zentralstadions entstand.<br />

Der Wall rund um das Stadion<br />

erinnert an die Vergangenheit in<br />

Leipzig – an die alte Arena mit<br />

100 000 Plätzen. Das Tragwerk<br />

des neuen Stadiondachs besteht<br />

aus zwei seilunterspannten Bogenbindern,<br />

die auf über 202<br />

m Länge das Stadion stützenfrei<br />

in Längsrichtung überspannen.<br />

Ein Schmuckstück: Das WM-Stadion Leipzig fasst 43 000 Zuschauer. Foto: dpa<br />

sagte drei Mal den richtigen Sieger<br />

voraus, allerdings mit dem<br />

falschen Ergebnis. Trotzdem liegt<br />

sie mit 21 Punkten gut im Rennen.<br />

Vor ihr liegen die viertplatzierte<br />

Rita Schmedes (23/Vechta)<br />

und der im Münchner Stadtteil<br />

Garching lebende, aus Mühlen<br />

stammende Jens Osterhoff (22).<br />

Die gestrige Partie Brasiliens<br />

gegen Australien konnte noch<br />

nicht berücksichtigt werden. Damit<br />

steht die Auswertung von<br />

sieben Vorrunden-Tipps noch<br />

aus, ehe die <strong>Teil</strong>nehmer an der<br />

Top-60-Endrunde feststehen.<br />

Die Kracher Argentinien - Niederlande<br />

und Italien - Tschechien<br />

sowie das Gruppenfinale<br />

Deutschland - Ecuador können<br />

noch Bewegung ins Feld bringen.<br />

„Die Spannweite ist gigantisch“,<br />

sagt Baumfalk. Allein 200 Tonnen<br />

Stahlseile wurden verarbeitet.<br />

Baumfalk spricht von einer<br />

„geometrisch sehr anspruchsvollen<br />

Aufgabe“. Der 39-Jährige<br />

weiter: „Es ging nur Schritt für<br />

Schritt. Erst wurden Schablonen<br />

gebaut, dann gab’s die Passproben.<br />

Wir haben die Einbausituationen<br />

im Werk simuliert.“<br />

Für den gesamten Ringträger<br />

wurden insgesamt 32 Segmente<br />

gebaut. Die Herstellung war eine<br />

Sache, der Transport nach Leipzig<br />

eine andere. „Es war ein<br />

enorm hoher logistischer Aufwand“,<br />

sagt Baumfalk. Schließlich<br />

musste noch die Lackierung<br />

in Halle berücksichtigt werden.<br />

Jedes einzelne Segment wurde<br />

per Schwertransport mit Überbreite<br />

gen Osten gebracht. Insgesamt<br />

vier Monate dauerte das<br />

Dinklager Dach-Projekt in Leipzig.<br />

Mit dem Ergebnis ist Baumfalk<br />

sehr zufrieden. Schon mehrfach<br />

hat er die Leipziger Arena<br />

in Augenschein genommen. „Es<br />

ist schön geworden“, erklärt er.<br />

Auch die Sitzschalen, die in der<br />

Sonne in Blau und Türkis leuchten,<br />

sind ein optisches Highlight.<br />

Das vierte WM-Vorrundenspiel<br />

in Leipzig findet am Mittwoch<br />

statt – Iran trifft auf Angola.<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Simon Bothe: 14 Jahre,<br />

