Herbstseiten 2009 - Tagesmütter Steiermark
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4<br />
Spielend den Alltag lernen<br />
Unser ganzes Leben besteht aus<br />
Lernen und spielend lernt man am<br />
besten. Kinder sind von Natur aus<br />
neugierig und wollen allerhand wissen<br />
und ausprobieren. Sei es beim<br />
Spaziergang in der freien Natur, wo<br />
sämtliche Bäume, Pflanzen oder<br />
Tiere genau beobachtet, bestaunt<br />
und manchmal sogar untersucht<br />
werden oder im Haushalt. Das<br />
Wichtigste, was man dabei braucht,<br />
sind Zeit und Geduld.<br />
Sensomotorische Intelligenz<br />
Schon Säuglinge lernen beim Spielen. Mit<br />
ca. zwei Monaten beginnt das Baby<br />
Spielsachen anzufassen, zu drücken und zu<br />
untersuchen. Das Baby lernt spielerisch,<br />
dass es verschiedene Materialien gibt, die<br />
unterschiedliche Geräusche verursachen<br />
und verschiedene Farben oder Formen<br />
haben. Der<br />
Säugling<br />
spielt auch<br />
mit seinen<br />
Fingern,<br />
Händen,<br />
Zehen und<br />
Füßen (erste<br />
sensomotorische<br />
Intelligenz).<br />
Im ersten Lebensjahr lernen die Kleinen zu<br />
sitzen, krabbeln und plaudern. Und all das<br />
am besten im Spiel. Für Babys gibt es<br />
keinen Unterschied zwischen Spielen und<br />
Lernen. Es gehört einfach dazu wie Essen<br />
und Schlafen.<br />
Explorative Spiele<br />
Mit ungefähr zwei Jahren entdecken Kinder<br />
verschiedene Elemente und entwickeln eine<br />
elementare Raumbeziehung (Exploratives<br />
Spiel). Sie klettern in Schachteln, bauen<br />
Türme und experimentieren mit Wasser<br />
und Sand. Sie spielen mit Steinen, räumen<br />
Kübel ein oder aus und werfen alles runter.<br />
Dabei wollen sie einfach spielerisch herausfinden,<br />
was mit den Dingen alles zu ma -<br />
chen ist und was damit passiert. Manche<br />
Dinge sind laut oder leise. Andere wiederum<br />
sind nass, trocken, leicht oder sogar<br />
schwer. Etliche darunter können rollen und<br />
einige sogar fliegen. Das Werkzeugdenken<br />
wird perfektioniert. Kinder sind kleine<br />
Physiker und wollen Erfahrungen mit verschiedenen<br />
Elementen machen. Sie ent -<br />
decken, dass ein Gegenstand in oder auf<br />
den anderen passt. Es werden spielerisch<br />
sehr viele wichtige Eindrücke für das<br />
spätere Leben gesammelt. Das Kind erlebt<br />
seine ganze Umgebung als großen Spiel -<br />
platz.<br />
Lernen beim Spielen<br />
Kinder haben einen sehr großen<br />
Erkundungsdrang. Spielerisch kann man<br />
ihnen alles Mögliche beibringen. Sie lieben<br />
es im Alltag mitzuhelfen. Man muss sie nur<br />
lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie<br />
stolz sie sind, wenn sie im Haushalt helfen<br />
dürfen, zum Beispiel Geschirr wegräumen,<br />
Tisch decken, Brote streichen, aber auch<br />
schon beim Kochen helfen. Bei meinen<br />
eigenen Kindern ist es ein Ritual, dass den<br />
Geburtstagskuchen die Schwester bäckt.<br />
Beide Mädchen sind mächtig stolz. Die<br />
eine, weil sie den Kuchen machen darf und<br />
somit ein eigenes Geschenk hat und die<br />
andere, weil sie von ihrer Schwester ein so<br />
tolles Geschenk bekommt.<br />
Feinmotorische Fähigkeiten<br />
Ab dem zweiten Lebensjahr haben fast alle<br />
Kinder Interesse an Malutensilien und sie<br />
fangen an, wahre Kunstwerke zu gestalten.<br />
Gemeinsames Basteln und Malen ist viel<br />
lustiger, Kinder können dabei den<br />
Erwachsenen zusehen und sich vieles<br />
abschauen.<br />
Im Alltag kann man die Feinmotorik auch<br />
beim Bestreichen von Broten, Abwaschen,<br />
Abtrocknen, Schneiden von Obst und<br />
Gemüse, Belegen von Pizza oder auch beim<br />
Ausstechen von Keksen fördern. Zusätzlich<br />
wird die beidhändige Koordination perfektioniert.<br />
Grobmotorische Fähigkeiten<br />
Wenn Kinder genug Gelegenheit zur<br />
Bewegung erhalten, trainieren sie ihre<br />
Grobmotorik von ganz alleine. Dabei muss<br />
man ihnen aber auch einiges zutrauen,<br />
denn sonst könnte es passieren, dass sie