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03 | 11 Freiwillig gut - Verband der Seniorenwohnheime Südtirols

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<strong>03</strong> | <strong>11</strong> Alten<br />

betreuung<br />

Forum <strong>der</strong> Altenarbeit in Südtirol<br />

Trimestral/e | Jahrgang/Anno xviii, Nr. 3, September/Settembre 20<strong>11</strong><br />

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<strong>Freiwillig</strong> <strong>gut</strong><br />

Ehrenamtlichkeit in den<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong>n<br />

und darüberhinaus<br />

20 Jahre Neuordnung<br />

<strong>der</strong> Sozialdienste<br />

Seite 4<br />

Anerkennung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit<br />

Seite 12<br />

Tag <strong>der</strong><br />

Senioren<br />

Seite 18


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Vorwort Premessa<br />

Oswald Mair<br />

Direktor<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />

Senioren wohnheime Südtirols<br />

Direttore<br />

Associazione delle Residenze<br />

per Anziani dell’Alto Adige<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser!<br />

Liebe ehrenamtliche Helferinnen und Helfer!<br />

Die EU-Kommission hat 20<strong>11</strong> das europäische Jahr <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwillig</strong>entätigkeit ausgerufen und am 22. Oktober finden<br />

verschiedene Initiativen und Feierlichkeiten statt. Es freut<br />

mich beson<strong>der</strong>s, dass sich an <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Caritas und <strong>der</strong><br />

Autonomen Provinz Bozen – mit <strong>der</strong> Unterstützung des<br />

<strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> und des Dachverbandes<br />

für Soziales – ins Leben gerufene Südtiroler Initiative<br />

auch mehrere <strong>Seniorenwohnheime</strong> mit tollen Projekten<br />

beteiligen.<br />

Mit dieser Teilnahme und dem Engagement bringen<br />

die <strong>Seniorenwohnheime</strong> ihre tiefe Wertschätzung für<br />

jede ehrenamtlich geleistete Stunde zum Ausdruck.<br />

Sie, geschätzte freiwillige Helferinnen und Helfer tragen<br />

nämlich wesentlich dazu bei, dass die Bemühungen <strong>der</strong><br />

Südtiroler <strong>Seniorenwohnheime</strong> fruchten, zunehmend auch<br />

als Orte <strong>der</strong> Begegnung, <strong>der</strong> sozialen Kontakte und <strong>der</strong><br />

zwischenmenschlichen Beziehungen in Erscheinung treten<br />

zu können. Sie schenken älteren und pflegebedürftigen<br />

Menschen das kostbarste Gut – nicht Macht, nicht Geld,<br />

nicht Ansehen, son<strong>der</strong>n Zeit!<br />

Gleichermaßen scherzhaft wie liebevoll werden ehrenamtlich<br />

tätige Menschen des Öfteren als die weißen<br />

Schafe unter den Schwarzarbeitern bezeichnet. Ich ziehe<br />

meinen Hut vor allen weißen Schafen, auf welchen Wiesen<br />

sie auch immer grasen.<br />

Gentili lettrici e lettori<br />

Care volontarie, cari volontari<br />

la Commissione Europea ha designato il 20<strong>11</strong> come “Anno<br />

europeo del volontariato” e il 22 ottobre si terranno diverse<br />

iniziative e festeggiamenti. Mi fa particolarmente piacere che<br />

diverse residenze per anziani prendano parte all’iniziativa<br />

promossa a livello provinciale dalla Caritas e dalla Provincia<br />

Autonoma di Bolzano, in collaborazione con l’Associazione<br />

delle Residenze per Anziani e con la Fe<strong>der</strong>azione per il sociale.<br />

Con questa partecipazione le residenze per anziani esprimono<br />

il loro profondo apprezzamento per ogni ora di volontariato.<br />

Voi, cari volontari e volontarie, contribuite in modo fondamentale<br />

affinché abbia successo l’impegno delle residenze<br />

per anziani altoatesine per rimanere e diventare sempre più<br />

luoghi d’incontro, del contatto sociale e delle relazioni umane.<br />

Voi regalate alle persone anziane e bisognose di assistenza<br />

il bene più prezioso – non il potere, non il denaro, non il<br />

prestigio, ma il tempo!<br />

I volontari sono spesso definiti, scherzosamente e affettuosamente,<br />

come le pecore bianche del lavoro nero. Tanto di<br />

cappello alle pecore bianche, in qualsiasi prato abbiano scelto<br />

di pascolare!<br />

inhalt<br />

3 Vorwort – Premessa<br />

4 20 Jahre Neuordnung <strong>der</strong> Sozialdienste<br />

6 Unbezahlbar<br />

<strong>11</strong> La voce<br />

12 Das Interview: Anerkennung <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit<br />

15 Statistiken<br />

16 Medizininfo – Versicherungsfrage<br />

17 Im Profil: Das freiwillige soziale Jahr<br />

18 Aus den Verbänden<br />

21 Aus den Heimen<br />

25 Freizeit<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 3


Aktuelles<br />

20 Jahre Neuordnung <strong>der</strong> Sozialdienste<br />

Das Landesgesetz vom 30. April 1991, Nr. 13 „Neuordnung<br />

<strong>der</strong> Sozialdienste in <strong>der</strong> Provinz Bozen“ feiert heuer<br />

den 20. Geburtstag. Grund genug, um kurz über den<br />

Stand <strong>der</strong> Umsetzung nachzudenken und die Zeit zu<br />

nützen, bis zum Jänner 2013 den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Vorschlag auszuformulieren, wie die Grundgedanken<br />

<strong>der</strong> Neuordnung weiter getragen und aktualisiert werden<br />

können.<br />

Die Neuordnung <strong>der</strong> Sozialdienste wollte, dass die<br />

sozialen Dienstleistungen vor Ort in umfassen<strong>der</strong><br />

Form und in engster Integration mit den benachbarten<br />

Bereichen (Gesundheitsdienste, Schule, Arbeitsmarktservice,<br />

Gemeinde usw.), sowie im Zusammenspiel <strong>der</strong><br />

professionell und freiwillig Tätigen erbracht werden.<br />

Ausdruck <strong>der</strong> engeren informellen Ebene ist dabei die<br />

Gemeinde, Ausdruck <strong>der</strong> breiteren professionellen<br />

Ebene ist die Bezirksgemeinschaft. Das Land ist zentrale<br />

Gesetzgebungs-, Planungs- und Finanzierungsebene.<br />

Die Sozialdienste erbringen ihre Leistungen<br />

durch öffentliche und privatrechtlich organisierte<br />

Träger, welche sich partnerschaftlich vor Ort, im Bezirk<br />

und auf Landesebene koordinieren und vernetzen.<br />

Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

Die <strong>Seniorenwohnheime</strong> sind durch Gemeinden,<br />

Gemeindekonsortien, Bezirksgemeinschaften, Vereine<br />

und Genossenschaften und vor allem durch die Öffentlichen<br />

Betriebe für Betreuungs- und Pflegedienste<br />

geführt. Finanziell und personalmäßig bilden sie den<br />

größten Bereich bei den Sozialdiensten. Auch die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Träger ist in diesem Bereich die höchste.<br />

Von <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Sozialdienste sind sie allerdings<br />

nur am Rande berührt worden. Die regionale<br />

Neuordnung <strong>der</strong> Öffentlichen Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtungen<br />

und die Pflegesicherung hat<br />

wesentlich größere Auswirkungen auf die <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

gehabt als das LG. 13/91.<br />

Der Art. 19, Abs. 2 des LG. 13/91, <strong>der</strong> durch die Möglichkeit<br />

des Abschlusses von „Vereinbarungen, Verträgen,<br />

und Arbeitsübereinkommen“ versucht, die Öffentlichen<br />

Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtungen bei <strong>der</strong><br />

„Verwirklichung <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> Sozialdienste“ stärker<br />

miteinzubeziehen, ist meines Wissens weitgehend toter<br />

Buchstabe. Vielleicht auch deswegen, weil die Bezugskörperschaften<br />

– Gemeinde o<strong>der</strong> Bezirksgemeinschaft<br />

– unklar sind und sich selbst nicht durch <strong>gut</strong>e Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Funktionen hervorgetan haben.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> ambulanten<br />

und stationären Betreuung und Pflege erfor<strong>der</strong>n einen<br />

neuen systematischen Anlauf und neue Vorschläge, wie<br />

die Leistungsträger ihre Leistungen effizienter erbringen<br />

können. Dabei sind die Grundgedanken <strong>der</strong> Neuordnung<br />

weiter aktuell und können als Basis für das<br />

weitere Vorgehen dienen. Die Pflegesicherung hat für<br />

die Träger <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> und <strong>der</strong> ambulanten<br />

Betreuung eine relativ <strong>gut</strong>e Planungs- und<br />

Finanzierungssicherheit gebracht. Der Sozialplan und<br />

<strong>der</strong> Pflegesicherung-Fünfjahresplan für die <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

geben die Ziele <strong>gut</strong> vor. Der bereits ausgearbeitete<br />

Fachplan für Senioren und <strong>der</strong> neue Gesundheitsplan<br />

sollten ehestens verabschiedet werden.<br />

Neue Herausfor<strong>der</strong>ungen für die ambulante<br />

und stationäre SeniorInnenbetreuung<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach<br />

ambulanter, stationärer und teilstationärer Betreuung<br />

bei aller Unterstützung <strong>der</strong> Pflege in <strong>der</strong> eigenen Familie<br />

weiter rasch steigen wird. Ambulante und teilstationäre<br />

Pflege sind in erster Linie zu för<strong>der</strong>n, um die<br />

Nachfrage nach stationärer Pflege unter Kontrolle zu<br />

halten und nur mo<strong>der</strong>at ausbauen zu müssen. Damit<br />

das gelingt, sind flexible Formen <strong>der</strong> Leistungserbringung<br />

umzusetzen: Familie, ambulante und stationäre<br />

Dienstleister des Sozial- und Gesundheitswesens und<br />

Selbsthilfe- und <strong>Freiwillig</strong>enorganisationen müssen<br />

untereinan<strong>der</strong> eng kooperieren können. Um das zu<br />

erreichen, gibt es folgende Vorschläge unterschiedlicher<br />

Herkunft, welche ich folgen<strong>der</strong>maßen wie<strong>der</strong>geben<br />

möchte;<br />

a) Die Träger <strong>der</strong> stationären Seniorenbetreuung sollen<br />

auch die ambulante Betreuung übernehmen. Nach<br />

Auffassung <strong>der</strong> Vertreter dieses Vorschlags wäre<br />

garantiert, dass die ambulante und stationäre Betreuung<br />

fließen<strong>der</strong> und ohne Zeit- und Reibungsverluste<br />

erfolgen können. Die Betroffenen hätten Betreuung<br />

aus einer Hand und müssten nicht zwischen Sprengel<br />

und Seniorenwohnheim herumhetzen. Auch könnte<br />

durch die größere Flexibilität <strong>der</strong> Personalführung<br />

(Wechsel des Einsatzes im stationären und ambulanten<br />

Bereich je nach Bedarf <strong>der</strong> Betreuungskontinuität)<br />

und des Mitteleinsatzes eine höhere Effizienz erreicht<br />

werden.<br />

b) Zwecks Stärkung <strong>der</strong> ambulanten Betreuung sollten<br />

vor Ort neue Kooperationsformen entstehen, welche<br />

je nach Bedarf über Genossenschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Verbundsformen gebildet werden, bei denen auch die<br />

Gemeinden, die Bezirksgemeinschaften, die Träger <strong>der</strong><br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong> und <strong>der</strong> Sanitätsbetrieb Mitglied<br />

sind. So würde <strong>der</strong> neue Betreuungsbedarf über „ausgelagerte“<br />

Träger aufgefangen; gleichzeitig würden<br />

sich die öffentlichen Träger in eine neue Kooperations-<br />

Gewährleistung <strong>der</strong> Pflege<br />

4 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Aktuelles<br />

form begeben, welche ein starkes Vernetzungspotential<br />

hat und sehr flexibel auf den Bedarf des jeweiligen<br />

Gebietes eingestellt werden kann.<br />

c) Diesem Vorschlag diametral entgegengesetzt ist <strong>der</strong><br />

Vorschlag des Sozialassessors <strong>der</strong> Gemeinde Bozen,<br />

<strong>der</strong> vorsieht, dass die Sprengel, welche heute beim<br />

Betrieb für Sozialdienste im Sinne des LG. 13/91 einheitlich<br />

mit den <strong>Seniorenwohnheime</strong>n geführt werden,<br />

aus dem Betrieb wie<strong>der</strong> herausgelöst werden und in<br />

die direkte Führungsverantwortung <strong>der</strong> Gemeinde<br />

zurückgegeben werden. Hier würde eine Schnittstelle<br />

geschaffen (zwischen ambulanter und stationärer<br />

Betreuung) und eine abgebaut (zwischen Gemeinde<br />

und Sprengel). Ziel dieses Vorschlages ist es, den<br />

Sprengel als wichtiges Instrument <strong>der</strong> bürgernahen<br />

Versorgung wie<strong>der</strong> näher an die gemeindepolitische<br />

Ebene heranzuführen, um die Bedürfnisse unmittelbarer<br />

erkennen und befriedigen zu können.<br />

Was tun? Alle Vorschläge verdienen Aufmerksamkeit.<br />

Allen dreien ist gemeinsam, dass sie versuchen, eine<br />

Schnittstelle, welche in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Leistungserbringung<br />

als störend empfunden wird, zu eliminieren.<br />

Dadurch werden allerdings an<strong>der</strong>e Schnittstellen<br />

geschaffen.<br />

Vernünftige Schnittstellen?<br />

Im Vorschlag a) soll die generelle Kluft zwischen ambulanter<br />

und stationärer Betreuung aufgehoben werden<br />

und dafür ist <strong>der</strong> Vorschlag sicher tauglich. Die Frage<br />

ist nur, ob die <strong>Seniorenwohnheime</strong> auch in <strong>der</strong> Lage<br />

sind, die gesamte Palette <strong>der</strong> ambulanten Betreuung<br />

abzudecken (Behin<strong>der</strong>tenbetreuung, Familien mit<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, psychisch Kranke usw.).<br />

