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Geologen-Lobbying in Brüssel
FRANZSCHENKER~
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Donnerstag 2. Dezember 1999
Sehr früh am morgen haben wir, Johannes
van Stuijvenberg (er ist Vize-Präsident des
Europäischen Geologen Verbandes EFG)
und ich, in Kloten eingecheckt. Vorbei an
Bus iness- und Politik-Männern in die Economy-Class,
wo's enger,jünger und farbiger
wird.Johannes weiht mich ein: Der EFG besteht
seit ca. 20 Jahren, Verhandlungssprache
ist englisch, und das kommende Meeting
hat folgende Ziele:
1. Wir müssen den Parlamentsabgeordneten
(MEP's : Members ofthe European
Parliament) und den Verwaltungsbeamten
zeigen, wer und wieviele
wir sind, was wir können und
waswir wollen.
Wir wollen mit erster Priorität eine
eu ropä ische Zertifizieru ng resp.
Schutz des Geologen-Titels.
Wir wol len als Berufsorganisation
auf die europäische Gesetzgebung
und auf die EU-Direktiven zu unseren
Gunsten Einfluss nehmen.
2. Die Landes-Delegierten (EFG-Council)
müssen über folgende Pun kten beraten:
Sanierung der EFG-Finanzen und
Budget 2000
Optimierung der Geschäftsstelle
Zukunft des Magazins «European
Geologist».
Deta i lorga n isation der «1 st I nt. Professional
Geology Conference» in
Alicante.
Im Zug vom Flughafen in die Stadt gibt es
noch einen Tenü-Wechsel; dunkel wird verlangt
im Europäischen Parlament. Das Ta xi
macht eine Kurve zu unserem Hotel «Madeleine»,
gemäss meinem Reiseführer «hat es
den verblichenen Charme verga ngener Zeiten».
Es liegt im Zentrum der Altstadt, na ­
he der Grande Place, wo sich am Samstag
die schöne, aus einem alten flämischen
Adelsgeschlecht stammende Mathilde mit
dem belgischen Prinzen Philippe vermählen
wird.
Weiter geht's ins Gebäude des «Belgian
Geological Survey», wo die Delegierten vom
Vorstand (EFG-Board) auf die Begegnu ngen
mit Brüssel vorbereitet werden. Schnell
füllt sich dabei meine Brieftasche mit Kärtchen
aus England, Tschechien, Belgien,
Schweden, Irland, Dänemark, Spanien, Italien,
Österreich, Portugal, Deutschland, Slovakien,
Frankreich und Holland.
Etwa zehn Minuten zu spät sind dann wirklich
alle Geologen zusammen und werden
nach einer letzten Sicherheitsüberpüfung
in das Parlamentsgebäude eingelassen.
EFG-Delegierter des CHGEOL