Aufgabe 2 - Technische Universität Braunschweig
Aufgabe 2 - Technische Universität Braunschweig
Aufgabe 2 - Technische Universität Braunschweig
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<strong>Technische</strong> Universität <strong>Braunschweig</strong><br />
Leichtweiß-Institut für Wasserbau<br />
Abteilung Hydromechanik und Küsteningenieurwesen<br />
Prof. Dr.-Ing. Hocine Oumeraci<br />
SS 2008<br />
Prüfungstermin: 20. August 2008<br />
MUSTERLÖSUNG<br />
K L A U S U R HYDROMECHANIK I<br />
- ohne Unterlagen -<br />
- Dauer 60 Minuten -<br />
N A M E :<br />
V O R N A M E:<br />
Matrikel-Nr.:<br />
<strong>Aufgabe</strong> 1 2 3 4 5 Summe<br />
Zeitbedarf 13 11 9 14 13 60<br />
erreichte<br />
Punkte<br />
Note
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 2<br />
<strong>Aufgabe</strong> 1:<br />
Zeit: 13 min.<br />
Ein Wasserbehälter hat eine Ausflussöffnung mit der Breite b = 0,3 m, die durch<br />
einen Kreiszylinder verschlossen ist. Dabei wird der Zylinder durch eine Feder mit<br />
der Kraft von F Feder = 750 N gegen die Öffnung gepresst. Stellt sich ein bestimmter<br />
Wasserstand h im Behälter ein, wird der Zylinder nach außen gedrückt und das<br />
Wasser kann ausfließen. (Abb. 1.1)<br />
Gegeben:<br />
r = 20 cm ρ w = 1000 kg/m³<br />
F Feder = 750 N g = 9,81 m/s²<br />
α = 45° b = 0,3 m<br />
Ansicht der Öffnung:<br />
a<br />
h=?<br />
Kreiszylindrisches<br />
Ventil<br />
b = 0,3m<br />
a<br />
α<br />
M<br />
r<br />
Feder<br />
F = 750 N<br />
Abb. 1.1:<br />
Ausflussöffnung mit kreiszylindrischem Ventil<br />
a) Zeichnen sie die hydrostatische Druckfigur ein, die sich an dem Zylinder<br />
ergeben wird.<br />
b) Bei welchem Wasserstand h öffnet sich das zylindrische Ventil?<br />
c) Berechnen sie für den Wasserstand h aus b) die resultierende Druckkraft auf<br />
den Zylinder und bestimmen sie deren Richtung (Winkel β). Erklären Sie kurz,<br />
warum die resultierende Druckkraft durch den Mittelpunkt M des Zylinders<br />
geht.
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 3<br />
<strong>Aufgabe</strong> 2:<br />
Zeit: 11 min.<br />
Ein Schwimmbecken wurde in das Grundwasser gebaut. Für eine Reinigung soll das<br />
Wasser im Becken komplett abgelassen werden. (Abb. 2.1)<br />
Gegeben:<br />
ρ w = 1000 kg/m³ t = 2,5 m h GW = 2,0 m<br />
ρ Beton = 2300 kg/m³ L Becken = 12,0 m η = 1,1 (Sicherheitsbeiwert<br />
gegen Aufschwimmen)<br />
g = 9,81 m/s² D Wand = 0,5 m<br />
B Becken = 10,0 m D Sohle = 0,6 m<br />
Wanddicke Beckenbreite (innen)<br />
0,5 m B = 10 m<br />
Wanddicke<br />
0,5 m<br />
Geländeoberfläche<br />
Beckenhöhe<br />
(innen)<br />
t = 2,5 m<br />
Sohldicke<br />
0,6 m<br />
GWS<br />
Grundwasser<br />
h w ?<br />
Beckenlänge (innen)<br />
L = 12 m<br />
Beton<br />
GWS<br />
GW-Spiegel<br />
h GW =<br />
2,0 m<br />
Abb. 2.1: Schwimmbecken im Grundwasser<br />
a) Prüfen Sie, ob das Schwimmbecken bei dem vorhandenen Grundwasserstand<br />
schadlos entleert werden kann, d.h. ohne dass es aufschwimmt. Dabei ist<br />
eine Sicherheit gegen Aufschwimmen von η = 1,1 zu gewährleisten.<br />
Ihnen wird mitgeteilt, dass das benachbarte Wasserwerk Wartungsarbeiten an den<br />
Pumpen durchführt und für kurze Zeit die Grundwasserförderung einstellt. Es ist<br />
daher mit einem temporären Grundwasserspiegel auf Höhe der Geländeoberfläche<br />
zu rechnen (d.h. GWS = Geländeoberfläche)).<br />
b) Welchen Wasserstand h w müssen Sie im Schwimmbecken mindestens<br />
belassen, damit das Becken auch in diesem Fall nicht aufschwimmt? Auch<br />
hier ist eine Sicherheit gegen Aufschwimmen von η = 1,1 einzuhalten.