Die Schnittstelle zur territorialen Krankenpflege<br />

könnte nach den Befürwortern dieses Vorschlages<br />

dadurch gelöst werden, dass so wie bei <strong>der</strong> direkten<br />

Aufnahme von Krankenpflegern in den <strong>Seniorenwohnheime</strong>n<br />

diese dann eben auch in <strong>der</strong> Hauspflege eingesetzt<br />

werden können.<br />

Im Vorschlag b) soll die generelle Kluft zwischen den<br />

Trägern <strong>der</strong> lokalen und Bezirksebene durch eine „Verbindungskörperschaft“<br />

hergestellt werden, in welcher<br />

sich die Vertreter dieser Institutionen zu gemeinsamen<br />

Programmen „zusammenraufen“. Auch in diesem<br />

Fall gelten die aufgeworfenen Fragen wie bei a),<br />

zwar etwas weniger akzentuiert. Auch hier ist aufmerksam<br />

zu prüfen, wie die breit angelegte fachliche Kompetenz<br />

gegenüber einer spezifischen Kompetenz <strong>der</strong><br />

im Verbund arbeitenden Fachkräfte und <strong>Freiwillig</strong>en<br />

ins richtige Gleichgewicht gebracht werden kann.<br />

Im Vorschlag c) würde die Absicht, die Dienste aus einer<br />

Hand anzubieten radikal durchbrochen werden. Die<br />

Steuerung <strong>der</strong> Dienstleister durch die politische Ebene<br />

ist eine Grundfrage, die getrennt zu behandeln ist.<br />

Wenn ein Herausnehmen <strong>der</strong> ambulanten Betreuung<br />

aus dem Betrieb, welcher sämtliche Dienste führt, kein<br />

Problem darstellt, dann müssen wir vieles im Gefüge<br />

<strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Sozialdienste neu denken und<br />

<strong>der</strong> Vorschlag a) ist von vornherein nicht weiter zu<br />

verfolgen, da er ja gerade durch die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Betreuung und Pflege aus einer Hand überzeugend ist.<br />

Karl Tragust<br />

Verteilung <strong>der</strong> Dienste darf homogene<br />

Versorgung nicht gefährden<br />

Die Fragen sind dringend zu vertiefen und die<br />

Lösungen sind in enger Verbindung mit den Gesundheitsdiensten<br />

und den <strong>Freiwillig</strong>enorganisationen vorzubereiten.<br />

Die Vorschläge a) und b) können unterschiedliche<br />

Antworten auch auf die jeweiligen lokalen<br />

Gegebenheiten sein. Jedenfalls dürfen die neuen Vorschläge<br />

das Südtiroler Sozialwesen nicht in die Zeit vor<br />

<strong>der</strong> Neuordnung zurückkatapultieren. Damals war die<br />

homogene Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung in allen Landesteilen,<br />

ob Stadt, größere Gemeinden und kleinere<br />

Gemeinden, Tal o<strong>der</strong> Berggebieten nicht gewährleistet.<br />

Heute ist eine solche Versorgung Realität. Eine Neueinteilung<br />

<strong>der</strong> ambulanten Versorgung nach dem Vorhandensein<br />

stationärer Träger birgt die Gefahr <strong>der</strong> Unterversorgung<br />

<strong>der</strong> Gebiete, in denen solche Träger nicht<br />

vorhanden sind. Muss in diesen Gemeinden dann doch<br />

die Bezirksgemeinschaft ihre Hauspflege dann weiter<br />

anbieten? Ist das dann effizient?<br />

Eines kann jetzt schon gesagt werden: Der Bezirk ist<br />

auch unter Verwendung <strong>der</strong> neuen Varianten die entscheidende<br />

lokale Programmierungskörperschaft.<br />

Ohne eine solche Funktion können die Dienste „vor<br />

Ort“ nicht auskommen. Der Bezirk muss nicht die<br />

Dienste selbst führen, aber er muss die territoriale Versorgung<br />

planerisch und koordinierend „garantieren“.<br />

Dies setzt ein enges Vorgehen mit den Gemeinden<br />

voraus, welche die Steuerungsfunktionen des Bezirks<br />

in ihren Gemeinden selbst wahrnehmen müssen, die<br />

engere Gemeindeperspektive aber mit <strong>der</strong> weiteren<br />

Bezirksperspektive <strong>gut</strong> verbinden müssen. Darüber<br />

hinaus sind vielfältige Verbundssysteme und Netzwerkarbeit<br />

gefragt. Sind wir in den Führungsetagen und in<br />

<strong>der</strong> Betreuungs- und Pflegearbeit entsprechend darauf<br />

vorbereitet? Haben die vielen kleinen und auch großen<br />

Träger das dafür notwendige Wissen und die Kompetenzen?<br />

Ich habe den Eindruck, dass da ganz viel Arbeit<br />

auf uns zukommt. Die Zeit bis zum nächsten Jubiläum<br />

(01.01.2013) sollten wir nutzen, um einige Gedanken<br />

zu ordnen und in die Handlungsphase überzugehen.<br />

Karl Tragust<br />

Abteilungsdirektor Familie und Sozialwesen<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 5


Unbezahlbar<br />

„Wenn unsere Hoffnung auf eine bessere und<br />

sicherere Welt mehr als reines Wunschdenken<br />

sein soll, brauchen wir mehr denn je das<br />

Engagement von <strong>Freiwillig</strong>en.“<br />

kofi annan, un-generalsekretär, 1997 – 2006


Das Thema<br />

<strong>Freiwillig</strong> hautnah<br />

<strong>Freiwillig</strong>enarbeit im Martinsheim in Mals<br />

Bei uns in Südtirol ist das Ehrenamt in sehr vielen<br />

Bereichen die einzige Möglichkeit, Menschen in<br />

schwierigen Situationen unkonventionell und schnell<br />

Hilfe zukommen zu lassen. Die vielen Stunden, welche<br />

freiwillige HelferInnen zum Wohle unserer Gesellschaft<br />

unterwegs sind, sind wirklich unbezahlbar.<br />

Im „Martinsheim“ von Mals sind freiwillige Helfer und<br />

Helferinnen täglich im Einsatz, um den Bewohnern<br />

beiseite zu stehen. Diesen Frauen und Männern kann<br />

für ihre Hilfe nicht genug gedankt werden. Das wissen<br />

die Verantwortlichen in Verwaltung und Pflege und<br />

bedanken sich auch jedes Jahr mit einer würdig gestalteten<br />

Feier, die zu Ehren <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>en abgehalten<br />

wird. Zudem stärkt ein gemeinsamer Ausflug von <strong>Freiwillig</strong>en<br />

und Mitarbeitern des Heimes das Miteinan<strong>der</strong><br />

und för<strong>der</strong>t das Zusammenarbeiten zum Wohle <strong>der</strong><br />

Bewohner.<br />

Ohne die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit wäre auch die Arbeit im<br />

„Martinsheim“ für die professionellen Mitarbeiter um<br />

vieles schwerer.<br />

Wichtig ist vor allem, dass die Zusammenarbeit von<br />

professionellem Personal und <strong>Freiwillig</strong>en im Martinsheim<br />

– wie auch in an<strong>der</strong>en Alters- und Pflegeheimen<br />

– durch das nötige Verständnis auf beiden Seiten und<br />

vor allem durch viel Geduld und mit gegenseitigem<br />

Respekt gemeistert wird.<br />

Es braucht ein sehr <strong>gut</strong>es Zusammenspiel von beiden<br />

Seiten, um für die, um die es geht, die besten Lebensbedingungen<br />

zu schaffen. Die hohe Zahl an <strong>Freiwillig</strong>en,<br />

die jahrelang schon im Martinsheim ihre Hilfe<br />

anbieten, zeugt davon, dass diese Zusammenarbeit<br />

<strong>gut</strong> funktioniert.<br />

Um den vielen Ehrenamtlichen zu danken, wird am<br />

28. Juli 20<strong>11</strong> am Reschensee ein Fest des Dankes abgehalten.<br />

Die Fotoausstellung „freiwillig hautnah“ mit<br />

Portraits und Stimmen vieler <strong>Freiwillig</strong>er, auch HelferInnen<br />

des Martinsheims haben sich dafür dem Blitzlicht<br />

gestellt und ihr Statement abgegeben! Dafür<br />

gebührt ihnen ein extra Vergelts Gott.<br />

Markus Reinstadler und Christine Taraboi<br />

Rosa Patschei<strong>der</strong>,<br />

die bereits seit 20 Jahren als <strong>Freiwillig</strong>e im Martinsheim tätig ist<br />

Die <strong>Freiwillig</strong>en<br />

als Brückenbauer<br />

Gute Koordination und Begleitung sind notwendig<br />

Guido Osthoff ist seit 20<strong>03</strong> Leiter <strong>der</strong> Dienststelle für<br />

<strong>Freiwillig</strong>enarbeit <strong>der</strong> Caritas Diözese Bozen-Brixen.<br />

Im Rahmen des Projektes QI – Qualitätsinitiative <strong>der</strong><br />

Südtiroler <strong>Seniorenwohnheime</strong> organisiert er, zusammen<br />

mit Wally Brugger, die Impulstage zur <strong>Freiwillig</strong>enarbeit<br />

im Seniorenwohnheim. Über seine Erfahrungen, über<br />

Chancen und Grenzen <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>enarbeit im Bereich<br />

<strong>der</strong> stationären Seniorenbetreuung und nicht zuletzt<br />

über die landesweite Initiative „<strong>Freiwillig</strong>entag“ am<br />

22. Oktober 20<strong>11</strong> haben wir mit ihm gesprochen.<br />

Herr Osthoff, oft wird unser Zeitalter als eine Zeit des<br />

Individualismus beschrieben, unsere Gesellschaft als<br />

zersplittert und egoistisch dargestellt. An<strong>der</strong>erseits<br />

scheinen sich relativ viele Menschen in Südtirol freiwillig<br />

zu engagieren. Ist Südtirol in diesem Bereich an<strong>der</strong>s als<br />

an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>?<br />

Meines Erachtens leben wir in einer wi<strong>der</strong>sprüchlichen<br />

Welt. Auf <strong>der</strong> einen Seite erleben wir die von Ihnen<br />

beschriebenen Phänomene, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite erleben<br />

wir viele Menschen, die sich solidarisch verhalten.<br />

Laut einer europäischen Untersuchung gibt es freiwilligen<br />

Einsatz für an<strong>der</strong>e Menschen häufig in Län<strong>der</strong>n,<br />

wo das Sozialsystem <strong>gut</strong> ausgebaut ist. Es ist also offenbar<br />

nicht so, dass da, wo es schon viele professionelle<br />

Dienste gibt, die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit abnimmt. Es scheint<br />

sogar eher das Gegenteil <strong>der</strong> Fall zu sein. In <strong>gut</strong> entwickelten<br />

Sozial- bzw. Wohlfahrtsstaaten gibt es mehr<br />

<strong>Freiwillig</strong>e. Auch in Südtirol verfügen wir im Vergleich<br />

zum restlichen Italien über ein <strong>gut</strong> ausgebautes Sozialsystem<br />

und viele engagierte <strong>Freiwillig</strong>e. Und die politischen<br />

Verantwortlichen tun <strong>gut</strong> daran, sowohl den<br />

Ausbau des Sozialsystems zu för<strong>der</strong>n, wie auch das<br />

Engagement <strong>der</strong> vielen Menschen zu unterstützen, die<br />

sich uneigennützig und freiwillig für an<strong>der</strong>e Menschen<br />

einsetzen.<br />

Sie sind in Ihrer täglichen Arbeit mit vielen <strong>Freiwillig</strong>en<br />

konfrontiert. Was bewegt wirklich die Menschen, ohne<br />

materielle Entlohnung zu arbeiten?<br />

Das ist ganz unterschiedlich und kommt auf die<br />

Lebenssituation <strong>der</strong> Leute an. Wichtige Voraussetzung<br />

für die Bereitschaft zur freiwilligen und nicht vergüteten<br />

Mitarbeit ist, dass die Menschen ihr finanzielles<br />

Auskommen bereits über an<strong>der</strong>e Einnahmequellen<br />

gesichert haben und außerdem über ausreichend freie<br />

Zeit verfügen. Ausgehend von dieser Basis wünschen<br />

sich die <strong>Freiwillig</strong>en, dass ihre Tätigkeit sinnvoll ist und<br />

an<strong>der</strong>en Menschen wirklich zu Gute kommt. Wichtig<br />

ist ihnen, dass sie sich dabei weiterentwickeln können,<br />

indem sie Erfahrungen sammeln o<strong>der</strong> auch Weiterbildungen<br />

angeboten bekommen. Von großer Bedeutung<br />

ist, dass sie <strong>gut</strong> begleitet werden und wissen, wo sie<br />

sich bei etwaigen Schwierigkeiten hinwenden können.<br />

Der Aspekt, über die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit an<strong>der</strong>e Leute<br />

kennenzulernen und das eigene Kontaktbedürfnis zu<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 7


Das Thema<br />

befriedigen, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.<br />

Ganz klar ist, dass den <strong>Freiwillig</strong>en die Tätigkeit unterm<br />

Strich Freude machen muss. Wo sie ausbleibt, weil die<br />

Rahmenbedingungen nicht stimmen o<strong>der</strong> viele frustrierende<br />

Erfahrungen gemacht werden, bleibt <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>e<br />

irgendwann weg.<br />

Ist <strong>Freiwillig</strong>enarbeit vor allem eine Frauentätigkeit?<br />

Laut statistischen Erhebungen sollen mehr Männer als<br />

Frauen freiwillig tätig sein. Dies gilt aber sicher nicht<br />

für die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit im Sozial- und Gesundheitswesen.<br />