Stürmer in der C-Jugend des<br />

VfL Oythe, Mitglied im DFB-<br />

Stützpunkt Mühlen (Jg. 1991).<br />

Frage: England oder Schweden<br />

– wer würde uns im Achtelfinale<br />

besser liegen?<br />

Simon Bothe: „Ich glaub, dass<br />

die Engländer stärker sind.<br />

Das würde sehr schwer werden,<br />

obwohl sie bislang noch<br />

nicht so überzeugt haben.<br />

Aber die Flanken von Beckham<br />

sind ganz stark, und gute<br />

Stürmer hat England auch.<br />

Die Schweden haben bisher<br />

nicht so gut gespielt. Die liegen<br />

uns bestimmt etwas besser.<br />

Aber egal, welcher Gegner<br />

im Achtelfinale kommt,<br />

wir gewinnen sowieso.“<br />

WM-ZITAT<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Hallo,jetzt<br />

spiel’ mich an<br />

Die „11“ dribbelt mal wieder,<br />

die „3“ will mitmachen ,die „9“<br />

steht völlig frei –Anne Marie<br />

Koch (9 Jahre) aus Damme hat<br />

diese Angriffsszene gemalt.<br />

„Bei der WM gibt’s die<br />

Hymnen vom Band, hier<br />

spielt noch eine richtige Kapelle.<br />

Und bei der WM muss<br />

man im Stadion Budweiser<br />

trinken, hier gibt’s richtiges<br />

Bier.“<br />

Niedersachsens Innenminister<br />

Uwe Schünemann am Sonntag<br />

beim OM-Cup-Empfang in<br />

Mühlen zu den Vorzügen des<br />

OM-Cups im Vergleich zur Fußball-Weltmeisterschaft.


20<br />

FUSSBALL-<br />

FUSSBALL-WM WM 2006<br />

DIENSTAG, 20. JUNI 2006 OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG<br />

<strong>Teil</strong> drei<br />

der großen<br />

WM-Feste<br />

Vechta (cb) – Zum dritten Vorrundenspiel<br />

der deutschen Fußball-Nationalmannschaft<br />

wird es<br />

am heutigen Dienstag (20. Juni)<br />

wieder viele WM-Feste im Kreis<br />

Vechta geben. Die drei größten<br />

Veranstaltungen finden wieder<br />

in Vechta im „Markt-4-Zelt“ auf<br />

dem Alten Markt, in Damme in<br />

der „Dersa-Kino-Fankurve“ sowie<br />

im Kulturbahnhof Neuenkirchen-Vörden<br />

statt. An allen<br />

drei Orten fieberten bei den ersten<br />

zwei WM-Spielen der DFB-<br />

Auswahl zwischen 500 und 1000<br />

Fans vor den Großbildleinwänden<br />

mit. Heute dürfte es ähnlich<br />

voll werden, schließlich geht’s<br />

gegen Ecuador um den Gruppensieg.<br />

Auch die Schülervertretung<br />

vom Kolleg St. Thomas in<br />

Vechta bietet wieder ein gemeinsames<br />

Live-Erlebnis an. In der<br />

Pausenhalle der Schule wird ab<br />

16.00 Uhr das Spiel gezeigt.<br />

Lukas Timphaus: 15<br />

Jahre,Verteidiger in der C-Jugend<br />

von BW Lohne; Stützpunkt<br />

Mühlen (Jahrg. 1991).<br />

Frage: Bezirksmeister, Pokalsieger,<br />

NFV-Meister. Ihr hattet<br />

das Sieger-Gen. Was müssen<br />

die „Klinsmänner“ tun,<br />

um so erfolgreich zu sein?<br />

LukasTimphaus: „Es ist wichtig,<br />

über den Kampf ins Spiel<br />

zu kommen. Zwei Mal hat’s<br />

ja schon geklappt. Die Abstimmung<br />

hinten muss passen,<br />

sonst wird es schwierig.<br />

Gegen Polen war die Chancenverwertung<br />

nicht so gut.<br />

Die muss gegen Ecuador und<br />

in den Spielen danach besser<br />

werden. Die Deutschen kommen<br />

bis ins Finale.“<br />

Action im Zelt – nur der Senior bleibt gelassen<br />

Albert Zerhusen (74) über die WM, seine tolle Karriere in Amerika und einen „kleinen, dickenTrainer“<br />

