Im Dialog 04/2011 - Landesbetrieb Hessen-Forst
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Nachfolgend wird schrittweise und anschaulich eine<br />
Arbeitstechnik beschrieben, die eine Verbesserung der<br />
Arbeitssicherheit beim Fällen zum Ziel hat. Diese Verbesserung<br />
erfolgt zum einen durch die exakte Bestimmung<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Verbesserung der Arbeitssicherheit beim Fällen<br />
der Bruchleistenstärke durch Anreißen des Faserverlaufs;<br />
zum anderen durch eine Servicemarkierung auf der Führungsschiene<br />
in Kombination mit einem Orientierungsschnitt.<br />
Teil 1: Exaktes Bestimmen der Bruchleistenstärke durch Anreißen des Faserverlaufs<br />
Es stellt sich folgende Frage: Kann man vor der Fällung<br />
die Stärke der Bruchleiste genauer beurteilen und diese<br />
dann durch eine exakte Schnittführung sauber heraussägen?<br />
Entstehung der Bruchleiste [1]<br />
Stellen wir uns erst einmal vor, wie die Bruchleiste am verbleibenden<br />
Stock entsteht. Wenn der Baum in die Fällrichtung<br />
abkippt, reißt das Holz am Ende des Fällschnitts<br />
nach unten (nicht senkrecht, sondern entlang des Faserverlaufs)<br />
in den Stock ein. Auf Höhe der Fallkerbsohle reißen<br />
die Holzfasern dann nach und nach ab. Dadurch wird<br />
der Baum ähnlich wie bei einem Scharnier ziemlich lange<br />
sicher geführt, bis er letztendlich komplett abreißt. Dies<br />
geschieht dann, wenn das Fallkerbdach auf der Fallkerbsohle<br />
aufsetzt.<br />
Markieren der Bruchleiste [2]<br />
Wenn die Bruchleiste nur mit Kreide auf dem Holz markiert<br />
wäre, hätte man nur dann eine exakte Bruchleiste,<br />
wenn der Faserverlauf tatsächlich senkrecht verlaufen<br />
würde. Dies ist aber nicht immer der Fall. Ein Maßband<br />
hat jeder <strong>Forst</strong>wirt an seinem Werkzeuggurt. Mit dem Haken<br />
am Maßband kann man die Bruchleiste anreißen und<br />
so zunächst den Faserverlauf feststellen, dem die Spitze<br />
des Hakens folgt.<br />
Schräger Faserverlauf [3]<br />
Die Abbildung zeigt deutlich, wie die Fasern (graue Linie)<br />
im Bereich der später verbleibenden Bruchleiste verlaufen.<br />
Ein einfaches Anzeichnen der Stärke der Bruchleiste<br />
mit Kreisen (senkrecht von unten nach oben) würde zu<br />
einer dünneren Bruchleiste oder im Extremfall, bei noch<br />
schrägerem Faserverlauf, zu gar keiner Bruchleiste führen.<br />
Durch Anreißen (im Bild mit Bleistift nachgezogen)<br />
wird genau ersichtlich, wie weit man mit dem Fällschnitt<br />
vorsägen kann, um eine exakte Bruchleiste zu erreichen.<br />
Exakte Bruchleiste [4]<br />
Es ist deutlich zu erkennen, dass die Holzfaser schräg nach<br />
unten gerissen ist, genauso wie sie vorher durch das Anreißen<br />
markiert war. Ein kleiner Handgriff, der die Arbeitssicherheit<br />
durch das Erreichen einer exakten Bruchleiste<br />
erheblich verbessert.<br />
[ 1 ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 3 ]<br />
[ 4 ]<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2011</strong>