Hier nehme ich deutlich wahr, dass sich viel<br />

mehr Frauen als Männer engagieren. Natürlich stellt<br />

sich dann gleich die Frage, woran das liegt. Die Frage<br />

ist leichter zu stellen als zu beantworten. Vielleicht tun<br />

sich Frauen insgesamt nach wie vor leichter in <strong>der</strong><br />

Beziehungsarbeit, und darum geht es ja überwiegend<br />

in <strong>der</strong> sozialen <strong>Freiwillig</strong>enarbeit. Ein an<strong>der</strong>er Antwortversuch<br />

geht in die Richtung, dass Männer lieber praktische<br />

Tätigkeiten ausüben bzw. dass ihnen wichtig ist,<br />

Tätigkeiten mit einem gewissen Prestige zu übernehmen.<br />

<strong>Freiwillig</strong>e soziale Arbeit scheint hierfür weniger<br />

geeignet zu sein.<br />

2010 haben Sie im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsinitiative zum<br />

ersten Mal den Impulstag <strong>Freiwillig</strong>enarbeit gehalten<br />

und dabei einen Einblick in die Welt <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

gewonnen. Was sind Ihres Erachtens die Chancen<br />

und Grenzen des Einsatzes von <strong>Freiwillig</strong>en in diesem<br />

Bereich?<br />

Meines Erachtens können <strong>Freiwillig</strong>e einen großen<br />

Beitrag zur Qualitätssteigerung <strong>der</strong> Lebensbedingungen<br />

<strong>der</strong> Senioren in den Heimen leisten. Sie können<br />

die Heimbewohner/innen bei Aktivitäten begleiten,<br />

die sie alleine o<strong>der</strong> nur mit <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

bezahlten Fachkräfte nicht mehr ausüben können.<br />

Ich denke an Spaziergänge, Spielrunden, kreative Aktivitäten<br />

o<strong>der</strong> auch an einfühlende Gespräche. <strong>Freiwillig</strong>e<br />

sind wichtige Brückenbauer zwischen <strong>der</strong> Binnenkultur<br />

<strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> und <strong>der</strong> Welt draußen.<br />

Zu beachten ist aber, dass <strong>Freiwillig</strong>e <strong>gut</strong> eingeführt<br />

und begleitet werden müssen. Es ist wichtig, ihnen klar<br />

zu machen, dass sie wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Mitarbeiter auch<br />

<strong>der</strong> Schweigepflicht unterliegen und sehr diskret mit<br />

den Informationen umgehen müssen, die ihnen im<br />

Frauen im Ehrenamt<br />

Guido Osthoff, Leiter <strong>der</strong> Dienststelle für <strong>Freiwillig</strong>enarbeit<br />

bei <strong>der</strong> Caritas<br />

Rahmen <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit anvertraut werden.<br />

Weiterhin werden <strong>Freiwillig</strong>e in <strong>der</strong> Begleitung <strong>der</strong><br />

Senioren manchmal mit schwierigen Situationen und<br />

Entwicklungen konfrontiert, die sie überfor<strong>der</strong>n könnten.<br />

Zur Vorbeugung von Schäden braucht es deshalb<br />

eine <strong>gut</strong>e Koordination und Begleitung <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>en<br />

von Seiten des Heimes und auch die Möglichkeit zur<br />

Weiterbildung und Praxisreflexion.<br />

Eine erfolgreiche Organisation und Begleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>enarbeit ist gekennzeichnet durch …<br />

In jedem Seniorenheim braucht es eine beauftragte<br />

Person, die die Einsätze <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>en koordiniert<br />

und ihnen als Begleiter zur Verfügung steht. Die Leitung<br />

des Seniorenheimes sollte dafür Sorge tragen,<br />

dass die/<strong>der</strong> dafür vorgesehene Mitarbeiter/-in für<br />

diese Tätigkeit ausreichend Zeit zur Verfügung hat und<br />

über die notwendigen Kompetenzen verfügt. Es sollte<br />

eine auf die konkrete Situation des Heimes abgestimmte<br />

Richtlinie für die Integration von <strong>Freiwillig</strong>en<br />

ausgearbeitet werden, die allen Mitarbeiter/-innen des<br />

Heimes, allen <strong>Freiwillig</strong>en, aber auch den Heimbewohnern<br />

und Angehörigen bekannt gemacht werden.<br />

Am 22. Oktober 20<strong>11</strong> findet zum dritten Mal die landesweite<br />

Initiative „<strong>Freiwillig</strong>entag – Giorno di volontariato“<br />

statt, die vom <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> mitgetragen<br />

wird (siehe Kästchen). War die Initiative in den<br />

vergangenen Editionen <strong>gut</strong> besucht und was hat sie den<br />

teilnehmenden Einrichtungen und <strong>Freiwillig</strong>en gebracht?<br />

Ziel des <strong>Freiwillig</strong>entages ist es, für die soziale <strong>Freiwillig</strong>enarbeit<br />

zu sensibilisieren und allen interessierten<br />

Menschen ein Schnupperangebot für eine freiwillige<br />

Mitarbeit an einem Tag anzubieten. Somit erhalten<br />

Menschen die Möglichkeit, freiwillige Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />

kennenzulernen und sich ohne weitergehende Verpflichtungen<br />

für genau einen Tag einzubringen. Für<br />

die Einrichtungen ist es eine <strong>gut</strong>e Gelegenheit, auf sich<br />

aufmerksam zu machen und Kontakt zu potentiellen<br />

8 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Das Thema<br />

neuen <strong>Freiwillig</strong>en zu knüpfen. Gleichzeitig können sie<br />

Mitmachprojekte verwirklichen, die sie ohne die Hilfe<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>en nicht hinbekommen würden und die<br />

ihren Einrichtungen und ihren KlientInnen zu Gute<br />

kommen.<br />

Gibt es heuer Neuigkeiten bei <strong>der</strong> Initiative?<br />

Dieses Jahr konnten wir die Südtiroler Handelskammer<br />

als Kooperationspartner gewinnen. Sie hilft uns, Kontakte<br />

zu Südtiroler Firmen zu knüpfen, die bei ihren<br />

Mitarbeiter/-innen dafür werben, am <strong>Freiwillig</strong>entag<br />

teilzunehmen. Wir versprechen uns davon, Menschen<br />

zu erreichen, die bisher noch nicht freiwillig im sozialen<br />

Bereich tätig waren. Für die Firmen ist es eine<br />

Möglichkeit, ihren Mitarbeiter/-innen einen Perspektivwechsel<br />

rein in ein an<strong>der</strong>es Arbeitsfeld mit an<strong>der</strong>en<br />

Spielregeln zu ermöglichen und ihren Mitarbeiterteams<br />

eine beson<strong>der</strong>e Form von Teamtraining anzubieten.<br />

Gleichzeitig möchten wir damit Wirtschaftsunternehmen<br />

im Sinne von Corporate Volunteering<br />

eine Möglichkeit geben, ihre soziale Verantwortung<br />

in praktisches Handeln umzusetzen.<br />

Machen beim <strong>Freiwillig</strong>entag<br />

viele <strong>Seniorenwohnheime</strong> mit?<br />

Ich freue mich sehr, dass auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> viele<br />

Seniorenheime Mitmachprojekte eingereicht haben.<br />

Die Heime suchen <strong>Freiwillig</strong>e, um Watt-Turniere und<br />

Hauskonzerte zu veranstalten, um Törggelen und Bauernmärkte<br />

zu organisieren, um die Etagen in verschiedenen<br />

Farben anzustreichen … An <strong>der</strong> Verschiedenartigkeit<br />

<strong>der</strong> Projektbeispiele erkennt man, dass für<br />

jede/n Teilnehmer/in etwas dabei sein wird.<br />

Dem <strong>Freiwillig</strong>entag 20<strong>11</strong> wünschen wir viel Erfolg!<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Elisa Grazzi<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltungen, die zum Europäischen<br />

Jahr <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit 20<strong>11</strong> stattfinden,<br />

wird am Samstag, den 22. Oktober <strong>der</strong> dritte landesweite<br />

<strong>Freiwillig</strong>entag über die Bühne gehen.<br />

Der <strong>Freiwillig</strong>entag ist als Schnupperangebot für<br />

Menschen gedacht, die eine freiwillige Tätigkeit im<br />

sozialen Bereich ausprobieren möchten. Einrichtungen,<br />

Organisationen und Vereine bieten für diesen<br />

Tag Mitmachaktionen an, bei denen sich jeweils eine<br />

Gruppe von <strong>Freiwillig</strong>en beteiligen kann.<br />

Alle Bürgerinnen und Bürger Südtirols – Einzelpersonen,<br />

Gruppen, Firmen – sind deshalb am<br />

22. Oktober dazu eingeladen, sich unentgeltlich und<br />

freiwillig in verschiedenen Mitmachaktionen für eine<br />

<strong>gut</strong>e Sache zu engagieren.<br />

Zum Abschluss des Tages sind TeilnehmerInnen<br />

und OrganisationsvertretterInnen zu einem „Dankeschön-Fest“<br />

in Bozen eingeladen.<br />

Mitmachprojekte in den<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong>n<br />

Algund – Seniorenheim Algund Mathias Ladurner<br />

Wattturnier – Organisation, Ausführung und Teilnahme<br />

am Wattturnier.<br />

Bozen – Altersheim Villa Serena<br />

Südtiroler Hausmusik – Die <strong>Freiwillig</strong>engruppe stellt<br />

die Instrumente, die Geschichte und die Bräuche vor,<br />

die mit Südtiroler Hausmusik verbunden sind, und<br />

musiziert dann für die HeimbewohnerInnen.<br />

Deutschnofen – Peter Paul Schrott Stiftung<br />

Großmutters Bauernmarkt – Vorbereitung und<br />

Durchführung eines Festes und eines Marktes mit<br />

von den HeimbewohnerInnen selbst hergestellte<br />

Gegenstände und Speisen im Heim.<br />

Kaltern – Altenheimstiftung Heinrich von Rottenburg<br />

Fotoausstellung – Wir laden die Chöre und Singgruppen<br />

von Kaltern ein, uns während des Tages an dem<br />

wir eine Fotoausstellung über alle Musikveranstaltungen<br />

eröffnen, musikalisch zu begleiten.<br />

Terlan – Altenheim Pilsenhof<br />

Herbstmarkt – Vorbereitung und Durchführung eines<br />

Herbstmarkts im Heim.<br />

Tramin – Alten- und Pflegeheim St. Anna<br />

Spielenachmittag – Organisation und aktive Teilnahme<br />

an einem Watt- und Spielnachmittag im Heim.<br />

Welschnofen – Leoheim – Seniorenwohnheim<br />

Welschnofen<br />

Orientierung – Wände verschiedenfarbig streichen<br />

Steinegg – Altenheim Steinegg<br />

Vom kreativen Herbst – Herbstfest und Basteln<br />

Lana – Altenheim Lorenzerhof<br />

Gazebo und Weg – Auffstellung eines Gazebo-Zeltes<br />

und <strong>der</strong> Weg dorthin<br />

Bruneck, Olang – Altersheime Bruneck und Olang<br />

Oldie-Nachmittag – Musik, Singen, Tanzen und Feiern<br />

Handwerk, Spiel und Spaß zum Mitmachen<br />

Die Beschreibung <strong>der</strong> Initiative und das Anmeldeformular<br />

finden Sie unter www.freiwilligentag.it<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 9


Das Thema<br />

Einen Nachmittag schenken<br />

Annemarie Gruber und ihr <strong>Freiwillig</strong>endienst<br />

Seit einem Jahr kommt Annemarie Gruber ins Altenund<br />

Pflegeheim Heinrich von Rottenburg in Kaltern,<br />

um den Senioren ein wenig Zeit und Freude zu schenken;<br />

für sie ist es kein Aufwand und für die HeimbewohnerInnen<br />

eine zusätzliche Abwechslung.<br />

Welche Beweggründe veranlassten Sie als freiwillige<br />

Mitarbeiterin bei uns tätig zu sein?<br />

Ich habe jahrelang einen älteren Herrn betreut und<br />

begleitet. Die Verbindung hielt auch während seines<br />

Aufenthaltes im Altenheim. Bei meinen zahlreichen<br />

Besuchen erhielt ich einen kleinen Einblick in den<br />

Heimalltag und in mir reifte <strong>der</strong> Entschluss, einen Teil<br />

meiner Freizeit hier bei euch sinnvoll zu verbringen,<br />

denn meine berufliche Laufbahn habe ich bereits seit<br />

längerem beendet und mit den Aufgaben in meiner<br />

Familie ist dieser Dienst leicht vereinbar.<br />

Zu welchen Tätigkeiten fühlten Sie sich mit <strong>der</strong> Zeit am<br />

meisten hingezogen? Womit haben Sie Schwierigkeiten?<br />

Eigentlich gefällt mir fast jede Betreuungsform, von <strong>der</strong><br />

Einzelbetreuung bis hin zur Betreuung von kleineren<br />

Gruppen. Auch Spaziergänge, Gespräche und Spiele<br />

sind Teil meiner abwechslungsreichen Arbeit. Beson<strong>der</strong>s<br />

freut es mich immer wie<strong>der</strong>, wenn Heimbewohner<br />

ihren eigenen Willen kund tun und ihre Wünsche<br />

gekonnt einfor<strong>der</strong>n. Das kann ganz schön anstrengend<br />

sein.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit baut man freundschaftliche Beziehungen<br />

zu den HeimbewohnerInnen und zu den<br />

Angestellten auf. Wenn ein Heimbewohner verstirbt,<br />

geht es mir sehr nahe und es macht mir zu schaffen.<br />

Wünschen Sie sich mehr Unterstützung in Ihrer Arbeit<br />

von Seiten <strong>der</strong> hauptamtlichen MitarbeiterInnen?<br />

Nein, ich fühle mich bei meiner Tätigkeit immer unterstützt<br />

und begleitet. Wenn ich Fragen habe, so kann ich<br />

je<strong>der</strong>zeit die FreizeitgestalterInnen um Rat fragen, gibt<br />

es hingegen tiefergehende Probleme, so versuchen wir<br />

sie gemeinsam zu lösen.<br />

<strong>Freiwillig</strong>enausflug nach Sigmundskron<br />

Frau Gruber mit Frau Dallatina im Gespräch<br />

Sind die angebotenen Weiterbildungen<br />

ausreichend o<strong>der</strong> welche Themen wären<br />

für Sie darüberhinaus interessant?<br />

Die Fortbildungen, die ich besucht habe, waren<br />

hauptsächlich auf den Umgang mit an Demenz<br />

erkrankten Personen ausgerichtet. Mich würden in<br />

nächster Zukunft Weiterbildungen interessieren,<br />

die auf sinnvolle Tätigkeiten mit Senioren eingehen.<br />

Was waren die bewegendsten Momente<br />

in ihrer <strong>Freiwillig</strong>enarbeit?<br />

Als ich eines Nachmittags ins Heim kam, war eine<br />

Bewohnerin, die ich bereits von früher kannte, sehr<br />

missgelaunt und schnauzte mich gehörig an. Ich ließ<br />

mich nicht entmutigen und verwickelte sie immer<br />

wie<strong>der</strong> in Gespräche. Mit <strong>der</strong> Zeit heiterte ihr Gemüt<br />

