MdB Uwe Schummer zu Besuch Der letzte Zivi geht - HPZ - Krefeld

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THEMA Spannende Arbeiten auf dem zweiten Arbeitsmarkt Langeweile in einer Werkstatt? Wenn ich jemandem erzähle, dass ich in einer „Werkstatt“ arbeite, glauben die Leute, die von meiner Erkrankung nichts wissen, ich arbeite dort als Anleiterin. Wenn ich das dann richtig stelle, sind sie sehr irritiert. „Die Werkstatt ist doch nichts für dich!“ Werkstätten kennen viele, auch nach fast 20 Jahren impuls, nur für körperlich und geistig behinderte Menschen. Nichts für jemanden wie mich!? Anleiterin wäre nichts für mich, sonst könnte ich auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Ich bin aber krank und nicht stabil genug dafür. Deshalb arbeite ich in einer impuls- Werkstatt - und langweilig ist mir hier nicht. Sicherlich gibt es hier Arbeitsplatz Zentrale: „Bitte recht freundlich“ Tobias H. auch „einfache“ Tätigkeiten, aber auch diese haben ihre Herausforderungen. Eine wichtige Voraussetzung für die meisten Arbeiten ist die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und das stellt für viele psychisch erkrankte Menschen eine große Hürde dar. Teilweise liegt es an der Erkrankung selbst oder auch an den Nebenwirkungen der Medikamente, die viele Betroffene einnehmen müssen, damit sie überhaupt arbeiten können. Weitere Probleme von psychisch erkrankten Menschen sind häufige Fehlzeiten, bedingt durch gesund- Wer will, kann in einer impuls-Werkstatt viel lernen heitliche Ausfälle, z. B. durch akute Depressionen und Psychosen. Auf all diese Dinge muss ein Anleiter gezielt eingehen können. Kein leichter Job, wenn man bedenkt, dass jede psychische Erkrankung anders ist. Genauso unterschiedlich sind die Fähig- und Fertigkeiten der einzelnen Mitarbeiter. Für jeden soll eine geeignete Beschäftigung gefunden werden, auch, damit ihm nicht langweilig wird. Aus diesem Grund wird die Arbeit vom Anleiter für jeden je nach Tagesform angepasst. Hat jemand Probleme mit der Konzentration, so wird er in der Arbeitskette ganz nach vorn gestellt, so dass ein Fehler fast ausgeschlossen wird, weil andere Mitarbeiter anschließend die Arbeiten mehrfach kontrollieren. Das bedeutet aber nicht, dass jeder immer das gleiche machen muss. Die Mitarbeiter werden von den Anleitern gefordert. In jeder Abteilung gibt es verschiedene Maschinen und mechanische Hilfsmittel, die jeder Mitarbeiter unter Anleitung ausprobieren darf. Manch einer wird von Tag zu Tag hpz Report 032011
Arbeitsplatz Hauswirtschaft: „Immer schön sauber bleiben“ Rehan Desert und Katharina Keuken. besser und entwickelt so gar Spaß an der Arbeit mit Maschinen. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, ein Praktikum innerhalb der impuls-Werkstätten zu absolvieren. Also ist nicht nur der Wechsel einer Abteilung sondern auch der des Standortes möglich. Es gibt in unseren impuls-Werkstätten viele unterschiedliche Arbeiten, von hauswirtschaftlichen bis hin hpz Report 032011 zu handwerklich anspruchsvollen Tätigkeiten, wie z. B. in der Druckvorstufe, der Digitalkopie oder der Druckerei. Sogar ein eigenes Bistro betreiben die Mitarbeiter an den Standorten Tönisvorst und Kempen, wo sie Kontakt mit Kunden von außerhalb haben. Es gibt noch weitere anspruchsvolle Arbeiten, die sehr viel Verantwortung mit sich bringen. Leider kann ich hier nicht alle nennen. Arbeitsplatz Buchbinderei: „Volle Konzentration bitte“ Claudia Schulz. Sehr interessant sind die Angebote an betriebsintegrierten Außenarbeitsplätzen, z. B. in Altenheimen, Krankenhäusern und auch großen Industrieunternehmen. Unsere Integrationsassistentin, Christiane Pollerberg, steht in engem Kontakt mit der Wirtschaft. Sie sucht geeignete Mitarbeiter für diese Arbeitsplätze, die sich auch den Weg zurück auf den ersten Arbeitsmarkt vorstellen können. Mein Fazit: In einer Werkstatt muss sich also niemand langweilen! Angelika Weine impuls Kempen THEMA
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