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 4<br />
<strong>Aufgabe</strong> 3:<br />
Zeit: 9 min.<br />
In einem 20 m langen Tankwagen werden nacheinander Flüssigkeiten mit<br />
unterschiedlichen Dichten transportiert. Im Tankwagen sind zwei Druckmessdosen<br />
(DMS) in einer Höhe von 0,1 m über Tankboden installiert, um die Ladungsverteilung<br />
während des Bremsens und des Anfahrens zu überprüfen. (Abb. 3.1)<br />
Gegeben:<br />
ρ 1 = 1000 kg/m³ g = 9,81 m/s²<br />
ρ 2 = 1200 kg/m³ L Wagen = 20 m<br />
L = 20 m<br />
Flüssigkeitsspiegel im Ruhezustand<br />
Fahrtrichtung<br />
Flüssigkeit<br />
DMS 2<br />
0,1 m<br />
0,1 m<br />
DMS 1<br />
Abb. 3.1:<br />
Tankwagen<br />
a) Zunächst wird der Tankwagen mit der Flüssigkeit 1 mit der Dichte<br />
ρ 1 = 1000 kg/m³ gefüllt. Wie hoch ist die zusätzliche Beschleunigung b auf die<br />
Flüssigkeit beim Bremsen, wenn im Ruhezustand nach dem Befüllen an der<br />
DMS 1 ein Druck von 24 kN/m² und beim Bremsen an der DMS 2 ein Druck<br />
von 22,88 kN/m² herrscht? Wie hoch war der Flüssigkeitsstand über<br />
Tankboden im Ruhezustand nach dem Befüllen?<br />
b) Nach Entleerung des Tankwagens, wird nun Flüssigkeit 2 mit der Dichte<br />
ρ 2 = 1200 kg/m³ in den Tank gefüllt. Nach dem Befüllen wird an der Messdose<br />
1 ein Druck von 5,9 kN/m² gemessen. Bei einem Beschleunigungsvorgang<br />
zeigt die Messdose 1 plötzlich einen Wert von 0 kN/m² an. Wie groß muss die<br />
Beschleunigung des Tankwagens in diesem Fall mindestens gewesen sein?<br />
c) Wie ändern sich der Druck und die Auslenkung, wenn die Beschleunigung<br />
konstant bleibt aber statt Flüssigkeit 1 die Flüssigkeit 2 mit höherer Dichte im<br />
Tankwagen transportiert wird?
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 5<br />
<strong>Aufgabe</strong> 4:<br />
Zeit: 14 min.<br />
Einem Stausee (v=0) wird über eine unterirdische Rohrleitung Wasser zugeführt. Zur<br />
Messung der Wassermenge dient die in Abb. 4.1 dargestellte Anordnung von<br />
Messröhrchen 1 und 2.<br />
a) Wie werden die dargestellten Messröhrchen genannt und welcher<br />
Energieanteil kann an ihnen abgelesen werden.<br />
b) Berechnen Sie den Zufluss Q, die Fließgeschwindigkeiten v 1 und v 2 sowie<br />
die Rohrinnendrücke p 1 und p 2 bei den entsprechenden<br />
Rohrdurchmessern D 1 und D 2 . Gehen Sie dabei von einer reibungsfreien<br />
Strömung aus (keine Energieverluste).<br />
c) Auf welcher Höhe h 3 stellt sich der Wasserspiegel im Stausee ein?<br />
d) Zeichnen Sie die Energie- und Drucklinie für eine reibungsfreie Strömung<br />
in Abb. 4.1 ein. Was würden in diesem Fall zwei Pitot-Rohre an den<br />
Stellen 1 und 2 anzeigen?<br />
Gegeben:<br />
ρ w = 1000 kg/m³ g = 9,81 m/s²<br />
D 1 = 1,3 m h 1 = 2,4 m<br />
D 2 = 1,1 m h 2 = 1,6 m<br />
a = 3,5 m<br />
1<br />
2<br />
Q<br />
D 1 = 1,3 m<br />
h 1 = 2,4 m<br />
D 2 = 1,1 m<br />
h 2 = 1,6 m<br />
Großräumiger<br />
Stausee mit:<br />
v = 0<br />
ρ w<br />
= 1000 kg/m³<br />
h 3<br />
a = 3,5 m<br />
D 2<br />
Q<br />
Abb. 4.1:<br />
Unterirdischer Zufluss eines Stausees mit Messröhrchen
