Laden Sie die Ausgabe 10/2012 hier! - Blickpunkt LKW + BUS
Laden Sie die Ausgabe 10/2012 hier! - Blickpunkt LKW + BUS
Laden Sie die Ausgabe 10/2012 hier! - Blickpunkt LKW + BUS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Blickpunkt</strong> Insight<br />
in der Höhe verstellt werden. Die Rückenlehne<br />
ist auf Schulterhöhe geteilt und trägt<br />
das DAF-Emblem. Die integrierten Sicherheitsgurte<br />
können etwas in der Höhe verstellt<br />
werden. Gegen Aufpreis sind eine zweistufige<br />
Lüftung und Heizung sowie vollständig mit<br />
Leder bezogene Sitze erhältlich. Am Fahrersitz<br />
kann eine kleine Druckluftpistole zur<br />
Reinigung des Innenraums angebracht werden.<br />
Eine Abkehr von Altlasten findet sich im<br />
Fußraum – Trittplatte ade! – das Bremspedal<br />
ist erstmals hängend gelagert, wodurch mehr<br />
Platz entsteht. Das Gaspedal ermöglicht dank<br />
frischer Elektronik über<strong>die</strong>s eine feinfühligere<br />
Betätigung, was sich beim Anfahren und Rangieren<br />
im Zusammenspiel mit der AS-Tronic<br />
besonders deutlich zeigte. Der DAF fährt nun<br />
auch in schwierigen Situationen sensationell<br />
weich an – echt ein Traum. Das Lenkrad hat<br />
Chrom-Zierteile verpasst bekommen und<br />
<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nelemente wurden völlig überdacht.<br />
Das Infotainment (Radio und Telefon) sitzt<br />
an der linken Lenkradspeiche, während <strong>die</strong><br />
Fahrfunktionen (Tempomat, Geschwindigkeitsregelung<br />
für Bergabfahrten und adaptiver<br />
Tempomat) auf der rechten Seite zu finden<br />
sind. Die Lenkradneigung kann per Druckknopf<br />
zwischen 30° und 45°, <strong>die</strong> Lenkradhöhe<br />
um 80 mm verstellt werden. Das Armaturenbrett<br />
ist mit schwarzer Oberfläche oder mit<br />
Zierteilen in den Ausführungen Argenta (Aluminium-Optik)<br />
sowie in Rustica (Wurzelholz-Optik)<br />
erhältlich. Die Schalter wurden<br />
überarbeitet und nach Funktionen gruppiert.<br />
Die Anzeigen liegen sauber unter blendfreiem<br />
Glas eingebettet. In der Mitte findet sich ein<br />
5-Zoll-TFT-Farbmonitor, der Informationen<br />
zu wichtigen Fahrzeug- und Motorfunktionen<br />
in 32 Sprachen anzeigt und den Fahrer<br />
nun bei einem möglichst wirtschaftlichen<br />
Fahren unterstützt. Beispielsweise zeigt der<br />
DAF Driver Performance Assistant an, wenn<br />
ein höherer Gang eingelegt werden kann und<br />
spuckt auch Anerkennung für den Fahrer für<br />
besonders wirtschaftliche Fahrweise aus. Weiters<br />
gibt er Tipps zum Verringern des Kraftstoffverbrauchs<br />
und der Betriebskosten. Neben<br />
einer laufenden Auswertung des Fahrstils<br />
kann auch ein Wunschverbrauch eingestellt<br />
werden. Der ausziehbare Tisch in der Mitte<br />
und der große Aschenbecher sind an Bord<br />
geblieben. Ein USB-Anschluss und drei praktische<br />
Halter für Kreditkarten sowie zwei sehr<br />
gut gemachte Getränkehalter, <strong>die</strong> Häferl mit<br />
Griff, alle Arten von Dosen und Flaschen pakken,<br />
finden sich ebenso. Vier DIN-Schächte<br />
trägt <strong>die</strong> Mittelkonsole. Eine Option ist das<br />
Doppel-DIN Truck Navigation Radio (TNR)<br />
mit Radio/CD-Spieler, Lkw-Navigationssystem,<br />
Bluetooth etc. Auch unter dem Kleid<br />
gibt es massive Veränderungen. Der DAF XF<br />
verfügt über ein völlig verändertes Fahrgestell<br />
mit einem Y-Rahmenprofil. Vorne braucht<br />
man Platz für maximale Motorkühlung sowie<br />
im weiteren Verlauf für <strong>die</strong> intelligente Anordnung<br />
und Optimierung aller Bauteile. Die<br />
Achsen, <strong>die</strong> Achsfederung und <strong>die</strong> Lenkung<br />
sind ebenfalls vollkommen umkonstruiert.<br />