Von Carsten Boning<br />

Mühlen – Um ihn herum tobte<br />

die junge Masse. Gut 1000 OM-<br />

Cup-Kids sorgten im Festzelt auf<br />

dem Schützenplatz in Mühlen<br />

für eine weltmeisterliche Kulisse,<br />

als das Spiel Italien - USA übertragen<br />

wurde. Mittendrin im euphorischen<br />

Pulk der E-Junioren:<br />

Albert Zerhusen, Mühlens berühmtester<br />

Fußballer. Konzentriert<br />

schaute der 74-Jährige auf<br />

die Großbildleinwand. Über 30<br />

Mal hat er selbst für Amerikas<br />

Fußball-Nationalmannschaft gespielt,<br />

als Mitglied der „National<br />

Soccer Hall of Fame“ verfolgt<br />

der Senior aus Los Angeles die<br />

WM-Spiele der US-Boys genau.<br />

Auch beim Besuch in der südoldenburgischen<br />

Heimat.<br />

„Unser erstes Spiel gegen die<br />

Tschechen war total daneben.<br />

Da war ich sehr enttäuscht. Gegen<br />

Italien war es eine gute Leistung.<br />

Schade, dass zwei Spieler<br />

von uns runtergeflogen sind. Elf<br />

gegen elf hätte USA gewonnen“,<br />

sagt Zerhusen. Die Chancen auf<br />

das Erreichen des WM-Achtelfinals<br />

sind zwar gering, Zerhusen<br />

ist aber optimistisch. Seit dem 8.<br />

Juni ist der 74-Jährige in Mühlen.<br />

Beim OM-Cup am Wochenende<br />

war er ein gefragter Gesprächspartner.<br />

Am Getränkepavillon,<br />

im Festzelt, im Zeltlager,<br />

auf den Sportplätzen – „Al“ Zerhusen<br />

stand überall Rede und<br />

Antwort. Man sprach über Gott<br />

und die Welt, die WM, Zerhusens<br />

Karriere in Amerika und<br />

Sieben Jahre ist es her: Björn Feldhaus (unten rechts) und<br />

Ferydoon Zandi (unten links) in der NFV-Auswahl. Foto: NFV<br />

seine Pläne für die nächsten Wochen.<br />

„Am 23. Juni fahre ich zu<br />

einem WM-Spiel. Frankreich gegen<br />

Togo in Köln“, erzählt Albert<br />

Zerhusen. Beim Thema WM-<br />

Karten wird er ein wenig sauer.<br />

„Für die Fußball-Fans in Amerika<br />

gab es nur 3300 Karten. Viel<br />

zu wenig für ein Land mit 290<br />

Millionen Menschen.“ So ging<br />

selbst der langjährige Kapitän<br />

der Los Angeles Kickers leer aus,<br />

eheesüberUmwegedochnoch<br />

mit dem Köln-Spiel klappte. In<br />

der Vergangenheit habe es solche<br />

Probleme nie gegeben, bei den<br />

letzten vier europäischen Weltmeisterschaften<br />

in Deutschland<br />

(1974), Spanien (1982), Italien<br />

(1990) und Frankreich (1998)<br />

sei es leichter gewesen, an Eintrittskarten<br />

zu kommen.<br />

Zerhusen, der im Dezember<br />

1931 in Brooklyn/New York geboren<br />

wurde, kam im Alter von<br />

fünf Jahren nach Mühlen. Von<br />

1938 bis 1950 spielte er erfolgreich<br />

in den Jugendteams von<br />

GW Mühlen, ehe es ihn 1951 zurück<br />

in sein Geburtsland zog.<br />

Besser gesagt: nach Cincinnati/<br />

Ohio. „Die größte Enttäuschung<br />

war damals, dass es dort nicht<br />

einen einzigen Fußballklub gab“,<br />

erzählt Zerhusen. Er nahm es<br />

selbst in die Hand und gründete<br />

mit Hilfe der Kolping-Familie<br />

ein Team. Nach dem Ende seiner<br />

Zeit beim US-Militär (1953 bis<br />

1955; inklusive Versetzung nach<br />

Deutschland) startete Zerhusen<br />

seine großartige Fußballkarriere<br />

in Amerika. Höhepunkt war die<br />

Fototermin vor der USA-Flagge: Albert Zerhusen war<br />

am Wochenende zu Gast beim OM-Cup in Mühlen. Foto: el<br />

WM<br />

Kunterbunt<br />

-Malwettbewerb mit den<br />

Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

Eine haarige<br />

Angelegenheit<br />

Auch bei derWM 2006 gibt’s<br />

wieder viele merkwürdige Frisuren.ChristianTiemerding<br />

(7<br />