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 6<br />
<strong>Aufgabe</strong> 5:<br />
Zeit: 13 min.<br />
Aus einem Behälter mit einer rechteckigen Öffnung mit der Höhe a = 0,05 m und der<br />
Breite b = 1,00 m strömt kontinuierlich eine Wassermenge von Q 0 = 0,099 m³/s aus<br />
und trifft in der Entfernung L im Punkt A auf eine Waage (s. Abb. 5.1).<br />
Gegeben:<br />
ρ = 1000 kg/m³ g = 9,81 m/s²<br />
a = 0,05 m b = 1,00 m<br />
Q 0 = 0,099 m³/s h 1 = 2,4 m h 2 = 0,2 m<br />
Q 0<br />
Ansicht der Öffnung:<br />
a<br />
h 2<br />
a<br />
Q 0<br />
b<br />
h 1<br />
Q 1<br />
α<br />
A<br />
Q 2<br />
Waage:<br />
??? kg<br />
L<br />
Abb. 5.1:<br />
Behälter mit ausströmendem Wasser und Waage im Auftreffpunkt des Strahls<br />
a) Berechnen sie die Entfernung L sowie den Auftreffwinkel α des Wasserstrahls<br />
im Punkt A.<br />
b) Welche Masse in [kg] zeigt die Waage an?<br />
Nach dem Auftreffen in Punkt A teilt sich der Wasserstrahl in die beiden Teilstrahlen<br />
1 und 2 auf. Die Breite der beiden Teilstrahlen auf der Waage wird mit b = 1,00 m<br />
angenommen. Die Druckkräfte innerhalb der beiden Teilstrahlen können<br />
vernachlässigt werden.<br />
c) Berechnen Sie die Abflüsse Q 1 und Q 2 der beiden Teilstrahlen.
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 7<br />
Musterlösung <strong>Aufgabe</strong> 1:<br />
a) hydrostatische Druckverteilung<br />
ρgh 1<br />
α<br />
ρgh 2<br />
b) h = ?<br />
ps<br />
=ρ⋅g⋅<br />
h<br />
h 1 = h - r · sinα<br />
h 2 = h + r · sinα<br />
p<br />
p<br />
= 1000⋅9,81⋅<br />
h<br />
1 1<br />
= 1000⋅9,81⋅<br />
h<br />
2 2<br />
r·sinα<br />
r·sinα<br />
α<br />
M<br />
Die Fläche des Zylinders ergibt sich aus:<br />
2α<br />
A = 2πr ⋅b<br />
360°<br />
r ⋅sinα = 0,2 ⋅ sin45°=<br />
0,141m<br />
ρ<br />
1+ρ2<br />
FH<br />
= ⋅2⋅r⋅sinα⋅b<br />
2<br />
1000 ⋅9,81 ⋅(h − 0,141) + 1000 ⋅9,81 ⋅ (h + 0,141)<br />
FH<br />
= ⋅2⋅0,141⋅0,3<br />
2<br />
9810 ⋅h − 1383,21+ 9810 ⋅ h + 1383,21<br />
FH<br />
= ⋅0,085<br />
2<br />
FH<br />
= 9810 ⋅h⋅0,085<br />
F Feder = 750 N = F H<br />
750 = 9810 ⋅h⋅0,085<br />
750<br />
h= = 0,899m<br />
9810 ⋅ 0,085
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 8<br />
b) resultierende Druckkraft<br />
F H<br />
V v<br />
α<br />
r<br />
F V<br />
FH<br />
= 750N<br />
Die Vertikalkomponente ist abhängig vom verdrängten Wasservolumen V v !<br />
F<br />
V<br />
=ρ⋅g⋅<br />
V<br />
v<br />
Das verdrängte Wasservolumen ergibt sich aus:<br />
⎛ 2 2α<br />
r² ⎞<br />
Vv<br />
= ⎜π⋅r ⋅ − ⎟⋅b<br />
⎝ 360°<br />
2 ⎠<br />
⎛ 2 2α<br />
r² ⎞<br />
FV<br />
=ρ⋅g⋅⎜π⋅r ⋅ − ⎟⋅b<br />
⎝ 360°<br />
2 ⎠<br />
⎛ 2 2⋅ 45°<br />
0,2² ⎞<br />
FV<br />
= 1000 ⋅9,81⋅⎜π⋅0,2 ⋅ − ⎟⋅ 0,3 = 33,60 N<br />
⎝ 360°<br />
2 ⎠<br />
R = F + F<br />
2 2<br />
H V<br />
2 2<br />
R = 750 + 33,60 = 750,75 N<br />
F H<br />
F V<br />
R<br />
F<br />
β= arctan F<br />
v<br />
β<br />
H<br />
33,6<br />
β= arctan = 2,57°<br />
750<br />
Der Angriffspunkt der Resultierenden verläuft senkrecht auf die Zylinderoberfläche<br />
mit einem Winkel von 2,57° und geht in der Verlängerung durch den Mittelpunkt des<br />
Zylinders.