Die Kabine bietet rundum bessere Knautschzonen,<br />
kann sich bei einem Auffahrunfall bis<br />
zu 40 cm wie auf einem Schlitten nach hinten<br />
bewegen. Damit bleibt der Überlebensraum<br />
länger erhalten. Die Stabilitätsregelung (Vehicle<br />
Stability Control, VSC) ist serienmäßig,<br />
ein adaptiver Tempomat samt Auffahrwarnsystem<br />
ist optionales Zubehör ebenso das<br />
erweiterte Notbremssystem. Der DAF Night<br />
Lock ist natürlich mit im Programm.<br />
Der Euro 6-Motor des XF wurde aufbauend<br />
auf dem 12,9 l PACCAR MX-Motor entwikkelt.<br />
Common Rail-Einspritztechnologie,<br />
ein Turbolader mit variabler Geometrie und<br />
einer wassergekühlten Abgasrückführung<br />
(AGR) sind zusammen mit dem SCR Abgasnachbehandlungssystem<br />
(luftlose AdBlue<br />
Dose) mit DeNOx-Katalysator und aktivem<br />
Rußpartikelfilter nötig, um Euro 6 in Szene<br />
zu setzen. Mittels passiver Regeneration des<br />
Partikelfilters versucht man dabei den Kraftstoffverbrauch<br />
noch weiter zu verbessern. Der<br />
PACCAR MX-13 Motor wird in Ausführungen<br />
mit 4<strong>10</strong> PS, 460 PS und 5<strong>10</strong> PS sowie<br />
einem Drehmoment von 2000 bis 2500 Nm<br />
angeboten, wobei Letzteres über ein sehr<br />
breites Drehzahlband (<strong>10</strong>00–1425 U/min)<br />
nutzbar ist. Ein Hauptziel bei der Entwicklung<br />
Die neue Kabine wird im Fahrerlager<br />
für reichlich Begeisterung sorgen.<br />
war, den Kraftstoffverbrauch wie bei den aktuellen<br />
Euro 5-/ATe-Motoren zu erzielen und<br />
gleichzeitig ein Wartungsintervall von bis zu<br />
150.000 km zu erreichen. Die Luft wird jetzt<br />
aus Temperaturgründen seitlich an der Kabine<br />
über einen breiten Kanal angesaugt. Beim<br />
Kühlsystem, bei dem der Lüfter viel seltener<br />
benötigt wird, sitzt <strong>die</strong>ser direkt auf der Kurbelwelle.<br />
Der 90 l-AdBlue-Tank (140 l-Tank<br />
auf Wunsch) befindet sich links unter dem<br />
Fahrerhaus im Radkasten integriert und <strong>die</strong><br />
Batterien können ggf. hinten im Fahrgestell<br />
montiert werden. Bei gekipptem Fahrerhaus<br />
fällt <strong>die</strong> hohe Position des AGR-Kühlsystems<br />
auf, <strong>die</strong> eine Platzierung des Turboladers<br />
nah am Motorblock ermöglicht. Auch <strong>die</strong><br />
Common Rail-Pumpen liegen direkt am<br />
Motorblock an. So konnte man eine geringere<br />
Baugröße des Motors (Motorölwanne<br />
ist sogar aus Kunststoff) erzielen. Ein Abgasgegendruckventil<br />
steigert <strong>die</strong> Effizienz des<br />
VGT-Turboladers (beim Staubremsen) und<br />
optimierte Kolbenringe sowie Kolbenkühlung<br />
tragen zur mehr Lebensdauer bei. Die<br />
MX Engine Brake bietet satte 360 kW. Bei<br />
7 Gefälle haben wir damit genau 87 km/h<br />
ohne Retarder halten können. Bei 1500<br />
U/min stehen schon 240 kW bereit. Optional<br />
gibt es den neuesten Intarder 3 mit einer<br />
Bremsleistung von bis zu 500 kW. Durch <strong>die</strong><br />
Kombination von DeNOx-System und Rußpartikelfilter<br />
in einem einzigen Gerät ist ein<br />
Kraftstofftank von bis zu 1500 l möglich. Passt<br />
<strong>die</strong> Abgastemperatur, wird der Partikelfilter<br />
passiv regeneriert. Sinkt <strong>die</strong> Temperatur stark<br />
ab, schaltet der Motor bei vollem Rußpartikelfilter<br />
auf so genannte aktive Regeneration<br />
um. Eine siebente Einspritzdüse, <strong>die</strong> vor dem<br />
Rußpartikelfilter sitzt, spritzt dann Kraftstoff<br />
vor dem Filter in einen oxi<strong>die</strong>renden Katalysator<br />
im Auspuff, um <strong>die</strong> benötigte Wärmemenge<br />
zu liefern. Besonders auffallend waren auf<br />
den ersten Fahrten <strong>die</strong> geringe Geräuschentwicklung<br />
