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MdB Uwe Schummer zu Besuch Der letzte Zivi geht - HPZ - Krefeld

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Endlich fange ich an, mein Leben<br />

in beide Hände <strong>zu</strong> nehmen<br />

oder „kompromisslos die Stärken sehen“<br />

Handbike – ein Traum wird wahr<br />

Bevor ich <strong>zu</strong>m Handbikesport<br />

kam, brach für mich eine Welt<br />

<strong>zu</strong>sammen. Rollstuhlfahrer <strong>zu</strong> sein,<br />

machte mir Angst. Ich wollte nicht,<br />

dass Leute mit dem Finger auf<br />

mich zeigen, nur weil ich in diesem<br />

„Ding“ mit den vier Rollen sitze.<br />

Querschnittslähmung war für mich<br />

eine Diagnose, nach der ich lieber<br />

sterben wollte, als in diesem Ding<br />

sitzend weiter<strong>zu</strong>leben. Am Anfang<br />

war es einfach nur Horror. Es war<br />

schrecklich, diese Welt nun fortan<br />

aus einer anderen Perspektive<br />

<strong>zu</strong> betrachten und das Gefühl <strong>zu</strong><br />

haben, anderen <strong>zu</strong>r Last <strong>zu</strong> fallen.<br />

Mit dieser Fortset<strong>zu</strong>ngsgeschichte,<br />

die ich hier beginne <strong>zu</strong> schreiben<br />

und <strong>zu</strong> veröffentlichen, möchte<br />

ich <strong>zu</strong>nächst mir, aber auch ganz<br />

sicher anderen Menschen Mut<br />

hpz Report 032011<br />

machen, den Rollstuhl nicht nur<br />

als Horrorwesen, sondern auch als<br />

Chance <strong>zu</strong> sehen. Eine Chance auf<br />

ein anderes, neues Leben.<br />

Sicher schränkt einen der Rollstuhl<br />

in gewissen Sachen ein - manchmal.<br />

Aber mein Ziel ist es, euch, euren<br />

Eltern oder Betreuern und letztlich<br />

auch mir <strong>zu</strong> zeigen und mich immer<br />

wieder daran <strong>zu</strong> erinnern, dass der<br />

Rollstuhl einen da<strong>zu</strong> bringen kann,<br />

Dinge <strong>zu</strong> tun, die man sich früher<br />

nie <strong>zu</strong>getraut hätte. Und es ist<br />

keineswegs der Rollstuhl, der einen<br />

hilflos macht, sondern vielmehr<br />

der Umgang jedes Einzelnen mit<br />

sich selbst!<br />

<strong>Der</strong> Sport, den ich heute mit dem<br />

Handbike in professioneller Weise<br />

betreibe, erwuchs langsam aus<br />

der Idee, mit einem Ankoppelbike<br />

meinen Bewegungsradius <strong>zu</strong><br />

erweitern. Am Anfang fuhr ich<br />

Touren, die ich vorher mit meinen<br />

Eltern im Auto gefahren bin. Ich<br />

wollte einfach selbstständiger sein<br />

und mir das Gefühl geben, ich<br />

bin nicht auf andere angewiesen,<br />

<strong>zu</strong>mindest nicht zwangsläufig. Ich<br />

wollte mir und anderen zeigen, dass<br />

ich Dinge auch im Rollstuhl sitzend<br />

eigenständig bewerkstelligen kann.<br />

Meine Geschichte erzählt von<br />

einer Persönlichkeit, <strong>zu</strong> der ich<br />

erst heranreifen musste. Denn so,<br />

wie ich die Dinge heute sehe, sah<br />

ich sie nicht immer. Das änderte<br />

sich erst im Laufe der Jahre, und<br />

manchmal musste ich dafür sogar<br />

durch die Hölle gehen.<br />

LEUTE

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