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 9<br />
Musterlösung <strong>Aufgabe</strong> 2<br />
Damit das Schwimmbecken nicht aufschwimmt muss gelten F A<br />
< G. Um die<br />
vorgegebene Sicherheit von η = 1,1 zusätzlich einzuhalten, gilt: 1,1⋅ FA<br />
= G<br />
a)<br />
Berechnung der Gewichtskraft des Schwimmbeckens:<br />
VBeton<br />
= 3,1⋅11,0 ⋅13,0 −2,5⋅10,0⋅ 12,0 = 143,3 m³<br />
m = 2,3 t/ m³ ⋅ 143,3 m³ = 329,59t<br />
Beton<br />
G = m⋅ g = 329,59⋅ 9,81 = 3233,28kN<br />
Berechnung der Auftriebskraft F A :<br />
F<br />
A<br />
= ρ ⋅g⋅<br />
V<br />
v<br />
Vv<br />
= 2,011,013,0 ⋅ ⋅ = 286 m³<br />
FA<br />
= 1,0 ⋅9,81⋅ 286 = 2805,66 kN<br />
Überprüfung der Anfangsbedingung:<br />
1,1⋅ F < G<br />
A<br />
1,1⋅ 2805,66 kN < 3233,38kN<br />
3086, 23kN < 3233,38 kN Bedingung erfüllt!<br />
b)<br />
Auch hier gilt wieder die Bedingung 1,1⋅ F = G! Allerdings vergrößert sich die<br />
Auftriebskraft durch den höheren Grundwasserstand.<br />
Berechnung der Auftriebskraft F A :<br />
F<br />
A<br />
= ρ ⋅g⋅<br />
V<br />
v<br />
A<br />
Vv<br />
= 3,1⋅11,0 ⋅ 13,0 = 443,3 m³<br />
FA<br />
= 1,0 ⋅9,81⋅ 357,5 = 4348,77 kN
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 10<br />
Da sich die Gewichtskraft des Beckens selbst nicht ändert, muss die erhöhte<br />
Auftriebskraft durch die Gewichtskraft des im Becken verbleibenden<br />
Wasservolumens ausgeglichen werden.<br />
1,1⋅ FA<br />
< G+<br />
GWasser<br />
1,1⋅ 4348,77 kN < 3233,38kN + GWasser<br />
4783,65kN < 3233,38kN + GWasser<br />
1550, 27 kN < G<br />
Wasser<br />
Berechnung der Mindestfüllhöhe im Becken:<br />
G = ρ ⋅g⋅ V = ρ ⋅g⋅B⋅L⋅<br />
h<br />
Wasser Wasser w<br />
1550,27 = 1,0 ⋅9,81⋅12,0⋅10,0<br />
⋅h<br />
h = 1, 32m<br />
w<br />
w
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 11<br />
Musterlösung <strong>Aufgabe</strong> 3<br />
a)<br />
Berechnung der Flüssigkeitshöhen über den Messdosen<br />
p<br />
1 1<br />
24000 N / m² = 1000⋅9,81⋅h<br />
1<br />
= ρ gh<br />
24000<br />
h1<br />
=<br />
1000⋅9,81<br />
h = 2,446m<br />
1<br />
Die Füllhöhe über Tankboden beträgt also h = 2,446 + 0,1 = 2,546m.<br />
22880 N / m² = 1000⋅9,81⋅h<br />
h<br />
h<br />
2<br />
2<br />
22880<br />
=<br />
1000⋅9,81<br />
= 2,332m<br />
2<br />
Füll<br />
Berechnung der Auslenkung beim Bremsen:<br />
Δ h=<br />
h −h<br />
1 2<br />
= 0,114m=<br />
e<br />
Der Wasserspiegel wird beim Bremsen um e = 0,114 m ausgelenkt.<br />
Berechnung der zusätzlichen Beschleunigung b (Bremsverzögerung) beim Bremsen.<br />
tanα<br />
=<br />
b<br />
g<br />
e<br />
tanα<br />
=<br />
L /2<br />
e b<br />
=<br />
L/2<br />
g<br />
e⋅<br />
g<br />
b =<br />
L /2<br />
0,114m⋅9,81 m/ s²<br />
=<br />
10m<br />
= 0,11 m/ s²<br />
Die Bremsverzögerung beträgt b = 0,11 m/s²!