auf und als ich mich verabschieden wollte, bat sie mich<br />

noch zu bleiben. So nebensächlich dieses Ereignis auch<br />

scheinen mag, es erfüllte mich mit großer Genugtuung<br />

und Freude. Ich gehe eigentlich immer zufrieden und<br />

vor allem in <strong>der</strong> Erkenntnis, etwas Sinnvolles geleistet<br />

zu haben, nach Hause.<br />

Gibt es etwas das Sie uns sagen möchten,<br />

einen Wunsch für die Zukunft?<br />

Eigentlich bin ich froh, dass ich diese Arbeit mache.<br />

Der Umgang mit alten Menschen hat mich immer<br />

fasziniert. Ich habe Respekt vor ihren Lebenserfahrungen<br />

und ihren Geschichten.<br />

Und euch wünsche ich, dass ihr weiterhin viel Geduld<br />

aufbringt und Freude bei <strong>der</strong> Arbeit mit alten Menschen<br />

habt.<br />

Frau Gruber, wir bedanken uns recht herzlich für<br />

dieses Gespräch, und ganz beson<strong>der</strong>s danken wir<br />

Ihnen für ihre wertvolle Arbeit mit unseren HeimbewohnerInnen.<br />

Monika Fe<strong>der</strong>er<br />

Freizeitgestalterin Alten- und Pflegeheim Kaltern<br />

10 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


La voce<br />

“Ascoltiamo il vento,<br />

i rintocchi della campana …”<br />

In montagna<br />

fra passato<br />

e presente<br />

L’Alto Adige – Südtirol è terra fantastica<br />

di boschi, laghi e montagne,<br />

un idillio conosciuto ed apprezzato<br />

in tutto il mondo. Tutti noi conviviamo<br />

con questo ambiente favoloso<br />

e prima o poi ce ne innamoriamo.<br />

Il senso d’appartenenza al territorio<br />

si radica sempre più nel corso della<br />

nostra vita, a prescin<strong>der</strong>e dalle<br />

appartenenze linguistiche o etnicoculturali,<br />

mentre la montagna<br />

diventa parte di noi stessi. Patrimonio<br />

comune di tutti coloro che sanno<br />

apprezzarla.<br />

Ad un certo punto, però, arriva il<br />

momento di appen<strong>der</strong>e le scarpe al<br />

chiodo. E vivere di ricordi. Quante<br />

foto vediamo nelle nostre strutture,<br />

mostrate orgogliosamente dai residenti<br />

a ricordare con nostalgia i bei<br />

tempi del Cai; quante cartoline ricevono<br />

i nostri ospiti, con l’immancabile<br />

timbro dei rifugi alpini ad accogliere<br />

gli escursionisti con tutto il<br />

loro calore e carico di umanità;<br />

quanti racconti di gesta “eroiche”,<br />

passaggi esposti, alte vie.<br />

Sull’onda di questi ricordi, ci siamo<br />

interrogati. Ci siamo chiesti se, in<br />

qualche forma, non potevamo riportare<br />

il passato al presente, anche<br />

solo per qualche giorno. Era possibile<br />

riassaporare le atmosfere di<br />

un’alba o di un tramonto, quell’aria<br />

frizzante del primo mattino? Era<br />

concepibile riproporre una serata al<br />

calore di un falò, o riscaldata da un<br />

Apprezziamo il silenzio, ascoltiamo il vento, i rintocchi della campana<br />

caminetto? Era possibile trasformare<br />

il sogno di persone non più<br />

autosufficienti in realtà?<br />

Si può, ci siamo detti. Yes, we can,<br />

parafrasando un personaggio ormai<br />

mitico del nostro tempo.<br />

Eccoci allora ad organizzare una<br />

colonia alpina per gli ospiti della<br />

nostra struttura, smentendo il luogo<br />

comune del Centro di degenza<br />

come luogo chiuso, impermeabile.<br />

A rimettere le ali a quello spirito di<br />

autorealizzazione che mai muore.<br />

Lo spirito delle aspirazioni, dei desi<strong>der</strong>i,<br />

delle passioni, degli stili di vita,<br />

degli interessi, degli hobby personali.<br />

Del fare ancora quello che si<br />

faceva. Superando gli ostacoli della<br />

non autosufficienza.<br />

A settembre di quest’anno, per la<br />

terza volta nella sua breve storia,<br />

Domus Meridiana caricherà “armi<br />

e bagagli” sul proprio pulmino e si<br />

avventurerà sul monte di Favogna,<br />

a 1500 metri, presso l’omonimo lago<br />

alpino, alloggiando nella canonica<br />

ristrutturata e dedicata alle ferie<br />

estive di gruppi ed associazioni del<br />

territorio. Da lì, in 5 minuti a piedi,<br />

tramite una stradina bianca, si raggiunge<br />

una chiesetta (bellissima) e<br />

in 15 minuti, tramite una stradina<br />

forestale, si raggiunge il laghetto.<br />

A fianco della casa è presente Sua<br />

Maestà il bosco, con tutto il Suo<br />

campionario di suoni e vita.<br />

Non ci mancherà nulla: dalla biancheria<br />

al materiale di cucina, dal<br />

vestiario al programma di animazione,<br />

dai menù al materiale per<br />

l’igiene. Uno sforzo che coinvolge<br />

l’intero personale di struttura, dalla<br />

cucina alle pulizie, dal servizio<br />

infermieristico a quello di assistenza<br />

diretta, andando a consolidare<br />

quello spirito di gruppo che<br />

deve contraddistinguere ogni struttura<br />

di qualità. Operatori ed ospiti,<br />

assieme, in tutto una quindicina di<br />

persone, a condivi<strong>der</strong>e una bellissima<br />

esperienza “fuori dalle righe”,<br />

regalando ad una decina di residenti<br />

la “libertà di fare ancora quello che<br />

facevano”.<br />

Marco Maffeis . Centro<br />

di degenza Domus Meridiana, Laives<br />

A Favogna siamo circondati da un verde infinito<br />

La sala della casa per le ferie estive<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> <strong>11</strong>


Das Interview<br />

Anerkennung<br />

und För<strong>der</strong>ung<br />

Das EU-Jahr <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit<br />

rückt auch die Ehrenamtlichkeit in Südtirol ins Rampenlicht<br />

Aktive Bürger gehören geför<strong>der</strong>t: Dadurch wird die Gesellschaft menschlich reicher, sagt Richard Theiner,<br />

Landesrat für Gesundheit, Sozialwesen und Familie in einem Interview mit unserer Zeitschrift. Allein im<br />

Sozialwesen gibt es an die 3.000 erfasste freiwillige Helfer, <strong>der</strong>en Einsatzgebiete weit gefächert sind, von<br />

Pflege- und Betreuung von Kranken, Senioren, Kin<strong>der</strong>n bis hin zum Einsatz für Obdachlose und Hilfe in<br />

sozialen Notfällen.<br />

12 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Das Interview<br />

Herr Landesrat Theiner, das EU-Jahr <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit<br />

heißt im Titel „zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> aktiven<br />

Bürgerschaft“. Wie deuten Sie diese Bezeichnung?<br />

<strong>Freiwillig</strong>e Feuerwehren, <strong>Freiwillig</strong>e Sanitäter, <strong>Freiwillig</strong>e<br />

Sozialhelfer und viele an<strong>der</strong>e <strong>Freiwillig</strong>e erbringen<br />

ganz konkret Leistungen zugunsten von Dritten, für<br />

die es kein Gehalt gibt. Sie sind aktive Bürger, weil ihr<br />

Beitrag das Gemeinwohl auf je<strong>der</strong> Ebene und in jedem<br />

Bereich för<strong>der</strong>t und sie die Gesellschaft reicher und<br />

menschlicher machen. Das muss immer geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Wie stellt sich diese „aktive Bürgerschaft“ in Südtirol dar:<br />

auf welchen Gedanken gründet, Ihrer Meinung nach, das<br />

Ehrenamt hier im Land?<br />

In fast je<strong>der</strong> Südtiroler Familie ist jemand, und oft<br />

nicht nur ein Mensch allein, <strong>der</strong> seine Zeit und Kraft<br />

ehrenamtlich als „aktiver Bürger“ zur Verfügung stellt:<br />

als Mitglied <strong>der</strong> Feuerwehr, des Weißen Kreuzes, <strong>der</strong><br />

Caritas, des KVW, um nur einige große Beispiele zu<br />

nennen; o<strong>der</strong> als Mitglied einer Selbsthilfegruppe, als<br />

Betreuungsperson für Kranke, für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung, usw. Wenn wir dazu noch die „<strong>Freiwillig</strong>en“<br />

hernehmen bei den Musikkappellen, den Schützen,<br />

beim Alpenverein o<strong>der</strong> die ehrenamtlich tätigen<br />

Mitglie<strong>der</strong> in den Sportvereinen, Verbänden, Vereinigungen,<br />

Parteien, Genossenschaften und vielen Organisationen<br />

mehr, dann wird jedem klar, welche Bedeutung<br />

das Ehrenamt hier in unserem Land hat. Ja, wir<br />

müssen sagen: das Land selbst und seine ganze Seele<br />

gründet auf dem Ehrenamt. Ohne <strong>Freiwillig</strong>e und ohne<br />

Ehrenamt gäbe es das Südtirol, wie wir es kennen und<br />

lieben, gar nicht.<br />

Das Ehrenamt schenkt Freude und Kraft<br />

Wie hat sich das Ehrenamt im Lauf <strong>der</strong> Südtiroler<br />

Geschichte entwickelt, wann gab es beson<strong>der</strong>s große<br />

Solidarität und soziale Verantwortung, wann wurde<br />

diese weniger?<br />

Geschichtlich gesehen haben die aktive Bürgerschaft<br />

und die Organisation von gemeinnützigen Zusammenschlüssen<br />

sicher ihre Wurzeln in <strong>der</strong> früh errungenen<br />

Eigenständigkeit <strong>der</strong> Tiroler. So zum Beispiel begehen<br />

wir dieses Jahr die „500 Jahre Landlibell“, d.h. vor 500<br />

Jahren hat <strong>der</strong> Kaiser den Tirolern die eigenständige<br />

Landesverteidigung übertragen. Unsere Bauern hatten<br />

längst Freiheitsrechte und Eigenverantwortung, als ihre<br />

Standesgenossen in an<strong>der</strong>en Teilen Europas noch Leibeigene<br />

<strong>der</strong> Großgrundbesitzer waren. Freiheit för<strong>der</strong>t<br />

Verantwortung und Zusammenhalt. Beim Einstehen<br />

für das Gemeinwesen kann ich nicht immer fragen:<br />

wie viel Geld bekomme ich dafür? Gerade das raue<br />

Leben in den Bergen zeigt, dass je<strong>der</strong> jeden irgendwann<br />

braucht und dass <strong>gut</strong>e Taten früher o<strong>der</strong> später<br />

zurückkommen. Heute ist das Tätigsein zum gegenseitigen<br />

Nutzen auf freiwilliger und ehrenamtlicher<br />

Grundlage vielleicht nicht mehr so überlebensnotwendig<br />

wie früher, weil viele Lebensbereiche inzwischen<br />

von <strong>der</strong> Geldwirtschaft geregelt werden. Aber man<br />

sollte sich keine falschen Gedanken machen: erstens<br />

können gar nicht alle Beziehungen unter Menschen<br />

durch Geld allein geregelt werden; zweitens und viel<br />

wichtiger: Das gegenseitige Helfen und das sich Schützen<br />

in <strong>der</strong> Gemeinschaft ist ein Urtrieb des Menschen.<br />

Wer diesem Trieb folgt, fühlt sich als Mensch, mit<br />

„Sinn“ ausgefüllt und eigentlich glücklich. Der Mensch<br />

ist von Natur aus viel weniger Egoist als viele glauben.<br />

Vielleicht haben heute wegen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Leistungszwänge<br />

viele Menschen etwas den Zugang zu dieser<br />

Erfüllung aus den Augen verloren. Aber das Bedürfnis<br />

zu Geben ist im Prinzip immer da. Das bedeutet: die<br />

<strong>Freiwillig</strong>enarbeit und das Ehrenamt muss man in<br />

je<strong>der</strong> Zeit und in je<strong>der</strong> Generation neu lenken und<br />

pflegen.<br />

Gibt es unterschiedliche Entwicklungen in <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwillig</strong>enarbeit im Sozialwesen und <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>enarbeit<br />

im Gesundheitswesen?<br />

Ja, das Gesundheitswesen ist sehr viel früher professionalisiert<br />

worden als das Sozialwesen. Die ersten<br />

Krankenschwestern im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t gingen als<br />

<strong>Freiwillig</strong>e in die Feldlazarette und Krankenhäuser.<br />

Daneben und schon lange vorher haben Ordensleute<br />

als eine ganz beson<strong>der</strong>e Art von „<strong>Freiwillig</strong>en“ viele<br />

sanitäre und auch soziale Dienste erfüllt. Im Sozialwesen<br />

wird die Leistung von <strong>Freiwillig</strong>en, so glaube<br />

ich, immer einen ganz wichtigen Rang einnehmen.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen deutschen und<br />

italienischen Ehrenamtsauffassungen?<br />

Nicht in <strong>der</strong> Substanz, glaube ich. Wenn es Unterschiede<br />

gibt, dann in <strong>der</strong> geschichtlichen Entwicklung,<br />

die ich geschil<strong>der</strong>t habe.<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 13


