Laden Sie die Ausgabe 10/2012 hier! - Blickpunkt LKW + BUS

Blickpunkt Bus
Zweckbus mit
Retro-Charme
Mit dem Omni-Express 3.20 bietet Scania einen
Überlandbus mit besonderen Eigenschaften
Wahlweise als perfekten und vielseitigen Allrounder
oder als maßgeschneiderte Variante
für lange, mittlere oder kurze Strecken. So
präsentiert sich der OmniExpress 3.20, der
von Scania in Zusammenarbeit mit dem finnischen
Aufbauer Lahden hergestellt wird. Es
gibt drei Basisversionen der Scania OmniExpress-Baureihe:
nämlich 3.20, 3.40 und 3.60.
Der Modellname bezeichnet hierbei die Gesamthöhe,
wobei natürlich die höhere Variante
über einen größeren Gepäckraum verfügt.
Die Palette beginnt mit einem Zwei-Achs-Bus
in 11 m Länge und reicht bis zu einer Länge
von 14,9 m mit drei Achsen. Komfortable Sitze
und großzügiges Platzangebot verwöhnen
die Reisegäste in diesem Omnibus. Für einen
Reisebus kann man auch eine Toilette, einen
Kühlschrank, Multimedia-Systeme, Luxussitze,
stärkere Klimaanlagen sowie andere Optionen
je nach Modell bestellen. Die Front weist
mit ihren Verkleidungen aus Glasfaser und
einer geklebten Frontscheibe ein keilförmiges
Design auf. Der Bus kann mit einem vorderen
Unterfahrschutz gemäß ECE R 93 ausgestattet
werden. Auch die Heckpartie ist ebenfalls
mit geklebter Scheibe und Isolierglas versehen.
Durch diese Anbauteile aus Glasfaser werden
das Gewicht und somit auch der Kraftstoffverbrauch
deutlich reduziert. Es gibt verschiedene
Baureihen mit unterschiedlichen Bodenhöhen
und Fahrerpositionen. Die Stadtbusse
der Baureihe N sind für einen Geräuschpegel
von 77 dBA zertifiziert. Der Motor ist quer im
Heck eingebaut, der Boden sehr niedrig und
die Vorderachse starr. Diese Baureihe umfasst
zweiachsige Eindecker mit einer Länge zwischen
10,5 m und 12,8 m sowie Doppeldecker
mit einer Länge von 10,7 m und Gelenkbusse
mit einer Länge von 18 m. Die Baureihe K
von Scania ermöglicht höchst unterschiedliche
Funktioneller Fahrgastraum
mit komfortablen Sitzen
Fahrgastkapazitäten. Dabei bietet jede Lösung
hohes Niveau in puncto Komfort, Sicherheit,
Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit an. Ob
als 4x2, 6x2, Gelenkbusse oder eine Kombination
dieser Optionen als Ein- oder Doppeldecker
und von 11,0 bis 14,7 m wird er angeboten.
Diese Längen sind in Schritten von
10 cm erhältlich. Als Drei-Achser verfügt er
über eine hydraulisch gelenkte Nachlaufachse.
Scania bietet über 30 verschiedene Interieur-
Lösungen für diesen Omnibus an.
Der Innenraum
Alle Bedienelemente und Schalter am Fahrerplatz
sind ergonomisch angeordnet und leicht
bedienbar. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten
für Sitz und Lenkrad (Lenksäulenverstellwinkel
32–52°) sowie hängend angeordnete Pedale
runden das Bild eines durchdachten Arbeitsplatzes
ab. Das Lenkrad ist stufenlos um
60 mm entlang der Lenksäule verstellbar. Auf
Knopfdruck wird das Lenkrad für etwa 4–7
Sekunden zum Verstellen mittels Pneumatik
freigegeben. Das Armaturenbrett verfügt über
genügend Platz für die Montage verschiedenster
Fahrscheinautomaten und Druckersysteme.
Das exklusive Kombiinstrument von Scania
mit einem 6,5 Zoll-Farbdisplay und Bordcomputer
gibt dem Fahrer wichtige Informationen.
Weitere sechs Anzeigen für Geschwindigkeit,
Drehzahl, Motortemperatur, Kraftstoffstand,
Kraftstoffverbrauch und Öldruck runden diese
Palette ab. Man kann sich sogar die momentanen
Achslasten von vorne und hinten über
den Bordcomputer anzeigen lassen und vermeidet
somit eine Überladung des Fahrzeuges.
