Leben im Barock - Landesmuseum Niederösterreich
Leben im Barock - Landesmuseum Niederösterreich
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Abb.47: Stift Melk<br />
Das Stift Melk und die Stiftskirche kann<br />
man als sein Hauptwerk ansehen. An<br />
dieser Baustelle arbeitete er bis zu seinem<br />
<strong>Leben</strong>sende.<br />
? 17:<br />
In welchem Jahr starb Jakob<br />
Prandtauer?<br />
oft gab es nicht einmal ein Straßenpflaster<br />
– war natürlich ganz schön anstrengend<br />
und vor allem langsam, denn mit<br />
einer Kutsche legte man <strong>im</strong> Jahr 1700 pro<br />
Tag höchstens zwischen 20 und 30 Kilometer<br />
zurück. Wir können erst so richtig<br />
erkennen was wir an diesem Menschen<br />
gehabt haben, wenn wir uns die Bauten<br />
die er gemacht und an denen er beteiligt<br />
war, wegdenken. Allein unsere niederösterreichische<br />
Landschaft wäre dann<br />
ziemlich leer. Nicht wahr?<br />
Wallfahrten zu heiligen Orten<br />
Österreich hatte zu dieser Zeit einen streng<br />
katholischen Herrscher und damals galt:<br />
das was der Herrscher glaubt, das muss<br />
auch das Volk glauben und deshalb wurde<br />
die Bevölkerung nicht nur vom Kaiser<br />
und seinen Beauftragten, sondern auch<br />
von den Vertretern der katholischen<br />
Kirche beherrscht. Das begann mit der<br />
Kontrolle des regelmäßigen Messebesuches,<br />
dem Nachweis der Beichte in Form<br />
des Beichtzettels. Aber es gab auch viele<br />
Feiern und Feiertage. Neben den freien<br />
Sonntagen gab es <strong>im</strong> Jahr ungefähr 40<br />
weitere Feiertage – wenn ihr bedenkt,<br />
dass wir heute nur 13 haben.<br />
Zusätzlich kamen zu diesen offiziellen<br />
Feiertagen noch die örtlichen kirchlichen<br />
Festtage, sodass manchmal ein Kalenderjahr<br />
zu einem Drittel aus Feiertagen<br />
bestand. Und sehr häufig kam dann noch<br />
die eine oder andere Wallfahrt dazu, die<br />
für die meisten Teilnehmer eine Art Urlaub<br />
bedeutete. Die Ziele der Wallfahrt,<br />
die Wallfahrtsorte, waren Stellen wo<br />
Unerklärliches – man kann auch Wunder<br />
sagen – geschehen ist und denen seither<br />
eine besondere Bedeutung zukommt,<br />
wo man Kraft erhält und eventuell Linderung,<br />
wenn nicht sogar Heilung von<br />
seinen körperlichen und seelischen Beschwerden.<br />
Um nur ein paar niederösterreichische<br />
Wallfahrtsorte zu nennen:<br />
Maria Dreieichen, Maria Taferl, den Sonntagberg<br />
und Maria Langegg.<br />
Auch gab es zu der Zeit viele Vereinigungen<br />
– sogenannte Bruderschaften – die<br />
einen best<strong>im</strong>mten Heiligen verehrten und<br />
ebenfalls Wallfahrten organisierten.<br />
Jakob Prandtauer hat neben seinem<br />
Neffen Joseph Mungenast (ab 1717 in<br />
St.Pölten wohnhaft) auch den berühmten<br />
Und nun begleite ich euch in den letzten<br />
<strong>Barock</strong>maler Paul Troger bei seinen Raum. Hier sprechen wir unter anderem<br />
Bauten beschäftigt. Wie ihr gesehen habt, über den Glauben.<br />
musste Jakob zu den verschiedensten<br />
Baustellen reisen – am weitesten weg<br />
war die Kirche Christkindl. Dieses Reisen<br />
in unbequemen, mangelhaft gefederten<br />
Kutschen und auf schlechten Wegen –<br />
38 Abb.48: Baden<br />
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