Das Interview<br />

Gerade im Südtiroler Sozial- und Gesundheitswesen<br />

spielt die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit eine beson<strong>der</strong>e Rolle als<br />

wichtige Ressource: könnten die verschiedenen Dienste<br />

ohne <strong>Freiwillig</strong>enarbeit funktionieren?<br />

Funktionieren würden sie schon, aber in allen europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n könnte es sie gar nicht mehr in<br />

dieser Qualität und in diesem Umfang geben, weil<br />

kein Mensch und kein Land imstande ist, alle soziale<br />

Dienste zu bezahlen, wenn sie ausschließlich <strong>der</strong> Geldwirtschaft<br />

unterliegen.<br />

Manchmal werden Stimmen von <strong>Freiwillig</strong>en laut,<br />

die sagen, dass sie sich „ausgenutzt“ fühlen, d.h. dass<br />

die Sozialdienste im Grunde mit dem Ehrenamt Arbeitsplätze<br />

einsparen und so die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit missbraucht<br />

wird. Was können Sie hier antworten?<br />

Dass die <strong>Freiwillig</strong>enarbeit bewusst missbraucht und<br />

ausgenutzt wird, das stimmt einfach nicht. Dass es in<br />

bestimmten Fällen zu Missmut zwischen <strong>Freiwillig</strong>en<br />

und Angestellten kommen kann, das ist im Nebeneinan<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> beiden Leistungsarten schon nachvollziehbar.<br />

Letztlich wissen aber beide, was sie aneinan<strong>der</strong><br />

haben. Ein mo<strong>der</strong>ner Dienst könnte nie von <strong>Freiwillig</strong>en<br />

alleine durchgehend geführt und aufrecht erhalten<br />

werden, und umgekehrt braucht je<strong>der</strong> soziale und<br />

gesundheitliche Dienst auch aktive Bürger, die sich<br />

aus Überzeugung und Leidenschaft einsetzen und<br />

mithelfen.<br />

Das EU Jahr <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit soll die geleistete<br />

ehrenamtliche Arbeit sichtbar machen und aufwerten:<br />

welche Kampagnen sind hier zu nennen?<br />

In Südtirol sind wie kaum in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

Europas viele Frauen und Männer als freiwillige tätig.<br />

Stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger<br />

bedankt sich <strong>der</strong> Landesrat für Gesundheit und Soziales<br />

heuer, im europäischen Jahr <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>enarbeit,<br />

bei allen <strong>Freiwillig</strong>en. Dazu veranstaltet mein Ressort<br />

eine landesweite Kampagne mit einem bescheidenen,<br />

aber sichtbaren Zeichen <strong>der</strong> Dankbarkeit und <strong>der</strong><br />

Anerkennung.<br />

Welche Bereiche <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>entätigkeit werden in<br />

Südtirol eher geför<strong>der</strong>t und gestärkt: jene karitative <strong>der</strong><br />

Solidarität mit Hilfsbedürftigen o<strong>der</strong> jene <strong>der</strong> sozialen<br />

Verantwortung im Sinn einer aktiven Bürgerschaft?<br />

Die Sozialpolitik <strong>der</strong> Landesregierung macht diese<br />

Unterscheidung bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nicht. Geför<strong>der</strong>t<br />

werden so <strong>gut</strong> wie alle Organisationen, die aus Solidarität,<br />

aus Verantwortung, aus Hilfsbereitschaft o<strong>der</strong> aus<br />

einer an<strong>der</strong>en <strong>gut</strong>en Begründung heraus ihren aktiven<br />

Beitrag zum Gemeinwohl leisten.<br />

Viele freiwillig Tätige sagen, dass ihnen das Ehrenamt<br />

einen „Sinn“ gibt, wie könnte man diesen „Sinn“ auf<br />

die Zufriedenheit durch das Berufsleben übertragen?<br />

An<strong>der</strong>s gefragt, wo ließe sich freiwillige und bezahlte<br />

Arbeit besser koppeln, gibt es hier Modelle?<br />

In unseren Zeiten, wo die öffentlichen Haushalte langsam<br />

aber sicher an ihre Grenzen stoßen, wird Eigenleistung<br />

und Mitverantwortung immer wichtiger. Daraus<br />

wird sich ein neues Miteinan<strong>der</strong> von bezahlter und freiwilliger<br />

Sozialarbeit entwickeln. Ich bin überzeugt, dass<br />

angesichts <strong>der</strong> demographischen Entwicklung die Qualität<br />

des Sozialen in <strong>der</strong> ganzen Gesellschaft nur auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Freiwillig</strong>enarbeit aufrecht zu halten ist.<br />

Der freiwillige Zivildienst und Sozialdienst leiden zurzeit<br />

unter verschiedenen Einschränkungen finanzieller wie<br />

rechtlicher Natur: durch welche Maßnahmen sollen diese<br />

Angebote gestärkt werden?<br />

Es ist erfreulich, dass es trotz des Wegfalls <strong>der</strong> früheren<br />

Zivildiener <strong>der</strong> freiwillige Zivil- und Sozialdienst von<br />

so vielen Menschen als Ehrenamt ausgeübt wird. Als<br />

Landesrat für Familie und Sozialwesen setze ich mich<br />

für die Beseitigung von bürokratischen Fesseln und<br />

für eine tatkräftige Unterstützung <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />

sozialen Tätigkeit ein.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Christine Helfer<br />

Landesrat Theiner: <strong>Freiwillig</strong>e und Professionelle stärker vernetzen<br />

Sind ehrenamtlich arbeitende Bürger auch politisch<br />

bewusster?<br />

Sicher. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand nur<br />

persönliche Interessen verfolgt, o<strong>der</strong> ob jemand auch<br />

ein Herz für die Sorgen und Nöte <strong>der</strong> Nachbarn hat.<br />

14 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Statistiken<br />

<strong>der</strong> verband <strong>der</strong> seniorenwohnheime südtirols hat im jahr 2010<br />

eine erhebung betreffend <strong>der</strong> mitarbeiter in <strong>der</strong> betreuung und<br />

pflege, getrennt nach berufsbil<strong>der</strong>n durchgeführt<br />

<strong>der</strong> anteil <strong>der</strong> sanitären berufsbil<strong>der</strong> (krankenpflege und reha)<br />

beträgt ca. 1/5 <strong>der</strong> vollzeitstellen<br />

REHA-Personal<br />

3%<br />

Krankenpflege<br />

PflegehelferInnen<br />

und Sozialhilfskräfte<br />

18%<br />

43%<br />

36%<br />

SozialbetreuerInnen<br />

insgesamt waren 2126 vollzeitstellen<br />

in <strong>der</strong> pflege und betreuung besetzt<br />

1000<br />

912<br />

900<br />

800<br />

762<br />

700<br />

600<br />

500<br />

381<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

71<br />

KrankenpflegerInnen<br />

SozialbetreuerInnen<br />

(inkl. Altenpfleger<br />

und Familienhelfer)<br />

PflegehelferInnen<br />

und Sozialhilfskräfte<br />

REHA-Personal<br />

(inkl. Heilmasseure)<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 15


Die Experten<br />

medizininfo<br />

Phytopharmaka<br />

Pflanzliche Heilmittel bei<br />

Schlafstörungen und<br />

Depressionen im Alter<br />

Dr. Karl Lintner<br />

Sanitätskoordinator<br />

im Gesundheitsbezirk<br />

Brixen,<br />

Südtiroler Sanitätsbetrieb,<br />

und Hausarzt<br />

in Klausen.<br />

Der Einsatz von pflanzlichen Heilmitteln<br />

(Phytopharmaka) bei neurologischen<br />

und psychiatrischen<br />

Erkrankungen im Alter ist begrenzt<br />

und nur bei nichtorganisch bedingten<br />

Schlaflosigkeiten, bei Depressionen<br />

sowie bei Alzheimer – Demenz<br />

durch entsprechende Studien nachgewiesen<br />

worden.<br />

Mit dem Alter nehmen subjektiv<br />

und objektiv die Schlafstörungen<br />

zu, weil ältere Menschen weniger<br />

lang (5 – 6 Stunden) und weniger<br />

tief schlafen sowie nachts häufiger<br />

aufwachen. An<strong>der</strong>erseits herrscht<br />

zwischen dem Bedürfnis nach<br />

Schlaf (Langeweile, wenig Beschäftigung<br />

am Abend, Müdigkeit usw.)<br />

und dem tatsächlichen Bedarf eine<br />

große Diskrepanz. Die nicht organisch<br />

bedingte Schlafstörung macht<br />

sich bemerkbar durch Ein – und<br />

Durchschlafstörungen, schlechte<br />

Schlafqualität, Müdigkeit am nächsten<br />

Tag und sie treten öfters in <strong>der</strong><br />

Woche und über längere Zeiträume<br />

auf.<br />

Therapeutisch stehen neben den<br />

synthetischen Beruhigungsmitteln<br />

auch pflanzliche Heilmittel zur<br />

Verfügung. Zubereitungen aus<br />

Baldrian, Hopfen, Passionsblume,<br />

Melisse und Lavendel werden schon<br />

seit langer Zeit erfolgreich verwendet.<br />

Ihre Wirksamkeit bezüglich<br />

Schlafeintritt, Durchschlafen,<br />

Schlafqualität, nervös bedingter<br />

Einschlafstörungen und Unruhezustände<br />

ist belegt. Der Vorteil<br />

gegenüber synthetischen Schlafmitteln<br />

sind das Fehlen von Sucht und<br />

Abhängigkeit sowie die „Nachwirkung“<br />

in den nächsten Tag hinein.<br />

Wohl aber kann das Reaktionsvermögen<br />

im Straßenverkehr beeinträchtigt<br />

werden.<br />

Für die Depression (ein bis zwei<br />

Neuerkrankungen auf 100 Personen<br />

und pro Jahr) steht als Phytopharmakon<br />

das Johanniskraut zur<br />

Verfügung. Die Wirkung des Johanniskrautes<br />

wurde durch viele Studien<br />

belegt und kann sich mit gängigen<br />

Antidepressiva bezüglich <strong>der</strong><br />

Wirkung durchaus vergleichen. Die<br />

Verträglichkeit ist signifikant besser.<br />

Somit wird Johanniskraut gerade<br />

für ältere Menschen eine sinnvolle<br />

Alternative zu synthetisch hergestellten<br />

Präparaten bei leichten und<br />

mittelschweren, vorübergehenden<br />

depressiven Episoden.<br />

Das Sommerprodukt<br />

versicherungsfrage<br />

Simon Kofler<br />

Direktor Private<br />

Banking <strong>der</strong><br />

Südtiroler Sparkasse<br />

Die Sommeranleihe –<br />

das „Sommerprodukt“<br />

<strong>der</strong> Südtiroler<br />

Sparkasse<br />

Jede Jahreszeit hat beson<strong>der</strong>e<br />

Merkmale und dafür gibt es<br />

jeweils ein spezifisches Sparkassen-Produkt.<br />

Jetzt ist die<br />

Zeit <strong>der</strong> Sommeranleihe mit<br />

Inflationsschutz gekommen.<br />

Diese Anleihe richtet sich an<br />

Kunden, die ihre Investition an das<br />

aktuelle Thema „Inflation“ koppeln<br />

möchten, sich dabei eine attraktive<br />

Rendite wünschen und sich aber<br />

gegen die steigende Inflation absichern<br />

wollen.<br />

Bei <strong>der</strong> Sommeranleihe handelt<br />

es sich um eine mittelfristige Euro-<br />

Anlage mit einer Laufzeit von 5 Jahren.<br />

Auch wenn die Inflation, wie in<br />

den letzten Monaten steigt, erhöht<br />

die Sparkasse die Verzinsung<br />

immer um einen Prozentpunkt<br />

(Inflation + 1 %).<br />

Der Anleger erhält in <strong>der</strong> ersten<br />

Zinsperiode einen festen Zinssatz<br />

von 3% p.a. brutto, während in <strong>der</strong><br />

restlichen Zinsperiode <strong>der</strong> Zinssatz<br />

von <strong>der</strong> Entwicklung des Basiswertes<br />

abhängig ist.<br />

Die Sommeranleihe kann bis zum<br />

22. September 20<strong>11</strong> gezeichnet werden.<br />

Die Mindeststückelung beträgt<br />

5.000 Euro. Der vorzeitige Ausstieg<br />

ist je<strong>der</strong>zeit zum Marktpreis möglich.<br />

16 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Im Profil<br />

Das freiwillige soziale Jahr<br />

Christine Taraboi, geboren am 23.10.1962 in Reutlingen,<br />

seit 1964 in Mals wohnhaft, 4 Kin<strong>der</strong>, seit Dezember 2009 in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zur Sozialbetreuerin. Seit 1. Juni 2010 leistet sie für 24 Monate (also bis Mai 2012)<br />

den <strong>Freiwillig</strong>en Sozialdienst im Altersheim in Mals.<br />

Ein Praktikum in <strong>der</strong> Demenz-Station im Altersheim<br />

Mals war <strong>der</strong> Anfang. „Das musste ich machen für den<br />

Einstieg in die Ausbildung zur Sozialbetreuerin“, sagt<br />

Christine Taraboi. Und obwohl es eine vollkommen<br />

neue Situation für sie war, hat sie gleich zugesagt, als<br />

man sie fragte, ob sie dort auch länger freiwillig tätig<br />

sein wolle. „Mir hat es auf <strong>der</strong> Station sofort <strong>gut</strong> gefallen<br />

und ich da ich die Erfahrung wirklich intensiv<br />

machen wollte, sagte ich zu, mein ‚Soziales Jahr‘ im<br />

Altersheim zu machen.“ Nicht nur für ein Jahr, son<strong>der</strong>n<br />

gleich für 24 Monate hat sie unterschrieben. Es<br />

sei die beste Entscheidung gewesen, die sie treffen<br />

konnte, sagt sie heute.<br />

Der freiwillige Sozialdienst richtet sich an Personen<br />

ab 28 Jahren; man kann in sämtlichen Bereichen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft ehrenamtlich tätig werden und erhält im<br />