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 12<br />
b)<br />
Berechnung der Flüssigkeitshöhe über der Messdose:<br />
p = ρgh<br />
5900 N / m² = 1200⋅9,81⋅h1<br />
5900 N / m²<br />
h1<br />
=<br />
1200⋅9,81<br />
= 0,50m<br />
Damit die Messdose einen Wert von 0 n/m² anzeigt muss die Auslenkung des<br />
Wasserspiegels mindestens e = 0,5 m betragen.<br />
tanα<br />
=<br />
b<br />
g<br />
e<br />
tanα<br />
=<br />
L /2<br />
e b<br />
=<br />
L/2<br />
g<br />
e⋅<br />
g<br />
b =<br />
L /2<br />
0,5m⋅9,81<br />
=<br />
10m<br />
= 0, 49 m/ s²<br />
Der Tankwagen wurde mit b = 0,49 m/² beschleunigt.<br />
c) Der Druck wird mit höherer Flüssigkeitsdichte größer. Die Auslenkung ist<br />
dichteunabhängig und bleibt daher gleich!
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 13<br />
Musterlösung <strong>Aufgabe</strong> 4:<br />
a) Piezometerröhrchen: Hier kann die Druckhöhe abgelesen werden.<br />
b)<br />
Aufstellung der Bernoulligleichung:<br />
2<br />
v1 p1<br />
+<br />
2g<br />
ρ ⋅ g<br />
h1<br />
+<br />
z<br />
1<br />
2<br />
a v2 p2<br />
= +<br />
2g<br />
ρ ⋅ g<br />
h2<br />
+ z = h = konst.<br />
2<br />
a<br />
E<br />
2 2<br />
v1 v2<br />
+ h1+ a= + h2<br />
+ a<br />
2g<br />
2g<br />
Aus der Kontinuitätsgleichung folgt:<br />
Q = A⋅ v = konst.<br />
A ⋅ v = A ⋅v<br />
1 1 2 2<br />
2 2<br />
D1 πD2<br />
⋅ v1 = ⋅v2<br />
π<br />
4 4<br />
D<br />
v<br />
2<br />
2<br />
1<br />
= ⋅v<br />
2 2<br />
D1<br />
Eingesetzt in die Bernoulli-Gleichung:<br />
2<br />
2 2 2<br />
2 2 2<br />
2 ⎟ h1 h2<br />
⎛D ⎞ v v<br />
⎜ ⋅ + = +<br />
⎝D1 ⎠ 2g 2g<br />
2<br />
2 2 2<br />
v2 v2<br />
⎛1,1²<br />
⎞<br />
⎜<br />
2, 4 1,6<br />
1,3²<br />
⎟ ⋅ + = +<br />
⎝ ⎠ 2⋅9,81 2⋅9,81<br />
0,0261⋅ v + 2,4 = 0,051⋅ v + 1,6<br />
0,0249⋅ v = 0,8<br />
v<br />
2 2<br />
2 2<br />
2<br />
2<br />
= 5,67 m/<br />
s<br />
1,1²<br />
Q= v2⋅ A2<br />
= 5,67⋅ π ⋅ = 5,39 m³ / s<br />
4<br />
Q 5,39 ⋅4<br />
v1<br />
= = = 4,06 m/<br />
s<br />
A π ⋅1,<br />
3²<br />
1
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 14<br />
p1<br />
ρ ⋅ g<br />
p2<br />
ρ ⋅ g<br />
= h = 2,4m⇒ p = 2,4⋅1,0 ⋅ 9,81 = 23544 Pa<br />
1 1<br />
= h = 1,6m⇒ p = 1,6 ⋅1,0 ⋅ 9,81 = 15696 Pa<br />
2 2<br />
c)<br />
Der Wasserspiegel stellt sich auf der Energiehöhe ein.<br />
2<br />
v1 p1<br />
4,06²<br />
h3<br />
= hE<br />
= + + a= + 2, 4 + 3,5 = 6,74m<br />
2g<br />
ρ ⋅g<br />
2⋅9,81<br />
