Dezember oder Januar - Anfang
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Ludwigsstadt<br />
sichtbare Einheit zu leben. Was<br />
zwischen den verschiedenen Konfessionen<br />
funktioniert, muss in der<br />
eigenen Gemeinde möglich sein.<br />
In den letzten Wochen wurde von<br />
manchen Kirchengemeindegliedern<br />
die Sorge laut, dass die Familiengottesdienste<br />
um 10.45 Uhr im Gemeindesaal<br />
(genannt 08/16) unsere<br />
Gemeinde in Ludwigsstadt spalten<br />
könnten.<br />
Diese Sorge würde ich gerne aus dem<br />
Weg räumen. Die Gottesdienstform<br />
des 08/16-Gottesdienstes habe ich<br />
auf Wunsch des letzten und vorletzten<br />
Kirchenvorstandes aufgebaut.<br />
Dabei war die Einheit immer der<br />
tragende Gedanke in diesen späten<br />
Familiengottesdiensten. Die 100-<br />
120 regelmäßigen Besucher dieser<br />
Gottesdienstform (ca. 40 Kinder, 20<br />
Jugendliche und 40 Erwachsene)<br />
wissen, sie besuchen einen Gottesdienst<br />
der Kirchengemeinde Ludwigsstadt.<br />
Wer den normalen Besucher<br />
dieses Gottesdienstes nach<br />
seiner Meinung zum Hauptgottesdienst<br />
fragt, bekommt meist die Antwort,<br />
„Wir freuen uns, dass Menschen<br />
um 9.30 Uhr den Hauptgottesdienst<br />
besuchen. Aber diese Zeit ist<br />
nicht unsere Zeit. Wir wollen etwas<br />
länger schlafen und uns dann in aller<br />
Ruhe für den Spätgottesdienst fertig<br />
machen. Wir freuen uns, wenn<br />
Menschen die 300-500 Jahre alten<br />
Kirchenlieder von Herzen singen.<br />
Viele davon sind sehr gehaltvoll. Aber<br />
diese Lieder sind nicht unbedingt unsere<br />
Lieder. Wir freuen uns, wenn Gemeindeglieder<br />
die gregorianischen<br />
Melodien in der Liturgie lieben. Doch<br />
diese Form ist nicht unsere Form. Wir<br />
sprechen den Psalm lieber als ihn zu<br />
singen. Vor allem freuen wir uns über<br />
die Möglichkeit, als ganze Familie<br />
zusammen den Gottesdienst feiern<br />
zu können. Wir wollen gemeinsam<br />
mit anderen Christen der ev. Kirchengemeinde<br />
Ludwigsstadt unseren einen<br />
Herrn und Heiland Jesus Christus<br />
anbeten, doch zu einer anderen Zeit<br />
und in einer anderen Form.“<br />
Wahre Einheit lebt von der Vielfalt.<br />
Und Gleichheit ist niemals Einheit.<br />
Die gleiche Gottesdienstzeit <strong>oder</strong><br />
Gottesdienstform führt zu Gleichheit,<br />
aber niemals zu Einheit. Denn<br />
Einheit lebt von der Vielfalt und den<br />
vielfältigen Gaben. Verschiedene Geschmäcker<br />
und Bedürfnisse vereinen<br />
sich in dem einen zentralen Punkt:<br />
Wir Christen müssen eins werden in<br />
der Nachfolge Jesu, wir brauchen dazu<br />
nicht gleich zu werden durch die<br />
gleichen Traditionen und Formen.<br />
Wenn diese Spannung in einer Gemeinde<br />
liebevoll gelebt wird als<br />
„Einheit in der Vielfalt“, dann wird<br />
diese Gemeinde anfangen, zu<br />
wachsen und zu blühen. Es wird eine<br />
lebendige Gemeinde sein.<br />
„Einen andern Grund kann niemand<br />
legen als den, der gelegt ist, welcher<br />
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