Potentiale des DGB-Index Gute Arbeit für die betriebliche ...
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3.3.1 Die Zuweisung der Punktwerte<br />
im Detail<br />
Bild 2:<br />
Einfluss-/Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Informationsfluss, Führungsqualität,<br />
Betriebskultur, Kollegialität, Sinnhaftigkeit<br />
der <strong>Arbeit</strong> und <strong>Arbeit</strong>szeit werden<br />
zu dem Teilindex „Ressourcen“<br />
zusammengefasst. Das heißt, es wird<br />
das arithmetische Mittel der Dimensionswerte<br />
gebildet.<br />
Daneben beschreibt der Teilindex<br />
„Belastungen“ <strong>die</strong> wahrgenommenen<br />
körperlichen und emotionalen Anforderungen<br />
der <strong>Arbeit</strong> und <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong>sintensität.<br />
Auch hier wird aus den<br />
Dimensions-Items, beispielsweise aus<br />
den Angaben über „unerwünschte Unterbrechungen/Störungen“,<br />
„Zeit/Leistungsdruck“<br />
und „Qualitätseinbußen in<br />
Folge eines zu hohen <strong>Arbeit</strong>spensums“<br />
der Dimensions-Mittelwert „<strong>Arbeit</strong>sintensität“<br />
gebildet. Aus <strong>die</strong>sem und den<br />
Angaben zu den emotionalen und körperlichen<br />
Belastungen wird schließlich<br />
der Wert <strong>des</strong> Teilindex berechnet.<br />
Der dritte Teilindex „Einkommen<br />
und Sicherheit“ fasst <strong>die</strong> Angaben<br />
zur Einkommenssituation und zur<br />
Einschätzung der beruflichen Zukunft<br />
zusammen. Dabei fasst <strong>die</strong> Dimension<br />
„Einkommen“ <strong>die</strong> Angaben zum<br />
wahrgenommenen Verhältnis von<br />
„Einkommen und Leistung“ sowie <strong>die</strong><br />
Angaben zur Bedürfnisgerechtigkeit<br />
<strong>des</strong> beruflichen Einkommens und der<br />
Teilindex<br />
Ressourcen<br />
Teilindex<br />
(potentiell<br />
gefährdende)<br />
„Belastungen“<br />
Teilindex<br />
Einkommen<br />
& Sicherheit<br />
50 Punkte: Ressourcen sind nicht vorhanden,<br />
aber <strong>die</strong> Person empfindet <strong>die</strong>s<br />
nicht belastend. Die Person arbeitet<br />
in sehr hohem Maße unter potenziell<br />
belastenden Bedingungen, aber sie<br />
empfindet <strong>die</strong>s nicht als Belastung.<br />
Das Einkommen wird als nicht leis-<br />
<strong>DGB</strong>-<br />
<strong>Index</strong><br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Aufbau <strong>des</strong> <strong>DGB</strong>-<strong>Index</strong>. Hinweis: Reliabilitätstests für <strong>die</strong> einzelnen Dimensionen (Skalen)<br />
zu erwartenden Renteneinkommen aus<br />
der beruflichen Tätigkeit zusammen.<br />
Die Werte <strong>die</strong>ser drei Teilindices fließen<br />
gleichstark in den <strong>DGB</strong>-<strong>Index</strong> <strong>Gute</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> ein. Das heißt, <strong>die</strong> wahrgenommene<br />
Qualität der <strong>Arbeit</strong> wird durch<br />
das Verhältnis von positiven Faktoren<br />
der <strong>Arbeit</strong>sgestaltung (Ressourcen),<br />
der Verbreitung von Fehlbelastungen<br />
und den Angaben zu Einkommen und<br />
Beschäftigungssicherheit bestimmt.<br />
3.3 Die <strong>Index</strong>werte: Zuweisung der<br />
Punktwerte und Schwellenwerte<br />
Der positive Pol <strong>des</strong> <strong>DGB</strong>-<strong>Index</strong> stellt<br />
„gute <strong>Arbeit</strong>“ dar – <strong>Arbeit</strong>, <strong>die</strong> durch<br />
umfassende soziale und berufliche<br />
Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
(Ressourcen), kaum negative<br />
Belastungen und ein angemessenes<br />
Einkommen sowie relative berufliche<br />
Zukunftssicherheit charakterisiert<br />
ist. Im günstigsten Fall erreicht der<br />
<strong>Index</strong>wert 100 Punkte. Der negative<br />
Pol („unzumutbare <strong>Arbeit</strong>“), entspricht<br />
einer <strong>Arbeit</strong>squalität, <strong>die</strong> durch keine<br />
Ressourcen, sehr hohe Fehlbeanspurchungen<br />
und eine subjektiv belastende<br />
Einkommenssituation charakterisiert<br />
ist. Im negativen Extrem erreicht der<br />
<strong>DGB</strong>-<strong>Index</strong> 0 Punkte.<br />
Die Werte für <strong>die</strong> Beschreibung der<br />
<strong>Arbeit</strong>sbedingungen im <strong>DGB</strong>-<strong>Index</strong><br />
liegen demnach zwischen 0 und 100<br />
Punkten. Im Einzelnen werden den<br />
Fragekombinationen aus Intensität<br />
einer Belastung/einer Ressource und<br />
Intensität der Fehlbeanspruchung (vgl.<br />
Bild 3) folgende Werte zugewiesen:<br />
100 Punkte: Ressourcen (z. B. Einfluss)<br />
sind in sehr hohem Maße vorhanden.<br />
Die Person muss nicht unter potenziell<br />
belastenden Bedingungen arbeiten<br />
(z. B. Lärm). Das Einkommen wird in<br />
sehr hohem Maße als leistungsgerecht<br />
eingeschätzt und ermöglicht subjektiv<br />
ein sehr gutes Leben.<br />
83,3 Punkte: Ressourcen sind in hohem<br />
Maße vorhanden. Die Person berichtet,<br />
dass sie selten unter potenziell belastenden<br />
Bedingungen arbeitet, und<br />
empfindet <strong>die</strong>s nicht als belastend.<br />
Das Einkommen wird in hohem Maße<br />
als leistungsgerecht und vollkommen<br />
ausreichend eingeschätzt.<br />
D. h. <strong>Arbeit</strong>sbedingungen zwischen<br />
ca. 80 und 100 Punkten zeichnen ein<br />
sehr positives Bild der momentanen<br />
<strong>Arbeit</strong>sgestaltung. Sie entsprechen in<br />
hohem Maße den Anforderungen an<br />
menschengerechte <strong>Arbeit</strong>sgestaltung:<br />
Es treten keine Beeinträchtigungen<br />
auf und <strong>die</strong> Einfluss- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
sowie <strong>die</strong> soziale<br />
Unterstützung tragen dazu bei, <strong>die</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> gesundheitsförderlich und persönlichkeitsförderlich<br />
zu erleben.<br />
66,7 Punkte: Ressourcen sind in geringem<br />
Maße vorhanden, <strong>die</strong>s empfindet<br />
<strong>die</strong> Person nicht als belastend. Die Person<br />
berichtet, dass sie in hohem Maß<br />
unter potenziell belastenden Bedingungen<br />
arbeitet und empfindet <strong>die</strong>s nicht<br />
als belastend. Das Einkommen wird<br />
in geringem Maße als leistungsgerecht<br />
und gerade ausreichend eingeschätzt,<br />
aber <strong>die</strong> Person empfindet <strong>die</strong>s nicht<br />
belastend.<br />
6 T. Fuchs<br />
(64) 2010/1 Z. ARB. WISS.<br />
zfa_1_2010.indb 6 16.02.2010 11:16:46