(dank vifer Motorkapselung) und<br />
<strong>die</strong> drehzahlfreudige Agilität der Aggregate.<br />
Flexibel zeigt man sich bei der Auslegung der<br />
Auspuffanlage, <strong>die</strong> gleich groß wie <strong>die</strong> alte<br />
(Euro 5) ist. Um Platz für andere Aggregate<br />
zu schaffen, kann sie auch filetiert werden.<br />
Bunt und lehrreich <strong>die</strong> neue<br />
Instrumententafel<br />
Das Chassis erfuhr eine<br />
vollständige Veränderung.<br />
Bemerkenswert ist <strong>die</strong> Auspufflösung mit Diffusor,<br />
<strong>die</strong> ohne richtiges Endrohr auskommt.<br />
Alle elektrischen Kabelverbindungen sind<br />
mit neuen Steckern besonders wasserdicht<br />
gemacht. Für Gesamtzuggewichte von bis<br />
zu 44 t und Motordrehmomente von bis zu<br />
2300 Nm ist weiters eine leichtere Hinterachse<br />
verfügbar. Eine Stabilink-Aufhängung mit<br />
integrierter Stabilisator-Funktion verringert<br />
das Gewicht und bietet neben hoher Stabilität<br />
ein prima Fahrfeeling trotz etwas kleinerer<br />
Federbälge. Eine ausgeklügelte Montageplatte<br />
für <strong>die</strong> Sattelkupplung und <strong>die</strong> intelligente<br />
Anbringung der Batteriekästen ermöglichen<br />
weitere Gewichtseinsparungen. Das neue<br />
Lenkgetriebe ist an einem multifunktionalen<br />
Gussteil montiert, das eine separate Befestigung<br />
überflüssig macht. Der Speck muss<br />
weg, ist überall Tenor. Womit man insgesamt<br />
nur rund 90 kg mehr als bei Euro 5 auf <strong>die</strong><br />
Waage bringt. Der neue XF ist standardmäßig<br />
mit einem Direktgang-Handschaltgetriebe<br />
Die Hupe – legendär bei DAF<br />
mit „Servoshift“-Schaltverstärkung mit zwölf<br />
Gängen ausgestattet. Ein Getriebe mit sechzehn<br />
Gängen für Schwerlastanwendungen ist<br />
ebenfalls lieferbar. Für mehr Benutzerfreundlichkeit<br />
wurde <strong>die</strong> Bewegung des Kupplungspedals<br />
von 154 auf 135 mm verringert. Die<br />
neuen AS Tronic-Automatikgetriebe verfügen<br />
über eine weiterentwickelte Software sowie<br />
zusätzliche Sensoren, damit <strong>die</strong> Kupplungsbetätigung<br />
gleichmäßiger als bisher erfolgt.<br />
Der XF mit AS Tronic bekommt zudem standardmäßig<br />
EcoRoll spen<strong>die</strong>rt. Das Getriebe<br />
schaltet dabei auf leichten Abfahrten in den<br />
Leerlauf, um <strong>die</strong> kinetische Energie besser zu<br />
nützen, und das klappt unglaublich gut. Die<br />
Tempomatgeschwindigkeit wird dabei ggf.<br />
um ca. 3 km/h unterrollt. Nach oben kann<br />
<strong>die</strong> Geschwindigkeit für Schwungspitzen breit<br />
verstellt werden. Zusätzlich gibt es mit Fast<br />
Shift eine neue Option beim Schalten, bei<br />
der zwischen dem elften und zwölften Gang<br />
<strong>die</strong> Kupplung nicht voll betätigt, sondern nur<br />
entlastet und der Gangwechsel beschleunigt<br />
ausgeführt wird. Die SR1344-Hinterachse<br />
wurde um 50 kg gewichtsoptimiert. <strong>Sie</strong> wird<br />
mit einer Achslast von 13 bis zu 44 t Gesamtgewicht<br />
und Motordrehmomenten bis<br />
zu 2300 Nm verwendet. Um <strong>die</strong> Hinterachse<br />
vollständig an individuelle Anwendungen<br />
anzupassen, ist zusätzlich eine längere 2.38er-<br />
Hinterachse (bei 60er-Rädern) verfügbar.<br />
<br />
Martin Zarazik<br />
5 AdBlue-Tank im Radkasten versteckt<br />
5 Crashsichere neue Kabinenaufhängung<br />
schafft Überlebensraum.<br />
5 Auspuff teilweise temperaturgekapselt<br />
Problemloser Lampentausch und<br />
kratzergeschützte Trittstufen 6<br />
34 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> <strong>10</strong>/<strong>2012</strong><br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> <strong>10</strong>/<strong>2012</strong> 35