Gegenzug eine Spesenrückvergütung, den Sozialdienstpass,<br />

eine Haft- und Unfallversicherung sowie kleinere<br />

Vergünstigungen. Bis vor kurzem galt das soziale Jahr<br />

auch für die Rentenversicherung; das wurde abgeschafft.<br />

Christine Taraboi hat noch zur alten Regelung<br />

– also mit Pensionsanspruch – unterschrieben, und sie<br />

findet es mehr als schade, dass dies abgeschafft wurde.<br />

„Viele Frauen Ende fünfzig bräuchten nur mehr ein<br />

o<strong>der</strong> zwei Versicherungsjahre, um in Rente gehen zu<br />

können. Diese Frauen die ein Leben lang die Kin<strong>der</strong><br />

versorgt, den Haushalt geführt haben, könnten sehr<br />

<strong>gut</strong> in sozialen Einrichtungen ehrenamtlich arbeiten<br />

und hätten damit ihren Rentenanspruch erfüllt.“ Es ist<br />

unverständlich für sie, dass dieser einfache Weg nun<br />

gekappt wurde.<br />

Christine Taraboi war von Kindesbeinen auf ein „politischer“<br />

Mensch. Wenn man das so sagen kann. Sie habe<br />

sich immer gerne eingemischt, sich Verantwortung<br />

genommen, dort wo es niemand tat. „Ungerechtigkeiten<br />

haben mich immer schon furchtbar aufgeregt“, sagt<br />

sie bestimmt. In Mals war sie unabhängige Gemein<strong>der</strong>ätin,<br />

später für die Union für Südtirol Vinschger<br />

Bezirksobfrau. Nachdem die Malserin ihre politische<br />

Karriere so <strong>gut</strong> wie an den Nagel gehängt hat, war es<br />

für sie selbstverständlich, ihre Zeit und Energie weiterhin<br />

dem Gemeinwesen zu widmen.<br />

Von Montag bis Donnerstag, von acht bis halb eins,<br />

betreut und begleitet sie die Demenzkranken im Malser<br />

Altersheim. Sie reicht Frühstück und Mittagessen, hilft<br />

mit dem Essen dort wo notwendig, begleitet die Freizeitaktivitäten,<br />

die manchmal aktiver sind, an an<strong>der</strong>en<br />

Tagen darin bestehen, etwas vorzulesen o<strong>der</strong> zu erzählen.<br />

„Es gibt Tage, wo sie mü<strong>der</strong> sind und es reicht, die<br />

Christine Taraboi<br />

Hand zu halten.“ Mit den beson<strong>der</strong>en Situationen von<br />

Demenzkranken habe Christine Taraboi im Lauf <strong>der</strong><br />

Zeit besser umgehen gelernt, etwa die plötzlich auftauchenden<br />

Erinnerungen <strong>der</strong> Patienten o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Verlust<br />

von elementaren Fähigkeiten. „Praktisch sein und<br />

kreativ sein, das hilft in solchen Fällen“, sagt Christine<br />

Taraboi. „Ich weiß, ich müsste das nicht tun, aber ich<br />

tue es trotzdem. Letztendlich merke ich dass das Gute<br />

das ich an<strong>der</strong>en tue, auch mir zu<strong>gut</strong>e kommt.“ Das<br />

klingt wie ein Cliché, dennoch besteht <strong>Freiwillig</strong>enarbeit<br />

genau darin, nämlich ohne Leistungsdruck geben<br />

zu können. Ihr <strong>Freiwillig</strong>eneinsatz auf <strong>der</strong> Station ist<br />

klar definiert, sämtliche pflegerischen Leistungen verrichten<br />

Krankenpflegerinnen o<strong>der</strong> Sozialbetreuerinnen;<br />

sie könne das geben, wofür diese oft nicht die Zeit hätten.<br />

Das freiwillige soziale Jahr ist für Christine Taraboi<br />

zum richtigen Zeitpunkt gekommen, ihre vier Kin<strong>der</strong><br />

sind erwachsen, sie brauchte neue Ziele. In dieser<br />

Tätigkeit habe sie Beschäftigung und Bestätigung<br />

gefunden, „nicht in dem was ich tue, son<strong>der</strong>n in dem<br />

was ich bin.“<br />

Christine Helfer<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 17


Aus den<br />

Verbänden<br />

Die Constantinus Award Gala<br />

Auszeichnung<br />

Nominierung<br />

Constantinus<br />

Award<br />

Nach dem Motto „Die besten<br />

Berater vor den Vorhang“ wurde<br />

<strong>der</strong> Constantinus Awards 20<strong>11</strong>, am<br />

16. Juni in Velden am Wörthersee,<br />

Kärnten, verliehen.<br />

Immer mehr Unternehmen beanspruchen<br />

Beratungs-Know-How.<br />

Erfolgsentscheidend ist angesichts<br />

des steigenden Wettbewerbs die<br />

Qualität <strong>der</strong> Beratungs- und IT-Leistung<br />

(IT = Informationstechnologie).<br />

Diese Qualität wird jährlich<br />

mit dem Constantinus Award ausgezeichnet.<br />

Der Constantinus Award wurde in<br />

fünf Hauptkategorien vergeben:<br />

> Informationstechnologie<br />

> Kommunikation & Netzwerke<br />

> Management Consulting<br />

> Open Source<br />

> Personal & Training<br />

Die wichtigsten Hauptkriterien <strong>der</strong><br />

Jury für die Auswahl waren:<br />

> Verbesserung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

für den Kunden Stärkung <strong>der</strong><br />

strategischen Position des Kunden<br />

> Beratungsqualität bzw. Lösungsqualität<br />

für Sie als Berater<br />

> Beratungseffizienz bzw. Lösungseffizienz<br />

für Sie als Berater<br />

> Sonstiges für Ihren Kunden und<br />

für Sie als Berater<br />

Die Jury, bestehend aus erfahrenen<br />

und qualifizierten VertreterInnen<br />

aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft,<br />

hat insgesamt 127 Projekte<br />

bewertet und die besten 42 nominiert.<br />

In <strong>der</strong> Kategorie Management Consulting<br />

wurde die Firma Sozialimpuls<br />

aus Innsbruck mit dem Projekt<br />

„Qualitätsinitiative <strong>der</strong> Südtiroler<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong>“ nominiert<br />

und erreichte Platz 4.<br />

Anlässlich dieses Ereignisses gastierte<br />

<strong>der</strong> VdS in Vertretung des<br />

Vizepräsidenten Hermann Pirpamer,<br />

des Direktors Oswald Mair,<br />

<strong>der</strong> Projektkoordinatorin Wally<br />

Brugger gemeinsam mit Christian<br />

Schneller und Dagmar Fischnaller<br />

von <strong>der</strong> Firma Sozialimpuls bei <strong>der</strong><br />

glanzvollen Constantinus Gala.<br />

Wally Brugger<br />

Weitere Infos:<br />

www.constantinus.net<br />

Tag <strong>der</strong> Senioren, Tag <strong>der</strong> Begegnung!<br />

Initiative am 1. Oktober 20<strong>11</strong><br />

„Tag <strong>der</strong><br />

Senioren, Tag<br />

<strong>der</strong> Begegnung!“<br />

Am 1. Oktober 20<strong>11</strong> findet zum<br />

zweiten Mal die landesweite Initiative<br />

„Tag <strong>der</strong> Senioren, Tag <strong>der</strong><br />

Begegnung!“ statt. Mit dieser<br />

Aktion feiern die <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

Südtirols gemeinsam den<br />

internationalen Tag <strong>der</strong> Senioren.<br />

Die 61 teilnehmenden Einrichtungen<br />

laden die Bevölkerung ein, von<br />

14 bis 18 Uhr Kaffee und Kuchen in<br />

den Heimen zu genießen und dabei<br />

mit den HeimbewohnerInnen in<br />

gemütlicher Atmosphäre in Kontakt<br />

zu treten. In vielen Heimen finden<br />

zudem zusätzliche Veranstaltungen<br />

statt (Musik, Singen, Kartenspielen).<br />

Ziel <strong>der</strong> Aktion ist es, die Heime als<br />

Orte <strong>der</strong> Begegnung und <strong>der</strong> sozialen<br />

Kontakte in Erscheinung treten<br />

zu lassen. Ein Heim ist keine Insel,<br />

son<strong>der</strong>n ist mit <strong>der</strong> Außenwelt ständig<br />

in Kontakt. Angehörige, <strong>Freiwillig</strong>e<br />

und nicht zuletzt Besucher<br />

tragen wesentlich dazu bei, dass die<br />

sozialen Kontakte im Heim lebendig<br />

bleiben.<br />

Ein einfaches und ungezwungenes<br />

Beisammensein ist <strong>der</strong> beste Weg,<br />

um den 1990 von den Vereinten<br />

Tag <strong>der</strong> Senioren, Tag <strong>der</strong> Begegnung<br />

18 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Aus den<br />

Verbänden<br />

Nationen ins Leben gerufenen Tag<br />

<strong>der</strong> Senioren zu feiern. Wir hoffen,<br />

dass viele die Gelegenheit nutzen<br />

werden, um ein Seniorenwohnheim<br />

zu besuchen und dieses Angebot in<br />

Anspruch nehmen. Also: Auf zu<br />

Kaffee und Kuchen am 1. Oktober!<br />

Elisa Grazzi<br />

VdS<br />

Urkundenübergabe<br />

Projekt<br />

Qualitätsinitiative<br />

Gruppenfoto nach <strong>der</strong> Urkunden- und Plakettenübergabe<br />

In Schloss Prösels bei Völs erhielten<br />

am 10. Juni zehn <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

die Urkunden für den<br />

Abschluss des Projektes „Qualitätsinitiative<br />

<strong>der</strong> Südtiroler <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

– QI“. Qualitätserbringung<br />

ist ein dynamischer Prozess,<br />

<strong>der</strong> die Heime mit ständigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

konfrontiert. Dabei<br />

brauchen die Heime Unterstützung<br />

und zu diesem Zweck wurde die<br />

Qualitätsinitiative 2008 ins Leben<br />

gerufen.<br />

Ziele des Projektes sind die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> HeimbewohnerInnen<br />

und die Verbesserung<br />

des Dienstleistungsangebotes<br />

durch nachhaltige organisatorische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

„Die <strong>Seniorenwohnheime</strong> arbeiten<br />

mit Menschen für Menschen. Dementsprechend<br />

sind wir immer wie<strong>der</strong><br />

in unserer Arbeit mit Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

konfrontiert. Gerade<br />

solche Projekte wie die Qualitätsinitiative<br />

helfen, Probleme zu lösen<br />

und transparent damit umzugehen“<br />

erklärte <strong>Verband</strong>spräsident Norbert<br />

Bertignoll bei <strong>der</strong> Begrüßung. „Eine<br />

Pauschalierung <strong>der</strong> Probleme ist<br />

falsch und nicht angebracht. Helfen<br />

können wir nur, wenn wir auftretende<br />

schwierige Situationen offen<br />

ansprechen und diese mit allen<br />

Beteiligten einer möglichst optimalen<br />

Lösung zum Wohle des Heimbewohners<br />

zuführen“, betonte Bertignoll.<br />

„Der Verdienst <strong>der</strong> Qualitätsinitiative<br />

ist, dass die Heime dort abgeholt<br />

wurden, wo sie sich befanden,<br />

und aufgrund <strong>der</strong> Vorschläge <strong>der</strong><br />

MitarbeiterInnen für jedes Heim<br />

gezielte Schritte in Richtung Qualitätssteigerung<br />

gesetzt wurden“<br />

sagte <strong>der</strong> Direktor des Landesamtes<br />

für Senioren, Luca Critelli, <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Veranstaltung beiwohnte.<br />

„Dass die <strong>Seniorenwohnheime</strong> in<br />

Südtirol einen sehr hohen Standard<br />

erreicht haben, bedeutet nicht, dass<br />

wir uns ausruhen können. Denn<br />

Qualität ist ein dynamischer Prozess,<br />

<strong>der</strong> uns täglich herausfor<strong>der</strong>t“<br />

sagte <strong>Verband</strong>sdirektor Oswald<br />

Mair. „Für die Zukunft hat <strong>der</strong><br />

<strong>Verband</strong> bereits das Konzept<br />

‚Relevante Qualitätskriterien in <strong>der</strong><br />

Altenarbeit (RQA)‘ erstellt, das in<br />

engster Kooperation mit den Heimen<br />

selbst die Qualitätssicherung<br />

und Entwicklung garantieren soll“.<br />

Insgesamt nehmen 47 Südtiroler<br />

Einrichtungen an die Qualitätsinitiative<br />

teil. Die QI wurde im Jahr<br />

2007 begonnen, um einen Prozess<br />

<strong>der</strong> ständigen Qualitätssteigerung<br />

in Gang zu setzen. 19 Heime haben<br />

das Projekt letztes Jahr abgeschlossen,<br />

weitere 18 Heime schließen<br />

nächstes Jahr ab.<br />

Elisa Grazzi<br />

Für eine humorvolle musikalische Begleitung<br />

sorgte Clown Malona<br />

Das Publikum<br />

bei <strong>der</strong> Veranstaltung am 10. Juni<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 19


Aus den<br />

Verbänden<br />

Stellungnahme<br />

Die Bezirksversammlung in Leifers<br />

VdS<br />

Bezirksversammlungen<br />

Mittlerweile traditionell fanden<br />

auch heuer die drei Bezirksversammlungen<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong> Südtirols statt.<br />