Ein weiteres Highlight wäre eine Funkübertragung
des digitalen Fahrtenschreibers, die nur
in Verbindung mit einem Abonnement zur
Verfügung steht. Diese drahtlose Übertragung
Scania-Cockpit mit Alcolock an Bord
Bodenständigste Baureihe
im Überland-Segment von
Scania – der OmniExpress 3.20
Große und stabile Gepäckablagen
von Fahrtenschreiberdaten ist ein Dienst, der
bei Scanias digitalen Fahrtenschreibern zur
Verfügung steht. Diese Daten für das Fahrzeug
werden automatisch einmal im Monat übertragen,
während die Daten von der Fahrerkarte
durch die Betätigung eines Schalters an der
Instrumententafel manuell übertragen werden
können. Eine weitere tolle Sonderausstattung
ist der Alcolock auf der linken Seite an der A-
Säule. Dieses Gerät lässt bei Alkoholkonsum
des Lenkers den Motor nicht starten. Mit
einer Bodenhöhe von 860 mm ist dieser Bus
für den Linien- und Überlandverkehr bestens
geeignet. Er ist zwar für einen hohen Fahrgastverkehr
konzipiert, bietet jedoch durch seine
hochwertigen Sitze (49 Sitze und 4 Notsitze)
und durchdachten Gepäckfächer gleichzeitig
Komfort. Der Gepäckraum hat ein Volumen
von 2,76 m³ bis zu 6,30 m³ (je nach Konfiguration)
und ist über manuelle nach oben zu
öffnende Klappen zugängig.
Der Motor
Der 9 l 5 Zylinder Reihenmotor mit Direkteinspritzung
erfüllt die Euro 5-Norm mit EEV
und leistet 360 PS bei 1900 U/min-1. Der
Motor ist mit der Scania XPI Einspritzanlage
ausgestattet, die hohe Einspritzdrücke mit
hohem Wirkungsgrad zulässt. Der Einspritzdruck
ist gewöhnlich etwa 1800 bar, aber kann
bis zu 2400 bar erreichen. Hier kommt die
Scania Philosophie voll zur Geltung. Hohes
Drehmoment von 1600 Nm bei 1100–1350
U/min-1 bei niedriger Drehzahl sorgt für starke
Anfahrleistung und gute Beschleunigung.
Weiters verfügt der Motor über eine starke
Abgasbremsleistung von 181 kW bei 2400
U/min-1. In Verbindung mit dem vollautomatischen
Scania Opticruise System werden
die acht Vorwärtsgänge sowie ein Rückwärtsgang
butterweich eingelegt und ermöglichen
somit ein ruckfreies Beschleunigen aus den
Haltestellen.
Das Getriebe
Das verbaute Getriebe GR875R hat einen integrierten
Retarder. Mit Opticruise erhält man
ein automatisches Schaltsystem für manuelle
Getriebe. So kann sich der Lenker auf das
Fahren konzentrieren und die Schaltarbeit der
3 Die vordere Innenschwenktür mit
Kneeling, breitem Einstieg, 860 mm
Bodenhöhe. Die untere Trittstufe ist beheizt.
5 Markante
Rückseite des Scania
OmniExpress
Scania
OmniExpress 3.20
Länge: 12,4 m
Höhe: 3,20 m
Motor: DC924, 360 PS, Euro 5/EEV
Getriebe: Scania 8 Gang Opticruise
ESP: Standard
Türkonfiguration: 1-2-0
Sitzkapazität: 49+4+1+1
Technik überlassen. Man kann trotzdem bei
einer vorausschauenden Fahrweise über den
Hebel auf der rechten Seite beim Lenkstockhebel
manuell eingreifen sowie zwischen Normalmodus
und Powermodus wechseln.
Die Testfahrt
Auf der Überlandlinie von Seebenstein über
Sankt Corona am Wechsel und Puchberg am
Schneeberg zeigte der 12,4 m lange Omnibus
seine Wendigkeit auf unserer anspruchsvollen
Teststrecke. Sein durchzugsstarker Motor in
Verbindung mit der 8 Gang-Opticruise überzeugte
uns trotz der eher geringen PS-Auslegung.
Mit einer Tonnage von 16.300 kg zeigte
auch der Retarder keine Schwächen bei der
Talfahrt Richtung Gloggnitz. So benötigten
wir auf unserer Teststrecke 29,20 l Kraftstoff
bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
45 km/h. Thomas Geldner
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