d)<br />
Pitotröhrchen zeigen die Energiehöhe an. An den Stellen 1 und 2 würde sich daher<br />
ein Wasserstand von:<br />
2<br />
v1 p1<br />
4,06²<br />
h = 1<br />
h = 2<br />
2, 4 3, 24m<br />
2g<br />
+ ρ ⋅g<br />
= 2⋅9,81<br />
+ =
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 15<br />
Musterlösung <strong>Aufgabe</strong> 5:<br />
a)<br />
Bewegungsgleichungen:<br />
y =−g<br />
x=<br />
a<br />
0<br />
y<br />
=− gt+<br />
v<br />
y,0<br />
0<br />
x<br />
=<br />
at<br />
0<br />
+<br />
v x ,0<br />
y =− gt + v ⋅t<br />
1<br />
2<br />
²<br />
y,0<br />
0<br />
+<br />
0<br />
y 0<br />
x=<br />
0<br />
1<br />
2<br />
at²<br />
+ vx,0 ⋅ t+<br />
x0<br />
0<br />
Bis zum Punkt A wurde eine Strecke y = h1− h2 = 2, 4 − 0, 2 = 2, 2m<br />
zurückgelegt.<br />
Einsetzen in die Bewegungsgleichung:<br />
− 2, 2 =− gt²<br />
1<br />
2<br />
22,2 ⋅<br />
t = = 0,670s<br />
9,81<br />
Fließgeschwindigkeit an der Öffnung:<br />
v = 2⋅g⋅ h = 2⋅9,81⋅ 0, 2 = 1,98 m/<br />
s<br />
x,0 2<br />
Zurückgelegter Weg L in x-Richtung in der Zeit t:<br />
x = L= vx,0 ⋅ t = 1,98⋅ 0,67 = 1,33m<br />
Komponente der Fließgeschwindigkeit in y-Richtung am Punkt A:<br />
y<br />
= vyA<br />
,<br />
=−g⋅ t =−9,81⋅ 0,67 =−6,57 m/<br />
s<br />
Berechnung des Auftreffwinkels des Strahls am Punkt A:<br />
vyA<br />
, 6,57<br />
α = arctan = arctan = 73, 23°<br />
v 1, 98<br />
x<br />
b)
Grundfachklausur Hydromechanik I SS 2008 16<br />
Die Waage zeigt nur das Gewicht an, dass sich aus dem vertikalen Anteil (in y-<br />
Richtung) der Stützkraft S 0 am Punkt A ergibt.<br />
S0<br />
= ρ ⋅Q⋅<br />
v<br />
2 2<br />
v= vyA<br />
,<br />
+ vx<br />
= 1,98² + 6,57² = 6,86 m/<br />
s<br />
S0 = 1000⋅0,099⋅ 6,86 = 679,14 N<br />
S = S ⋅ sinα<br />
= 679,14 ⋅ sin 73,23°=<br />
650,26N<br />
0, y 0<br />
S0, y 650,26<br />
m= = = 66,29 kg<br />
g 9,81<br />
c)<br />
Da beim Auftreffen des Strahls in Punkt A keine Verluste auftreten muss gelten:<br />
v0 = v1 = v2 = 6,86 m/<br />
s<br />
Q0 = Q1+ Q2 ⇒ Q1 = Q0 − Q2<br />
Aufstellung des Kräftegleichgewichts für die Horizontalkräfte:<br />
∑<br />
2<br />
H = = S + S −S<br />
0<br />
1 0, x 2<br />
ρ ⋅vQ ⋅ + S⋅cosα −ρ⋅vQ<br />
⋅ = 0<br />
1 0 2<br />
1000⋅6,86 ⋅( Q − Q ) + 679,14⋅ cos73,23°= 1000⋅6,86⋅Q<br />
0 2 2<br />
679,14 −6860⋅ Q + 195,95 = 6860⋅Q<br />
875,09 = 13720⋅Q<br />
Q = 0,0638 m³ / s<br />
2 2<br />
2<br />
Q1 = Q0 − Q2 = 0,099 − 0,0638 = 0,0352 m³ / s