Die PräsidentInnen und DirektorInen<br />

<strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> trafen<br />

sich am Dienstag, 5. Juli im Bürgerheim<br />

Brixen, am Mittwoch, 6. Juli<br />

im Lorenzerhof Lana und am Freitag,<br />

8. Juli im Pflegeheim Domus<br />

Meridiana Leifers.<br />

An diesen Treffen nahmen mehr als<br />

60 PräsidentInnen bzw. DirektorInnen<br />

<strong>der</strong> Mitgliedsheime teil. Dabei<br />

haben <strong>der</strong> Präsident des <strong>Verband</strong>es,<br />

Norbert Bertignoll, und <strong>der</strong> Direktor,<br />

Oswald Mair, eine Halbjahresbilanz<br />

über die Tätigkeit des <strong>Verband</strong>es<br />

gezogen. Weiters wurde von<br />

den TeilnehmerInnen eine Vielzahl<br />

an Themen, die für die Arbeit in<br />

den <strong>Seniorenwohnheime</strong>n vorrangig<br />

sind, behandelt.<br />

Ein wichtiges Thema war dabei<br />

die Einführung eines landesweit<br />

einheitlichen Anmeldeformulars.<br />

„Das einheitliche Anmeldeformular<br />

soll den BürgerInnen helfen, wichtige<br />

Informationen über die Dienstleistungen<br />

und die rechtlichen<br />

Grundlagen bei Heimaufnahmen<br />

zu erfahren. Darüber hinaus bringt<br />

es einen spürbaren Bürokratieabbau<br />

für den Nutzer mit sich, da ein und<br />

dasselbe Formular für alle Südtiroler<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong> verwendet<br />

werden kann“ erklärt <strong>Verband</strong>spräsident<br />

Norbert Bertignoll. „Die Einführung<br />

des einheitlichen Anmeldeformulars<br />

ist eine Priorität für die<br />

Arbeit des <strong>Verband</strong>es. Mit <strong>der</strong> Landesabteilung<br />

für Familie und Soziales<br />

und dem Gemeindenverband<br />

werden wir die konkrete Umsetzung<br />

noch heuer in Angriff nehmen“,<br />

so Bertignoll.<br />

„Die rege Teilnahme an den<br />

Bezirkstreffen und das konstruktive<br />

Arbeitsklima haben auch dieses<br />

Jahr eindrucksvoll gezeigt, dass<br />

diese Treffen von den Mitgliedsheimen<br />

als sehr nützlich empfunden<br />

werden. Vernetzung und Informationsaustausch<br />

sind mehr denn je<br />

Grundvoraussetzungen für eine<br />

zukunftsorientierte Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> stationären Altenarbeit“,<br />

schließt <strong>Verband</strong>sdirektor Oswald<br />

Mair ab.<br />

Elisa Grazzi<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

– weshalb?<br />

Dem Interview mit <strong>der</strong> Präsidentin des<br />

Berufsverbandes <strong>der</strong> KrankenpflegerInnen,<br />

Frau Gundula Gröber, veröffentlicht<br />

in <strong>der</strong> Altenbetreuung 02/<strong>11</strong>,<br />

ist zu entnehmen, dass in den Altenund<br />

Pflegeheimen Südtirols 90%<br />

„Pflegefälle“ betreut würden und von<br />

daher eine Bezeichnung dieser Einrichtungen<br />

als „<strong>Seniorenwohnheime</strong>“<br />

unangebracht sei.<br />

Schade, wenn es Frau Gröber während<br />

ihrer 15-jährigen Tätigkeit in einem<br />

Altersheim nicht aufgefallen ist, dass<br />

die meisten dort untergebrachten<br />

Menschen vor allem Bedürfnisse des<br />

Lebens und Wohnens befriedigt haben<br />

möchten und die Pflege, so wichtig sie<br />

auch sein mag, im Empfinden <strong>der</strong><br />

Betroffenen nicht an erster Stelle steht.<br />

Krankenhausähnliche Strukturen, sterile<br />

Abteilungen mit vielen Zweibettzimmern<br />

und die damit verbundene<br />

Institutionalisierung von Menschen,<br />

entspricht ganz und gar nicht den<br />

Vorstellungen von Senioren, die einen<br />

Umzug ins Heim vor sich haben.<br />

Meinen Erfahrungen nach erzeugen<br />

gerade jene Faktoren große Hemmschwellen<br />

und Ängste gegenüber dem<br />

Eintritt in eine Struktur.<br />

Leben und Wohnen hingegen bedeutet<br />

für mich Sicherheit, Autonomie,<br />

Privatheit, Familiarität und soziale<br />

Beziehungen erleben zu dürfen und<br />

diese Faktoren stellen meiner Meinung<br />

nach einige <strong>der</strong> bedeutendsten Dimensionen<br />

von Lebensqualität dar. Es<br />

muss also ein gesellschaftliches, aber<br />

auch ein Anliegen von uns Professionellen<br />

sein, alles zu unternehmen, um<br />

alten Menschen auch unter Pflegebedingungen<br />

Lebensformen zu bieten,<br />

die diese einfachsten menschlichen<br />

Grundbedürfnisse individuell erfüllen.<br />

Derartige humanere Modelle <strong>der</strong><br />

Seniorenbetreuung kristallisieren sich<br />

schon heute europaweit immer stärker<br />

heraus und können als Erfolgsmodelle<br />

im Sinne eines größeren Wohlbefindens<br />

und einer höheren Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Betreuten bezeichnet werden.<br />

Die Alten von morgen werden nicht<br />

mehr in die Häuser von heute einziehen<br />

wollen, davon bin ich überzeugt.<br />

Unsere Heime von morgen sind<br />

<strong>Seniorenwohnheime</strong>.<br />

Helmut Pranter . Direktor<br />

ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ Brixen<br />

20 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Aus den<br />

Heimen<br />

Der Präsident als Chorleiter<br />

Altenheim Lisl-Peter Montan<br />

Offizielle<br />

Übergabe<br />

Sonntag, 15. Mai 20<strong>11</strong>! Wie hatten<br />

wir uns schönes Wetter gewünscht.<br />

Lei<strong>der</strong> ist die „kalte Sophie“ dieses<br />

Jahr ihrem Ruf voll und ganz<br />

gerecht geworden. Es regnete und<br />

war bitter kalt.<br />

Aber auch dieses Wetter konnte uns<br />

vor <strong>der</strong> lang ersehnten Feier nicht<br />

abhalten. Die naheliegende Kirche<br />

bot allen Gästen Platz und Hochwürden<br />

Guadagnini zelebrierte die<br />

Hl. Messe. Die Musikkapelle Montan<br />

und <strong>der</strong> Kirchenchor von Truden<br />

umrahmten diese musikalisch.<br />

Anschließend wurde <strong>der</strong> offizielle<br />

Teil im großen festlich gestalteten<br />

Mehrzweckraum des Lisl-Peter<br />

abgehalten.<br />

Die Bürgermeisterin begrüßte die<br />

Geladenen und bedankte sich bei<br />

ihrem Vorgänger für den Einsatz<br />

zum Bau des Altenheimes. Architekt<br />

Bampi erzählte den langen<br />

Weg von <strong>der</strong> Idee zum fertigen Bau.<br />

Landeshauptmann Durnwal<strong>der</strong><br />

beglückwünschte die Montaner zur<br />

neuen Struktur und for<strong>der</strong>te alle<br />

auf, sich nicht aus <strong>der</strong> Verantwortung<br />

für unsere alten Mitbürger zu<br />

stehlen. Hauptsächlich auch die<br />

Vereine, nicht nur die aus Montan,<br />

son<strong>der</strong>n auch die <strong>der</strong> Nachbarsgemeinden<br />

können den Bewohnern<br />

das Leben lebenswerter machen<br />

und sie in die Dorfgemeinschaft<br />

einbinden.<br />

Als Überraschung boten die Heimbewohner<br />

des Lisl-Peter und die von<br />

Griesfeld unter <strong>der</strong> Chorleitung des<br />

Präsidenten Bertignoll den Anwesenden<br />

ein Ständchen und widmeten<br />

dem Altbürgermeister ein Lied.<br />

Präsident Bertignoll beglückwünschte<br />

sich bei den Montaner für<br />

das schöne Haus und bedankte sich<br />

bei <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung für<br />

das Vertrauen, welches man durch<br />

die gemeinsame Führung <strong>der</strong> Stiftung<br />

Griesfeld geschenkt hatte.<br />

Landesrat Theiner nahm Stellung<br />

zu den Polemiken um den Pflegenotstand<br />

in Südtirol, auch wenn<br />

dies nicht <strong>der</strong> richtige Ort bzw. <strong>der</strong><br />

richtige Tag war, da es sich um eine<br />

Feierstunde handelte. Wir wollen<br />

nicht nur qualitativ hochwertige<br />

Strukturen bauen, son<strong>der</strong>n möchten<br />

den alten Menschen, die darin<br />

wohnen, eine würdige Betreuung<br />

und Pflege zukommen lassen.<br />

Der Landeshauptmann konnte nach<br />

<strong>der</strong> offiziellen Eröffnung das Haus<br />

besichtigen und sich selbst vom<br />

Gesagten überzeugen.<br />

Nun wurde im Vereinshaus von<br />

Montan <strong>der</strong> gemütliche Teil <strong>der</strong><br />

Feier abgehalten. Bei Polenta, Käse<br />

und Wurst, sowie Krapfen, ging<br />

keiner hungrig nach Hause.<br />

Unterhaltung bot die Böhmische<br />

aus Altrei und die Volkstanzgruppe<br />

Montan.<br />

Viele Neugierige nahmen das<br />

Angebot <strong>der</strong> Mitarbeiter des Altenheimes<br />

wahr und ließen sich das<br />

Haus zeigen.<br />

Es war ein gelungener Tag!<br />

Cornelia Ebner<br />

Altersheim Stiftung Griesfeld<br />

Heimbewohner und Ehrengäste<br />

Landeshauptmann Durnwal<strong>der</strong><br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 21


Aus den<br />

Heimen<br />

Gemeinschaftsarbeit mehrerer Heimbewohner<br />

mit einer speziellen Wollwickeltechnik<br />

Alters- und Pflegeheim<br />

St. Michael Tisens<br />

Innovatives<br />

Konzept<br />

Im Rahmen des Projektes „Qualitätsinitiative<br />

in den Seniorenheimen<br />

Südtirols“, an dem sich<br />

auch das Alters- und Pflegeheim<br />

St. Michael in Tisens beteiligt, hat<br />

eine Arbeitsgruppe ein innovatives<br />

Konzept zur Betreuung von dementen<br />

Heimgästen erarbeitet und seit<br />

einem Jahr die Umsetzung desselben<br />

in die Wege geleitet. Die Verfasser<br />

des Konzeptes sind unsere MitarbeiterInnen:<br />

Frau Irmgard Auer<br />

– Sozialbetreuerin, Frau Gasser<br />

Anneliese – Sozialbetreuerin und<br />

Pflegedienstleiterin, Frau Maria<br />

Helene Weiss – Sozialbetreuerin<br />

und Herr Thomas Weiss – Direktor<br />

des Heimes.<br />

Die vielzitierte demographische<br />

Entwicklung in Richtung immer<br />

älter werden<strong>der</strong> Menschen und die<br />

wachsende Anzahl an Demenzerkrankten<br />

Personen ergibt nicht<br />

nur eine deutlich erkennbare Verän<strong>der</strong>ung<br />

in Bewohnerstrukturen in<br />

den Heimen, mit Auswirkungen in<br />

den einzelnen Arbeitsbereichen,<br />

son<strong>der</strong>n stellt vor allem Pflegende<br />

und Angehörige vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Einen dementen,<br />

verwirrten Menschen zu betreuen<br />

heißt, mit ihm und seinen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

zu leben und seinen<br />

Alltag entsprechend zu gestalten.<br />

Dieses Konzept steht für eine<br />

„ganzheitliche Betreuung“, mit<br />

dem Ziel, dem/<strong>der</strong> demenzkranken<br />

Heimbewohner/in die Teilnahme<br />

am Leben <strong>der</strong> Wohngemeinschaft<br />

sowie am allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Leben, entsprechend seinen<br />

Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bedürfnisse<br />

und Ressourcen zu ermöglichen.<br />

Diese Betreuungsform ist die<br />

integrative Betreuung, das bedeutet,<br />

dass nicht-demente und demente<br />

Menschen in einem Betreuungsund<br />

Pflegebereich gemeinsam<br />

betreut werden. Bei dieser Betreuungsform<br />

können gesunde ältere<br />

Menschen offensichtlich beruhigend<br />

auf Demenzkranke einwirken.<br />

Inzwischen wurde die Erfahrung<br />

gemacht, dass so dramatisch sich<br />

die Krankheit täglich auf die Betroffenen<br />

auch auswirkt, viel getan<br />

werden kann, um die Folgen <strong>der</strong><br />

Demenzerkrankung zu lin<strong>der</strong>n und<br />

dem Erkrankten zu einem relativen<br />

Wohlbefinden zu verhelfen. Dieses<br />

Konzept beinhaltet eine ganze<br />

Reihe von Leitgedanken, so z.B.<br />

über Zielgruppen, räumliche Ausstattungen,<br />

biographische Arbeitsansätze<br />

bis hin zur Milieutherapie.<br />

Es kommt auch auf die Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Tagesstruktur an und erfor<strong>der</strong>t<br />

Heimbewohner beim Abfüllen<br />

von Lavendelduftsäckchen für unsere Klei<strong>der</strong>schränke<br />

eine gediegene Bezugspflege. Ganz<br />

wichtig sind auch die regelmäßigen<br />

Übergabe- und Teambesprechungen<br />

sowie eine kontinuierliche Fortund<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen.<br />

