Im Dialog 04/2011 - Landesbetrieb Hessen-Forst
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wurden mit gutem Zuspruch in Fortbildungsveranstaltungen<br />
vertieft.<br />
„Verpflichtung für Generationen“ heißt auch weiterhin<br />
konsequent zu wirtschaften. Schutz und Verbesserung<br />
des uns anvertrauten (Wald-)Vermögens<br />
stehen dabei oben an. Auch künftig sollte darauf geachtet<br />
werden, dass jede Maßnahme einen konkreten<br />
und möglichst mehrfachen Beitrag zur gesamtbetrieblichen<br />
Wertschöpfung leistet, indem bspw. jeder<br />
Pflegeeingriff einen Zukunftsbaum fördert und die anfallenden<br />
Sortimente zugleich bestens verwertet werden.<br />
Mit der im letzten Jahr eingerichteten „Zukunftswerkstatt“<br />
wollen wir bis 2012 die Weichen für die Personal-<br />
und Organisationsentwicklung unseres Betriebs<br />
für die nächsten Jahre stellen. Solide forstliche Betriebsführung<br />
verlangt, sich nicht nur mit dem Klimawandel<br />
und seinen Wirkungen auf das Waldwachstum<br />
zu befassen, sondern auch mit Risiken und Chancen<br />
für die Organisation selbst. Es ist mir eine Herzensangelegenheit<br />
an dieser Stelle hervorzuheben, dass<br />
nur durch vorausschauendes Handeln Auswirkungen<br />
auf die Arbeitssituation der heute im Betrieb Beschäftigten<br />
vermieden werden. Die anzustoßenden Veränderungen<br />
sollen im Gegenteil eher Chancen und Vorteile<br />
für Ihre berufliche Weiterentwicklung entstehen<br />
lassen. Allerdings ist es, ebenso wie bei der Sicherung<br />
der Nadelholzanteile, erforderlich die guten Ansätze<br />
auch in den folgenden Jahren weiter zu verfolgen und<br />
gemeinsam zu einem guten Abschluss zu bringen.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich<br />
sehr für ihren hohen persönlichen Einsatz. Ich wünsche<br />
Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, Zeit und Freude<br />
in Ihren Familien, Glück und Gesundheit im neuen<br />
Jahr und nicht zuletzt Schwung und Energie bei unserer<br />
gemeinsamen Arbeit für den hessischen Wald.<br />
Ihr<br />
Michael Gerst<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Vom <strong>Forst</strong>wirt Azubi<br />
zum erfolgreichen<br />
<strong>Forst</strong>unternehmer<br />
Matthias Möller war von 2000 bis 2003 Auszubildender<br />
zum <strong>Forst</strong>wirt im <strong>Forst</strong>amt Diemelstadt. Nach der Ausbildung<br />
gründete Möller eine „Ich-AG“ im Bereich der motormanuellen<br />
Holzernte. Sukzessive wurden Mitarbeiter<br />
eingestellt und in <strong>Forst</strong>maschinen und -technik investiert.<br />
Heute kann Möller auf ein schlagkräftiges <strong>Forst</strong>unternehmen<br />
mit zehn Mitarbeitern blicken.<br />
Der entschlossene Werdegang eines ehemaligen<br />
„<strong>Forst</strong>wirt-Azubis“ zum erfolgreichen <strong>Forst</strong>unternehmer<br />
war Grund genug für das Redaktionsteam „im <strong>Dialog</strong>“,<br />
das Gespräch zu suchen und Herrn Möller über Chancen<br />
und Risiken seiner Berufwahl zu befragen.<br />
<strong>Dialog</strong>:<br />
In welchen Bereichen sind Sie und Ihre Mitarbeiter<br />
mit Ihrem Unternehmen tätig?<br />
Möller:<br />
Motormanuelle und hochmechanisierte Holzernte, die<br />
Rückung von Lang- und Kurzholz, in der Gefahrbaumfällung,<br />
Baufeld-Räumung, Landschaftspflege, Straßenbegleitgrün<br />
und Ernte und Vermarktung von Energieholz.<br />
Unser Hauptarbeitsgebiet ist ganz <strong>Hessen</strong> und das Sauerland.<br />
Wie ist bei Ihnen der Entschluss gereift,<br />
<strong>Forst</strong>unternehmer zu werden?<br />
Bereits während meiner Ausbildung zum <strong>Forst</strong>wirt habe<br />
ich bei einem bekannten <strong>Forst</strong>unternehmen ausgeholfen.<br />
Dabei und unterstützt durch die schwierige Übernahmesituation<br />
– auch für gute Absolventen zur damaligen<br />
Zeit – habe ich den Entschluss gefasst, mich selbständig<br />
zu machen.<br />
Welche Chancen, aber auch Risiken sehen Sie<br />
als Unternehmer im Vergleich zum angestellten<br />
<strong>Forst</strong>wirt?<br />
Viel Freude bereitet das selbständige Arbeiten. Bei einer<br />
doch inzwischen stattlichen Zahl von eigenen Mitarbeitern<br />
gerät für mich die eigentliche <strong>Forst</strong>arbeit (leider) zunehmend<br />
in den Hintergrund. Die Personaleinteilung,<br />
Auftragsakquise sowie Angebotserstellung nimmt einen<br />
hohen Stellenwert ein. Als Selbständiger darf man die<br />
Arbeit nicht scheuen. Die übliche „Regelarbeitszeit“ wird<br />
meist deutlich überschritten. Risiken für meinen Betrieb<br />
versuche ich durch Präsenz in mehren Geschäftsfeldern<br />
sowie über das „Ohr am Puls der Zeit“ zu minimieren. So<br />
stelle ich derzeit leider fest, dass auf der einen Seite die<br />
Nachfrage in der motormanuellen Holzernte gut ist, aber<br />
gleichzeitig meine gut ausgebildeten und entsprechend<br />
bezahlten <strong>Forst</strong>wirte zu teuer sind. Daher werden wir sehr<br />
genau prüfen, ob wir diese Dienstleistungen zukünftig<br />
noch anbieten können.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2011</strong>