Jahre) aus Dinklage hat’s vorher<br />

geahnt und präsentiert die<br />

„stürmischen“ Varianten.<br />

<strong>Teil</strong>nahme an den Olympischen<br />

Spielen 1956 in Melbourne; auf<br />

dem Weg nach Australien schoss<br />

er 17 Tore in neun Spielen. Mit<br />

den L.A. Kickers feierte Zerhusen<br />

anschließend viele nationale<br />

Erfolge, die im Jahr 1978 mit der<br />

Aufnahme in die „Hall of Fame“<br />

belohnt wurden.<br />

Wenn Zerhusen über die alte<br />

Zeit spricht, denn leuchten seine<br />

Augen. Gerne erzählt er vom<br />

Testspiel gegen den FC Bayern,<br />

der Mitte der 60er Jahre in Amerika<br />

war – mit seinen Stars Beckenbauer,<br />

Müller und Maier<br />

und „dem kleinen, dicken Trainer“.<br />

Er meint Zlatko „Tschik“<br />

Cajkovski. Fußball beschäftigt<br />

Zerhusen auch heute noch. Seit<br />

20 Jahren ist der Ex-Nationalspieler<br />

„Sports Director“ beim<br />

Los Angeles Soccer Club, einem<br />

deutschen Verein aus der Super<br />

Metro League, der 2. US-Liga. In<br />

Mühlen erfuhr er vom Aus im<br />

Halbfinale. „Schade, nach 15 Siege<br />

und drei Remis war das die<br />

erste Niederlage. Aber es war eine<br />

gute Saison“, so Zerhusen.<br />

Bis zum 28. Juni ist er noch in<br />

Mühlen. Viele Verwandtschaftsbesuche<br />

stehen auf dem Programm,<br />

er hat Brüder in Steinfeld,<br />

Damme und Bremen. „Die<br />

Planung übernehmen andere für<br />

mich“, schmunzelt Zerhusen. Einen<br />

Termin hat er aber selbst bestimmt.<br />

„Am Dienstag schaue<br />

ich mir das Deutschland-Spiel<br />

bei Krogmann im Ort an“, sagt<br />

Zerhusen. Da wird’s dann auch<br />

ruhiger sein als beim OM-Cup.<br />

Gemeinsame Touren im Meppener Kleinbus<br />

Björn Feldhaus erinnert sich an seine NFV-Zeit mit Irans WM-<strong>Teil</strong>nehmer Ferydoon Zandi<br />

Vechta (cb) – Als Irans Nationaltrainer<br />

Branko Ivankovic am<br />

Samstag im Spiel gegen Portugal<br />

seinen ersten Wechsel vornahm,<br />

da schaute Björn Feldhaus daheim<br />

am Fernseher ganz genau<br />

hin. In der 65. Minute feierte Ferydoon<br />

Zandi sein WM-Debüt,<br />

der Mittelfeldspieler vom 1. FC<br />

Kaiserslautern kam für Ali Karimi<br />

vom FC Bayern. „Es freut<br />

mich für Zandi, dass er es bis zur<br />

WM geschafft hat“, so Feldhaus.<br />

Der 26-Jährige aus Lutten,<br />

der in Cloppenburg lebt und zur<br />

neuen Fußball-Saison vom BSV<br />

Rehden zum Bezirksoberligisten<br />

SV Emstek wechselt, und Ferydoon<br />

Zandi haben zusammen in<br />

den NFV-Auswahlmannschaften<br />

gespielt. Absoluter Höhepunkt<br />

war der zweite Platz beim DFB-<br />

Länderpokal für U-19-Junioren<br />

in Duisburg-Wedau. „Das war<br />

1999. Zandi war unser Kapitän.<br />

Er hat im zentralen Mittelfeld<br />

gespielt, ich war Manndecker.“<br />

Man habe sich damals sehr gut<br />

verstanden. „Zu vielen Lehrgängen<br />

sind wir zusammen gefahren.<br />

Der SV Meppen, wo Zandi<br />

damals gespielt hat, hatte so einen<br />

Kleinbus und einen älteren<br />

Fahrer. Die haben mich oft mitgenommen<br />

nach Barsinghausen.“<br />

Nach dem Coup in Duis-<br />

burg und dem Ende der NFV-<br />

Zeit habe man sich aus den Augen<br />

verloren. Ein Wiedersehen<br />

mit Zandi, der über Freiburg<br />

und Lübeck nach Kaiserslautern<br />

kam, gab’s allerdings noch. „Als<br />

wir mit Lohne in der Oberliga in<br />

Meppen gespielt haben“, erzählt<br />

Feldhaus. Für Mittwoch drückt<br />

er Zandi beide Daumen – damit’s<br />

gegen Angola doch noch<br />

mit einem WM-Sieg klappt.

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