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MdB Uwe Schummer zu Besuch Der letzte Zivi geht - HPZ - Krefeld

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auch meine körperliche Verfassung.<br />

Plötzlich kam es <strong>zu</strong> Schüben, in<br />

denen meine Beine anfingen<br />

wie wild <strong>zu</strong> zittern. Meine Beine<br />

krampften, meine Knie versteiften,<br />

meine Füße verkrümmten sich und<br />

blieben in einer Spastik stecken.<br />

Monatelang war es für mich nun nur<br />

noch möglich, mich schleppend, die<br />

Beine hinter mir her schleifend, auf<br />

Meine Beine wurden <strong>zu</strong><br />

Ballast<br />

Krücken gehalten, fort<strong>zu</strong>bewegen.<br />

Erst versteifte das linke, dann zwei<br />

Monate später das rechte Bein.<br />

Dystonie schimpften die Ärzte<br />

des Düsseldorfer Uniklinikums<br />

diese Entwicklung, die nach<br />

Monaten dieses Leidensweges,<br />

als Spätfolge meines damaligen<br />

Unfalls, diagnostiziert wurde.<br />

Zuerst einmal war ich froh über<br />

eine richtige Diagnose. Denn<br />

Monate <strong>zu</strong>vor, waren mein<br />

Hausarzt oder auch andere Ärzte,<br />

mit dieser Entwicklung meiner<br />

Krankengeschichte überfordert,<br />

so schien es. Dem<strong>zu</strong>folge wusste<br />

eigentlich keiner genau, was<br />

wirklich los war. Nach dem<br />

ersten <strong>Besuch</strong> in der Uniklinik in<br />

Düsseldorf hatte das Kind endlich<br />

einen Namen! Gerade Patienten<br />

mit einer Schädelhirn-Verlet<strong>zu</strong>ng<br />

seien anfällig für solch eine<br />

Dystonie, hieß es. Mein Rücken litt<br />

in dieser Zeit besonders durch die<br />

immer schiefer werdende Haltung.<br />

Ich war nun vielmehr nur noch im<br />

Stande mich auf Krücken haltend,<br />

schleichend durch die Gegend <strong>zu</strong><br />

bewegen. Was aber weder meinen<br />

Hausarzt noch meine Krankenkasse<br />

davon abhielt, eine Versorgung<br />

mit einem Rollstuhl so lange wie<br />

nur eben möglich hinaus<strong>zu</strong>zögern<br />

– <strong>zu</strong>erst.<br />

Und dann ging es plötzlich ziemlich<br />

schnell: Meine Knie und ebenfalls<br />

die Hüften versteiften sich. <strong>Der</strong><br />

Rollstuhl wurde <strong>zu</strong> meinem täglichen<br />

Begleiter. Zum Schluss war<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel in liegender Position<br />

nur noch eine sogenannte Em-<br />

hpz Report 032011<br />

bryonalstellung für mich möglich.<br />

Das Anziehen von Schuhen war <strong>zu</strong><br />

eben dieser Zeit schon längst tabu.<br />

Im Rollstuhl sitzen konnte ich nur<br />

noch mit angewinkelten Füßen, auf<br />

einem Spezialbrett, das extra für<br />

mich angefertigt werden musste,<br />

da diese Spitzfußstellung immer<br />

heftiger wurde. Meine Beine ließen<br />

sich einfach nicht mehr strecken,<br />

auch nicht mehr passiv, durch Dritte.<br />

Das Gefühl in meinen Beinen<br />

verschwand. Wärme oder gar Kälte<br />

wahr<strong>zu</strong>nehmen wurde für mich<br />

nahe<strong>zu</strong> unmöglich. Wie schon kurz<br />

angedeutet, am 10.08.2006 war es<br />

dann soweit: Ich stand vor einer<br />

Operation, die in 99 % der Fälle, so<br />

sagten mir die Ärzte, das Ergebnis<br />

aufwies, dass diese Patienten nachher<br />

<strong>zu</strong>mindest wieder im Stande<br />

sind, sich mit Krücken fort<strong>zu</strong>bewegen.<br />

Zu gehen. Und davon träumte<br />

ich. Endlich wieder diese vier Rollen<br />

unter mir loswerden, eintauschen<br />

gegen Füße... und Schuhe...<br />

Dann schlug ich die Augen auf,<br />

und das Erste, was ich wahrnahm,<br />

war dieser Katheterbeutel, der da<br />

an der linken Seite meines Bettes<br />

herunterbaumelte. Etwas stimmte<br />

nicht, das war sofort mein erster<br />

Gedanke!<br />

Katja Oemmelen<br />

impuls Tönisvorst<br />

In der nächsten Folge erzählt uns Katja Oemmeln von ihrer Rehabilitation<br />

und wie ihr das Vorspannbike <strong>zu</strong> mehr Selbstständigkeit verhalf.<br />

LEUTE

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