Ziel ist es, nach dem Prinzip <strong>der</strong><br />

integrativen Validation, den Heimgästen<br />

ein Gefühl zu geben, es gibt<br />

einen Kreis an<strong>der</strong>er Menschen, zu<br />

denen wir gehören.<br />

Durch dieses Verständnis von<br />

Pflege und die Umsetzung dieses<br />

Betreuungskonzeptes wird den an<br />

Demenz erkrankten Heimgästen<br />

im Alters- und Pflegeheimes<br />

St. Michael in Tisens eine zeitgemäße<br />

und angemessene Pflege<br />

und Betreuung gewährleistet.<br />

Ein großes Lob MitarbeiterInnen,<br />

die sich an <strong>der</strong> Umsetzung dieses<br />

innovativen Betreuungskonzeptes<br />

beteiligen und sich tagtäglich einbringen.<br />

Irmgard Auer,<br />

Anneliese Gasser,<br />

Maria Helene Weiss,<br />

Thomas Weiss<br />

Altersheim St. Michael Tisens<br />

22 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


Aus den<br />

Heimen<br />

Altersheim<br />

St. Martin in Passeier<br />

Senioren<br />

machen Musik<br />

Musik überbrückt Grenzen<br />

„Ist es möglich, dass Kin<strong>der</strong> zusammen<br />

mit pflegebedürftigen Menschen<br />

musizieren?“ Diese Frage<br />

stellten sich die Freizeitgestalterin<br />

des Altersheimes St. Martin und die<br />

Lehrerin <strong>der</strong> Klasse 5A <strong>der</strong> Grundschule<br />

St. Martin. Einen Versuch<br />

war es wert, monatlich eine Musizier-<br />

und Tanzstunde einzuplanen<br />

und mit <strong>der</strong> Klasse 5A vorzubereiten.<br />

Zu rhythmisch schwungvollen Lie<strong>der</strong>n<br />

z.B. dem „Fliagerlied“ wurden<br />

zusammen mit den Kin<strong>der</strong>n geeignete<br />

Bewegungen gesucht, welche<br />

die Senioren auch sitzend ausführen<br />

konnten. Zuerst reagierten<br />

diese etwas verhalten, weil diese<br />

Art des gemeinsamen Tanzens mit<br />

Kin<strong>der</strong>n doch etwas ungewohnt<br />

war. Schließlich konnten aber alle<br />

Teilnehmer ihre Ängste und Hemmungen<br />

ablegen und machten sich<br />

schnell mit Musik und Bewegung<br />

vertraut. Beson<strong>der</strong>s gern musizierten<br />

die Senioren mit Rhythmusinstrumenten,<br />

wie Rasseln, Klangstäben,<br />

Triangeln und Schellen.<br />

Zu Volkslie<strong>der</strong>n musizierten sie<br />

abwechselnd in Solo und Tutti und<br />

bemühten sich unter höchster Konzentration,<br />

die Lie<strong>der</strong> bestmöglich<br />

zu begleiten. Dabei unterstützten<br />

die Kin<strong>der</strong> jede Gruppe und achteten<br />

vor allem auf Rhythmus und<br />

Tempo. Beim gemeinsamen Musizieren<br />

und Singen zählte immer die<br />

Freude, nie die Perfektion und entlockte<br />

deshalb so manchem sogar<br />

einen „Juchzer“. Von Oktober 2010<br />

bis Juni 20<strong>11</strong> kamen die Schüler<br />

jeweils am ersten Montag im Monat<br />

ins Seniorenheim. Der Abschluss<br />

dieses Projektes war am 6. Juni.<br />

Mit viel Schwung und Rhythmus<br />

wurde alles „durchgetanzt“, musiziert<br />

und gesungen, was man das<br />

ganze Jahr hindurch geübt hatte.<br />

Dieses gemeinsame Beisammensein<br />

war sowohl für die Heimbewohner<br />

als auch für die Schüler<br />

eine große Bereicherung.<br />

Das Kennen- und Verstehen lernen<br />

<strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>en Generation<br />

wurde in diesem Projekt spielerisch<br />

mit Musik angeregt und Kin<strong>der</strong> und<br />

Senioren konnten elementare<br />

Erfahrungen in <strong>der</strong> Körperwahrnehmung<br />

machen, indem sie miteinan<strong>der</strong><br />

musizierten.<br />

Anneliese Weiss<br />

und Edith Haller<br />

Altersheim St. Martin<br />

Kin<strong>der</strong> und Senioren nahe beinan<strong>der</strong><br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 23


Aus den<br />

Heimen<br />

Altersheim St. Leonhard<br />

Altersheim<br />

St. Leonhard in Passeier<br />

Die Eröffnung<br />

des Cafes<br />

Barbara<br />

Gut vor einem halben Jahr war es<br />

soweit: Die <strong>Freiwillig</strong>engruppe,<br />

bestehend aus 16 Frauen, hatte<br />

zusammen mit dem Verwaltungsrat<br />

des Konsortiums Seniorendienste<br />

Passeier die Bürger <strong>der</strong><br />

Passeirer Gemeinden zur Eröffnung<br />

des Cafes Barbara im Altersheim<br />

St. Leonhard eingeladen.<br />

Schon beim Betreten des Altersheimes<br />

stieg den Anwesenden <strong>der</strong><br />

Duft des frischen Kaffees in die<br />

Nase. Die ehrenamtlichen Helferinnen<br />

waren hinter <strong>der</strong> Theke im<br />

Eingangsbereich des Altersheimes<br />

beschäftigt, die Gäste zu verwöhnen.<br />

Gekonnt wurden Kaffee,<br />

Kuchen und Säfte an den Tischen<br />

serviert, während die Zithergruppe<br />

den Eröffnungsnachmittag mit<br />

Musik begleitete. Einige Heimbewohner<br />

des Altersheimes waren<br />

überrascht: so viel Bewegung an<br />

einem Wochentag und dieser neue<br />

Kaffeeduft waren etwas Beson<strong>der</strong>es!<br />

Der Präsident <strong>der</strong> Altersheime in<br />

Passeier, Hans Schwarz, betonte<br />

in <strong>der</strong> Begrüßung, dass das Cafe<br />

Barbara Lebensräume und Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Entfaltung für die Heimbewohner<br />

schafft, das Heim aufwertet<br />

und ein wertvolles Bindeglied<br />

zwischen Heimalltag und Dorfgeschehen<br />

darstellt. Der Gemein<strong>der</strong>eferent<br />

Arnold Marth überbrachte<br />

in Vertretung des Bürgermeisters<br />

die Grüße und Glückwünsche <strong>der</strong><br />

Gemeindeverwaltung von St. Leonhard.<br />

Die Initiative für ein hauseigenes<br />

Cafe ist aus einer gemeinsamen<br />

Idee <strong>der</strong> Verwaltungsrätin Gabi<br />

Ploner und des Direktor Erwin<br />

Lorenzini entstanden und konnte<br />

dank <strong>der</strong> Unterstützung durch den<br />

Verwaltungsrat und des motivierten<br />

Engagements <strong>der</strong> freiwilligen<br />

Frauen, allen voran <strong>der</strong> genannten<br />

Frau Gabi, sehr schnell umgesetzt<br />

werden. Die <strong>Freiwillig</strong>engruppe<br />

führt das Cafe in Eigenregie und<br />

möchte durch die <strong>gut</strong>e Qualität<br />

von Service und Angebot die Gäste<br />

überzeugen. Auch weitere freiwillige<br />

MitarbeiterInnen sind in <strong>der</strong><br />

Gruppe herzlich willkommen!<br />

Erreichen möchten die Frauen <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwillig</strong>engruppe und die Leitung<br />

des Altersheimes, dass sich die<br />

Senioren des Hauses und die Besucher<br />

in entspannter und angenehmer<br />

Atmosphäre treffen und miteinan<strong>der</strong><br />

Kaffee genießen können,<br />

dass alle einen Treffpunkt vorfinden,<br />

wo man während <strong>der</strong> Öffnungszeiten<br />

immer jemanden zu<br />

einem Gespräch o<strong>der</strong> zu gemeinsamen<br />

Aktivitäten findet.<br />

Dank <strong>der</strong> Unterstützung durch die<br />

öffentliche Bibliothek St. Leonhard<br />

ist auch für interessante Lektüre<br />

gesorgt.<br />

Das Angebot im Cafe Barbara<br />

umfasst neben täglich wechselnden<br />

Torten und Kuchen verschiedene<br />

Kaffeespezialitäten, Tees und Kaltgetränke.<br />

In den Sommermonaten<br />

führt das Cafe Eis und bei schönem<br />

Wetter wird auch auf <strong>der</strong> Terrasse<br />

vor dem Wintergarten serviert.<br />

Geöffnet ist das Cafe Barbara an<br />

5 Tagen die Woche.<br />

Erwin Lorenzini<br />

Konsortium Seniorendienste Passeier<br />

Auflösung von Seite 26<br />

24 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong><br />

Aufloesung_01.indd 1<br />

8/<strong>11</strong>/<strong>11</strong> 9:27 AM


Freizeit<br />

Ein Rezept von Franz Stuefer, Chefkoch im Altersheim Brixen<br />

Seebarsch in <strong>der</strong> Kräuterkruste<br />

Zutaten (für 1 Person):<br />

1 Stück Seebarschfilet à ca 160 g<br />

Zitronensaft<br />

Salz,<br />

Pfeffer,<br />

Rosmarin,<br />

Petersilie,<br />

Majoran,<br />

Dill,<br />

Schnittlauch,<br />

Basilikum,<br />

Kapern und Knoblauch<br />

etwas Olivenöl<br />

Zubereitung:<br />

Das Seebarschfilet waschen und<br />

von eventuellen Gräten befreien,<br />

mit Zitronensaft auf beiden Seiten<br />

beträufeln und für 5 Minuten liegen<br />

lassen. Dies bindet den Fischgeruch<br />

und macht das Fleisch kompakt.<br />

Anschließend mit Küchenkreep trockentupfen,<br />

und mit Salz und Pfeffer<br />

leicht würzen. Die restlichen oben<br />

angeführten Kräuter fein hacken,<br />

und das Fischfilet darin auf beiden<br />

Seiten wälzen und mit Olivenöl<br />

beträufeln.<br />

Man kann den Fisch im Combidämpfer<br />

bei 90° C ca 10 Minuten<br />

dämpfen, o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Pfanne bei<br />

mäßiger Hitze (ca 140° C) 10 bis<br />

12 Minuten je nach Dicke des Filets,<br />

braten. In diesem Falle ist es günstig,<br />

den Fisch vor dem Braten leicht<br />

mit Mehl zu bestäuben.<br />

(NB: bei Diabetikern Typ 1 sind<br />

eventuell die im Mehl enthaltenen<br />

Kohlenhydrate zu berechnen)<br />

Den Fisch im Anschluß auf einem<br />

vorgewärmten Teller anrichten, als<br />

Beilagen eignen sich Petersilieo<strong>der</strong><br />

Schnittlauchkartoffeln Spinato<strong>der</strong><br />

Cremespinat, Mangold o<strong>der</strong><br />

Ratatouille.<br />

Wir wünschen <strong>gut</strong>es Gelingen und<br />

<strong>gut</strong>en Appetit!<br />

Symposium<br />

„Auslaufmodell Altenheim? –<br />

Lebens- und Wohnformen<br />

für Senioren von morgen“<br />

am 15.10.20<strong>11</strong> in <strong>der</strong> Cusanus<br />

Akademie von 8 – 13.30 Uhr,<br />

veranstaltet vom ÖBPB<br />

Zum Heiligen Geist Brixen<br />

Veranstaltungen<br />

> Tag <strong>der</strong> Senioren<br />

Sa., 1. Oktober, im ganzen Land<br />

> <strong>Freiwillig</strong>entag<br />

Sa., 22. Oktober, im ganzen Land<br />

> Informationstag<br />

Giornata informativa<br />

Fr., Ve., 14.10.20<strong>11</strong>, ore 9 – 13 Uhr,<br />

Bozen, Bolzano,<br />

Auditorium Landhaus,<br />

Palazzo provinciale 12<br />

> Treffen Präsidenten und<br />

Verwaltungsräte<br />

Incontro Presidenti e consiglieri<br />

d’amministrazione<br />

Fr., Ve., 18.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong>, ore 9 – 13 Uhr,<br />

Bozen, Bolzano<br />

> Treffen Direktoren<br />

Incontro direttori<br />

Fr., Ve., 25.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong> ore 9 – 13 Uhr,<br />

Bozen, Bolzano,<br />

Auditorium Landhaus,<br />

Palazzo provinciale 12<br />

> II. Symposium<br />

<strong>der</strong> stationären Seniorenbetreuung<br />

in <strong>der</strong> Europaregion<br />

Tirol zum Thema Sozialbilanz<br />

II. Simposio<br />

dell’assistenza residenziale<br />

agli anziani nell’Euregio Tirolo<br />

sul tema bilancio sociale<br />

Do., Gio., 27.10.20<strong>11</strong>, Trento<br />

Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong> 25


Freizeit<br />

buchvorstellung<br />

Nein! Ich will keinen Seniorenteller!<br />

von Virginia Ironside<br />

Marie Sharp wird demnächst sechzig und damit schlicht alt. Ein Grund zum Feiern,<br />

wie sie findet. Schon wegen all <strong>der</strong> Dinge, die sie jetzt nicht mehr tun muss, wie etwa<br />

Volkshochschulkurse besuchen. Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren,<br />

die nur so alt sind, wie sich fühlen. Sie stürzt sich lieber kopfüber in das Vergnügen,<br />

nicht mehr jung sein zu müssen. Dazu gehört ihre neue Rolle als Großmutter und eine<br />

alte Liebe. Denn Maries Jugendschwarm ist wie<strong>der</strong> zu haben.<br />

Vom Vergnügen, endlich nicht mehr jung sein zu müssen.<br />

ISBN 978-3-442-3<strong>11</strong>01-9<br />

Kreuzworträtsel<br />

Waagrecht: 1 Teil des Weihnachtsbaumes, 7 Hieb- und<br />

Stichwaffe, 9 Flachland, <strong>11</strong> speisende Frau, 13 weiblicher<br />

Vorname, … An<strong>der</strong>sen, 15 Name <strong>der</strong> Ems in den Nie<strong>der</strong>landen,<br />

17 Vorratsraum, 18 Teil des Beines, 20 Pflanzenfaser,<br />

23 männlicher Vorname, … Shakespeare, 26 weiblicher<br />

Vorname, 27 Zuspruch, 28 Gesichtsausdruck des<br />

Fachmanns.<br />

Senkrecht: 1 Ermahnung, Zurechtweisung, 2 Metallstift,<br />

3 Zahl, 4 Wasserstrudel mit starker Gegenströmung,<br />

5 Sandwall an Küsten, 6 mittelenglische Stadt, 8 junges<br />

Lasttier, 10 kleines Lokal, 12 hilfreicher Mensch (ugs.),<br />

14 Vorfahr, 16 Speisebrei aus Früchten, 18 scharf abgebogene<br />

Stelle, 19 Ritter <strong>der</strong> Artussage, 21 Liebe (ital.),<br />

22 Pfote größerer Raubtiere, 24 Weinernte, 25 Einzelangabe,<br />

Bestandteil.<br />

Auflösung auf Seite 24<br />

Impressum<br />

Die Karikatur<br />

Kreuzwortraetsel_01.indd 1<br />

Altenbetreuung – Forum <strong>der</strong> Altenarbeit in Südtirol<br />

Zeitschrift des VdS, eingetragen beim Landesgericht Bozen am<br />

6. 4. 1994 Nr. 1/94 – Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Eigentümer und Herausgeber: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong><br />

Südtirols, Kanonikus-M.-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen<br />

Presserechtlich verantwortlicher Direktor: Norbert Bertignoll<br />

Redaktionsleitung: Christine Helfer<br />

Redaktionskomitee: Norbert Bertignoll, Oswald Mair, Iris Cagalli,<br />

Henriette Annegg, Elisa Grazzi<br />

Anzeigenannahme: <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Seniorenwohnheime</strong> Südtirols<br />

Grafik und Satz: design.buero, St. Leonhard in Passeier<br />

Druck: Alcione, Lavis<br />

8/<strong>11</strong>/<strong>11</strong> 2:16 PM<br />

E‐Mail: altenbetreuung@vds-suedtirol.it<br />

Telefon: 0471 323 635<br />

26 Altenbetreuung <strong>03</strong> | <strong>11</strong>


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