Ausschreibungen in der Logistik - Verlag Heinrich Vogel
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AUSScHREIBUNG LoGISTIk-IT<br />
für den Lieferumfang. Das nach <strong>der</strong> Auftragserteilung zu erstellende Pflichtenheft<br />
(Fe<strong>in</strong>pflichtenheft) detailliert die Anfor<strong>der</strong>ungen des Lastenheftes und legt die<br />
Funktionen und Schnittstellen im Detail fest.<br />
Das Projekt wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als Werkvertrag abgewickelt, <strong>in</strong> dem das im Vertrag<br />
festgelegte Gewerk geschuldet wird.<br />
12.1.3 durchführung <strong>der</strong> Ausschreibung<br />
å Projektdef<strong>in</strong>ition<br />
Als erster Schritt e<strong>in</strong>es neuen Projektes ist <strong>der</strong> Gesamtrahmen festzulegen. Dabei müssen<br />
die Ziele, die Randbed<strong>in</strong>gungen und die Restriktionen festgelegt werden. Hierbei<br />
ist <strong>der</strong> Zielhorizont (z. B. fünf Jahre) zu berücksichtigen. Die Ziele s<strong>in</strong>d sowohl für<br />
den Projektablauf wie auch auf das Ergebnis (Betrieb des Systems) auszurichten.<br />
Die Ziele s<strong>in</strong>d sowohl strategisch (Übernahme aus e<strong>in</strong>em Masterplan, bevorzugte<br />
Lösungen und Lieferanten) wie auch projektabhängig (Budget, Term<strong>in</strong>plan) aufzustellen.<br />
Wichtig ist die Festlegung von Leistungszahlen, die sich am Planungshorizont<br />
orientieren müssen.<br />
Basis <strong>der</strong> Ausschreibung sollte e<strong>in</strong> an alle kommuniziertes physisches und e<strong>in</strong><br />
logisches Layout mit Durchsatzzahlen, Art <strong>der</strong> Lagerung, Anzahl <strong>der</strong> Lagerplätze,<br />
dem Artikelspektrum, den Ladehilfsmitteln und erklärenden Fotos se<strong>in</strong>, um das<br />
Verständnis aller zu verbessern. Für die Lösung ist e<strong>in</strong> Gesamtkonzept aufzustellen.<br />
Hierbei s<strong>in</strong>d alle beteiligten Gewerke zu identifizieren und die <strong>Ausschreibungen</strong><br />
hierzu passend zu strukturieren.<br />
Für die IT-Systeme ist im Vorfeld die Entscheidung zu treffen, ob Standardsoftware<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommen soll. Aus den Varianten<br />
å Standardsoftware entsprechend des ERP-Systems (z. B. SAP)<br />
å Standardsoftware als unabhängiges Black-Box-System o<strong>der</strong><br />
å<br />
Individualsoftware<br />
sollte strategisch e<strong>in</strong>e Variante ausgesucht werden. Die Entscheidung für e<strong>in</strong>e Standardsoftware<br />
bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Anpassung <strong>der</strong> Prozesse und <strong>der</strong> Ausschreibung weitestgehend<br />
an die Standardsoftware, ansonsten können die Vorteile von Standardsoftware<br />
wie Preis, Qualität <strong>der</strong> Software und Schutz <strong>der</strong> Investition nicht umgesetzt werden.<br />
Die Projektdef<strong>in</strong>ition muss von allen Beteiligten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e vom Management<br />
als Entscheidungsträger, verabschiedet und getragen werden. Aus IT-Sicht muss<br />
e<strong>in</strong>e Entscheidung für die Anpassung an Standardsoftware vom Management aktiv<br />
durchgesetzt werden.<br />
Alternativen sollten wenn möglich im Vorfeld entschieden werden, um zusätzlichen<br />
Aufwand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausschreibung zu vermeiden.<br />
PrAxistiPP<br />
Es ist zu empfehlen, dass e<strong>in</strong> Spezialist e<strong>in</strong>er im Vorfeld ausgewählten Standardsoftware<br />
bei <strong>der</strong> Lastenhefterstellung mitwirkt, um die Prozesse schon konform zur Standardsoftware<br />
zu konzipieren.<br />
12<br />
AUSScHREIBUNGEN IN DER LoGISTIk 201