05.11.2012 Aufrufe

PDF-Download - LOUISe Magazin Bad Homburg

PDF-Download - LOUISe Magazin Bad Homburg

PDF-Download - LOUISe Magazin Bad Homburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eisgekühltes<br />

bei den Landgrafen<br />

loUiSe lädt zu einem weiteren Ausfl ug in eine „Eiszeit“<br />

ein: Zum Eiskeller im Kleinen Tannenwald. Es gibt<br />

nicht mehr viele dieser steinernen, in die Erde eingelassenen<br />

Bauten. Sie wurden zumeist eingerissen<br />

oder verfüllt. Der <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Eiskeller entstand<br />

wahrscheinlich zwischen 1770 und 1784, als der<br />

Landgraf den Kleinen Tannenwald in eine Gartenlandschaft<br />

umgestalten ließ. Die bis fast sieben<br />

Meter in die Tiefe reichenden Mauern blieben erhalten.<br />

Sie wurden in den vergangenen Monaten<br />

freigelegt und im Frühsommer soll mit der Wiederherstellung<br />

des Eiskellers begonnen werden.<br />

Er erhält wieder sein Kuppeldach, das mit<br />

Erde bedeckt war, sowie die Eingangsschleuse mit<br />

den zwei im rechten Winkel angeordneten Türen.<br />

Damals gab es noch „richtige“ Winter. Mit ein wenig<br />

Fantasie kann man sich vorstellen, wie Bedienstete<br />

oder Taglöhner aus der Eisschicht auf dem Teich des<br />

Kleinen Tannenwaldes Blöcke herausschnitten und<br />

sie im Eiskeller aufschichteten. Schmelzwasser konnte<br />

über einen Kanal in den Teich fl ießen, aber das<br />

Gemäuer war so gut isoliert, dass der Vorrat meist bis<br />

zum nächsten Winter reichte.<br />

Auf dem Eis lag eine Schicht Stroh und darauf wurden<br />

leicht verderbliche Lebensmittel deponiert,<br />

damit sie länger hielten. Im Sommer konnten eisgekühlte<br />

Getränke serviert werden, was als absolutes<br />

Statussymbol galt. Der Eiskeller im Kleinen<br />

Tannenwald war der Kühlschrank der landgräfl ichen<br />

Familie! Noch ein weiteres „Kühlhaus“ ist bekannt:<br />

unter dem Hof des 1874 eingeweihten Kirdorfer<br />

Schwesternhauses. Die guten Erlöse aus dem Eisverkauf<br />

halfen bei der Finanzierung des Baus. Heute<br />

lagert Apfelwein der Interessengemeinschaft Kirdorfer<br />

Feld in dem Eiskeller.<br />

StadtgESpräch<br />

<strong>LOUISe</strong> 3 / 2011 | 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!